30.04.2018 - 13:34 Uhr

Yatagan
415 Rezensionen

Yatagan
Top Rezension
51
Montauk ist überall 1
Unkommentierte Düfte No. 120
Montauk ist ein kleines Örtchen an der Ostspitze von Long Island in den USA und durch die gleichnamige Erzählung von Max Frisch bekannt. Mit ein bisschen Glück wird das Dorf durch die Duftserie "Une Nuit à Montauk" des Herstellers "Une Nuit Nomade" noch bekannter. Aber da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Bisher werden die Düfte von Une Nuit Nomade hier auf Parfumo wenig beachtet und nur selten ausführlicher gewürdigt. Die gesamte Montauk-Serie präsentiert sich noch immer ohne Kommentar und auch bei den anderen Düften der Marke drängeln sich die Elogen nicht gerade sehr.
Mir persönlich gefallen fast alle Düfte gut und ich nutze nun die Chance, ein wenig Werbung für das Testen dieser spannenden Marke zu machen. Alle sind leicht über die Homepage erhältlich; vor allem gibt es zu akzeptablen Preisen Testmaterial (zwei Sets), das allerdings dringend vor einem Blindkauf zu Rate gezogen werden sollte. Die Düfte sind eigenwillig, dabei aber völlig unkompliziert tragbar, gehören also nicht zu einer irgendwie gearteten Avantgarde. Hier geht es um Tragbarkeit einerseits, aber auch um Unterscheidbarkeit andererseits.
Alle drei Düfte featuren zwei gängige Duftkomponenten (Rose America: Rose und Nelke / Memory Motel: Patchouli und Nelke / Bohemian Soul, der neueste Duft: Weihrauch und Holz), setzen dabei aber neue Akzente, indem zunächst die Kombination gar nicht so selbstverständlich ist (z.B. Rose und Nelke in markanter Ausprägung: eher selten) und darüber hinaus Noten ergänzt werden, die in diesem Zusammenhang eher überraschen.
Memory Motel (ein melancholischer Name, der sofort an das Hotel Gurney’s Inn aus Max Frischs Erzählung Montauk denken lässt) ist so einnehmend (Patchouli) wie sperrig (süßer Tabak): Der frische Bergamotte-Auftakt steht in schönem Kontrast zum Patchouli und die Nelke und eine süßliche Tabaknote sind gut wahrnehmbar. So kommt der Duft nicht glatt daher, ist aber auch nicht kompliziert tragbar, weil man nach einiger Weile auf der Haut oder auf Textil (der Duft kommt in beiden Varianten sehr gut zur Geltung) denkt: "Klar, das passt doch eigentlich ganz selbstverständlich zusammen." Das ist für mich der Idealfall eines Duftes, der neue Wege geht: Ungewöhnliches selbstverständlich kombinieren! Reiz der Avantgarde hin oder her: Wie schön kann es sein, wenn ein Duft spannend und dennoch einnehmend ist. Reiz des Harmonischen hin oder her: Wie schön kann es sein, wenn ein Duft Reibungsflächen bietet und man das Gefühl hat, etwas wirklich Neues zu tragen.
Memory Motel ist kein großer Wurf. Das muss gesagt sein. Es ist aber der gelungene Versuch, neue Wege mit alten Koordinaten zu verbinden und letztlich zu einem vertrauten Ort zu führen: Memory Motel.
Montauk ist ein kleines Örtchen an der Ostspitze von Long Island in den USA und durch die gleichnamige Erzählung von Max Frisch bekannt. Mit ein bisschen Glück wird das Dorf durch die Duftserie "Une Nuit à Montauk" des Herstellers "Une Nuit Nomade" noch bekannter. Aber da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Bisher werden die Düfte von Une Nuit Nomade hier auf Parfumo wenig beachtet und nur selten ausführlicher gewürdigt. Die gesamte Montauk-Serie präsentiert sich noch immer ohne Kommentar und auch bei den anderen Düften der Marke drängeln sich die Elogen nicht gerade sehr.
Mir persönlich gefallen fast alle Düfte gut und ich nutze nun die Chance, ein wenig Werbung für das Testen dieser spannenden Marke zu machen. Alle sind leicht über die Homepage erhältlich; vor allem gibt es zu akzeptablen Preisen Testmaterial (zwei Sets), das allerdings dringend vor einem Blindkauf zu Rate gezogen werden sollte. Die Düfte sind eigenwillig, dabei aber völlig unkompliziert tragbar, gehören also nicht zu einer irgendwie gearteten Avantgarde. Hier geht es um Tragbarkeit einerseits, aber auch um Unterscheidbarkeit andererseits.
Alle drei Düfte featuren zwei gängige Duftkomponenten (Rose America: Rose und Nelke / Memory Motel: Patchouli und Nelke / Bohemian Soul, der neueste Duft: Weihrauch und Holz), setzen dabei aber neue Akzente, indem zunächst die Kombination gar nicht so selbstverständlich ist (z.B. Rose und Nelke in markanter Ausprägung: eher selten) und darüber hinaus Noten ergänzt werden, die in diesem Zusammenhang eher überraschen.
Memory Motel (ein melancholischer Name, der sofort an das Hotel Gurney’s Inn aus Max Frischs Erzählung Montauk denken lässt) ist so einnehmend (Patchouli) wie sperrig (süßer Tabak): Der frische Bergamotte-Auftakt steht in schönem Kontrast zum Patchouli und die Nelke und eine süßliche Tabaknote sind gut wahrnehmbar. So kommt der Duft nicht glatt daher, ist aber auch nicht kompliziert tragbar, weil man nach einiger Weile auf der Haut oder auf Textil (der Duft kommt in beiden Varianten sehr gut zur Geltung) denkt: "Klar, das passt doch eigentlich ganz selbstverständlich zusammen." Das ist für mich der Idealfall eines Duftes, der neue Wege geht: Ungewöhnliches selbstverständlich kombinieren! Reiz der Avantgarde hin oder her: Wie schön kann es sein, wenn ein Duft spannend und dennoch einnehmend ist. Reiz des Harmonischen hin oder her: Wie schön kann es sein, wenn ein Duft Reibungsflächen bietet und man das Gefühl hat, etwas wirklich Neues zu tragen.
Memory Motel ist kein großer Wurf. Das muss gesagt sein. Es ist aber der gelungene Versuch, neue Wege mit alten Koordinaten zu verbinden und letztlich zu einem vertrauten Ort zu führen: Memory Motel.
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