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vor 4 Jahren - 24.05.2020
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Der Garten von Skruður

Island ...

Felsen, Moos, kalte, schneidende Winde, Eis, Schnee, schroffe Fjorde in einem grauen Meer - das ist Island.

Der Sommer aber verwandelt die Insel in eine grüne Märchenwelt. Unerwartet trifft der Reisende auf ausgedehnte, in sattem Grün funkelnde Birkenhaine, dicht von Nadelbäumen bestandene Täler und weite Wiesen mit üppig blühende Wildblumen.

Island verfolgt schon seit mehr als 40 Jahren ein Programm der energischen Wiederaufforstung. Einst gab es auf der Eisinsel Wälder und Haine, und diese zurückzubringen ist den Isländern überaus wichtig.

Ihre Erfolge bei der Wiederaufforstung sind beachtlich und werden dem Reisenden stolz vorgeführt. Es ist in der Tat beeindruckend! Die ältesten Nadelwälder dieses Wiederaufforstungsprogramms sind nun schon beinahe 40 Jahre alt und zu stattlicher Größe herangewachsen.

So überraschend der Anblick diese Wälder für den Reisenden auch ist, er wird noch sehr viel überraschter von den kleinen und großen Gärten sein, die durch liebevolle Pflege zu wahren Kunstwerken geformt wurden.

Einer dieser Gärten findet sich in Skruður, in den Westfjorden Islands gelegen.

Pastor Sigtryggur Guðlaugsson begann im Jahr 1906, hier Bäume zu pflanzen und Gemüse zu züchten. Er legte einen Schulgarten an, den er sehr erfolgreich in die Lehrpläne der örtlichen Schule einband.

Als offizielles Gründungsdatum dieses Gartens gilt der 7. August 1909, obwohl der Garten zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre bestand. Man beschloss jedoch, mit diesem offiziellen Gründungsdatum Pastor Björn Halldórsson aus Sauðlauksdalur zu ehren, der als erster erforlgreich Kartoffeln in Island anbaute.

Der Garten wurde bis etwa 1980 gehegt und gepflegt, dann jedoch folgten einige Jahre des Verfalls.

1996 wurde der Garten restauriert und wiedereröffnet, seitdem ist er der Öffentlichkeit wieder zugänglich und gilt als eine der großen Sehenswürdigkeiten der isländischen Westküste.

Der an einem Berghang gelegen Garten liegt im Windschatten, ist nach Süden ausgerichtet und beherbergt zahlreiche Blumen, deren sommerliche Blütenpracht einen feinen, angenehmen und in diesen Breiten unerwarteten Duft verströmt.

Ich hätte einen solchen Garten in Island nicht erwartet ...

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