Melancolia Liquides Imaginaires 2014

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7.7 / 10 61 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von Liquides Imaginaires für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist frisch-grün. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Frisch

Grün

Würzig

Zitrus

Fruchtig

Duftnoten

Lorbeer

Zitronengras

Kardamom

Minze

Moschus

Ingwer

Parfümeur

Amélie Bourgeois

Bewertungen

Duft

7.761 Bewertungen

Haltbarkeit

7.453 Bewertungen

Sillage

6.752 Bewertungen

Flakon

7.157 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

6.418 Bewertungen

Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 17.04.2024.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

19.06.2022 - 12:44 Uhr

7
Preis 7
Flakon 6
Sillage 6
Haltbarkeit 9
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Sehr hilfreiche Rezension 11

Die Mutter aller Mojitos

Entgegen seines Namens ist „Melancolia“ alles andere als wehmütig, zurückblickend und traurig. Viel eher handelt es sich hier um einen lockerflockigen Sommererfrischer mit Minze und Eiswürfeln extrem, der gerade aus dem Kühlschrank an solch heißen Wochenenden wahre Wunder wirken kann!

Zwischen „Menthe Fraiche“, „Ginger Piccante“ und „Geranium Pour Monsieur“. Lecker, frisch, einfach zu tragen. Sympathische Partyplauze. Oder eher Sixpack. Spritzig, prickelnd, leicht bekleidet. Liebt das Leben, die Liebe und in ein paar Jahren vielleicht auch die Lust. Wirkt noch sehr kindlich und naiv, unschuldig und rein. Trotz alkoholischem Anteil. Kein Virgin Mojito. Eisgekühlt und energetisch. Echt ein Hochsommerimmergeher. Der Ingwer verleiht minimal Schärfe. Das grüne Lorbeerblatt darf nicht fehlen. Aber Rohrzucker, Eis und massig unheimlich natürliche Minze machen hier die Show. Tanzt, lacht, umarmt. Macht locker, leicht und lieblich. Einer meiner besten Salekäufe. Sonst vielleicht ein wenig overpriced. Minus 50% aber ein glorreicher Geheimtipp. Traumhaftes Urlaubsgefühl für's eigene Balkonien. Fast auf „VIW“-Niveau von meiner Begeisterung. Und das muss man erstmal schaffen, da der Creed mich ziemlich zu Beginn meiner olfaktorische Reise packen konnte. Weit über ein Jahrzehnt später das gleiche zu bewirken sollte Bände über „Melancolia“ sprechen. Hinter's Licht führende Betitelung hin oder her. Eher simpler Modus auch egal. Das Ding gehört in die Werbung - von Batida über Raffaelo bis Langnese!

Flakon: blau, fett, klobig
Sillage: windschnittige Beachparty mit viel Luft dazwischen
Haltbarkeit: sehr gut für so'n netten Minzer - über 6 Stunden

Fazit: Minze, Spaß, Zucker, Sonne, Zitrone - ein hochwertiges Cocktailhighlight!

09.05.2021 - 12:35 Uhr

7
Preis 8
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 8
Duft

Medusa00
802 Rezensionen

Medusa00

Sehr hilfreiche Rezension 27

Mechthild ist selten froh

Mechthild ist die Frau von Hartmut, welcher ein unverbesserlicher Optimist ist, der seine Frau sehr liebt, obwohl die ständig Trübsal bläst.
Wenn er ihr würzigen Ingwertee reicht, beschwert sie sich wegen der Schärfe.
Wenn Hartmut die Mechthild küßt, lächelt sie nicht und fragt ihn nur, ob es geschmeckt hat.
Das Zitronengras ist zu strohig, die Zitronen sind zu gelb, klagt die Mechthild.
Hartmut hat Minze ins Kräuterbeet gepflanzt, ganz viele Sorten, weil Mechthild zu Bauchweh neigt. Sie heulte herum, weil sie befürchtete, daß die Katzen sich darin wälzen.
Wenn Mechthild Lorbeer in die Suppe bröselt, resümiert sie ob die Suppe auch ohne schmecken würde.
Zu Weihnachten hat Mechthild dem Hartmut Plätzchen aufgemalt und gesagt, so solle er sich vorstellen, wie sie schmecken könnten, wenn sie welche backen würde. Mechthild backt nicht, weil der Herd zu heiß wird.

Als Hartmut der Mechthild zum Geburtstag das schöne Melancolia schenkte, war sie beleidigt und fand das bezeichnend.

Eines morgens fragte der Hartmut seine Mechthild wie er denn letzte Nacht gewesen sei. Sie war verwundert und sagte :“Hast Du denn noch lange gemacht?“

Hartmut ist ausgezogen und hat sich eine Frohnatur gesucht. Das Parfüm hat er mitgenommen und ihr dafür einen Flakon mit „Poison“ hingestellt.

13.05.2020 - 14:20 Uhr

10
Duft

FrauHolle
555 Rezensionen

FrauHolle

Sehr hilfreiche Rezension 24

DÄ KARAWANE ZÄHT WEITER DER SULTAN HÄTT DOOOSCH

MAN MAN MAN, WAS EIN FUN! So lustig war ich schon lange nicht mehr drauf!
MEEELANCOLIA! MELA-MELA-MEEELANCOLIA, jetzt bist du fort, eben warst du noch da! Hurra, wär ich ein Apfel, wärest du Ska! Deine Zitronen machen mich so GaGa, ich bin schon Lol&Lall!

Wäre auch ein starkes Stück, wenn man von Melancolia melancholisch werden würde. Das würde mich sehr wütend machen. Ich meine, bei 180 Schleifen Eigenanteil ist das flaue Gefühl im Magen eigentlich doch schon genug der Qual, oder?
Bei dem Preis/Leistung-Model sollte also schon ein bisschen Leistung erwartbar sein, was auch voll und ganz zutrifft, aber was beim Gegenspieler "Phantasma" ja mal so richtig volle Möhre in die Hose geht.
Den Vollblütler kann man getrost vergessen. Oder Oma schenken. Ach ne, geht gerade nicht.

Melancolica ist 1 Damen/Frauen/Mädchen-Duft, der auch bitteschön nur von 1 der soeben genannten Personen getragen werden sollte.
In diesen schweren Zeiten von Regeln und Auflagen KANN diese eine Anordnung NICHT zuviel verlangt sein!!
Queerfront-Duftträger erkundigen sich bitte noch mal sicherheitshalber bei Xavier N. und der Aluminium-Industrie wie sie vorgehen sollen.

Weiterhin: Bei Assoziationen ist es so, wer gerne minziges Duschgel benutzt, der riecht Duschgel, und wer gerne hier und da, also nicht oft, wirklich nicht, aber ab und zu mal 1 Mojito schlürft, der riecht halt diesen 1 Cocktail. Ja, so ist das mit den Assoziationen.
Dass ICH Profumo noch mal etwas beibringen kann.

Doch das Backebacke-Kuchen-Ding rieche ich auch, das liegt sicherlich an der Beimischung von echtem Vanillezucker, Eiern und Mehl. (Müssen Sie den Parfumeur fragen, wie das nun wieder hier herein geraten konnte).
Tippe auf Unaufmerksamkeit; und SO, nur SO, entstehen die besten Rezepte!

06.03.2020 - 08:52 Uhr

8
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 9
Duft

Profumo
284 Rezensionen

Profumo

Top Rezension 27

Bei Schwermut ein wirksames Gegengift

Ein Duft der sich ‚Melancolia’ nennt, könnte wirklich anders duften: dunkel und schwer, trübe und verhangen. Nicht so ‚Melancolia’. Ganz im Gegenteil: keine Erdenschwere und keine bleierne Schwermut. Diesem Flakon entströmt ein vor gut gelaunter Frische und feiner Schärfe fast sprudelndes Aroma, das augenblicklich aufheitert und die Umgebung erhellt.
Wow, was für ein Gegensatz zum Namen des Duftes!

Als ich mir vor über 30 Jahren zum ersten Mal ‚Cool Water’ aufsprühte, hatte der Duft einen ähnlichen Effekt auf mich: auf einmal war da Helligkeit, frischer Wind, ganz einfach Luft! Nach all den schweren Orientalen und dunkel-animalischen Leder-Chypres ein so quirlig-spritziges, ozonisches Aroma – das tat gut!
Nicht, dass ich ‚Melancolia’ mit ‚Cool Water’, was den Duft an sich angeht, vergleichen wollte, dafür duften sie doch zu unterschiedlich, aber diesen überrumpelnden Frischekick teilen doch beide.

Dieser Kick machte mich zunächst aber auch ein bisschen skeptisch, wurde er doch schon tausendfach variiert. Ingwer, Minze, Kardamom und Moschus finden sich in so vielen frisch-aquatischen Herren-Fougères der letzten Jahrzehnte und fanden zudem Eingang in die Duschgel-Regale der Drogeriemärkte, dass ich mich schon seit Jahren frage: hört das denn nie auf?! Nein, es hört nicht auf.
Nun also auch noch ‚Melancolia’, braucht´s das?
Ja, das braucht’s, denn auch wenn ‚Melancolia’ einen leisen Duschgel-Hauch mitbringt, riecht der Duft doch verdammt gut: die grüne Frische der Minze, die fruchtige Schärfe des Ingwers, das würzig-seifige Spektrum des Kardamoms, die aromatische Krautigkeit des Lorbeers – da möchte ich gar nicht mehr aufhören einzuatmen!
All dieser Frische, Würze und Schärfe unterlegte die Parfumeurin ein leicht buttrig-teigiges Aroma, das dem Duft einen unerwarteten Gourmand-Drall verleiht, ohne dass er gleich ins allzu Essbare und Süße tendieren würde. Nein, es ist wirklich nur dieser buttrig-teigige, für mich sehr delikate Unterton auf dem sich die würzigen, scharfen und frischen Noten geradezu austoben - wie ein eben angerührter Teig, dem die gerade gehackten Aromaten beigemengt werden.

Vermutlich hat der Moschus einen ziemlichen Anteil daran, dass diese Assoziation vor meinem inneren Auge entsteht. Ich denke aber, dass im Untergrund des Duftes noch die ein oder andere ambrierte Verbindung am Werke ist, denn die angegebenen Duftnoten werden sicher nicht alleine für die Stabilität, Tiefe und Haltbarkeit des Duftes verantwortlich sein. Da ist sicher noch mehr im Spiel!

Zum Glück – für mich jedenfalls – wird aber nicht die ganz große Duftorgel bedient. Die Melodie ist schön und wird nur von wenigen Stimmen gesungen, dafür sitzt jede Note. Wie schon bei ‚Phantasma’ und ‚Lacrima’ bleibt der Duft einigermaßen bei sich, legt keine dramatischen Volten hin und kann daher auch mit dem meistens als Negativum verwendeten ‚linear’ bedacht werden. ‚Linear’ ist aber meines Erachtens nicht immer gleich ein Manko, es kann auch ein Pluspunkt sein, vor allem dann, wenn die Dimensionen eher überschaubar, die Melodie aber gut ist. Dann ist mir ein linearer Duft lieber als ein ziellos mäandernder, der häufig in irgendeine Ecke abbiegt, in die ich ihm nicht gerne folge (‚Eau Sauvage Parfum’ ist so ein Fall: erste Phase, toll. Zweite Phase, ok. Dritte Phase, meh...)

‚Melancolia’ kann also meinetwegen als linearer Duft durchgehen, linearer als ‚Lacrima’ und erst recht als ‚Phantasma’ ist er allemal. Zum Ende hin verliert er allenfalls ein wenig an Schärfe und grüner Frische. Dafür kommt der Lorbeer im Verlauf immer deutlicher zur Geltung. Überhaupt würde ich sagen, dass der Lorbeer diesem Duft doch ziemlich seinen Stempel aufdrückt – seine herben, aromatischen Facetten bilden einen aufregenden Kontrast zur Ingwerschärfe und Minzfrische, und geben dem Duft eine innere Spannung die bis zum letzten Verhauchen anhält. Der Duft wird dadurch nie langweilig!

Als ich die drei ‚Humeurs’ zum ersten Mal testet, war es tatsächlich ‚Melancolia’, der mir auf Anhieb am besten gefiel, obwohl ich anhand der Beschreibungen die ich zuvor gelesen hatte, davon ausging, dass mir eher ‚Phantasma’, oder an zweiter Stelle ‚Lacrima’ gefallen müssten. Aber nein, es war ‚Melancolia’, gefolgt von ‚Phantasma’ und dann ‚Lacrima’. Nach einigem hin und her Testen hat sich die Reihenfolge doch etwas verkehrt. ‚Lacrima’ gefällt mir heute am besten, knapp gefolgt von ‚Melancolia’ und mit kleinem Abstand ‚Phantasma’ – die Düfte sind wirklich alle sehr schön!
‚Melancolia’ ist aber mit Sicherheit der plakativste und impulsivste – er springt einen regelrecht an mit seiner guten Laune, während ‚Phantasma’ vielleicht der komplexeste, verstörendste Duft ist, und ‚Lacrima’ der introvertierteste und versöhnlichste.

Bei ‚Melancolia’ lässt sich jedenfalls am besten nachvollziehen, was die Erschaffer der Düfte mit ‚Antidoten’ meinen, die diese Düfte angeblich sein sollen: Gegengifte also.
‚Melancolia’ ist bei Schwermut und Trübsinn sicher ein solches. Auch ‚Lacrima’ vermag dem Trauernden Wärme und Zuwendung zu spenden. Aber ‚Phantasma’? Hm, na ja, ein Konzept, zumal ein duftendes, muss ja nicht immer gleich aufgehen. Vielleicht erschließt es sich mir eines Tages. Bisher kann ich es eher deuten, als nachvollziehen.

‚Melancolia’ macht jedenfalls Spaß, richtig Spaß.
Auch wenn der Name auf anderes schließen lässt.
Aber, weit gefehlt!