Chypre-Weichei braucht Hilfe

Bei den bisher von mir getesteten Chypre-Düften hat mir vor allem die Kopfnote meist gar nicht zugesagt, oft stechend, ja richtig beißend empfinde ich diesen aldehydigen Einstieg.
Herz- und vor allem Basisnote gefällt mir dann aber oft, ich mag dieses erwachsene, würzig-warme.

Habt ihr Tipps für weniger anstrengende Chypres, die mir den Einstieg erleichtern?

Oh tolles Thema!
Welche hast du denn getestet?

Also auf jeden Fall würde ich meinen liebsten Chypre aller Zeiten empfehlen, Vol de Nuit von Guerlain, weil er so sanft und warm duftet. Chypre ja, aber mehr Galbanum als Eichenmoos.

Vent Vert von Balmain würde ich auch wegen seiner Basis zu den Chypres zählen, ist aber ruhig wie eine grüne Wiese und wahnsinnig angenehm.

Zu guter Letzt fallen mir noch Mitsouko EdT und Chanel Nr. 19 ein.

Hm, gute Frage...einige sind noch nicht in meiner getestet-Liste, weil ich früher nicht alles eingetragen habe und ja noch nicht automatisch der als getragen markierte Duft übernommen wurde.
Auf alle Fälle Ma Griffe, Jean - Louis Scherrer (Eau de Parfum), Chantilly von Dana...mehr fällt mir gerade nicht ein.

Edit: Mitsouko hatte ich auch ausgiebig getestet, mit dem wurde ich gar nicht warm.

Auch das EdT von Mitsouko? Ich finde persönlich bei den alten Guerlains immer die originalen Konzentrationen schöner als die EdPs aus den 80ern.

Ahh Ma Griffe, ja der ist speziell...

Für mein Empfinden ist auch Chanel Pour Monsieur EdT ein Chypre, wenn auch ein sommerlicher. Könnte dir zusagen, falls du ihn nicht sowieso schon kennst. Gar nicht aldehydig, sondern sonnig und zitrisch, zumindest am Anfang.

Probiere doch mal Femme gibt es fast geschenkt im Kaufhaus. Aber für einen klassischen Chypre fand ich den echt angenehm und tragbar und über Preis Leistung brauch man da echt nicht zu reden, aber wie immer Geschmackssache.

und Mitsouko hat mir auch nicht so gefallen. Da fand ich "L'Heure Bleue (Eau de Toilette)" deutlich angenehmer.

"Diorella (Eau de Toilette)" finde ich auch ganz gut.

Ich finde, bei Chypre-Düften MUSS man den Beginn überstehen, denn meist entfalten diese Düfte ihre wahre Schönheit erst in der Basisnote!

"Azurēe" von Lauder vielleicht?

Chypre palatin ist vielleicht einen Test wert

Wunderbar weich finde ich meine Lieblinge

Scherrer 2
www.parfumo.de/Parfums/Jean_Louis_Scherrer/Sch errer_2_Eau_de_Toilette

und

Fiori di Capri
www.parfumo.de/Parfums/Carthusia/Fiori_di_Capr i_Eau_de_Parfum

Oder diesen:

Giorgio
www.parfumo.de/Parfums/Giorgio_Beverly_Hills/G iorgio_Eau_de_Toilette

Ja, der Auftakt hat aber auch die vielen Aldehyde. Es gibt aber durchaus Chypres ohne diesen Auftakt. Mitsouko ist da eigentlich so einer, aber der passt ja nicht. Und natürlich moderne Chypre wie Gris Dior oder Devil in Disguise.

Ich finde Dioressence sehr schön, meiner Erinnerung nach kommt er aber auch nicht ganz ohne Aldehyde aus.

Frag doch vielleicht mal Yalla? Die hat vieles in der Richtung und ich bin mir einfach sicher, da schon was gerochen zu haben.

Bestimmt gibt's sowas auch von Roja... aber der Preis...

Ich meine, es ist der Bergamotte der dir im Kopfnoten so störend ist. dieser Zitrus ist oft wichtiger Bauteil einen Chypre Parfum, im Kombination mit obilgaten Eichenmos und Patchouli.

Dann, empfehle ich

"S.T. Dupont pour Femme" ohne Bergamott
"Pétale Noir" mit Bergamotte, aber nicht so stechend,
"Quartz" Molneux ( eigentlich "weich")
"La Belle Hélène" MDCI ohne Bergamotte, vor allem, moderner Chypre Parfum.

PS schönes Thema.

Hm, bist du dir sicher, dass du speziell mit Chypres Probleme hast? Denn du erwähnst schwierige Aldehyd-Kopfnoten, die typische Chypre-Kopfnote ist allerdings hesperidisch.

Das "Chantilly" von Dana ist ebenfalls kein Chypre, hat für mich aber auch eine gewisse Ähnlichkeit mit "Ma Griffe (1946) (Eau de Toilette)" dahingehend, dass sie beide das Strickmuster der 40er Jahre aufweisen.

Vorschlagen könnte ich:
"Hasu-no-Hana (Eau de Parfum)" - seine zitrische Kopfnote empfinde ich weicher, weil es mehr auf Bitterorange basiert;
"Eau du Soir" - der fängt eigentlich gleich mit der Herznote an;
"Diane" - ist (für Chypre-Harteier) von vorne bis hinten 'harmlos'

ich habe ja auch so meine Probleme mit den Chpres, insb. bei sehr viel Eichenmoos.
Blumige Chpres empfinde ich aber oft als leichter zugänglich.
Beispiele:
"Eau de Gucci"
"Armani" (EDT und Parfum)
"Soir de Lune"

"Hypnose Senses" Mein Statement dazu ist: Minichypre

Ich stimme auch für "Eau du Soir", der fiel mir sofort ein. "Coriandre" hat mMn auch einen sehr angenehmen Beginn.

"Diamella" von Yves Rocher ist auch ein sanfter Chypre.

Jein. Zitrusfrüchte gehören da typischerweise rein, aber Aldehyde sind eben auch häufig und überdecken nicht selten alles, was man von Zitrusfrüchten riechen könnte. "Cabochard (Eau de Parfum)" ist ja nun auch ein Chypre und da stehen auch Zitrusfrüchte in der Pyramide, aber ich rieche da nur ne ledrige Aldehydkeule.

Es ist richtig, dass es eben auch Chypres ohne diesen Aldehydauftakt gibt. Aber das ist durchaus schon häufig bei den typischen Chypres.

"Famagusta"

Oder diesen -mit etwas Rose-

"Une Folie de Rose"

One Love von Scherrer. Gut gemacht und absolut schmerzfrei.

Ich kann "Tabac Blond" von Caron empfehlen. Besonders das Extrait - ein Traum

Vielen lieben Dank für eure Vorschläge, ich habe mir gleich mal eine Sammlung angelegt und werde mal gucken, wo ich Proben finde.

Nur mal als Tipp, Jensemann hat nicht Unrecht:


Als ich "Chypre Palatin" kennenlernte, fand ich die Kopfnote ätzend. Toter Opa halt. Aber was danach kam, hat mich für alles entlohnt und OHNE die Aldehyde, wäre auch das danach nicht so schön gewesen, denn ein wenig zieht es sich eben durch den ganzen Verlauf. Aber dieses kleine Bisschen im Verlauf ist dann eben einfach ein Traum, so sehr mich der Auftakt zu Beginn auch gestört hat.

Irgendwann war der Auftakt für mich ein Genuss. Das ist so wie das Klappern der Hundeleine beim Hund, die Nadel für den Heroinjunkie . Wenn man den Duft eine Zeit kennengelernt hat, verbindet man den anfänglich schauderhaften Auftakt nur noch mit purem Genuss.

Mittlerweile hat es sich bei mir sogar umgedreht. Ich finde Chypre Palatin im Verlauf zu überladen, zu viel... nicht schlank genug... irgendwie weibisch dramatisch, wenngleich auch immer noch sehr schön, aber nicht mehr so gut zu mir passend. Den Auftakt hingegen mag ich im Gegensatz zu meinen ersten Erfahrungen damit sehr. Ich liebe es, am Zerstäuber davon zu schnüffeln.

Wenn du also einen Chypre mit viel Aldehyden wirklich liebst... benutze ihn einige Male. Vielleicht ist es bei dir anders und du wirst es nie lieben lernen. Vielleicht aber magst du es irgendwann auch .

Ja, das mag sein, hat bei mir auch schon bei einigen anderen Düften funktioniert.