10.10.2010 - 16:40 Uhr
Apicius
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Apicius
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4
Ein herbes Oud
Naseem ist das zweite Parfumöl von Al-Rehab, das ich mir bestellt hatte. Hier war ich weniger mutig als bei Atheer. Ich wollte einen Duft, der vor allem eines beinhaltet - Oud. Und zwar in einer eher maskulinen Ausprägung, ohne viel Rose oder sonstige Florals.
Naseem ist genau das. Es ist vor allem Oud, und zwar in einer recht rauen, robusten Form. Es fehlt jede Süße, und es gibt auch nichts, was diesen Duft irgendwie glättet.
Wer die Oud Parfums von Montale kennt, wird sich sicher an die seltsame Haarspray-Note erinnern, die bei fast allen Montale-Ouds am Anfang steht. Nun, die gibt es auch hier. Im Unterschied zu den Montale-Ouds ist sie hier keine vorübergehende Erscheinung, sondern sie bleibt als spürbarer Teil erhalten. Keine Ahnung, wie ein Experte der arabischen Parfumerie das bewerten würde. Ganz besonders edel schätze ich Naseem nicht ein.
Sicher gibt es auch in der westlichen Parfumerie die eine oder andere Grenzerfahrung in Sachen maskuliner Knarzigkeit. Ich denke da insbesondere an scharfe Fougère-Akkorde oder die traditionelle Komposition Bay Rum. Naseem wäre eine arabische Entsprechung.
Naseem ist ausgesprochen herbe und ätherisch. Irgendwelche anderen Noten außer Oud nehme ich nicht wahr. Soweit ich weiß, gibt es verschiedene Sorten von Oud, dieses ist ein Oud Mubakhar, keine Ahnung, was das bedeutet. Verglichen mit dem, was ich von Montale kenne, wäre Steam Aoud der nächste Verwandte, wegen der Zurückhaltung bei den floraler Noten.
Ich weiß nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Es fehl mir Wärme, und es fehlt mir irgendeine Spannung, irgendwelche Kontraste, die das Zusammenspiel verschiedener Noten mit sich bringen. Eine Duftentwicklung gibt es nicht. Zu entdecken gibt es hier also nicht viel.
Schlussendlich habe ich es doch mit Steam Aoud von Montale verglichen, und dazwischen liegen Welten. Bei Steam Aoud ist das Oud in ein wirkliches, aufregendes Parfum integriert, wobei die zusätzlichen Komponenten das Oud sowohl variieren, als auch betonen. Naseem kommt mir dagegen wie ein Rohmaterial vor, was es wahrscheinlich doch ist. Vielleicht ist es nicht ganz fair, es ausgerechnet mit meinem Lieblings-Oud von Montale zu vergleichen. Mit dem kann Naseem wirklich nicht mithalten. Es wirkt dagegen erschreckend flach.
Somit bleibt am Ende dieses Tests die Erkenntnis, dass die Interpretationen von Montale keineswegs billige Nachahmungen geheimnisvoller arabischer Originale sind, und dass einem arabischen Original keineswegs allein deshalb der Vorzug gebührt.
Naseem ist genau das. Es ist vor allem Oud, und zwar in einer recht rauen, robusten Form. Es fehlt jede Süße, und es gibt auch nichts, was diesen Duft irgendwie glättet.
Wer die Oud Parfums von Montale kennt, wird sich sicher an die seltsame Haarspray-Note erinnern, die bei fast allen Montale-Ouds am Anfang steht. Nun, die gibt es auch hier. Im Unterschied zu den Montale-Ouds ist sie hier keine vorübergehende Erscheinung, sondern sie bleibt als spürbarer Teil erhalten. Keine Ahnung, wie ein Experte der arabischen Parfumerie das bewerten würde. Ganz besonders edel schätze ich Naseem nicht ein.
Sicher gibt es auch in der westlichen Parfumerie die eine oder andere Grenzerfahrung in Sachen maskuliner Knarzigkeit. Ich denke da insbesondere an scharfe Fougère-Akkorde oder die traditionelle Komposition Bay Rum. Naseem wäre eine arabische Entsprechung.
Naseem ist ausgesprochen herbe und ätherisch. Irgendwelche anderen Noten außer Oud nehme ich nicht wahr. Soweit ich weiß, gibt es verschiedene Sorten von Oud, dieses ist ein Oud Mubakhar, keine Ahnung, was das bedeutet. Verglichen mit dem, was ich von Montale kenne, wäre Steam Aoud der nächste Verwandte, wegen der Zurückhaltung bei den floraler Noten.
Ich weiß nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Es fehl mir Wärme, und es fehlt mir irgendeine Spannung, irgendwelche Kontraste, die das Zusammenspiel verschiedener Noten mit sich bringen. Eine Duftentwicklung gibt es nicht. Zu entdecken gibt es hier also nicht viel.
Schlussendlich habe ich es doch mit Steam Aoud von Montale verglichen, und dazwischen liegen Welten. Bei Steam Aoud ist das Oud in ein wirkliches, aufregendes Parfum integriert, wobei die zusätzlichen Komponenten das Oud sowohl variieren, als auch betonen. Naseem kommt mir dagegen wie ein Rohmaterial vor, was es wahrscheinlich doch ist. Vielleicht ist es nicht ganz fair, es ausgerechnet mit meinem Lieblings-Oud von Montale zu vergleichen. Mit dem kann Naseem wirklich nicht mithalten. Es wirkt dagegen erschreckend flach.
Somit bleibt am Ende dieses Tests die Erkenntnis, dass die Interpretationen von Montale keineswegs billige Nachahmungen geheimnisvoller arabischer Originale sind, und dass einem arabischen Original keineswegs allein deshalb der Vorzug gebührt.