04.03.2019 - 06:25 Uhr
Turandot
834 Rezensionen
Turandot
Top Rezension
103
Nett - und das ist diesmal nett gemeint.
Wieder einmal versuche ich den Duft aus einer anderen Perspektive zu beurteilen.
Hat Chanel sowas schon im Sortiment?
Nein haben sie nicht, also ist das schon mal ein Pluspunkt. Erweitert damit den Kundenkreis. Weder blümelt es wie bei Chance oder Coco Mademoiselle, noch wird es anstrengend wie bei N°19 oder Cristalle. Es wummst auch nicht wie bei Coco oder N°5. 1957 schielt nicht zurück nach alten Klassikern, sondern setzt die saubere Chanel-DNA gekonnt fort. Die Raffinesse der etablierten Exclusifs fehlt allerdings.
Polarisiert der Duft?
Nein - denn unangenehm oder gewöhnungsbedürftig ist er wirklich nicht.
Da wummst nix, da provoziert nix, da eckt man auch nicht mit an. Das kann man gut oder langweilig finden. Ein Fehler im Sinne der Verkaufszahlen ist es sicher nicht. Somit komme ich nicht umhin, auch mal dran zu denken, dass die Firmen neue Parfums nicht deshalb auf den Markt bringen, um der Welt was Gutes zu tun, sondern um schlicht und ergreifend Umsatz zu machen. Ich gehe davon aus, dass die Entstehungskosten von der limitierten Edition eingebracht werden. Wenn nicht - N°5 schafft den Spielraum für alles, was von Chanel zu bezahlen ist...
Bei Düften, die als pudrig gelten zucke ich oft erst mal zurück, denn entweder sind sie für mich zu einseitig irislastig - wobei ich Iris mag aber eben nicht inflationär - oder mir bleibt die Luft weg, weil ich das Gefühl habe, in eine Puderdose oder noch schlimmer in eine Packung Waschmittel geniest zu haben. Keines von beiden kann ich 1957 vorwerfen und deshalb beschreibe ich diese eher trockene Note auch nicht pudrig, sondern eher seidig.
Muss man diesen Duft in der Sammlung haben?
Müssen muss man gar nichts, aber er würde z.B. in meiner Chypresammlung eine durchaus sinnvolle feine und leichte Ergänzung darstellen, ohne auf sportliche, zitrusfrische, tropische oder sonstige Ferienstimmung zurück-
zugreifen. 1957 ist hell, freundlich, rücksichtsvoll, beruhigend, unkompliziert, schmeichelnd und ja, der Duft wird auf meiner Wunschliste landen, auch wenn bei mir damit keine ausgesprochen romantischen Gefühle aufkommen wollen und ich ihn auch nicht als das Nonplusultra im Chanel-Portfolio ansehe. Ich mag ihn und das reicht, denn ich bin mein eigener Maßstab.
Nett ist ja bekanntlich bei Duftbewertungen oft die Umschreibung für überflüssig. Dieses mal meine ich es aber ganz wörtlich. Ich mag nicht nur den den Duft selbst, mag auch seine Zurückhaltung was Haltbarkeit und Sillage anbelangt und gehe in Bezug auf die Einordnung einfach davon aus, dass er nicht explizit als unisex dargestellt wurde, sondern das Thema einfach unter den Tisch fallen gelassen wurde. Es ist nicht wichtig, wer ihn trägt, Hauptsache man fühlt sich damit wohl.
Ich denke wieder einmal: Olivier Polge hat alles richtig gemacht.
Hat Chanel sowas schon im Sortiment?
Nein haben sie nicht, also ist das schon mal ein Pluspunkt. Erweitert damit den Kundenkreis. Weder blümelt es wie bei Chance oder Coco Mademoiselle, noch wird es anstrengend wie bei N°19 oder Cristalle. Es wummst auch nicht wie bei Coco oder N°5. 1957 schielt nicht zurück nach alten Klassikern, sondern setzt die saubere Chanel-DNA gekonnt fort. Die Raffinesse der etablierten Exclusifs fehlt allerdings.
Polarisiert der Duft?
Nein - denn unangenehm oder gewöhnungsbedürftig ist er wirklich nicht.
Da wummst nix, da provoziert nix, da eckt man auch nicht mit an. Das kann man gut oder langweilig finden. Ein Fehler im Sinne der Verkaufszahlen ist es sicher nicht. Somit komme ich nicht umhin, auch mal dran zu denken, dass die Firmen neue Parfums nicht deshalb auf den Markt bringen, um der Welt was Gutes zu tun, sondern um schlicht und ergreifend Umsatz zu machen. Ich gehe davon aus, dass die Entstehungskosten von der limitierten Edition eingebracht werden. Wenn nicht - N°5 schafft den Spielraum für alles, was von Chanel zu bezahlen ist...
Bei Düften, die als pudrig gelten zucke ich oft erst mal zurück, denn entweder sind sie für mich zu einseitig irislastig - wobei ich Iris mag aber eben nicht inflationär - oder mir bleibt die Luft weg, weil ich das Gefühl habe, in eine Puderdose oder noch schlimmer in eine Packung Waschmittel geniest zu haben. Keines von beiden kann ich 1957 vorwerfen und deshalb beschreibe ich diese eher trockene Note auch nicht pudrig, sondern eher seidig.
Muss man diesen Duft in der Sammlung haben?
Müssen muss man gar nichts, aber er würde z.B. in meiner Chypresammlung eine durchaus sinnvolle feine und leichte Ergänzung darstellen, ohne auf sportliche, zitrusfrische, tropische oder sonstige Ferienstimmung zurück-
zugreifen. 1957 ist hell, freundlich, rücksichtsvoll, beruhigend, unkompliziert, schmeichelnd und ja, der Duft wird auf meiner Wunschliste landen, auch wenn bei mir damit keine ausgesprochen romantischen Gefühle aufkommen wollen und ich ihn auch nicht als das Nonplusultra im Chanel-Portfolio ansehe. Ich mag ihn und das reicht, denn ich bin mein eigener Maßstab.
Nett ist ja bekanntlich bei Duftbewertungen oft die Umschreibung für überflüssig. Dieses mal meine ich es aber ganz wörtlich. Ich mag nicht nur den den Duft selbst, mag auch seine Zurückhaltung was Haltbarkeit und Sillage anbelangt und gehe in Bezug auf die Einordnung einfach davon aus, dass er nicht explizit als unisex dargestellt wurde, sondern das Thema einfach unter den Tisch fallen gelassen wurde. Es ist nicht wichtig, wer ihn trägt, Hauptsache man fühlt sich damit wohl.
Ich denke wieder einmal: Olivier Polge hat alles richtig gemacht.
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