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Eure schönsten Duft-Verschenk-Geschichten...

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vor 10 Monaten 11

43. Rasta-Power-Girl statt Barbie-Püppchen!

Nach meinem kürzlichen Kinobesuch von "Barbie" habe ich viel über Emazipation, Körperkult und Jugendwahn nachgedacht und mich gefragt, wie taff und ambitioniert junge Frauen von heute tatsächlich so sind...

Umso größer meine Freude, als ich heute berufsbedingt eine aufgeweckte Jugendliche kennenlernen durfte.

Sehr gerne half ich meinem verhinderten Kollegen, indem ich die motivierte Teenagerin mit der wahnsinnigen Rasta-Mähne beaufsichtigte, damit sie ihre Bewerbung für einen Dualen Studienplatz fertigstellen konnte. Als ich sie nach meinem späten Feierabend aus unserem Medienraum abholen wollte, staunte ich nicht schlecht: Inmitten von tausend Monitoren und Kabel schnitt sie ganz seelenruhig und professionell ihr Bewerbungsvideo zusammen und erklärte mir ganz lässig, was da bewerbungstechnisch heute so abgehe, in den richtig coolen Unternehmen 😉.

Ihr Auftritt hat mich so beeindruckt, dass ich sie anschließend in mein Büro bat und ihr einen Flakon aus meiner Verschenke-Sammlung anbot.

Sie griff entschlossen und freudestrahlend zu L'ImpératriceL'Impératrice, bedankte sich mit einem strahlenden Rihanna-Lächeln und wir beide tingelten nach unserem vollendetem Tagewerk glücklich und zufrieden zum Bus. 

- Es gibt sie also tatsächlich, die taffen, klugen und ambitionierten Barbies in der Echtwelt:-)

vor 9 Monaten 4

44. Kleine Düfte, große Dankbarkeit

Da kommt man nichtsahnend ins Büro und findet eine Dankeskarte auf seinem Schreibtisch.

Von einer jungen Mutter, die sich offenbar riesig über die Duft-Miniaturen gefreut hat (die ich erst gestern in unser Verschenkeregal gestellt hatte!)

Eigentlich wäre sie nur hier gewesen, um ein paar Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen und das unerwartete Duftgeschenk habe sie richtig motiviert, ergänzte die Betreuerin.

Jedenfalls ist es immer wieder spannend zu sehen, wie dankbar manche Menschen doch sind…

vor 9 Monaten 20

45. "Ich fahre zum Betteln in die Nachbarstadt, denn ich schäme mich so."

Die heutige Duftbegegnung geht mir ganz besonders nah.

Trubelige Haupteinkaufstraße einer überfüllten Großstadt. Inmitten des Gewusels strahlt mich das sonnengelbe T-Shirt eines vor einem Geldkörbchen sitzenden hageren Mannes so freundlich an, dass ich trotz voller Taschen und Erschöpfung nach Arbeit, Schwimmen und Einkauf hingehe:

- "Guten Tag, sind Sie neu hier? Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Mögen Sie einen Duft haben?"

- "Normalerweise nehme ich nur Seife" - er sprüht und schnuppert und lächelt - "aber der ist toll, Vanille mag ich sehr!"

Ich freue mich über seine feine Nase und darüber, dass der Silver Moon (Perfume)Silver Moon Perfume endlich seinen eigentlichen Besitzer gefunden hat. "Aber den haben Sie sich doch bestimmt für teures Geld selbst gekauft?" (Was für ein edler Gedanke! So etwas sagt wahrscheinlich nur jemand, der den Wert von Geld zu schätzen weiß, schießt es mir durch den Kopf.) Es rührt mich sehr und ich erzähle ihm von Parfumo und den großzügigen Duftspenden zum Weiterverschenken.

Von ihm erfahre ich, dass er aus der Nachbarstadt kommt, dort aber nicht betteln kann, da ihn dort so viele Kunden kennen und es ihm peinlich ist. Er ist Anfang 60 und beherzter Handwerker von Beruf ("nie krank, mein ganzes Leben habe ich gearbeitet"). Über 20 Jahre war er pünktlich zahlender Mieter, vor drei Jahren hat der Vermietersohn den Wohnblock geerbt und Schritt für Schritt allen sonstigen Wohnparteien gekündigt und verkauft. "Und ich Idiot habe mich gefreut, dass ich als längster Mieter drinbleiben kann." Doch zum Schluss der große Paukenschlag: "Kündigung wegen Eigenbedarf" - der 15-jährige Sohn bräuchte eine Zweitwohnung, könnte so besser zum Sport kommen.

Seit drei Monaten lebt der Herr also im Keller von Bekannten und nutzt das Deutschlandticket, um sich in der benachbarten Großstadt etwas dazuzuverdienen. "Ich spare für die Kaution, neue Küche und alles, was da auf mich zukommt... - wenn ich denn mal was finden sollte... Heute habe ich 45€ verdient, Schritt für Schritt, das wird schon, ich lasse mich nicht unterkriegen."

Seine Geschichte wühlt mich besonders auf und wir reden noch länger über Wohnen als Luxus unserer Zeit, Stadtentwicklung, Bürokratie etc. Er freut sich, dass ich seine Geschichte samt Foto veröffentlichen möchte: "... damit auch andere sehen, was da los ist, ich bin ja kein Einzelfall." In der Zwischenzeit werfen erfreulich viele Münzen in sein Körbchen, eine englische Familie bringt ihm eine Sushiplatte. Zum Abschied drücke auch ich ihm etwas in die Hand und muss lachen, als er mich angrinst: "Bleiben Sie doch noch etwas, die Leute geben mehr, wenn Sie bei mir stehen, vielleicht liegt das ja an Ihrem Duft."

-----------

PS: Ein paar Angaben habe ich zwecks Anonymisierung verändert. 

vor 9 Monaten 11

46. Ein Duftflakon für's Liebesglück

Ein entspannter Sommertag im Park, ausgelassenes Picknick mit meinen fröhlichen Freundinnen, Wasserfontänen zur klassischen Musik und große Vorfreude auf unser anstehendes JULI - Konzert - nur logisch, dass ich in meiner überschwänglichen Partystimmung den Toiletten-Mann anquatschen musste:

"Haben Sie eine Freundin?"

- "Ich suche eine" - antwortete er grinsend, "gibst Du mir Deine Nummer?"

Oh! Damit hatte ich nicht gerechnet. Leider hatte er auch keine Schwester, Mitbewohnerin oder Mutter zur Hand, der er meinen Damenduftflakon weiterschenken könnte. Wir quatschten eine ausgedehnte Handwäsche lang: Aus Togo, seit 15 Jahren in Deutschland, alles ok, aber doofe Arbeitszeiten. Ein Damen-WC sei ja eigentlich ein toller Ort für Frauenkontakte, aber eben nicht während der Arbeit...

Auch meine hinzugezogenen Freundinnen hatten leider kein Interesse an einem Date - aber wir testeten gemeinsam den Duft und schnatterten munter auf ihn ein, dass man mit einem so schönen Parfüm wie Born Lovely (Eau de Parfum)Born Lovely Eau de Parfum sicherlich leichter eine Frau kennenlernen könnte als ohne.

Er wolle es versuchen, bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln und wir verschwanden wieder im Park-Gewusel...

vor 9 Monaten

Hoffentlich fragt mich das auch mal eine. Die Antwort ist gut.

vor 9 Monaten 11

47. Nikolausfreuden bei sommerlichen 29°C

Morgen um halb 7 an der Kühltheke eines schlesischen Supermarkts. Ich hantiere mit meinem vollen Rollkoffer und Rucksack und werfe trotzdem wahllos alle Lieblingsleckereien meiner Oma (der ich einen Überraschungsbesuch abstatte) in den Einkaufskorb, als mir ein älterer Kunde auffällt. Er studiert aufmerksam die Preise und fragt die Regaleinräumerin nach Angeboten, trägt abgewetzte (aber blankgeputze!) Schuhe, nimmt dann doch nur zwei einfache Würstchen.

"Sie beide würden mir eine große Freude machen, wenn Sie mir je einen schweren Flakon abnähmen, damit ich mehr Platz im Koffer habe für all' die polnischen Leckereien."

Da tun sie sehr gerne. Die junge Frau ist ganz verzückt vom PartyParty und der Herr kann es kaum fassen: "Sowas habe ich ja noch nie erlebt! Ist es nicht zu früh für den Nikolaus?" Vergewissert sich mehrmals, dass es wirklich ein Geschenk ist und zieht mit seinen Würstchen und einem Flakon Jaguar for Men (Eau de Toilette)Jaguar for Men Eau de Toilette davon...

JETZT kann ich meinen Cafébesuch am Marktplatz noch mehr genießen...

vor 9 Monaten 4

Jaguar for Men (Eau de Toilette)Jaguar for Men Eau de Toilette ist für den Herrn ganz sicher ein Volltreffer. Toll! Aber ganz besonders entzückend finde ich Deine Formulierung. Das ist wohl die polnische Art, Geschenke ohne Aufdringlichkeit zu machen. In einem deutschen Supermarkt ist es wahrscheinlich, dass man mit dieser Höflichkeit zunächst gar nicht verstanden würde.

vor 9 Monaten 12

48. Die liebreizende Backkünstlerin aus Georgien

Alle paar Jahre bin ich in Oppeln und teste mich durch gastronomische Neuerungen und kulinarische Entdeckungen. Diesmal fallen mir besonders schöne Backstuben aus Georgien auf. (Verständlich, wenn man die Wirtschaftszahlen von Georgien und Polen vergleicht.)

In einer Backstube begegne ich Alica. Sie ist 19, studiert in Polen und verkauft vor Unibeginn in der Bäckerei ihres Cousins wunderbares Backwerk - manchmal muss sie auch selbst Hefezöpfe, Briocheschmetterlinge oder Blätterteigblumen basteln, hat sie von ihrer Oma gelernt. Sie hat etwas Liebreizendes und Selbstversunkenes an sich, wie Vermeers Mädchen mit dem Perlenohrring. Da sie sich zwischen dem "Beautiful Stories - Follow Your Dreams | Douglas" und So Pure Women (Eau de Toilette)So Pure Women Eau de Toilette ebenso schwer entscheiden kann wie ich zwischen ihrer Backkunst, schenke ich ihr kurzerhand beide Flakons und bin sicher, dass sie sie mit irgendeiner Schwester, Cousine, Zimmergesellin teilen wird...

vor 8 Monaten 9

49. Duftreise nach Duftreise

Was für ein tolles Wochenende, was für eine schöne Duftreise... 5 Stunden lang lasse ich Landschaft und Gedanken am ICE-Fenster an mir vorbeiziehen, schwelge in lebhaften Erinnerungen an das quirlige Parfumotreffen und freue mich über all' die herzlichen und großzügigen Menschen, die ich in Mannheim kennenlernen durfte.

Begleitet werde ich von treuen Duftfreuden: Vier neue Flakons zum Weiterverschenken luschern aus meiner Handtasche hervor und blicken neugierig in die Welt.

Kaum am Hamburger Bahnhof angekommen, spricht mich eine Obdachlose an: Eine bunt gekleidete Frau mitte 30 mit zerzaustem Haar und einer Hose mit mehr Löchern als Stoff: "Ich weiß, dass es sehr spät ist... sicherlich hatten Sie eine anstrengende Reise... und dann komme noch ich und quatsch Sie voll... ich will Sie auch gar nicht lange belästigen---"

"Ach Du, komm' her, ich habe einen schönen Duft für Dich!" kürze ich ihren Monolog ab und fische aus meinem Handtaschenchaos den Summer Moods NightSummer Moods Night , der irgendwie zu ihr und zur Stimmung passt.

Überrascht und erfreut tingelt sie mit ihrem Flakon davon. Noch aus der Ferne winkt sie mir zu... wird immer kleiner... und winkt... verschmilzt mit der Dunkelheit... und winkt... und verschwindet irgendwo im nächtlichen Nichts.

vor 8 Monaten 14

Ich muss mich hier im Thread von der anderen Seite, der Seite der Beschenkten, äußern.

Meine Duftreise hier hat erst dieses Jahr begonnen, somit sind noch nicht "allzu" viel Abfüllungen, Proben usw. in meinem Schrank zu finden. Nach und nach mach ich bei Sharings mit oder hole mir eine kleine Abfüllung zum Ausprobieren, aber viele von euch lächeln bestimmt über die verhältnismäßig geringe Anzahl meiner Flakons + Abfüllungen.

Ich hab hier schon so liebe, nette Parfumas kennengelernt und ganz tollen Austausch gehabt: witzige, interessante und auch tiefe Gespräche, nicht nur über Parfum und Düfte. Und mit einer Parfuma, die noch dazu in relativer Nähe wohnt, hab ich regelmäßig Kontakt.

So kam es dazu, dass wir uns am Samstag in der Stadt getroffen haben, um einfach mal einen gemeinsam Schnuppertag zu machen. Durch verschiedene Parfümerien, klein wie groß, haben wir uns durchgetestet und beraten lassen.

Wir waren auch einen Kaffee trinken und da zog sie ein Samttäschchen mit mindestens 15 Abfüllungen aus ihrer Handtasche. Alles für meinen Freund und mich 🥹. Ich wusste gar nicht, was ich sagen soll, außer "Du spinnst." 😂

Ich war so dankbar und geplättet und kam mir mies vor, denn ich hatte nur eine kleine Abfüllung Vintage Obsession (Eau de Parfum)Obsession Eau de Parfum für sie dabei.

Aber für sie war das voll okay, sie hat mich noch lieb gerügt, ihr sei es ein Dank, wenn ich happy bin. So konnte ich nichts weiter tun, als ihren Cappuccino zu übernehmen und über beide Backen zu strahlen. 🔆

Wir werden den Kontakt auf jeden Fall halten, es tut mir gut, jemanden kennengelernt zu haben, a) der meine Liebe teilt und b) mit dem ich mich charakterlich auch super verstehe. Wir werden das, hoffe ich, bald wiederholen und die Parfümeriemeile einer anderen Stadt erobern.

Danke, meine Liebe, wenn du das liest. Du bist einfach Gold. 💕

vor 7 Monaten 7

50. "10€ für einen Duft !?! - Das ist ja eine Woche Hundefutter!!!"

"Wow, Du scheinst ja ein echter Tierfreund zu sein!" spreche ich den mittelalten Langhaartypen mit Hunde-T-Shirt an und blicke auf seinen ergrauten Vierbeiner und die vielen Kuscheltiere.
- "Ja, Herman ist schon seit 10 Jahren mein Freund" sagt er stolz, streichelt seinen Schäferhund-Irgendwas-Mischling und beginnt offen zu erzählen: Der Hund sei sein bester Beschützer, gebe ihm Sicherheit und helfe auch: "Viele Passangen werfen lieber einem Tier eine Monete in den Krug als einem Bettler." Außerdem schildert "Jo", welch wertvoller Gesprächspartner sein Herman sei, "Du weißt immer, woran Du bist und ein Hund verurteilt nicht, so einen Menschen musst Du erstmal finden." Als Jo voller Stolz erzählt, dass er seinem Hund jährlich sogar einen Tierarztbesuch und einen Gang zum Hundefrisör ermöglicht, wird mir eine weitere Dimension deutlich: Durch den Hund erlebt der Obdachlose, dass auch er "zu etwas Nutze" ist, gebraucht wird, helfen kann.

"Kannst Du einen netten Herrenduft gebrauchen?" - "Etwas Hundefutter wär' mir lieber" antwortet er schlagfertig, grinst und rechnet vor, dass er für 10€ (die der So Pure Men (Eau de Toilette)So Pure Men Eau de Toilette kostet) eine knappe Woche seinen Hund ernähren könnte. (Ich zwinge mich mir nicht vorzustellen, wie viele Jahre Hundefutter in meinem Flakonregal lagern:-)

Irgendwie ist mir Jo sympathisch. Wesentlich sympathischer als sein komisches Riesenvieh mit dem strengen Blick und den großen Zähnen.

Also schieße ich mit seiner Erlaubnis ein Foto von seinen Lieblingen, wünsche ich ihm viel Freude mit dem Duft sowie einen regenfreien Tag und werfe einige Moneten in den "Krug"

- für Mensch UND Tier 😉

vor 7 Monaten 9

51. Eine Portion Heimatgefühle - mit bitterem Beigeschmack

Oh, polnische Küche in Hamburg! Wie wunderbar!
Vor dem Kinobesuch ist noch etwas Zeit, nix wie hin da!

Ich betrete die heimelige restauracja und fühle mich unverzüglich in meine Heimat katapultiert: Der urpolnische Kellner, die Tischdecken und Serviettenhalter, das Menu – selbst die Handschrift auf den Speisekarten könnte polnischer nicht sein. Ich bestelle Pierogi. Und dazu eine Oranzada (Limo), DAS Getränk meiner Kindheit!

Am Nebentisch belausche ich ein junges ukrainisches Pärchen – zumindest schließe ich aus den Wortfetzen, die ich verstehe, dass sie sich sehr füreinander interessieren auf romantisch-zutrauliche Weise. - Wie datet man eigentlich in einem fremden Land? Wählt man un/bewusst ein Lokal mit vertrauter Küche und Einrichtung? Oder geht es auch darum, dass man möglichst blamagefrei bestellen kann?

Aber noch bevor ich meine Gedanken abschließen kann, wandert meine Aufmerksamkeit zur Köchin in der offenen Küche hinter der Verkaufstheke:
Die Mitte/ Ende-60jährige mit hagerer Statur hat offensichtlich einen massiven Hüftschaden und hinkt so verbogen und verzogen zwischen Herd und Arbeitsplatte hin und her, dass mir alleine vom Zuschauen alles wehtut.

Umso dankbarer und beeindruckter bin ich, als der Kellner ihre selbstgeformten Teigtaschen kredenzt: mit Quark und Kartoffeln gefüllt, mit Zwiebel- und Speckwürfeln garniert, mit einem Klecks saurer Sahne verfeinert.

Vor dem Essen bete ich zum polnischen Katholikengott - Dafür, dass ich in meinem Handtaschenchaos einen Verschenkeflakon finde 😉

Und tatsächlich: Nach den 8 polnischen Kostbarkeiten gibt es für den Kellner etwas Trinkgeld, für die fleißige und zähe Köchin aber einen Flakon My Only WishMy Only Wish

Unweigerlich kommt mir ein Sprichwort in den Sinn:

Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen.

vor 6 Monaten 5

52. Fröhliche Mädelsrunde zur frühen Morgenstunde

Wieder auf Reisen, wieder Umsteigezeit im Morgengrauen.

Ich betrete ein hippes Café am Rathausmarkt (wow, schon auf!) und bestelle einen "zimtigen Moccachoc".

Beim Anblick der Tasse fällt mir ein, dass ich einen passenden Verschenkeflakon (mit Kardamom) in meiner Handtasche herumschleppe...

Während ich meinen leckeren Wachmacher genieße, belausche die vier (hübschen!) Frauen Anfang 20 und muss grinsen: beeindruckend, wie fleißig, flott und gut gelaunt sie - um 7h morgens! - süße und herzhafte Snacks kreieren, duftende Heißgetränke durchs Café balancieren, das Verkaufsregal mit originellen Leckereien to go bestücken und ganz nebenbei tausend Tipps untereinander beschnattern: Bezahlbare Musikkneipen, Tapeten(!)muster auf youtube, Sparangebote bei Rossmann.

"Mädels, ihr seid klasse! Diesmal habe ich leider nicht genug dabei, aber in einigen Monaten komme ich ganz bestimmt wieder und jede bekommt ihren eigenen Duftflakon."

Ich bezahle, sie freuen sich - auch über den hübschen ValparaisoValparaiso - und verabschieden mich herzlich schnatternd und fröhlich winkend.

Zuletzt bearbeitet von Duftessa am 30.10.2023, 21:39, insgesamt einmal bearbeitet
vor 6 Monaten 1

Den passenden Flakon zum Moccachoc in der Tasche…

Glück für die, die dir begegnen.

Tolle Idee!!

vor 6 Monaten 10

53. Walk & Talk im nassen Herbstlaub

Morgens um 9. Ich eile zur Arbeit. Wie immer last minute. Wie immer keine Zeit. Und plötzlich schleicht eine zierliche, ältere Dame in viel zu großer Winterjacke den laubbedeckten Gehweg vor mir entlang, sehr unsicher und vor allem seeehr laaaangsam…

An ihrem Rollator hängen XXL-große Taschen mit Pfandgut, sie machen ein Überholen auf dem ohnehin schmalen Weg schwierig.

Also plauschen wir 100m lang: Sie habe am Wochenende in der Gegend gesammelt, sähe es als Sport und praktische Zusatzrente: „An einem guten Tag kommen schon mal 40€ zusammen, und zur Weihnachtszeit will man sich ja auch was Besonderes gönnen - Aber das viele Laub! So hübsch es auch ist, das ist wirklich gefährlich… - Und die Dosen kann man darin auch nicht so gut sehen.“

Mir imponiert ihre pragmatische Einstellung und ich greife nach einem Verschenkeflakon in meine Handtasche:

„Mögen Sie auch Düfte?“ – „Oh ja, zu Hause habe ich einen Flakon Tosca, der ist schön.“

Ich sprühe ihr den frühlingsfrischen Fleur de VigneFleur de Vigne auf den Handrücken und freue mich über ihr Lächeln: „der ist auch schön, sehr schön.“

„Dann ist das Fläschchen für Sie“, lächel‘ ich zurück und schon sind die 100m geschafft.

Wir gehen unserer Wege.

Jede in ihre Richtung. Jede in ihrem Tempo.

vor 6 Monaten 9

54. Ain‘t no sunshine when he’s come…

Heftiger Platzregen.

Es klingelt an der Bürotür.

Ein durchnässter Bote bringt neue Pakete, nimmt alte mit.

„Oje, das tut mir sehr leid! - Haben Sie eine Frau oder Schwester?“

„ No German.“

„Wife or Sister?“

„Sister, 20.“

"Take this perfume for her.“ (Habe leider kaum noch Herrendüfte zu verschenken, wenn irgendwo was herumfliegt, gerne melden.)

SunshineSunshine

Happy smile.

"Thank you. Thank you!"

A little sunshine when he’s gone…

vor 4 Monaten 9
Leider wurde meine 55. Verschenk-Geschichte (ich hatte den Michalsky Berlin for WomenMichalsky Berlin for Women verschenkt) gelöscht.

Hoffentlich entspricht diese hier den Parfumo-Auflagen. Jedenfalls versuche ich nach bestem Wissen und Gewissen, diese einzuhalten.

56. --- 5€ - Schlafsack oder Bananen-Crêpes?

Spontaner Bummel über den Weihnachtsmarkt.

Gegenüber vom Crepes-Stand erblickte ich einen Obdachlosen, der sehnsuchtsvoll in die Gegend träumte.

„Möchten Sie etwas essen?“ – „Oh ja, einen Pfannkuchen mit Banane und Schoko, das muss gut sein, das kaufen so viele.“

Und da alleine essen ungesund ist, leistete ich ihm Gesellschaft.

Erfuhr, dass er seinen Schlafsack bei der Obdachlosenhilfe für 5€ gekauft habe und dieser bis – 10°C kein Problem sei.

Dass eine Notunterkunft nicht in Frage käme, „zu viele Krankheiten, Diebe und Trinker“.

Dass er sein altes Leben hinter sich lassen wolle, „für immer.“

Nach dem Essen freute er sich über eine Abfüllung Varon Dandi / Varon Dandy (Eau de Cologne)Varon Dandi Eau de Cologne 

Um es sich selbst und den Passanten schöner zu machen, habe er extra eine Kerze in der Drogerie gekauft.

Das fand ich rührend.

vor 4 Monaten
Sinioerkel

Meiner Nichte habe ich eine Zeit lang immer Probenpäckchen geschickt mit allen möglichen Duft- und Kosmetikpröbchen. Sie nennt sie bis heute immer ihre "Care Pakete".

@Sinioerkel  ich schenke meiner Nichte immer solche Probenpakete 🥰.Werde die Tradition fortführen 

vor 4 Monaten 3

57. Das Leben ist k/ein Pralinenwunschkonzert

Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt und liegt wie eine prallvoll gefüllte Pralinenschachtel vor uns.

Ich habe im hippen Szeneviertel etwas Zeit zu überbrücken und betrete ein angesagtes Café, in dem ein Stück Kuchen 5,50€ (!) aufwärts kostet.

Während ich genussvoll an meinem Espresso nippe (ähnliche ml-Preise wie bei Parfumo:-), beobachte ich, wie eine obdachlose Frau draußen Passanten anspricht und doch weder Aufmerksamkeit noch Geld oder ein Lächeln bekommt. Sicherheitshalber krame ich schon mal einen halbvollen Geschenkeflakon Amber ElixirAmber Elixir aus meiner Handtasche hervor:-)

Kaum habe ich das Café verlassen, steht sie auch schon neben mir:

- "Haben Sie eine kleine Spende?"

- "Was sagen Sie denn zu einem großen Duftgeschenk?"

Ich halte ihr den Flakon hin, automatisch streckt sie mir ihren Handrücken entgegen.

- "Oh ja, gut, gut. Schön... riecht nach Schokolade."

- "Mögen Sie denn Süßes? Süße Düfte?"

- "Und wie, ich habe mal bei X (Pralinenhersteller) am Band gearbeitet. Das war vielleicht ein Genuss! Von morgens bis abends haben wir Schokolade und Pralinen genascht!" (Ich zwinge mich, ihr nicht auf die Zähne zu starren.)

Irgendwann war die Pralinenschachtel dann leer: Krankheit bekommen, Job verloren, Wohnung weg.

Sie seufzt und zuckt mit den Schultern, als gehe sie weder das eine noch das andere Leben noch was an. Dann nimmt sie den süßen Duftschatz an ihre Brust und verschwindet im Lichtermeer der Neonreklamen für Luxusprodukte aus einer anderen, schönen und schicken, unerreichbaren Welt.

vor 3 Monaten 2

58. Waschen, Schneiden, Glücklich sein.

Was macht man, wenn man samstagmorgens in einer polnischen Kleinstadt drei Stunden auf seinen Anschluss warten muss und das Lieblingscafé noch geschlossen ist?

Man geht in den "kleinen Schönheitssalon am Marktplatz" - die Kosmetikerinnen und Frisörinnen haben bereits ab 7h (!) geöffnet.

Man macht sich die

Wimpern,

Augenbraunen,

Haare

schön.

Hört zu, wenn die fleißigen und fähigen Fachkräfte von ihren Jobs, Arbeitsbedingungen, kleinen Freuden und Nöten des Alltags erzählen.

Wundert sich, wie das alles eigentlich noch funktioniert mit bescheidenen Gehältern und horrend steigenden Mieten, Energiekosten, Inflation...

Überlegt schon mal, welcher Frau man mit welchem Flakon zum Trinkgeld eine kleine Extra-Freude machen könnte.

Bedankt sich zufrieden.

Stellt beim Bezahlen einen Flakon SunshineSunshine für die Kosmetikerin

sowie einen Flakon AyurvedaAyurveda für die Frisörin auf die Tresen

... und geht zufrieden, glücklich und beschwingt über den wunderschönen Marktplatz ins Café nebenan, das jetzt endlich geöffnet hat.

Zuletzt bearbeitet von Duftessa am 14.02.2024, 08:55, insgesamt einmal bearbeitet
vor 3 Monaten 3

59. ... noch mehr Glückseligkeit im Café 😉

Im Kaffeehaus genießt man dann seinen Lebkuchencappuccino und den wunderschönen Anblick des Erdbeerdesserts.

(Es ist so hübsch anzuschauen, dass man spontan beschließt, es doch lieber der 93-jährigen Großmutter einpacken zu lassen.)

Man schlürft sein interessantes Lebkuchen-Irgendwas,

beobachtet die gut gelaunte Servicekraft,

bewundert sie für ihren schwungvollen Arbeitseifer am frühen Morgen

und

freut sich über den doppelten Espresso extra, mit dem sie anstandslos das lasche Heißgetränk aufpeppt.

Beim Abkassieren kramt man aus der Handtasche noch einen Flakon Just Cavalli Her (2013)Just Cavalli Her (2013) hervor

und teilt mit der verzückten jungen Kellnerin seine große Freude am Morgen 💗

vor 3 Monaten 9

60. Wenn Valentin schon zehn Jahre tot ist...

Mittagspause. Dauerregen. Wochenmarkt.

Eigentlich will ich nur eben schnell zum Fischhändler, als mir eine gebrechliche Dame Ende 60 am Stand eines Blumengeschäfts auffällt.

Spricht sie mit den wunderschönen Lenzrosen?

Mit sich selbst?

Mit Gott vielleicht?

"Da haben sie heute aber nochmal ordentlich draufgeschlagen!"

Sie schüttelt den Kopf und stellt lautstark den Topf mit den Frühblühern zurück.

"Ach, wissen Sie, man kann sich das ganze Jahr über an schönen Blumen erfreuen. Manchmal gibt es bei X und Y tolle Angebote..."

"Mir doch egal, mein Valentin ist schon seit zehn Jahren nicht mehr da. Früher, da gab es immer Blumen."

Eigentlich ist mir diese Frau eine Spur zu negativ, zu grob und zu laut.

(Ich versuche sie zu ignorieren und erfreue mich am Sonnengelb und Saftiggrün im Mittagsgrau...)

Aber irgendetwas flüstert mir, es trotzdem zu versuchen.

"Wenn Sie mögen, schenke ich Ihnen stattdessen einen kleinen Duft zum Valentinstag."

Auf einmal wirkt sie ganz verhuscht und unsicher, ein gaaanz leises Lächeln glättet etwas ihr faltiges Gesicht.

Sie greift nach dem Flakon Burberry for WomenBurberry for Women  und nickt ein stummes DANKE.

Auch sie wird ihre Gründe haben... solche Menschen werden niemals meine Freunde werden... aber Gottes Garten ist groß genug für alle...

denke ich mir und eile zum fröhlichen Fischhändler 😀

vor 3 Monaten 6

Großartige Idee! Ich versinke gänzlich in den Tiefen dieses Threads... Durch diese beinahe blinden Verschenkungen leistest du einen kleinen, respektablen Beitrag gegen die alltägliche Tristesse, das typisch deutsche Herumlaufen mit nach unten festgekleisterten Mundwinkeln und einen großen Beitrag für den Tag, vielleicht sogar die Woche deines glücklichen Gegenübers. Es bleibt nur zu hoffen übrig, dass du weitere Personen mit dem Freude-bereiten ansteckst - viel mehr Aufmerksamkeit verdient dieser Thread!

vor 2 Monaten 12

61. Von guten Engeln wunderbar geborgen...

Im Krankenhaus, Tag 3, Zimmer 23.

Alles soweit gut verlaufen, ich habe meine Schmerzen halbwegs im Griff und freue mich, dass ich wieder aufrecht stehen und geradeaus denken kann.

Meine größte Dankbarkeit gilt neben dem engagierten Ärzte - und Pflegeteam jedoch zwei besonderen Engeln des Alltags, die etwas unter dem Radar schweben:

Frau A. reinigt und desinfiziert jeden Morgen mein Zimmer. Mit einer pedantischen Freude an Gründlichkeit, die mich staunen lässt. Während sie zackig Böden wienert und Kontaktflächen poliert, erklärt sie im osteuropäischen Singsang, was sie an ihrer Arbeit besonders mag: "14 Zimmer und 11 Bäder jeden Morgen sind gut zu schaffen, es sind MEINE festen Räume, ich bin selbst verantwortlich und weiß, was ich getan habe."

Auch ihr aufmerksamer Rundumblick gefällt mir: "Ihre Teetasse ist leer. Ich bringe Ihnen noch eine..." - (Ja! Bitte! Danke! Diese Frau hat der Himmel geschickt!) - Ich greife in meinen wohlsortierten Nachtschrank. (4 Verschenkedüfte, 7 Taschentücher, 12 Schokobons.) "Kann ich mich mit einem Duft revanchieren?" Sie ist erfreut und entscheidet sich für den Sultan (Eau de Parfum)Sultan Eau de Parfum - "Hmmm, toll, besonders, irgendwie anders"... steckt ihn in ihre Kittelschürze mit tausend Hygieneabzeichen, wünscht "ein sehr schönes Tag und bis morgen" und tingelt mit ihrem Reinigungswagen davon...

Kurz vor 12 serviert Frau T. das Mittagessen: "Hallo, heute habe ich eine leckere orientalische Gemüsepfanne für Sie..."

"... wieder SCHONKOST, sprechen Sie es ruhig aus" grinse Ich. Sie lacht, ich verkneife es mir schmerzenshalber... stochere in den Falafelbällchen... forme kleine Herzen aus Reiskörnern...

Und stelle den allseits beliebten Michalsky Berlin for WomenMichalsky Berlin for Women auf's Tablett, als sie zum Abräumen kommt. "Für mich? Aber warum denn?" "Weil Sie nett sind und einen tollen Job machen. Ganz einfach."

-------

Und jetzt schleiche ich gaaaanz vorsichtig über den Stationsflur und suche die neugeborenen Schreihälse, die meine nächtliche Schlaflosigkeit mit ihrer kleinen Nachtmusik vergolden...

Zuletzt bearbeitet von Duftessa am 21.03.2024, 01:18, insgesamt einmal bearbeitet
vor 2 Monaten 7

PS: Habe auf der Babystation gut 10m Dankeskarten durchgeforstet 

- hier etwas Inspiration für alle, die gerade zufällig nach ausgefallenen Vornamen suchen:

Elea, Philomena, Tito, Wilma, Quendrim, Alva, Alanus, Casimir, Malea, Amara, Sirius, Jarva, Luva, Sajoscha, Theron, Azura, Elwin,...

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