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"Nein nein ... in warmen U-Bahnen brauche ich einfach nur mehr Platz ...
... und nein ... Sie riechen ziemlich gut!"
Das, was ihr hier lest, war die Reaktion, welche ich heute auf
2. Nawab of Oudh Intensivo bekam. Zuvor besuchte ich eine Nischenparfümerie in Berlin-Mitte und probierte auf dem Papierstreifen jenen von mir soeben erwähnten Duft auf.
"Und? Wie ist Ihr erster Eindruck?", fragte man mich umgehend, ohne aber verkrampft ein Verkaufsgespräch aufbauen zu wollen. Wobei entspannter Small Talk meist der beste Einstieg in eben jene Art von Gespräch ist. Aber ich schweife ab ...
Ich: "Mmh ... wirkt minimal rosig und ein bisschen grün-staubig."
Verkäufer: "Staubig also? So habe ich das noch gar nicht wahrgenommen."
Ich: "Nun, der erinnert mich an einen meiner Lieblingsdüfte, nämlich an
Lumière Noire Homme. Der kommt durch Zimt, Beifuß und Patchoulie auch so daher. Dazu gibt es noch eine wunderschöne Rosennote."
Und dann machte es "klick" in meinem Kopf! Suchte ich nicht immer wieder mal nach einem Nachfolger für meinen Signaturduft, den
Lumière Noire Homme, dem Meisterwerk von Herrn Kurkdjian schlechthin, welches wie
APOM Homme leider eingestellt wurde? Tja ... das könnte doch etwas sein.
Ich trug den Duft mit drei halben Sprühstößen auf und begab mich anschließend sofort in die überhitzte U8 - die wohl abenteuerlichste U-Bahn-Linie in Berlin. Erstaunlicherweise war diese sehr leer, sodass ich schnell einen Sitzplatz fand. Kurz darauf setzte sich eine Frau neben mich, nur um sich dann sofort wieder wegzusetzen. Da wir noch alleine im Wagon waren, sagte ich nur: "Kann ich verstehen. Ich war soeben in der Parfümerie und das riecht entsprechend noch penetrant stark." Die Reaktion kennt ihr ja bereits.
Was die Sillage angeht, ist
2. Nawab of Oudh Intensivo also ähnlich luftig wie Kurkdjians Meisterwerk. Er geht einem also selbst nicht auf die Nerven und anderen ebenso wenig - sehr gut! Dabei würde ich
2. Nawab of Oudh Intensivo aber aufgrund der wahrnehmbaren, jedoch etwas zurückhaltenderen Rose als noch transparenter einstufen. Für die grünen Noten und die Gewürze bleibt so noch mehr Raum. Man könnte auch von einem grün-würzigen, wunderbar zimtigen Duftschleier sprechen, der den Träger umgibt - einfach herrlich. Oud nehme ich dabei ehrlicherweise gar nicht aktiv wahr.
Ich glaube, meine Suche ist damit beendet. Ich wurde fündig. Sobald
Lumière Noire Homme aufgebraucht ist, weiß ich, was als Nachfolger meine kleine Duftvitrine schmücken wird. Bis dahin dürfte allerdings noch etwas Zeit vergehen, da noch mehr als ein halber Flakon meines Lieblingsduftes vorhanden ist. Vielleicht ist das in Anbetracht des Preises, der für
2. Nawab of Oudh Intensivo aufgerufen wird, auch gar nicht mal so schlecht ;)
Das, was ihr hier lest, war die Reaktion, welche ich heute auf

"Und? Wie ist Ihr erster Eindruck?", fragte man mich umgehend, ohne aber verkrampft ein Verkaufsgespräch aufbauen zu wollen. Wobei entspannter Small Talk meist der beste Einstieg in eben jene Art von Gespräch ist. Aber ich schweife ab ...
Ich: "Mmh ... wirkt minimal rosig und ein bisschen grün-staubig."
Verkäufer: "Staubig also? So habe ich das noch gar nicht wahrgenommen."
Ich: "Nun, der erinnert mich an einen meiner Lieblingsdüfte, nämlich an

Und dann machte es "klick" in meinem Kopf! Suchte ich nicht immer wieder mal nach einem Nachfolger für meinen Signaturduft, den


Ich trug den Duft mit drei halben Sprühstößen auf und begab mich anschließend sofort in die überhitzte U8 - die wohl abenteuerlichste U-Bahn-Linie in Berlin. Erstaunlicherweise war diese sehr leer, sodass ich schnell einen Sitzplatz fand. Kurz darauf setzte sich eine Frau neben mich, nur um sich dann sofort wieder wegzusetzen. Da wir noch alleine im Wagon waren, sagte ich nur: "Kann ich verstehen. Ich war soeben in der Parfümerie und das riecht entsprechend noch penetrant stark." Die Reaktion kennt ihr ja bereits.
Was die Sillage angeht, ist


Ich glaube, meine Suche ist damit beendet. Ich wurde fündig. Sobald


6 Antworten
Sukzessiv gesteigert ...
hat sich die Alexandria-Reihe, wenn auch nicht ganz der numerischen Reihenfolge entsprechend. "Alexandria I" kenne ich - wie wohl so viele - überhaupt nicht. Der Duft scheint auch eher ein Mythos zu sein. "Alexandria II" war mir zu schwülstig. Lavendel und irgendwas anderes sorgen für eine ziemlich süß-penetrante Klebrigkeit. Andere rochen Haarspray, wiederum andere eine Art Scheuerlappen. Naja ... wie auch immer.
"Alexandria III" kam luftiger und vor allem zu Beginn unfassbar anstrengend blumig daher. Ich mag florale Düfte, aber der Rose-Maiglöckchen-Verbund muss erstmal überstanden werden, erinnert dieser doch stark an Omas liebste Rosenseife. Allgemein bleibt jene Note, die Rose, über den gesamten Duftverlauf recht dominant, lässt jedoch Lavendel und Zimt glücklicherweise irgendwann den Vortritt.
Letztere, gemeint sind Lavendel und Zimt, wissen sich in "Alexandria Orientale" deutlich stärker zu behaupten. Und das ist gut so! Ich bin mit Lavendel förmlich aufgewachsen, trug mein Vater schließlich seit 1995, meinem Geburtsjahr, nahezu durchgehend DEN Duft aus dem Hause Jean Paul Gautier. Natürlich meine ich "Le Male", ein orientalisch angehauchter, stark auf Lavendel setzender, süßer und nach wie vor moderner Fougère-Duft, ähnlich wie auch "Alexandria Orientale". Selbstverständlich sind das keine Duftzwillinge und sie riechen auch keineswegs ähnlich, aber die Duftidee als solche ist meiner Nase nach gar nicht mal unähnlich. Beide Düfte setzen den Lavendel prominent in Szene und lassen ihn, wenn auch mithilfe verschiedener Duftnoten, leicht frisch daherkommen. Bei "Le-Male" ist es insbesondere die Minze, während es bei dem Meisterwerk aus dem Hause Xerjoff wohl der Apfel im Zusammenspiel mit dem Weihrauch sein dürfte. Der Orientale kommt für mich entsprechend deutlich luftiger daher als die anderen beiden Alexandria-Versionen. Kuhstall nehme ich übrigens nur kurz im Auftakt wahr. Ich schätze, das liegt am Leder. Um einen 'Kuhstallduft' handelt es sich meiner Ansicht nach daher überhaupt nicht. Da roch ich schon ganz andere Sachen, beispielsweise den "Kemi" von Kemi, wobei auch dieser sich nach einer Weile legt und ein mehr oder weniger harmloser und sozialverträglicher Oud-Kandidat ist. Aber ich schweife ab ...
"Alexandria Orientale" bleibt über den gesamte Duftverlauf relativ luftig, wird von leicht staubigem Zimt - eine meiner Lieblingsduftnoten - begleitet, während die Rose sich sehr stark zurückhält, aber bei genauerem Riechen zu vernehmen ist. Eine angenehme Süße schwingt ebenfalls mit. Hier tippe ich auf Amber und Vanille - wohlgemerkt sehr vorsichtig dosiert und zurückhaltend. Zu keiner Zeit wird es zähflüssig oder klebrig-harzig. Stattdessen finden wir eine dezente Holzigkeit vor, die dem Lavendel und Zimt geschuldet sein dürfte. Einen durchschlagskräftigen, die Nasenschleimhäute penetrierenden Oud-Hammer bekommt man hier also nicht. Viel mehr darf man sich mit einem geringfügig luftigen Lavendelduft vergnügen, der durch Zimt und eine minimale Apfelsüße ziemlich alltagstauglich daherkommt. Mit der Dosierung sollte man dennoch vorsichtig sein. Ich roch ihn zwar nach einigen Stunden nicht mehr sonderlich stark, doch als ich nach wenigen Tagen meinen Schal zur Hand nahm, kam mir der Duft deutlich entgegen. Dabei sprühte ich lediglich viermal aus dem Plastikzerstäuber, aus welchem bekanntermaßen keine Unmengen entweichen.
Ich mache es kurz! Sollte man sich bei Xerjoff dazu entschließen, diesen Duft als 15ml-Flakon zu verkaufen, zieht der bei mir ein.
PS: Mein "Lumière Noire Homme" als Rose-Zimt-Meisterwerk kann auch nicht von diesem Xerjoff verdrängt werden. Das wollte ich nur mal angemerkt haben ;)
"Alexandria III" kam luftiger und vor allem zu Beginn unfassbar anstrengend blumig daher. Ich mag florale Düfte, aber der Rose-Maiglöckchen-Verbund muss erstmal überstanden werden, erinnert dieser doch stark an Omas liebste Rosenseife. Allgemein bleibt jene Note, die Rose, über den gesamten Duftverlauf recht dominant, lässt jedoch Lavendel und Zimt glücklicherweise irgendwann den Vortritt.
Letztere, gemeint sind Lavendel und Zimt, wissen sich in "Alexandria Orientale" deutlich stärker zu behaupten. Und das ist gut so! Ich bin mit Lavendel förmlich aufgewachsen, trug mein Vater schließlich seit 1995, meinem Geburtsjahr, nahezu durchgehend DEN Duft aus dem Hause Jean Paul Gautier. Natürlich meine ich "Le Male", ein orientalisch angehauchter, stark auf Lavendel setzender, süßer und nach wie vor moderner Fougère-Duft, ähnlich wie auch "Alexandria Orientale". Selbstverständlich sind das keine Duftzwillinge und sie riechen auch keineswegs ähnlich, aber die Duftidee als solche ist meiner Nase nach gar nicht mal unähnlich. Beide Düfte setzen den Lavendel prominent in Szene und lassen ihn, wenn auch mithilfe verschiedener Duftnoten, leicht frisch daherkommen. Bei "Le-Male" ist es insbesondere die Minze, während es bei dem Meisterwerk aus dem Hause Xerjoff wohl der Apfel im Zusammenspiel mit dem Weihrauch sein dürfte. Der Orientale kommt für mich entsprechend deutlich luftiger daher als die anderen beiden Alexandria-Versionen. Kuhstall nehme ich übrigens nur kurz im Auftakt wahr. Ich schätze, das liegt am Leder. Um einen 'Kuhstallduft' handelt es sich meiner Ansicht nach daher überhaupt nicht. Da roch ich schon ganz andere Sachen, beispielsweise den "Kemi" von Kemi, wobei auch dieser sich nach einer Weile legt und ein mehr oder weniger harmloser und sozialverträglicher Oud-Kandidat ist. Aber ich schweife ab ...
"Alexandria Orientale" bleibt über den gesamte Duftverlauf relativ luftig, wird von leicht staubigem Zimt - eine meiner Lieblingsduftnoten - begleitet, während die Rose sich sehr stark zurückhält, aber bei genauerem Riechen zu vernehmen ist. Eine angenehme Süße schwingt ebenfalls mit. Hier tippe ich auf Amber und Vanille - wohlgemerkt sehr vorsichtig dosiert und zurückhaltend. Zu keiner Zeit wird es zähflüssig oder klebrig-harzig. Stattdessen finden wir eine dezente Holzigkeit vor, die dem Lavendel und Zimt geschuldet sein dürfte. Einen durchschlagskräftigen, die Nasenschleimhäute penetrierenden Oud-Hammer bekommt man hier also nicht. Viel mehr darf man sich mit einem geringfügig luftigen Lavendelduft vergnügen, der durch Zimt und eine minimale Apfelsüße ziemlich alltagstauglich daherkommt. Mit der Dosierung sollte man dennoch vorsichtig sein. Ich roch ihn zwar nach einigen Stunden nicht mehr sonderlich stark, doch als ich nach wenigen Tagen meinen Schal zur Hand nahm, kam mir der Duft deutlich entgegen. Dabei sprühte ich lediglich viermal aus dem Plastikzerstäuber, aus welchem bekanntermaßen keine Unmengen entweichen.
Ich mache es kurz! Sollte man sich bei Xerjoff dazu entschließen, diesen Duft als 15ml-Flakon zu verkaufen, zieht der bei mir ein.
PS: Mein "Lumière Noire Homme" als Rose-Zimt-Meisterwerk kann auch nicht von diesem Xerjoff verdrängt werden. Das wollte ich nur mal angemerkt haben ;)
1 Antwort
Überwältigend, nervig, angenehm
Einer der Bestseller aus dem Hause Xerjoff, gemeint ist "Alexandria II", kam bei mir nicht sonderlich gut weg. Nach einem betörenden Auftakt verwandelte sich die Komposition in ein übersüßtes und aufdringliches Allerlei, in welchem Lavendel und Zimt tonangebend waren, jedoch auf eine eher unschöne Art und Weise.
"Alexandria III" wollte ich dennoch testen, wird diesem Duft ein etwas luftigerer Charakter zugesprochen. Rose solle, so vielen Rezensionen und Videos zu entnehmen, eine dominantere Rolle spielen. Auch sei "Alexandria III" deutlich 'oudiger'.
Dass florale Noten tonangebend sind, lässt sich nicht leugnen. Lavendel und Zimt machen den Anfang und wissen mich erneut umzuhauen - wohlgemerkt im positiven Sinne. Nicht lange dauert es, bis die Rose das Zepter übernimmt, doch wird sie hierbei von einer ausgesprochen penetranten Maiglöckchennote untermalt, was mir mal so gar nicht gefällt. Es duftet plötzlich nach Omas Badezimmer samt Rosenseife in ihrer aufdringlichsten Form. Bis all dies abflacht, dauert es geschätzt eine Stunde. Es gilt also, diese Phase zu überstehen. Von "überstehen" schreibe ich aus dem Grund, als dass die Basis wiederum deutlich mehr zu gefallen weiß. Zimt und Lavendel sind nun wieder stärker zu vernehmen und werden von einem cremigen Vanille-Amber-Verbund abgerundet. Oud erahne ich ehrlicherweise nur. Das macht ihn zwar gefällig, jedoch auch etwas uninteressant. Ist er angenehmer als "Alexandria II"? Ja ... zumindest meiner Nase nach. Würde ich persönlich "Alexandria III" kaufen? Nein!
"Alexandria III" wollte ich dennoch testen, wird diesem Duft ein etwas luftigerer Charakter zugesprochen. Rose solle, so vielen Rezensionen und Videos zu entnehmen, eine dominantere Rolle spielen. Auch sei "Alexandria III" deutlich 'oudiger'.
Dass florale Noten tonangebend sind, lässt sich nicht leugnen. Lavendel und Zimt machen den Anfang und wissen mich erneut umzuhauen - wohlgemerkt im positiven Sinne. Nicht lange dauert es, bis die Rose das Zepter übernimmt, doch wird sie hierbei von einer ausgesprochen penetranten Maiglöckchennote untermalt, was mir mal so gar nicht gefällt. Es duftet plötzlich nach Omas Badezimmer samt Rosenseife in ihrer aufdringlichsten Form. Bis all dies abflacht, dauert es geschätzt eine Stunde. Es gilt also, diese Phase zu überstehen. Von "überstehen" schreibe ich aus dem Grund, als dass die Basis wiederum deutlich mehr zu gefallen weiß. Zimt und Lavendel sind nun wieder stärker zu vernehmen und werden von einem cremigen Vanille-Amber-Verbund abgerundet. Oud erahne ich ehrlicherweise nur. Das macht ihn zwar gefällig, jedoch auch etwas uninteressant. Ist er angenehmer als "Alexandria II"? Ja ... zumindest meiner Nase nach. Würde ich persönlich "Alexandria III" kaufen? Nein!
4 Antworten
Ein wenig einseitig.
Bereits vor einigen Monaten, als "Imagination" erschien, lernte ich den Duft im Rahmen eines Sharings kennen. Ich meine, ihn nur einmal flüchtig getestet zu haben, so wie das manchmal einfach ist, wenn man es mit den Souk-Käufen etwas übertreibt und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Luftiger Tee, ein wenig Zimt, etwas Orange, ganz nett - so mein damaliges Urteil. "Imagination" war für mich ein unkomplizierter Teeduft, jedoch nicht mehr.
Nun sind einige Monate vergangen und innerhalb unserer kleinen Blase kommt man um diesen Duft aus dem Hause Louis Vuitton nicht mehr herum. So organisierte ich mir erneut eine kleine Abfüllung und probierte "Imagination" fleißig im Alltag aus. Die Testresultate sind in diesem Fall aussagekräftiger. Wirklich geändert hat sich meine Meinung nicht, handelt es sich nach wie vor um einen netten, sehr transparenten und niemandem auf die Nerven gehenden Teeduft. Er braucht meiner Nase nach die Wärme, um sich richtig zu entfalten. Ein bisschen Sonne, ein bisschen Schweiß, ein wenig Körperwärme und schon kommt der Zimt stärker zum Vorschein, der für mich das Highlight dieser Duftkomposition ist. Käme er stets zum Vorschein, ganz ohne die Abhängigkeit von Wärme, wäre alles perfekt. Im normalen Alltag rieche ich dann doch nur den Tee, was für mich etwas einseitig ist. Ein "Wulong Chá" ist mit seiner Zitrusnote deutlich interessanter und ein "Neroli Outrenoir" sowieso, riecht dieser schließlich nach einem wunderbar rauchigen Orangentee.
Zusammengefasst: Ich mag "Imagination", aber komplett begeistern kann er mich nicht. Was man wahrlich nicht abstreiten kann, ist, dass er ein unkomplizierter Allzweckduft ist, der lange auf der Haut verbleibt und gar nicht mal so schwach abstrahlt. Das Umfeld nimmt nicht selten mehr wahr als der Träger beziehungsweise die Trägerin selbst, ähnlich wie auch bei "Orage" oder "Sur la Route", die meiner Nase nach eher ihr Geld wert sind als "Imagination". Ich schreibe dies, weil ich den Eindruck habe, dass selbst innerhalb unserer Blase nur noch über diesen sowie über "Ombre Nomade" gesprochen wird, sobald es um "Louis Vuitton" geht, während andere Schätze aus jenem Haus zu sehr in den Hintergrund geraten. Das ist aber nur mein Eindruck und daher höchst subjektiv.
Nun sind einige Monate vergangen und innerhalb unserer kleinen Blase kommt man um diesen Duft aus dem Hause Louis Vuitton nicht mehr herum. So organisierte ich mir erneut eine kleine Abfüllung und probierte "Imagination" fleißig im Alltag aus. Die Testresultate sind in diesem Fall aussagekräftiger. Wirklich geändert hat sich meine Meinung nicht, handelt es sich nach wie vor um einen netten, sehr transparenten und niemandem auf die Nerven gehenden Teeduft. Er braucht meiner Nase nach die Wärme, um sich richtig zu entfalten. Ein bisschen Sonne, ein bisschen Schweiß, ein wenig Körperwärme und schon kommt der Zimt stärker zum Vorschein, der für mich das Highlight dieser Duftkomposition ist. Käme er stets zum Vorschein, ganz ohne die Abhängigkeit von Wärme, wäre alles perfekt. Im normalen Alltag rieche ich dann doch nur den Tee, was für mich etwas einseitig ist. Ein "Wulong Chá" ist mit seiner Zitrusnote deutlich interessanter und ein "Neroli Outrenoir" sowieso, riecht dieser schließlich nach einem wunderbar rauchigen Orangentee.
Zusammengefasst: Ich mag "Imagination", aber komplett begeistern kann er mich nicht. Was man wahrlich nicht abstreiten kann, ist, dass er ein unkomplizierter Allzweckduft ist, der lange auf der Haut verbleibt und gar nicht mal so schwach abstrahlt. Das Umfeld nimmt nicht selten mehr wahr als der Träger beziehungsweise die Trägerin selbst, ähnlich wie auch bei "Orage" oder "Sur la Route", die meiner Nase nach eher ihr Geld wert sind als "Imagination". Ich schreibe dies, weil ich den Eindruck habe, dass selbst innerhalb unserer Blase nur noch über diesen sowie über "Ombre Nomade" gesprochen wird, sobald es um "Louis Vuitton" geht, während andere Schätze aus jenem Haus zu sehr in den Hintergrund geraten. Das ist aber nur mein Eindruck und daher höchst subjektiv.
10 Antworten
Phänomenal, vielversprechend, anstrengend
Die von mir verfasste Überschrift beschreibt genau drei Phasen des "17 Rosso", welche meiner Nase nach wahrzunehmen sind. Und ja ... sie spiegeln mein persönliches Urteil wider. Eine andere Nase würde für die Überschrift vielleicht andere Worte finden ... gut möglich. Gerne erkläre ich euch, was ich rieche und wie ich es wahrnehme - also auch, wie meine Überschrift zustande kommt. Ich halte mich auch kurz.
Die phänomenale Phase ist der Auftakt, sobald der Duft die Haut benetzt. Ich vernehme eine wundervolle Safrannote, die von einer unfassbar authentischen Minze unterlegt wird. Ich als Minzliebhaber bin verliebt ... auf den ersten Riecher wohlgemerkt. So darf es gerne bleiben.
Doch es bleibt nicht so. Die nun nur noch vielversprechende Phase ist jene, in welcher der Duft von mir noch nicht vollständig abgestempelt wird. Der Safran und die tolle Minze geraten durch das Hinzukommen einer recht hellen und !noch! dezent süß angehauchten Rose etwas in den Hintergrund, können dabei allerdings noch wahrgenommen werden. Allmählich übernimmt die Rose das Zepter. Minze und Safran sorgen für die notwendige würzige Frische. Bis dahin duftet es für mich noch immer sehr angenehm, was natürlich auch mit meiner Vorliebe für Rosendüfte zusammenhängt. Dennoch kommt diese Phase nicht an sogenannte "phänomenale Phase", also die Auftaktphase, heran.
Nun folgt die dritte Phase und in dieser wird es für meine Nase wirklich anstrengend. Der bis dahin angenehme Safran-Minze-Rose-Verbund wird vom klebrig-süßen Pfirsichsirup nahezu ertränkt. Rose vermag ich noch wahrzunehmen, während die Frische der Minze und die Würzigkeit des Safrans fast gänzlich verschwindet. Anstrengend ist das Ganze auch, da mich diese Pfirsichsuppe entfernt an das stets gehypte Synthetikfruchtgebräu aus dem Hause Terenzi erinnert. Ihr wisst sicher, welchen Duft genau ich meine. Mehr habe ich auch nicht mehr zu schreiben. Es ist allgemein sehr schade, was mit diesem tollen Auftakt in letzter Konsequenz geschieht, sobald der Drydown einsetzt.
Die phänomenale Phase ist der Auftakt, sobald der Duft die Haut benetzt. Ich vernehme eine wundervolle Safrannote, die von einer unfassbar authentischen Minze unterlegt wird. Ich als Minzliebhaber bin verliebt ... auf den ersten Riecher wohlgemerkt. So darf es gerne bleiben.
Doch es bleibt nicht so. Die nun nur noch vielversprechende Phase ist jene, in welcher der Duft von mir noch nicht vollständig abgestempelt wird. Der Safran und die tolle Minze geraten durch das Hinzukommen einer recht hellen und !noch! dezent süß angehauchten Rose etwas in den Hintergrund, können dabei allerdings noch wahrgenommen werden. Allmählich übernimmt die Rose das Zepter. Minze und Safran sorgen für die notwendige würzige Frische. Bis dahin duftet es für mich noch immer sehr angenehm, was natürlich auch mit meiner Vorliebe für Rosendüfte zusammenhängt. Dennoch kommt diese Phase nicht an sogenannte "phänomenale Phase", also die Auftaktphase, heran.
Nun folgt die dritte Phase und in dieser wird es für meine Nase wirklich anstrengend. Der bis dahin angenehme Safran-Minze-Rose-Verbund wird vom klebrig-süßen Pfirsichsirup nahezu ertränkt. Rose vermag ich noch wahrzunehmen, während die Frische der Minze und die Würzigkeit des Safrans fast gänzlich verschwindet. Anstrengend ist das Ganze auch, da mich diese Pfirsichsuppe entfernt an das stets gehypte Synthetikfruchtgebräu aus dem Hause Terenzi erinnert. Ihr wisst sicher, welchen Duft genau ich meine. Mehr habe ich auch nicht mehr zu schreiben. Es ist allgemein sehr schade, was mit diesem tollen Auftakt in letzter Konsequenz geschieht, sobald der Drydown einsetzt.
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