03.07.2024 - 18:07 Uhr

Scenturio277
14 Rezensionen

Scenturio277
Hilfreiche Rezension
10
Im Weltraum kann dich keiner riechen...
...deshalb tragen wir dich einfach hier unten. Da ist er also: Ein verfügbarer, günstiger Dupe zum Ganymede Eau de Parfum. Da ich Science-Fiction Fan bin hat alleine der Name seines Vorbilds - nach einem der Jupiter-Monde (Danke an Jaris für den Korrekturhinweis) gewählt - mein Interesse geweckt, als ich ihn das erste Mal gelesen habe. Ohne das Original oder den Klon gerochen zu haben, habe ich letzteren blind bestellt, für unter 15€. Die Erwartungshaltung war auf der einen Seite auf Grund von gelesenen Beschreibungen sehr hoch, auf der anderen Seite wegen des sehr günstigen Preises doch eher niedrig, wobei allerdings Lattafa beweist, dass man auch für schmales Geld sehr vernünftigen Saft unter das Volk bringen kann. Schafft Zimaya das mit dem Stallion auch? Um im Weltraum-Jargon zu bleiben: Mission Accomplished!
Beim ersten Tragen habe ich mich gefragt, ob der Duft jetzt frisch-ledrig oder ledrig-frisch ist (wobei die Betonung jeweils auf dem zweitgenannten Attribut liegt). Nachdem er öfter auf meiner Haut und Kleidung gelandet ist, lege ich mich definitiv auf ersteres fest: Ja, er besitzt frische, latent duschgelige Elemente, die es nach dem Opening aber nie schaffen, das Leder zu übertönen. Die Fruchtigkeit ist meiner Wahrnehmung nach der dritte Akkord im Bunde, wir sind hier im Bereich Orange oder Mandarine, nicht aber Limette oder Bergamotte unterwegs, dabei mit sehr wenig Süße. Dieser Akkord ist meines Empfindens nach nicht sonderlich stark ausgeprägt, fungiert aber perfekt als Bindeglied zwischen dem frischen Duschgel und dem Leder. Und diese Ledernote hat es in sich! In der Pyramide wird sie als Wildleder bezeichnet und das finde ich absolut zutreffend. Sie unterscheidet sich merklich von denen in anderen Lederdüften, die ich bisher gerochen habe, wirkt weniger glattgebügelt oder bearbeitet, dafür roher, urtümlicher. Zugegeben, Wildleder, Duschgel und Orangen klingen nun nicht sonderlich außerweltlich, das Zusammenspiel der Drei erzeugt allerdings eine sehr dedizierte Aura: Stallion riecht fremdartig, kühl, künstlich (nicht im Sinne von synthetisch, sondern wie eine Zusammensetzung oder Legierung, die nicht diesem Ort entstammt), teils metallisch, teils organisch und damit cyborg-artig, abweisend-arrogant, wenn dieser Cyborg nur Gefühle vermitteln geschweige denn empfinden könnte. Und ich finde es großartig!
Auch in Sachen Perfomance lässt der Stallion nichts anbrennen. Er projeziert ausreichend stark, dass man ihn wahrnimmt, ohne dabei zu aufdringlich zu sein, was auf Grund seiner oben beschriebenen Eigenschaften bei stärkerer Projektion vermutlich schnell passieren könnte. Auch gegen stärkere (Mainstream-)Düfte kann er sich durch seine Andersartigkeit gut behaupten und die Haltbarkeit ist oberhalb des Durchschnitts zu verorten. Für mich funktioniert er am besten bei Temperaturen zwischen 10 und 20°C, kombiniert mit einer dünnen, schwarzen Lederjacke und einem generell dunklen bis All-Black Outfit. Im Büro sehe ich ihn nur an einer Führungskraft, dort könnte er auf Grund der enthaltenen frischen Elemente allerdings auch funktionieren.
Vom Flakon war ich anfangs etwas enttäuscht, da er weitesgehend in einem völlig unspektakulären Grau gehalten ist, was den ersten Eindruck sehr prägt. Nachdem ich den Duft nun verinnerlicht habe, passt die Farbe aber perfekt. Dabei repräsentiert sie keinesfalls Langeweile, sondern Unnahbar- bzw. Ungreifbarkeit. Die Pferdethematik in Namens- und Designwahl wäre dabei meiner Meinung nach gar nicht notwendig gewesen, auch wenn sie insgesamt schon etwas hermacht: Die schwarze Metallkappe erinnert an Schmiedearbeiten auf einer Koppel, das Etikett ist mattschwarz und leicht rau, mit dem Profil eines glatt-glänzenden Pferdekopfs, dazu die dezent gehaltenen Schriftzüge in rot und silber. Doch, das kann man so machen, und ja, dass man Wildleder mit Pferden assoziiert geht auch in Ordnung. Darüber hinaus bringt der gesamte Flakon ein beachtenswertes Gewicht mit, lässt sich jedoch problemlos und sicher an der festsitzenden Kappe hochheben. Eine erstaunlich hohe Qualität.
Man sollte sich bei diesem Duft absolut nicht vom Preis abschrecken lassen, Zimaya liefert hier wirklich ab! Ob er als Alternative für Fans des Ganymede Eau de Parfum in Frage kommt kann ich nicht beurteilen, da mir dieser leider noch nicht unter die Nase gekommen ist, die Neugierde auf ihn ist durch den Stallion aber noch weiter angeheizt worden. Und bis sich die Gelegenheit ergibt, nach den Sternen bzw. in diesem Fall Monden zu greifen, trage ich einfach den.
Beim ersten Tragen habe ich mich gefragt, ob der Duft jetzt frisch-ledrig oder ledrig-frisch ist (wobei die Betonung jeweils auf dem zweitgenannten Attribut liegt). Nachdem er öfter auf meiner Haut und Kleidung gelandet ist, lege ich mich definitiv auf ersteres fest: Ja, er besitzt frische, latent duschgelige Elemente, die es nach dem Opening aber nie schaffen, das Leder zu übertönen. Die Fruchtigkeit ist meiner Wahrnehmung nach der dritte Akkord im Bunde, wir sind hier im Bereich Orange oder Mandarine, nicht aber Limette oder Bergamotte unterwegs, dabei mit sehr wenig Süße. Dieser Akkord ist meines Empfindens nach nicht sonderlich stark ausgeprägt, fungiert aber perfekt als Bindeglied zwischen dem frischen Duschgel und dem Leder. Und diese Ledernote hat es in sich! In der Pyramide wird sie als Wildleder bezeichnet und das finde ich absolut zutreffend. Sie unterscheidet sich merklich von denen in anderen Lederdüften, die ich bisher gerochen habe, wirkt weniger glattgebügelt oder bearbeitet, dafür roher, urtümlicher. Zugegeben, Wildleder, Duschgel und Orangen klingen nun nicht sonderlich außerweltlich, das Zusammenspiel der Drei erzeugt allerdings eine sehr dedizierte Aura: Stallion riecht fremdartig, kühl, künstlich (nicht im Sinne von synthetisch, sondern wie eine Zusammensetzung oder Legierung, die nicht diesem Ort entstammt), teils metallisch, teils organisch und damit cyborg-artig, abweisend-arrogant, wenn dieser Cyborg nur Gefühle vermitteln geschweige denn empfinden könnte. Und ich finde es großartig!
Auch in Sachen Perfomance lässt der Stallion nichts anbrennen. Er projeziert ausreichend stark, dass man ihn wahrnimmt, ohne dabei zu aufdringlich zu sein, was auf Grund seiner oben beschriebenen Eigenschaften bei stärkerer Projektion vermutlich schnell passieren könnte. Auch gegen stärkere (Mainstream-)Düfte kann er sich durch seine Andersartigkeit gut behaupten und die Haltbarkeit ist oberhalb des Durchschnitts zu verorten. Für mich funktioniert er am besten bei Temperaturen zwischen 10 und 20°C, kombiniert mit einer dünnen, schwarzen Lederjacke und einem generell dunklen bis All-Black Outfit. Im Büro sehe ich ihn nur an einer Führungskraft, dort könnte er auf Grund der enthaltenen frischen Elemente allerdings auch funktionieren.
Vom Flakon war ich anfangs etwas enttäuscht, da er weitesgehend in einem völlig unspektakulären Grau gehalten ist, was den ersten Eindruck sehr prägt. Nachdem ich den Duft nun verinnerlicht habe, passt die Farbe aber perfekt. Dabei repräsentiert sie keinesfalls Langeweile, sondern Unnahbar- bzw. Ungreifbarkeit. Die Pferdethematik in Namens- und Designwahl wäre dabei meiner Meinung nach gar nicht notwendig gewesen, auch wenn sie insgesamt schon etwas hermacht: Die schwarze Metallkappe erinnert an Schmiedearbeiten auf einer Koppel, das Etikett ist mattschwarz und leicht rau, mit dem Profil eines glatt-glänzenden Pferdekopfs, dazu die dezent gehaltenen Schriftzüge in rot und silber. Doch, das kann man so machen, und ja, dass man Wildleder mit Pferden assoziiert geht auch in Ordnung. Darüber hinaus bringt der gesamte Flakon ein beachtenswertes Gewicht mit, lässt sich jedoch problemlos und sicher an der festsitzenden Kappe hochheben. Eine erstaunlich hohe Qualität.
Man sollte sich bei diesem Duft absolut nicht vom Preis abschrecken lassen, Zimaya liefert hier wirklich ab! Ob er als Alternative für Fans des Ganymede Eau de Parfum in Frage kommt kann ich nicht beurteilen, da mir dieser leider noch nicht unter die Nase gekommen ist, die Neugierde auf ihn ist durch den Stallion aber noch weiter angeheizt worden. Und bis sich die Gelegenheit ergibt, nach den Sternen bzw. in diesem Fall Monden zu greifen, trage ich einfach den.
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