Warum kein Xerjoff, nicht mal einen getestet?

Es geht mir nicht darum, eine Debatte über den Wert oder die Überbewertung von bestimmten Marken zu entfachen. 

Viele scheinen zu denken, dass Xerjoff nur wegen des Hypes so beliebt ist (Auch die anderen Brand fahren ihre Werbekampagnen). Das war eigentlich nicht meine Absicht, ich wollte eher tiefgründige und konstruktive Diskussionen anstoßen. Für mich persönlich spielt es keine Rolle, ob eine bestimmte Gruppe von Menschen eine Marke bevorzugt oder nicht. Ich trage, was mir gefällt. Auch wenn ich nicht so lange dabei bin wie einige von euch, lese ich schon seit Jahren mit und bin seit etwa einem Jahr aktiv dabei.

Zum Thema, warum ich keine Designer-Düfte in meiner Sammlung habe: Tatsächlich habe ich über die Jahre wohl mehr als 50 Designer-Düfte gesammelt. Aber vor etwa fünf Jahren hat mich der Drang gepackt, mein Geld lieber in Manufakturen zu investieren. Mein Gedanke dahinter ist, wenn ich sehe, dass eine Marke wie Joop von Socken bis hin zu Möbeln alles mögliche herstellt, kann ich schwer glauben, dass sie in einer Sache besser sind als jemand, der sich auf ein bestimmtes Feld spezialisiert hat. Deshalb versuche ich, Düfte von Marken zu kaufen, die entweder inhabergeführt sind oder bei denen die Gründer noch aktiv am Werk sind und sich auf das konzentrieren, was sie wirklich gut können.

Auf Xerjoff bin ich vor sehr langer Zeit als „Einsteiger“ über die Casamorati Linie aufmerksam geworden. Die von mir getesteten Düfte haben mich aber entweder gar nicht angesprochen oder keinen spürbaren Kaufwunsch erzeugt. Bemerkenswert fand ich dann aber deren Oud Kollektion. In meiner Erinnerung war das dann auch der Zeitpunk, an dem hier auf Parfumo die Marke eben aufgrund der Oud Düfte mehr Aufmerksamkeit bekam. Da begann dann ja auch der Oud Hype.

Aufgrund des dann einsetzenden Xerjoff Hypes habe ich bei Gelegenheit hier und da entsprechende Düfte getestet. Ich führe aber kein Buch über meine Tests. Viele dieser Düfte, auch die hier gehypten, finde ich „geht so““ oder noch deutlich darunter.

Durch Zufall bin ich sehr spät erst über den "XJ 1861 Zefiro | XerJoff" gestolpert. Der wiederum hat mich sofort begeistert.

Exakt das gleiche bei mir. Die Flakons und die gesamte Verpackung mit den billigen Fake-Nähten finde ich maximal kitschig.

Und von den Düften war bisher keiner dabei, der mich auch nur annähernd abgeholt hat.

@Chuchumen 

Bleibt die Frage, warum die ganzen Designer dann nicht in deiner Getestet-Liste auftauchen. 😉

Das klingt ja durchaus irgendwie romantisch und ist wohl auch das, was Roja, PDM, TF, Xerjoff und Co. als Geschichte gerne transportieren wollen. Ein Blick auf die Regale im KaDeWe und Breuninger sagen mir, dass diese ganzen Firmen genauso im Mainstream angekommen sind wie alle anderen, die für ihre vermeintliche Austauschbarkeit belächelt werden.

Aber worum sollte diesen Faden dann handeln? Wie gesagt bei mir ist es so wie bei den meisten hier das Ich einfach nie oder selten den getestet Liste nutze.. Ich denke das die wenigsten hier diese Liste zu 100%  „pflegen“.. Ich glaube überhaupt nicht das man wegen dieser Liste davon ausgehen kann das der eine oder andere User bestimmte Düfte nie getestet haben.. 

Für mich eine irgendwie seltsame Frage.

Ich z.B. habe kein wirkliches Interesse an der Marke aufgrund des Preises und der Optik der Flakons zugegebenermaßen. Irgendwie finde ich die Marke auch unsympathisch.

Lediglich Casamorati - Lira Eau de Parfum habe ich in meiner Sammlung, da ich ihn mal relativ günstig ersoukt habe. Und um ehrlich zu sein, denke ich manchmal daran ihn weg zu geben, da der Flakon so unglaublich hässlich ist. Erinnert mich immer an einen Buttplug..

Sehe Ich genau so.

Ein großen Teil von das Klientel das sich in Gruppen bei TF, PDM und Xerjoff  versammeln, um den sogenannten geilsten Duft mit eine astronomische Performance zu riechen, nachdem sie den über TikTok gesehen haben, schrecken mich eigentlich mehr und mehr von diese Marken ab. 

Aber was ist dann der Grund, warum sich diese Marke so lange in den Drogerieregalen hält? Weil sie Scheiss produzieren? Ich glaube fest daran, dass Bruno Banani eine bessere Qualitätskontrolle seiner Produkte hat als Xerjoff. Und ich halte es für super gutes Management, so eine breite Zustimmung zu finden. 

Und viele hier scheinen reflexhaft Xerjoff verteidigen zu müssen, wenn auch nur ein Hauch von Kritik auftaucht.

Dann hast du doch auch sicher eine Idee, worum sich eine potentielle tiefgründige und konstruktive Diskussion drehen könnte, oder? Wo siehst du den potentiellen Zusammenhang mit der Frage, wer warum welche und wie viele Düfte getestet hat?

Eine

soll es ja laut dir schon mal nicht werden. 

Warum recherchierst du dann, welche Nutzer hier wie viele Xerjoff-Düfte getestet haben?

Ich habe auch sehr, sehr viel mehr Düfte getestet als auf Parfumo aufgeführt und habe ebenfalls keinen Duft der Marke in der Sammlung. Warum? Dazu wurde hier eigentlich schon fast alles gesagt, ich fasse kurz zusammen:

1. Gegen Influencermarketing bin ich dank einer Freundin in der Branche komplett immun.

2. Da X. wegen 1. für mich nur eine Marke unter 11 000 ist, habe ich bisher wenige davon getestet, natürlich auch wegen des Preises.

3. Die wenigen getesteten haben mich absolut nicht überzeugt und zwar wegen der allgemeinen Machart. 

4. Ich habe bisher insgesamt nur sehr, sehr wenige Düfte angetroffen, die so gut sind, dass ich den Preis von über 200€  zähneknirschend in Kauf nehme. Die X's gehören nicht dazu.

5. Super, jede Menge Geld gespart!

Da kommen vermutlich mehrere Dinge zusammen. Für mich kann ich das so erklären:
1.) Ich muß gestehen dass meine "Getestet"-Liste nicht unbedingt so wahnsinnig super gepflegt ist - gut möglich dass da etliche Düfte nicht gelistet sind weil ich's schlicht vergessen habe da mein Häkchen zu setzen.
2.) Bis auf ganz wenige Ausnahmen setze ich das "Getestet"-Häkchen nur, wenn ich einen Duft auch wirklich getestet habe was bei mir bedeutet a) auf der Haut und nicht nur auf einem Papierstreifen oder gar nur per Sniff am Flakon und b) normalerweise dass ich den Duft mindestens zweimal auf der Haut getestet habe und da dann auch die Muße hatte den Duftverlauf auch mitzuerleben und mir meine Notizen zu machen.
3.) Auf meiner "Getestet"-Liste führe ich nur Düfte, die ich seit meiner Anmeldung bei Parfumo getestet habe bzw. einen Test "aufgefrischt" habe - das ist auch besser so, denn mein olfaktorisches Gedächtnis reicht einfach nicht lange genug zurück als dass ich behaupten könnte da wirklich alles noch im Kopf zu haben.

Da Xerjoff mittlerweile in fast jeder Parfümerie, teilweise sogar in Drogerien zu haben ist (soviel zum Thema "Nische"), ist es kein Problem sich mal einen im Vorbeilaufen auf die Haut oder einen Streifen zu sprühen. So habe ich etliche Xerjoffs "getestet" aber eben nur genau so, im Vorbeilaufen und nicht wirklich ernsthaft. Da war dann wohl nichts dabei das mir einen ausführlicheren Test wert war. Häkchen gab's dafür dann auch nicht.

In Top-10 bin ich nicht, aber als (einigermaßen) langjähriges Mitglied kann ich Deine Frage beantworten. Woben ich natürlich nur für mich spreche.

Ich habe mehrere Xerjoff-Düfte getestet (meine Getestet-Liste sagt: 13, es sind bestimmt mehr, ich vergesse oft, den getesteten Duft einzutragen). Alles Beigaben, ich habe nicht danach gesucht. Wirklich gut gefallen hat mir nur Amber Star, gut fand ich "Shooting Stars - Esquel | XerJoff". Den Rest mochte ich nicht.

Von den genannten zwei Düften habe ich kleine Abfüllungen, und zwar habe ich sie seit Jahren - und sie werden und werden nicht leer. Ich trage sie selten, offensichtlich gibt es Düfte in meiner Sammlung, die ich mehr mag. Wozu also einen Flakon? Zumal ich diese Flakons hässlich finde

Ich bin zum Glück auch nicht unter den Top Ten, aber nach 10 Jahren Parfumo muss ich sagen: Ich teste nur noch das was mich auch wirklich interessiert und meine getestet Liste wird auch nicht gepflegt.

Was Xerjoff und Co. angeht, da hat mich noch nichts so angesprochen, dass es für einen richtigen Test oder gar Kauf gereicht hätte.

Xerjoff ist schon ein Phänomen. Sie schaffen es aktuell, den Geschmack der Massen, meist im Bereich von süß mit leichter Würze, ganz gut zu treffen.
In wieweit die Firma aber noch ansatzweise als Manufaktur anzusehen ist bzw. sich da ein Inhaber um einen Duft kümmert, wäre für mich die große Frage.
Die Qualität ist sicherlich nicht besser, bzw. eher schlechter als bei (alten) Düften von Chanel, Guerlain, Hermès etc., wobei die Qualität ja bei Parfüms kaum messbar ist. Zumindest wurden die alten Düfte wahrscheinlich mit mehr Liebe und Zeit kreiert, als die Massenreleases von Xerjoff.

Komischerweise liest man hier aber immer öfter, dass Xerjoff eine sehr gute Qualität liefert. Oft wird dies aber auch an hoher Haltbarkeit und Sillage festgemacht, was bei vielen Düften ja eher ein Indiz für viel aufplusternde Synthetik und gegen klassische Parfümqualität sein sollte.

Ich glaube übrigens schon, dass die meisten User hier, die viel testen, versuchen, ihre getestet-Liste halbwegs aktuell zu halten. Schon darum, damit man Düfte nicht nochmal testet, die man wirklich nicht gut fand. Erinnern kann man sich irgendwann sicherlich nicht immer, ob man einzelne Düfte schon getestet hat. Dass nicht alles immer eingetragen wird, passiert natürlich.

Also langsam finde ich es merkwürdig, dass hier gefühlt jede Woche ein neuer „ich liebe Xerjoff, warum gibt es Menschen die Xerjoff nicht lieben?“-Thread eröffnet wird. Ist das schon Guerilla-Marketing? 

Ich bin zwar noch nicht so lange dabei und auch nicht wirklich aktiv, aber mich sprechen die Flakons überhaupt nicht an, bzw. ich finde die sogar sehr unschön und prollig.

Da man so oft von der Marke liest und gefühlt jeder Fan ist hält sich auch mein Interesse in Grenzen, es fühlt sich fast schon überdrüssig an, obwohl ich die Marke noch nicht getestet habe 😆

Da finde ich lieber "meine" Düfte, die nicht so gehypted werden, mit denen ich mich aber wohlfühle und gut identifizieren kann, ein Statussymbol brauche ich nicht...

ich habe bisher nur ein paar Xerjoffs gerochen und noch nie einen ganzen Flakon besessen. Bisher hat mich (auch hinsichtlich des Preises) einfach keiner zum Kauf überzeugt. Für Xerjoff erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ich die Überfluting mit immer mehr neuen Produkten kritisch sehe. Wenn eine Marke monatlich Neuerscheinungen rausbringt und dann noch so aggressiv bewirbt, werde ich sehr skeptisch. Unabhängig davon ob diese Skepsis jetzt begründet ist, hält mich das natürlich vom Kauf ab.

Vielleicht gab es keine Gelegenheit sich einen Xerjoff zuzulegen, fernab von Hype gibt es da den Geschmack und wertfrei betrachtet ist Xerjoff ein tolles Haus, auch mir gefallen die Flakons sehr... aber es gibt so viele andere, teilweise schöne unbekannte Häuser die ebenso entdeckt werden möchten! 

In dem folgenden inzwischen dreiseitigen Thread, der gerade erst vor fünf Tagen gestartet wurde, findest Du schon viele Antworten zu Deiner ähnlichen Frage...nur andersrum:

https://www.parfumo.de/forum/v...

Warum hier kein altes Mitglied Xerjoff testet?
Ich bin hier seit 12 Jahren auf Parfumo und 50 +.
Die alte Generation verabschiedet sich mehr und mehr von Parfumo...nach meiner Beobachtung.

Sie hat - unabhängig von einem meist gefestigten Geschmack - keine Lust mehr auf Parfumo nur noch die tausendfach wiederkehrende Diskussion um Xerjoff und Konsorten zu lesen. Auch ich gehöre zu denen, die kein Fan der Düfte sind (ich habe einige getestet) und bin auch gar kein Freund der Flakons inkl. der Kunstlederpackungen.
Außerdem: Xerjoff trägt doch jeder...so will ich nicht riechen 😁.

Andere Frage: Schon mal einen alten Guerlain, Caron oder auch L'Artisan Parfumeur, Diptyque getestet?  🙃

Danke, ich habe mich nicht getraut das zu schreiben, nachdem ich schon im letzten Xerjoff-Thread für meine „Matrix-Unterstellungen“ etwas spöttisch belächelt wurde. 😆 Gezielte Infiltration durch Markenbotschafter wäre zumindest eine Erklärung - Gehirnwäsche eine andere. 

@Rivegauche 

Auch dir danke für deine klaren Worte. Es gibt auch bei mir Tage, an denen ich mich frage, wie lange ich mir den drölfzigsten Nuklearduft-Thread, Batch-Diskussionen und KI-Rezensionen noch antun möchte. 

Ich habe deutlich über 2000 Düfte getestet (in den 2028 hier gezählten sind viele nicht gelistet (weil ich sie zum Beispiel in einer Parfümerie gerochen und dann nicht eingetragen habe). Darunter auch viele XerJoff. Es gibt schon XerJoff die ich mag, aber die Flakons sind nicht so mein Ding (ich mag Gold und zuviel Blingbling nicht) und keiner der Düfte hat mich jetzt so geflasht, als das ich da nun einen haben müsste. Wüsste auch gerade nicht welchen. Die Düfte aus meiner Sammlung finde ich zum großen Teil einfach besser. Ist doch Geschmackssache, ich kaufe mir nicht einen XerJoff nur um einen XerJoff zu haben. Ich folge auch nicht einem einzigen Parfuminfluenzer. Das interessiert mich nicht. Ich lese hier auch kaum Kommentare, wenn dann Statements. Am Ende zählt für mich dann nur meine Wahrnehmung und es ist mir ziemlich egal, wie den andere bewerten oder ob der Flakon nun irgendwie rich wirkt. Aber die XerJoff Flakons aus Glas fühlen sich gut in der Hand an, der massive Deckel wirkt wertig, dass muss man ihnen lassen. Die Flakons mit Samt sind für mich aber wirklich eine geschmacklose Perversion und wirken auf mich total trashig.

So ähnlich ist meine Herangehensweise auch eher. 

Ja, genau. Also ich habe schon total sympathische Leute kennengelernt, die eher auf diesen Nischenhype stehen. Aber das ist nicht mein Fall. Erstens sind das fast alles auf Performance getrimmte Ambrocenidebomben und zweitens finde ich viele der Influenzer die wie ein Jeremy entweder wirken, als wären sie (ähnlich wie Asterix mit dem Zaubertrank) als Kind in ein Fass voll Kokain gefallen und/oder die versuchen sich für andere zu produzieren, in dem sie mit irgendwelchem Mainstreamluxus flexen, einfach nur total peinlich und ich kann mich absolut nicht damit identifizieren. Zuviele Poser, als das ich es erstrebenswert finde. Das bewirkt dann eher, dass ich eine Abneigung gegenüber so einem Label bekomme. Früher war mein Gefühl XerJoff gegenüber viel weniger skeptisch.

Genau das ist mit einer der Gründe, die mir so eine Marke unsympathisch machen und meine Motivation, deren Düfte zu testen, eher schmälern. Ich verbinde sie auch zunehmend mit einer Bubble, der ich nicht zugehörig sein möchte.

... das war Obelix! 😜 Ansonsten d'accord. Naturellement.

Ich habe Xerjoff vor ca. 12 Jahren kennen gelernt wo diese Marke noch gar nicht so gehypt war. Habe mich auch aus Neugierde und Duftliebe etwas durch geschnuppert wie ich das mit allen Marken die (für mich) neu sind so mache (oder machte, jetzt ist der Markt so stark überflutet dass es unmöglich ist alles durchzutesten).

Einige fand ich interessant, einen sogar lecker (Lira) aber mein Interesse ist schnell abgeflacht. Wie hier schon einige Mitglieder gesagt haben, wenn man Düfte schon lange liebt und so einiges an Dufterfahrung gesammelt hat, sind Marken wie Xerjoff meistens nicht sehr interessant. Meine Duftleidenschaft hat vor so .ca 28 Jahren begonnen und mein Geschmack hat sich seitdem doch recht verändert. Xerjoff ist für mich eine Marke für "Neueinsteiger" im Nischenbereich (da zwischen Mainstream und Niche) die gern Geld ausgeben und sich profilieren wollen. Und für gesponserte Influencer und deren Publikum. Persönlich finde ich die Flakons sehr hässlich, die Düfte meistens sehr synthetisch und total überteuert (wie leider so viele heutzutage).

Ich interessiere mich mehr für alteingesessene Marken wie Guerlain (auch wenn hier der "moderne" Trend sich auf Neureiche und Influencer immer mehr zu stützen mir überhaupt nicht zusagt), Oriza L.Legrand (super neu erweckte Vintage Marke) oder Nischenmarken die sich wirklich um den Duft scheren (z.b. Eris Parfums, Mona di Orio), eine interessante/innovative Dufterfahrung oder einfach nur ästhetische und angenehme Parfüms anbieten (Violet)...

Auch "normale, alte" Nische mag ich (Lutens, Penhaligon's, L'Artisan Parfumeur, Diptyque, Goutal, Maître Gantier et Parfumeur)- auch wenn nicht alle neusten Düfte die rauskommen.

Der Parfummarkt (oder "Game" wie alle heute sagen, zeigt die Mentalität an), hat sich allgemein nicht zum besseren gewandelt und Influencer (und die Marken die sie unterstützen) machen meiner Meinung nach grösstenteils das Angebot kaputt. Natürlich gibt es noch sehr viel interessante Alternativen aber für kleine Marken ist es immer schwerer sich durchzusetzen. Und die heutigen Neueinsteiger im Parfum, wenden sich oft Düften zu die gehypt sind. Zum Glück gibt es auch welche die sich wirklich für Duft interessieren und sich nicht nur "eindieseln" um die Welt zu ersticken mit Atombombe-Düften, Frauen "aufzureissen" oder wie eine "Boss-Bitch" oder ein smarter "kultivierter" Anwalt/Businessman zu riechen (sorry, mich nerven diese Kategorien auf den Netzwerken total-oberflächlicher, diskriminierender und stupider geht es kaum).

Das war meine (kurzgefasste) Meinung.

Nun wirkt es fast so, als ob ich der Xerjoff-Ultra-Fan-Boy wäre. Dem ist aber nicht so! Ich hätte genauso gut PDM, Initio, Roja oder Amouage im Titel schreiben können, statt Xerjoff ins Rampenlicht zu bringen. Ich finde es auch total legitim, dass man als Frischling erstmal checkt, was die alten Hasen so in ihren Duftregalen stehen haben. Inspiration ist doch das A und O. 

Ein Parfumoraner hier, der schon 40 Jahre im Parfum-Game mischt und über 12.000 Düfte geschnuppert hat – der Foren meidet – hat mir was Interessantes gesteckt, das ich euch nicht vorenthalten will. Er sieht es auch so ähnlich wie Du @Passionez . Sehr interessant . Eure/Seine Antwort macht für mich total Sinn und wird wohl auch meine zukünftige Duftreise prägen. 😊

Er meint, die meisten der teuren Nischendüfte, und da zählt er auch PDM, Xerjoff... dazu, können mit der Qualität von Traditionshäusern wie Guerlain, Nicolai (wo eine echte Guerlain-Erbin am Werk ist) oder Knize nicht mithalten. Viele Hersteller, gerade im hochpreisigen Nischenbereich, setzen auf synthetische Inhaltsstoffe oder Basen und die Qualität lässt zu wünschen übrig. Mehr drin als in einem Deo oder Duschgel ist da oft nicht, und die Kosten für die Zutaten sind peanuts – meistens ist es die Verpackung, die den Preis treibt. Diese Buden machen sich die Taschen voll. Warum also soll man da so viel Kohle lassen?

Wenn das so ist, sollten die Inhaltsstoffe der traditionelleren Häusern hochwertiger sein. Das regt mich an, als nächstes die Welt von Guerlain zu entdecken 

@Chuchumen : verstehe total dass man sich als Frischling durchtesten möchte, wie du sagst. Habe ich anfangs auch viel gemacht. Bevor es mir zu langweilig wurde...auch wenn ich regelmässig trotzdem gerne in Nischenparfümerien gehe um zu erschnuppern was es so neues gibt. Halt nur nicht mehr so begierig wie früher. Und Neugierde ist gesund.  

Dass du schauen möchtest was "alte Hasen" im Parfumregal haben kann ich auch nachvollziehen. Ich pflege meine Sammlung auf parfumo allerdings nicht regelmässig. Vor allem seit ich 2Mal bestohlen worden bin, ist mir die Lust vergangen. Und was ich teste schreibe ich eh nicht rein.  

Ja PDM und Initio gehören auch zu den zu teuren, overhypten und über-"lackierten" Häusern. Auch wenn ich zugebe Absolut Aphrodisiac vor 10 Jahren gemocht zu haben. Wie Lira ja auch.  

Das Geld steckt in der Tat im Packaging...und social media Marketing. 

Gegen Basen habe ich per se nichts. Die alten Basen wie Ambre 83 gefallen mir sogar richtig gut. Nur die neuen Mischungen finde ich mittelmässig. Und die Signatur von PDM, Initio, Xerjoff und Konsorten fühlt sich oft etwas "seelenlos" an. Auch die ganzen trockenen woody-ambers sind nicht mein Ding. Fühlt sich total synthetisch an und bereitet mir Magenschmerzen. 

PS: bei Nicolai (siehe Iris Medicis Intense)  (und Guerlain auch) spürt man leider auch dass die Synthetik so langsam an Einfluss gewinnt. Ich bin nicht gegen Synthetik an sich, nur die die so viel und überdosiert verwendet wird heutzutage.