
DuftFlasher
34 Rezensionen

DuftFlasher
Top Rezension
21
Kaugummi im Kopf, Revolution im Herzen & Liebe in der Basis – Endlich ein erwachsener und tragbarer Kaugummi-Duft ohne Neongrell!
Über die Marke hatte ich bereits geschrieben. Deshalb soll es hier nur um den Duft gehen:
1. Erwartungshaltung
Bezogen auf das Naming, Wording, die verwendeten Farben und nach Sichtung der Marketingpyramide, erwartete ich bei Pink Jesus quietschig-grelle und etwas kitschige Counterculture in der Flasche, den US-amerikanischen Geist der gegenkulturellen Jugendbewegung Ende der 60er bis in die 70er Jahre hinein in einem überzeichneten Duft abgebildet.
Ich dachte zuerst an den im Jahr 2019 erschienenen süß-bubblegumigen Duft Female Christ , der an die Kopenhagener Performance der Künstler Lene Adler Petersen und Bjørn Nørgaard erinnern möchte, oder an den ganze dreimal umbenannten Duft June 28 , der sich zur internationalen Pride-Bewegung bekennt, hin zu anderen Stereotypen der Marke wie den Düften Purple Haze und Higher Peace .
Ich erwartete also einen lauten, anstrengenden, untragbaren und auffälligen Duft der zwar einen faszinierenden Provokationswert haben könnte, aber als Parfüm nicht zu gebrauchen ist.
2. Subjektive (emotionale) Beschreibung
Mit diesen Vorurteilen behaftet begann ich fast schon genervt und beiläufig den Duft zu testen, schon in der Erwartung ein süßes, schreiendes Kaugummimonster aufzusprühen das mir kitschig-bunt ins Gesicht lacht und Kopfschmerzen bereitet; einfach nur „damit es abgearbeitet ist“.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einen Kaugummi Duft entdecke, der nicht übertrieben künstlich-süß und super laut daher kommt, sondern wirklich tragbar ist und sogar recht erwachsen auf mich wirkt, gleichzeitig verspielt, sinnlich, freudestrahlend ist und trotzdem gegen den Strom schwimmt. Super!
An diesem Abend habe ich gefühlt Hundertmal immer wieder an dem Teststreifen gerochen, bin immer wieder aufgestanden und habe ihn dann endlich auch auf der Haut getestet, wo er genau so hinreißend geil war wie auf Papier und sich bezogen auf den Drydown sogar noch viel wunderschöner entwickelt hat. Begleitet hat mich der Duft dann bis in den nächsten Morgen hinein.
In 3 einfachen Worten ausgedrückt ist der Pink Jesus Kaugummi+ Duft;
LEBENDIG. LIEBEVOLL. MODERN!
3. Objektive Beschreibung
Pink Jesus eröffnet mit einer deutlichen und dominanten Kaugummi-Note die von einem weniger scharfen (weil blauen) Ingwer ausgehend von einer eindimensionalen in eine dreidimensionale, erwachsene Gesamtkopfnote verwandelt wird, die anders wie typische Kaugummi-Akkorde nicht anstregend wird. Überhaupt zieht sich dieses Profil der Kopfnote durch den gesamten Duft hindurch, was dann auch erklärt das sich der Duft über alle drei Phasen hinweg wandelt und immer wieder geschickt neue Facetten offenbart. Passend zur Inspiration wird es also nie langweilig mit Pink Jesus.
Auf halber Strecke gesellt sich dann auch eine Terpene Note von Hanf hinzu, die ein erdig-holziges, leicht feuchtes und minimal herbales Charakteristikum beisteuert. Richtig gut gemacht und da beginnt die Verwandlung des modernen Jesus auch schon. Vanille und Galbanum geben dem Duft Wärme und eine natürliche Süße mit, die zum Stil des Duftes gut passt, ohne die Süße in ein unerträgliches Maß zu steigern. Ganz im Gegenteil: durch Salbei und den erwähnten milden Ingwer behält der Duft ein erstaunliches Maß an guter Laune (Beschwingtheit & Transparenz) und bewahrt sich damit seine erwachsenen Qualitäten, die ich so sehr an dem Duft schätze.
Das verwendete Cypriol empfinde ich olfaktorisch wie eine eine Mischung des beliebten karibischen Vetiver aus Haiti und leicht erdigen Patchouli mit feinen oudigen Nuancen. Die sanft-würzigen, weichen Zeder-(Hölzer) erhalten eine perfekte Balance von Wärme, Geschmeidigkeit und distinktiver Rauchigkeit. Genial.
Trotz der bekannten Duftstruktur hat Pink Jesus neben den warmen Duftharzen und ambrierten Holztönen auch gewisse transparente & frische Aspekte zu bieten. Diese Qualitäten sind sicherlich unter anderem auf das verwendete Galbanum zurückzuführen, das den hellen, kaum holzigen und milden – also nicht scharfen Ingwer atmen lässt, sowie auch der Salbeinote zu verdanken sein wird, die diesem eher untypischen Duftprofil im Gesamteindruck ein angenehmes Wechselspiel von Leichtigkeit beschert.
Wenn man sich die Duftpyramide weiter ansieht, kann man schon erahnen das der Duft verdammt gut hält. Auf Papier konnte ich den Duft mehrere Tage noch sanft aber deutlich genießen und auf meiner Haut hielt die Melange aus Kaugummi und Basisnoten bis zum nächsten Morgen durch. Sillage und Projektion orientieren sich an den erwachsenen Qualitäten dieses fröhlichen und modernen Duftes und sind entsprechend nicht erschlagend anstrengend, aber immer angenehm wahrnehmbar ohne den Träger oder andere Menschen im Umfeld durch diese Präsenz zu überfordern.
Ich sehe den Duft tendenziell als lustigen, abwechslungsreichen und coolen Freizeitduft – auch gerne Abends, auf Festivals und zu themenverwandten Anlässen :)
4. Historischer Kontext vs. kulturelle Prägung
Pink Jesus ist ein tragbarer, erwachsener Kaugummi-Duft der den Spirit der 60er und 70er Hippie Jahre bis in die 80er und 90er Punk & Cyberpunk Gegenkultur hinein modern interpretiert und nicht nur daran erinnert und ein Gefühl dazu aufgreift, sondern diese Zeit mit allen ihren Facetten für mich auch ein Stück weit wiederbelebt.
Aus der Mitte dieser Ära entstammend, erfüllt mich dieser Duft mit einem sehr guten Gefühl, auch wenn mein persönlicher Höhepunkt dieser Zeitspanne schon ein paar Dekaden zurück liegt.
Pink Jesus schafft etwas das sich weder einschlägigen Narativen bedienen muss, noch den üblichen Stereotypen nachhängt – und das, ohne in eine Nostalgie wie „früher war alles besser“ zu verfallen oder die Friedensbewegung in unseren eigenen Landen dieser Zeit zu brüskieren oder verächtlich zu machen. Schön ist auch, dass dieser Duft so völlig abseits der Schwanz-Rock-Balladen der späten 1970er, 1980er und frühen 1990er Jahre funktioniert.
5. Technisch-kommerzielle Faktoren, Materialdesign & Zielgruppe
Pink Jesus bewegt sich in der üblichen Preisstruktur von 19-69. Die H/S/P ist über alle Zweifel erhaben und passt zum Charakter dieses Duftes. Bleibt zu hoffen, dass auch für Pink Jesus neben der 100-ml-Vollgröße ebenfalls die von mir so geschätzten kleineren Größen zu 30 ml oder die 9-ml-Travel-Size noch erscheinen werden, was zum Zeitpunkt dieser Rezension noch nicht der Fall ist. Die kleineren Gebinde gefallen mir persönlich auch optisch besser als die Fullsize Bottles der Marke.
Die Verpackungen der 19-69 Düfte sind über alle Flaschengrößen hinweg schlicht und minimalistisch gestaltet. Die Haptik des Packaging mit den fühlbaren 19-69 Fonts wirkt wertig und die Flaschen werden sauber im Siebdruckverfahren bedruckt. Sprüher und Kappen sind Mittelklasse aber in Ordnung. Das Sprühbild aller Atomizer ist branchenüblicher Standard. Alles in allem erfüllt das Packaging der 19-69 Düfte ihren Zweck und gefällt ohne sich in unnötiges Beiwerk zu verirren.
P/L ist für mich stimmig für das was man bekommt wenn einem diese Art von Duft zusagt. Ich denke das man gerade von dem Duft Pink Jesus auch lange etwas hat, weil er eine potente aber nicht taktlose Performance abliefert.
6. Fazit
Einer der geilsten Picks aus Q1/25. Erwachsen, fröhlich, lebendig und ganz ohne den nervigen Kitsch – dafür mit einer Portion gesellschaftlichem Ungehorsam :)
Ein geiler Duft von dem ich seit Tagen meine Nase nicht mehr lassen kann. Punkt!
1. Erwartungshaltung
Bezogen auf das Naming, Wording, die verwendeten Farben und nach Sichtung der Marketingpyramide, erwartete ich bei Pink Jesus quietschig-grelle und etwas kitschige Counterculture in der Flasche, den US-amerikanischen Geist der gegenkulturellen Jugendbewegung Ende der 60er bis in die 70er Jahre hinein in einem überzeichneten Duft abgebildet.
Ich dachte zuerst an den im Jahr 2019 erschienenen süß-bubblegumigen Duft Female Christ , der an die Kopenhagener Performance der Künstler Lene Adler Petersen und Bjørn Nørgaard erinnern möchte, oder an den ganze dreimal umbenannten Duft June 28 , der sich zur internationalen Pride-Bewegung bekennt, hin zu anderen Stereotypen der Marke wie den Düften Purple Haze und Higher Peace .
Ich erwartete also einen lauten, anstrengenden, untragbaren und auffälligen Duft der zwar einen faszinierenden Provokationswert haben könnte, aber als Parfüm nicht zu gebrauchen ist.
2. Subjektive (emotionale) Beschreibung
Mit diesen Vorurteilen behaftet begann ich fast schon genervt und beiläufig den Duft zu testen, schon in der Erwartung ein süßes, schreiendes Kaugummimonster aufzusprühen das mir kitschig-bunt ins Gesicht lacht und Kopfschmerzen bereitet; einfach nur „damit es abgearbeitet ist“.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einen Kaugummi Duft entdecke, der nicht übertrieben künstlich-süß und super laut daher kommt, sondern wirklich tragbar ist und sogar recht erwachsen auf mich wirkt, gleichzeitig verspielt, sinnlich, freudestrahlend ist und trotzdem gegen den Strom schwimmt. Super!
An diesem Abend habe ich gefühlt Hundertmal immer wieder an dem Teststreifen gerochen, bin immer wieder aufgestanden und habe ihn dann endlich auch auf der Haut getestet, wo er genau so hinreißend geil war wie auf Papier und sich bezogen auf den Drydown sogar noch viel wunderschöner entwickelt hat. Begleitet hat mich der Duft dann bis in den nächsten Morgen hinein.
In 3 einfachen Worten ausgedrückt ist der Pink Jesus Kaugummi+ Duft;
LEBENDIG. LIEBEVOLL. MODERN!
3. Objektive Beschreibung
Pink Jesus eröffnet mit einer deutlichen und dominanten Kaugummi-Note die von einem weniger scharfen (weil blauen) Ingwer ausgehend von einer eindimensionalen in eine dreidimensionale, erwachsene Gesamtkopfnote verwandelt wird, die anders wie typische Kaugummi-Akkorde nicht anstregend wird. Überhaupt zieht sich dieses Profil der Kopfnote durch den gesamten Duft hindurch, was dann auch erklärt das sich der Duft über alle drei Phasen hinweg wandelt und immer wieder geschickt neue Facetten offenbart. Passend zur Inspiration wird es also nie langweilig mit Pink Jesus.
Auf halber Strecke gesellt sich dann auch eine Terpene Note von Hanf hinzu, die ein erdig-holziges, leicht feuchtes und minimal herbales Charakteristikum beisteuert. Richtig gut gemacht und da beginnt die Verwandlung des modernen Jesus auch schon. Vanille und Galbanum geben dem Duft Wärme und eine natürliche Süße mit, die zum Stil des Duftes gut passt, ohne die Süße in ein unerträgliches Maß zu steigern. Ganz im Gegenteil: durch Salbei und den erwähnten milden Ingwer behält der Duft ein erstaunliches Maß an guter Laune (Beschwingtheit & Transparenz) und bewahrt sich damit seine erwachsenen Qualitäten, die ich so sehr an dem Duft schätze.
Das verwendete Cypriol empfinde ich olfaktorisch wie eine eine Mischung des beliebten karibischen Vetiver aus Haiti und leicht erdigen Patchouli mit feinen oudigen Nuancen. Die sanft-würzigen, weichen Zeder-(Hölzer) erhalten eine perfekte Balance von Wärme, Geschmeidigkeit und distinktiver Rauchigkeit. Genial.
Trotz der bekannten Duftstruktur hat Pink Jesus neben den warmen Duftharzen und ambrierten Holztönen auch gewisse transparente & frische Aspekte zu bieten. Diese Qualitäten sind sicherlich unter anderem auf das verwendete Galbanum zurückzuführen, das den hellen, kaum holzigen und milden – also nicht scharfen Ingwer atmen lässt, sowie auch der Salbeinote zu verdanken sein wird, die diesem eher untypischen Duftprofil im Gesamteindruck ein angenehmes Wechselspiel von Leichtigkeit beschert.
Wenn man sich die Duftpyramide weiter ansieht, kann man schon erahnen das der Duft verdammt gut hält. Auf Papier konnte ich den Duft mehrere Tage noch sanft aber deutlich genießen und auf meiner Haut hielt die Melange aus Kaugummi und Basisnoten bis zum nächsten Morgen durch. Sillage und Projektion orientieren sich an den erwachsenen Qualitäten dieses fröhlichen und modernen Duftes und sind entsprechend nicht erschlagend anstrengend, aber immer angenehm wahrnehmbar ohne den Träger oder andere Menschen im Umfeld durch diese Präsenz zu überfordern.
Ich sehe den Duft tendenziell als lustigen, abwechslungsreichen und coolen Freizeitduft – auch gerne Abends, auf Festivals und zu themenverwandten Anlässen :)
4. Historischer Kontext vs. kulturelle Prägung
Pink Jesus ist ein tragbarer, erwachsener Kaugummi-Duft der den Spirit der 60er und 70er Hippie Jahre bis in die 80er und 90er Punk & Cyberpunk Gegenkultur hinein modern interpretiert und nicht nur daran erinnert und ein Gefühl dazu aufgreift, sondern diese Zeit mit allen ihren Facetten für mich auch ein Stück weit wiederbelebt.
Aus der Mitte dieser Ära entstammend, erfüllt mich dieser Duft mit einem sehr guten Gefühl, auch wenn mein persönlicher Höhepunkt dieser Zeitspanne schon ein paar Dekaden zurück liegt.
Pink Jesus schafft etwas das sich weder einschlägigen Narativen bedienen muss, noch den üblichen Stereotypen nachhängt – und das, ohne in eine Nostalgie wie „früher war alles besser“ zu verfallen oder die Friedensbewegung in unseren eigenen Landen dieser Zeit zu brüskieren oder verächtlich zu machen. Schön ist auch, dass dieser Duft so völlig abseits der Schwanz-Rock-Balladen der späten 1970er, 1980er und frühen 1990er Jahre funktioniert.
5. Technisch-kommerzielle Faktoren, Materialdesign & Zielgruppe
Pink Jesus bewegt sich in der üblichen Preisstruktur von 19-69. Die H/S/P ist über alle Zweifel erhaben und passt zum Charakter dieses Duftes. Bleibt zu hoffen, dass auch für Pink Jesus neben der 100-ml-Vollgröße ebenfalls die von mir so geschätzten kleineren Größen zu 30 ml oder die 9-ml-Travel-Size noch erscheinen werden, was zum Zeitpunkt dieser Rezension noch nicht der Fall ist. Die kleineren Gebinde gefallen mir persönlich auch optisch besser als die Fullsize Bottles der Marke.
Die Verpackungen der 19-69 Düfte sind über alle Flaschengrößen hinweg schlicht und minimalistisch gestaltet. Die Haptik des Packaging mit den fühlbaren 19-69 Fonts wirkt wertig und die Flaschen werden sauber im Siebdruckverfahren bedruckt. Sprüher und Kappen sind Mittelklasse aber in Ordnung. Das Sprühbild aller Atomizer ist branchenüblicher Standard. Alles in allem erfüllt das Packaging der 19-69 Düfte ihren Zweck und gefällt ohne sich in unnötiges Beiwerk zu verirren.
P/L ist für mich stimmig für das was man bekommt wenn einem diese Art von Duft zusagt. Ich denke das man gerade von dem Duft Pink Jesus auch lange etwas hat, weil er eine potente aber nicht taktlose Performance abliefert.
6. Fazit
Einer der geilsten Picks aus Q1/25. Erwachsen, fröhlich, lebendig und ganz ohne den nervigen Kitsch – dafür mit einer Portion gesellschaftlichem Ungehorsam :)
Ein geiler Duft von dem ich seit Tagen meine Nase nicht mehr lassen kann. Punkt!
6 Antworten



Kopfnote
Kaugummi
Blauer Ingwer
Herznote
Hanf
Galbanum
Basisnote
Ambroxan
Kaschmirholz
Muskatellersalbei
Vanille
Cypriol
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