EdithLyri
Edithlyri sinniert über Unwichtiges
vor 5 Monaten - 25.02.2025
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Beobachtungen über Geschmacksveränderungen 2 - Softie Knister Knister

Vor acht Monaten fing es an, mit einer Probe Ivoire (2012) , einem blumig-pudrigem Duft mit leichter Würze, Frische und grünem Galbanum, wodurch er einen Hauch retro wirkt, als wäre er von 1990 oder so. Ich war total bezaubert, obwohl ich diese Richtung vorher nie mochte. Ich lernte den Prada Infusion d'Iris (2007) Eau de Parfum kennen und durch die Marke Atelier Materi stellte ich schließlich fest, dass ich mittlerweile Düfte mag, in denen etwas Spannung und etwas Kante vorherrscht, die ein bisschen komplexer sind.

Der Quelques Fleurs Jardin Secret Eau de Parfum kam mir unter, eine weitere Liebe. Eine honigsüße Puderblume mit grün-würziger Knisterspannung. Dann entdeckte ich den N°19 Poudré, der mir ebenso sehr gut gefiel - Galbanum, Neroli, Iris, Moschus, Vetiver. Auch der CK One Eau de Toilette, den ich quasi wiederentdeckt habe und herausgefunden habe, dass ich ihn sehr liebe, passt für mich in diese Liste - grün, frisch-zitronig, blumig und dann moosig. Schließlich eine Probe Nude (1990) Cologne- ein tatsächlicher 1990er Jahrgang und wieder große Begeisterung - Aha und das ist der erste, bei dem Chypre in der Einteilung vorkommt! Zu immerhin 9%.

Vielleicht waren die Düfte davor auch Wegbereiter auf meinem Pfad in Richtung des letztens Genres, das mir bisher noch unerschlossen blieb : Chypre.

Gestern war ich in der Drogerie und ging einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nach, wenn ich einen freien Morgen habe : mich durch Cheapies und Klassiker durchschnuppern. Ich gab dem Anaïs Anaïs L'Original Eau de Toilette nochmal eine Chance und siehe da! Ich fand ihn plötzlich TOTAL TOLL - Chypre 12%. Vielleicht wird das ja doch noch was mit uns.

Fazit, ich halte also fest : Der Geschmack ist eine wandelbare Elfe und ich integriere gerade softe Blütenchypres der 90er Machart in mein Portfolio. Mein Problem ist tatsächlich das Eichenmoos, das nehme ich nämlich super dominant wahr und falls eine gewisse Grenze überschritten ist, rieche ich nur noch das und sonst nichts mehr, der Nude ist hart an der Grenze, mehr geht nicht. Daher werde ich wohl nie eine richtige Chypristin, aber Düfte mit einem zarten Hauch Chypre, da sehe ich mich.

Aktualisiert am 25.02.2025 - 16:10 Uhr
11 Antworten
VerityCharVerityChar vor 5 Monaten
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Oh da mag jemand Galbanum? Ich sehr da etwas Gemeisames bei deinen Düften.
Ich kann dir gern empfehlen,dir ein Mini Farouche edp zu besorgen,oder das reine Parfum. Beide tolle Chypres,nicht ZU sehr chypre,und schöne Moos und Galbanumnoten mit mehr Grün und wenig Blümlein.
Mein Geschmack ändert sich nur teilweise. Frische Rosen mag ich immer noch,bewege mich aber zunehmend in die Richtung leuchtende, seifige Aldehyd Düfte. Letztens den Melograno von SMN wieder getestet und der ist sofort auf die WL gewandert.
EdithLyriEdithLyri vor 4 Monaten
Farouche EdP notiert, danke dir für den Tipp :) ja witzigerweise mochte ich Galbanum zuerst GAR NICHT, aber jetzt finde ich es sehr schön
VerityCharVerityChar vor 5 Monaten
Jardin Secret riecht für mich nach frisch geschnittenen Holz unter der Herbstsonne. Herrlich
LvoeLvoe vor 5 Monaten
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Das ist sehr toll geschrieben, tatsächlich geht es mir aktuell auch so. Ich war die letzten Jahre immer auf der Suche nach dem besten und tollsten und beliebtesten Parfüm. Und aktuell bin ich auch eher lieber wieder so in meiner Vergangenheit unterwegs, und auch die günstigen von früher gefallen mir plötzlich wieder total arg. Manchmal frage ich mich, ob ich die Richtung verloren habe und teilweise ein bisschen mich selber verloren habe oder ob ich einfach wieder zu mir zurück gefunden habe
AnnoukAnnouk vor 5 Monaten
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Same here 🤗
Mir geht es gefühlt gerade ganz genauso! Ich frage mich gerade, ob es tatsächlich an meinem Alter liegt oder ob ich einfach dem ganzen Hype um die schweren, süßen Düfte entfliehen möchte?
Ich entdecke gerade auch alte Lieben Quader ganz neu und möchte mir meine Düfte zusammen suchen, die ich ganz am Anfang meiner Duftreuse geliebt hatte. Und der Anais Anais ging auch nie an mich...vielleicht sollte ich ihn mir auch nochmal genauer anschauen :)
Auf jeden Fall bin ich auch bei den Chypres angekommen und teste mich da aus.
GaukeleyaGaukeleya vor 5 Monaten
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Kann ich total nachvollziehen. Die zarten Haut- und Elfendüfte, vielleicht auch mal warmpudrige Orientalen, das war es immer (und mein Kerngeschmack, die weichen Skindüfte, bleibt wohl auch). Aber inzwischen darf es herber, ja, andeutungsweise chypriöser sein -- wenn denn das Eichenmoos nicht zu dominant ist. Diese gewisse Butter-Muff-Stechnote, die es enthält, mag ich leider nicht und ertrage es nur gut und diskret verbaut. Test-Tipp: Belgravia Chypre, einer meiner liebsten Neo-Chypres, sehr tragbar, elegant-crisp und lässig.
GuerlinchenGuerlinchen vor 5 Monaten
3
Ja mein Geschmack ändert sich auch. Derzeit fahre ich total auf Düfte ab, die ich in meiner Jugend getragen habe. Ist schon seltsam manchmal :-).
PollitaPollita vor 5 Monaten
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So ist es bei mir auch. Zu viel Eichenmoos und ich finde keinen Zugang mehr. Ein Hauch Moos - schön.
SugarspunSugarspun vor 5 Monaten
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Wie lustig - bei mir war es ebendieser Nude, der mich vor Anfang des Jahres animierte, zarte Fühler in Richtung Chypre auszustrecken und meine fröhlichen Girlies wegzutauschen. Fidji (2003) hat mich dann aber wieder verschreckt. Ich bin noch nicht so weit. 😂
Mal sehen, wo wir nächstes Jahr gelandet sind!
SkyllaSkylla vor 5 Monaten
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Mein Duftgeschmack hat sich auch ziemlich gewandelt im Laufe der Jahre und wie mein Vorredner gehe ich jetzt dazu über, Abfüllungen zu sammeln. Ist noch in Arbeit derzeit. Freshies dürfen als Buddel bleiben. Notwehr bei Hitze. Da sprühe ich dann auch mal mehr.
Toll finde ich, dass unser Hobby immer spannend und abwechslungsreich bleibt :)
XyzXyzXyzXyz vor 5 Monaten
XD Da könnte man jetzt viel kommentieren - oder einfach d i r zustimmen… ! ^^

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