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vor 2 Jahren - 25.10.2022
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Schön Stöffchen PART III: Wandelnde Iris

Einer der bekanntesten und auch beliebtesten Inhaltsstoffe der modernen Parfümkunst ist wohl die gute Iris. Wenn man mal die letzten fünf bis zehn Jahre zurückblickt und man nach sehr beliebten Düften fragt, dann stellt man unweigerlich fest, dass viele Düfte einfach diese Note verwenden und bis zur Unkenntlichkeit verwursten. Dabei reicht die Spannweite von günstigen Designer-Düften bis zum extrem teuren Nischenduft. Auch qualitativ ist die Skala enorm, wobei man bei einigen Kandidaten merkt, wie schnell man einfach auf einen gewissen Hype aufspringen möchte.

Meine persönlichen ersten Kontaktpunkte waren damals bei Valentino Uomo Intense (2016)Valentino Uomo Intense (2016) . Relativ zeitnah zum Release hatte ich mir einen Flakon geholt. Damals noch nicht im Thema der Düfte steckend, sagte mir der Flakon zu und auch die DNA wusste mich zu begeistern. Dieses feine und trockne Puder kombiniert mit Leder und Vanille war einfach sehr angenehm zu tragen und strapazierte meine Geruchsnerven nicht. Es wirkte edel, sehr freundlich für viele Gelegenheiten und strahlte eine schöne Präsenz aus. Ein Duft der mich heute immer noch fasziniert, auch wenn ich den Duft nicht mehr in Masse tragen würde. Die Erfahrungen mit dem Duft ließen mich aufhorchen und ich erkenne im Nachhinein, wie schön die Komposition des Duftes war und wie angenehm man staubtrockene Iris mit anderen Noten zusammenbringen kann.

Ich lernte später auch den Gentleman Givenchy (Eau de Parfum)Gentleman Givenchy Eau de Parfum kennen, der in eine ähnliche Kerbe schlägt. Dieser schaffte es jedoch nicht mich im gleichen Zuge zu begeistern, weil mir irgendetwas fehlte.

Nachdem ich mich mehr im Parfümsektor herumtrieb und auch Inspiration suchte, blitzte einfach so oft L'HommeL'Homme auf. Wie konnte es anders sein, denn die Hype-Phase des Duftes ist zu dem Zeitpunkt voll eingeschlagen. Der Duft vermochte es den Träger in eine Aura von frischer Wäsche zu ziehen und eine Eleganz zu verleihen, die man so vorher nicht kannte. Ein richtiger Allrounder, der zu jeder Jahreszeit tragbar war. Ein Duft, der sicherlich bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat und immer noch als einer DER Düfte gilt. Auch wenn der Duft sehr zeitlos wirkt, so merkte ich im Laufe meiner Duftreise, dass irgendwann die Erkenntnis kam: „Der ist zu glattgebügelt“.

Nach und nach entwickelt man sich weiter und dann wirkt ein Prada L´Homme entsprechend langweilig. Es bleibt ein Duft den man ohne groß Nachdenken auflegen kann, aber die Frage war dann auch in meiner Rezension, ob man einfach in der Masse untergehen möchte. Denn auch die Note der Iris nutzte sich für meinen Geschmack irgendwann ab. Gerade in Düften, die vordergründig diese Note verwenden ist irgendwann ein Punkt erreicht, an dem zu viele Düfte das Gleiche wollen.

Auch hier testete ich im Nachhinein den L'Homme IntenseL'Homme Intense , war jedoch sehr enttäuscht. Der präsentierte sich komplett konträr der ursprünglichen DNA und wirkte er mentholig auf meiner Haut.

Wenn jemand nach extremer Iris als lippenstiftartige Komponente sucht, dann kommt man an der „Dior-Homme“-Reihe nicht vorbei. Die ursprüngliche Formulierung des Dior Homme (2020) (Eau de Toilette)Dior Homme (2020) Eau de Toilette enthielt Iris und sowohl Dior Homme Intense (2011)Dior Homme Intense (2011) und Dior Homme ParfumDior Homme Parfum haben die Note heute noch in der Duftpyramide. Das Parfum ist aber eines der Beispiele, die mir negativ in Erinnerung geblieben sind. Das war mir viel zu viel Iris, zu viel staubiger Lippenstift, der jeglichen Sauerstoff aus dem Raum gezogen hat und mir die Luft nahm. Der Intense war lieblicher und deutlich angenehmer zu tragen. Jedoch alle drei keine Düfte, die in meiner Sammlung landen würden.

Der teuerste Irisduft, den ich mal unter der Nase hatte war sicherlich "17/17 - Irisss | XerJoff" . Der wurde ja auch so mit Lorbeeren überhäuft, dass man einfach aus Neugier den Duft mal testen musste. Was soll ich sagen, es war wieder eine staubtrockene Irisss. Der Note wird ja nachgesagt, in manchen Momenten auch karottenartig zu duften. Das kann man in diesem Fall bestätigen. Ein interessanter Duft, der aber nicht meins war.

Mein Fazit für den Inhaltsstoff ist zumindest recht klar. Sobald die Iris nicht zu trocken und zu lippenstiftartig wirkt und eine gute Mischung mit anderen Noten bildet, dann gefällt mir ein Duft. Wird es aber dann zu extrem oder zu kunterbunt, dann bin ich definitiv raus.

Daher stellt sich meine aktuelle Iris TOP-5 folgendermaßen auf:

L'HommeL'Homme

Reflection ManReflection Man

Valentino Uomo Intense (2016)Valentino Uomo Intense (2016)

Dior Homme Intense (2011)Dior Homme Intense (2011)

OceaniaOceania

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