Karli
Karlis Blog
vor 8 Jahren - 26.07.2016
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Zu viel Sex ist ungesund!

Wer behauptet denn so einen Quatsch? Wahrscheinlich die, die selbst nur sehr selten zum Zuge kommen! Behauptet hier auch jemand tägliches Frühstücken macht krank, oder schlafen gehen und Zähneputzen schadet dem Menschen? Nein, ich vermute eher nicht!

Ich würde ja eher behaupten, dass einseitiger Sex, immer das gleiche Frühstück und Zähneputzen mit der gleichen Pasta ungesund oder besser gesagt eher langweilig ist. In der Vielfalt liegt der Genuss, im spontanen Ausprobieren, Fantasien entwickeln und Grenzen überschreiten.

Wie ich auf diese These komme?

Mal ehrlich, sprühen wir Parfumos uns jeden Tag mit dem gleichen Duft ein oder haben nur 2 Flakons und 3 TZs im Regal? Nein! Wir schütten uns zu mit Düften, Flakons, Abfüllungen, Proben und Minis. Wir kaufen uns wund und sharen oder tauschen was das Zeug hält. Wir können nicht genug kriegen vom Testen, Schnuppern, Schnüffeln, Einatmen, Inhalieren und Aufbröseln einzelner Duftstoffe. Und wehe uns fragt mal jemand nach unserem Lieblingsduft. Dann bekommt er einen Vortrag gehalten, der einem Plädoyer für eine vom Aussterben bedrohte Tierart gleicht: „Was heißt denn hier Lieblingsduft? Lieblingsduft muss man nach Stimmung, Jahreszeit, Temperatur, Anlass und Umgebung bestimmen. Das geht nicht nur einer, da muss man bewusst wählen, in sich hineinhorchen, seine Sinne, seinen Verstand und sein Herz befragen! EIN Lieblingsduft? Das wäre ja wie immer nur Mettwurst oder Missionarsstellung. Langweiler!“

Hand auf’s Herz, wer stöbert nicht gern in den Sammlungen anderer und empfindet ein aufkommendes Neidgefühl bei gesichteten Kleinoden oder einem inneren Reichsparteitag, wenn die eigene Sammlung opulenter und umfangreicher ausfällt? Wer staubt nicht fröhlich pfeifend seine Sammlung ab und schnuppert immer wieder an den Flakonhälsen, ein jubelndes „Ach ist das herrlich!“ auf den Lippen? Wer kennt nicht die Anspannung, die knisternde Stimmung, wenn ein neuer Duft auf den Markt kommt und man der Erste sein möchte, der ihn in seinen Händen hält und die Nachwelt mit dem ersten Kommentar bereichert?

Wir Parfumos sind Genießer und das maßlos. Wir sind nimmersatt, einfallsreich und kriegen den Hals nicht voll. Wir können hunderte Duftstoffe analysieren und filtern. Wir können Kopf- von Herznoten unterscheiden. Wir sind das Main des Mainstreams, und wir sind verdammt nochmal stolz drauf!!!

Und am Ende sind wir auch die besseren Liebhaber!

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