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Karlis Blog
vor 9 Jahren - 21.05.2015
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Wen nehme ich denn heute mit ins Bett?

Es ist 22:15 Uhr, ich steh in Unterwäsche im Bad und zieh mir gerade Zahnseide durch die Zähne. Die elektrische Zahnbürste ist bereits mit nachaktiver Zahncreme versehen und wartet darauf benutzt zu werden.

22:18 Uhr, die Zähne sind sauber. Es folgt der Blick in den Spiegel und dabei strecke ich mir selbst die Zunge raus: „Aaaah“ – Sieht gut aus, also Mund wieder zu.

Jetzt die Nase. Ist da vielleicht etwas drin, was über Nacht Geräusche beim Atmen machen könnte? Nö, auch hier ist alles paletti.

22:19 Uhr. Da ich mich als Mann nicht abschminken muss, reicht ein Waschlappen, um den letzten Staub aus den Augen zu wischen. Nochmal ganz kurz die Augen etwas zugekniffen. Nein, keine weiteren Lachfältchen dazugekommen. Dennoch schmiere ich mir etwas Nivea ins Gesicht.

Mittlerweile ist es 22:21 Uhr. Ich drehe meinen Kopf vor dem Spiegel von links nach rechts und frage mich, ob ich noch die Konturen meines Vollbarts nachbessern muss? Ne, hab ich gestern gemacht, das reicht noch für morgen im Büro. Mit dem Gesicht bin ich für heute durch.

Ohren, Haare, Hals, sonstige Körperpartien? Alles in bester Ordnung, ich hab ja auch vor 3 Stunden geduscht!

Ein letztes Mal Pipi machen! Händewaschen und Fingernägel inspizieren: Alles sauber. Noch ein bisschen Handcreme und dann raus aus den Klamotten.

22:25 Uhr. Ich schlendere ins Schlafzimmer und freu mich auf meinen Flanell-Pyjama. Noch ist es nicht allzu warm im Zimmer, somit trage ich die lange Version. Ich lächele, denn alles fühlt sich schön kuschelig an. Kissen nochmal aufgeschüttelt, Wecker inspiziert (05:00 Uhr: das passt!) und den Füllstand der Mineralwasserflasche überprüft. Ich trinke einen letzten Schluck direkt aus der Flasche.

Es ist bereits 22:28 Uhr. Ich sitze auf der Bettkante und nach vollbrachter Pflicht folgt jetzt die Kür: Einmal noch ans Duftregal!

Wen nehme ich denn heute mit ins Bett? Vanilliges Tabac Rouge von Phaedon oder Oud von Reminiscence? Oder vielleicht einen Edelduft wie Monsieur von Huitieme Art? Einmal kurz die Augen geschlossen und nach der innerer Stimmung gelauscht…

Mein Tag war gut! Lang und arbeitsreich, aber gut. Keine besonderen Ausschläge, keine Streitereien, kein Ärger mit Kollegen oder Familie; ich bin gesund, satt, sauber, ausreichend müde und hab Frieden im Herzen. Alles top. Ich denk da passt ein Wohlfühlduft ganz gut. Ich entscheide mich für Armani Code und greife zum Flakon. 2 Sprühstöße direkt an den Hals sind genug. Ab ins Bett.

Das Licht gelöscht, projiziert der Funkwecker 22:33 Uhr an die Wand. Wenn ich jetzt noch etwas Schönes träume, wird die Nacht mit über 6 Stunden Schlaf ausreichend Erholung bringen.

Ich leg mich ins Bett und zieh die Decke bis unter die Arme. Das Kissen gibt wunderbar weich nach und ich schließ die Augen. Absolute Stille und stockfinster.

Ich liege auf dem Rücken und merke wie mein Herzschlag langsamer wird und sich auf den Nachtmodus einstellt. Die Atmung wird bereits flacher und mit jedem Mal Luft holen strömt Armani Code in meine Nase. Ich lächele und bemerke wie schön das Leben ist. Danke für den Tag und Danke für das weiche Bett! Nein, nicht mehr auf die Uhr schauen. Die Zeit hat für heute ihre Aufgabe erfüllt und mich oft genug unter Druck gesetzt. Für die nächsten Stunden soll sie keinen Einfluss auf mich haben.

Ich merke dass ich schon leicht zu träumen anfange. Das ist dann immer der Moment, wo ich mich auf die Seite drehe. Nein, jetzt noch nicht umdrehen, denn dann riech ich nichts mehr – nur noch den Duft des Weichspülers im Kissen. Gefühlte 2, 3 Minuten liege ich noch auf dem Rücken und 1000 Bilder ziehen an meinen geschlossenen Augen vorbei. Gott sei Dank sind es schöne!

Einmal noch tief ein- und ausgeatmet, gebe ich meinem inneren Drängen nach und drehe mich nach links. Sekunden später bin ich wohl dann eingeschlafen.

Gute Nacht Armani!

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