29.10.2015 - 01:55 Uhr
Taurus
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Taurus
Top Rezension
16
Oh Herr, lass es Lord regnen!
Mein erster Eindruck von Lord war: „Oh, das riecht billig!“. Nur einige Augenblicke später dachte ich: „Oh, doch eher recht wertig!“. Und direkt danach wusste ich: „Der kommt Dir aber verdammt bekannt vor!“.
Sicherlich werden die meisten bei dem ein oder anderen Parfum ähnliche Gedanken-Metamorphosen durchmachen.
Bei Lord waren es eben genau diese. Zu Beginn gibt es nämlich erstmal eine volle Ladung vorwitzige Blumen inklusive Rosen mit bergamottiger Begleitung. So was assoziiert man schnell mit preiswerten orientalisch anmutenden Drogerie-Düften sowie stark parfümierten Souvenir-Seifen aus Omas Badezimmerschränkchen. Zum Glück hält dieser Verdacht nur wenige Sekunden. Danach entfaltet sich der wahre Kern von Lord. Die Blumen werden verführerisch edel-süß und könnten neben erwähnter Rosen eine Gruppendynamik aus wahrscheinlich Jasmin, Maiglöckchen und eventuell Lavendel beinhalten. Bergamotte gibt dem Eau de Parfum einen feinen Hauch von zitrisch-frischer Basis, welche sich gekonnt im Hintergrund hält.
Dazu meine ich, auch wenn es nicht angegeben ist, ordentlich Honig zu schnuppern – ein interessanter, eher satter Kontrapunkt zu den leichteren Blumen- und Bergamottenoten.
Recht dezent strömt einem noch eine undefinierbare süße Würze bzw. Krautigkeit mit minzigem Charakter entgegen. Da glaubt man einen Hauch von Jil Sanders Background zu erschnuppern.
Mittig und recht präsent kommt da noch als stützende Säule das prima ergänzende Sandelholz hinzu. Gut, diese latente Seifigkeit kann Lord definitiv nicht verleugnen, was an sich ja nicht dramatisch ist. Entsprechend wirkt der Duft sehr entspannt, heiter, sauber und geheimnisvoll.
Alle Eindrücke zusammen lassen mich an einen guten Bekannten erinnern: Ted Lapidus pour Homme, der hier bereits als Duftzwilling erwähnt ist, und was ich definitiv bestätigen kann. Der Grat zu Balenciaga pour Homme ist dann auch recht schmal. Und im späten Drydown lässt sogar Kouros ein wenig grüßen – allerdings in seiner entschärftesten und geschmeidigsten Form.
Nein – billig schnuppert Lord keineswegs und wäre bei diesem würdevollen Namen recht unpassend.
Dennoch ist das 50 ml Eau de Parfum mit fast zehn Stunden Haltbarkeit und genügend Projektion für wirklich sehr sehr kleines Geld zu erwerben. Dafür muss man dann nicht wirklich drauf warten, dass es Lord vom Himmel regnet, auch wenn mir diese Illusion absolut gefällt!
Sicherlich werden die meisten bei dem ein oder anderen Parfum ähnliche Gedanken-Metamorphosen durchmachen.
Bei Lord waren es eben genau diese. Zu Beginn gibt es nämlich erstmal eine volle Ladung vorwitzige Blumen inklusive Rosen mit bergamottiger Begleitung. So was assoziiert man schnell mit preiswerten orientalisch anmutenden Drogerie-Düften sowie stark parfümierten Souvenir-Seifen aus Omas Badezimmerschränkchen. Zum Glück hält dieser Verdacht nur wenige Sekunden. Danach entfaltet sich der wahre Kern von Lord. Die Blumen werden verführerisch edel-süß und könnten neben erwähnter Rosen eine Gruppendynamik aus wahrscheinlich Jasmin, Maiglöckchen und eventuell Lavendel beinhalten. Bergamotte gibt dem Eau de Parfum einen feinen Hauch von zitrisch-frischer Basis, welche sich gekonnt im Hintergrund hält.
Dazu meine ich, auch wenn es nicht angegeben ist, ordentlich Honig zu schnuppern – ein interessanter, eher satter Kontrapunkt zu den leichteren Blumen- und Bergamottenoten.
Recht dezent strömt einem noch eine undefinierbare süße Würze bzw. Krautigkeit mit minzigem Charakter entgegen. Da glaubt man einen Hauch von Jil Sanders Background zu erschnuppern.
Mittig und recht präsent kommt da noch als stützende Säule das prima ergänzende Sandelholz hinzu. Gut, diese latente Seifigkeit kann Lord definitiv nicht verleugnen, was an sich ja nicht dramatisch ist. Entsprechend wirkt der Duft sehr entspannt, heiter, sauber und geheimnisvoll.
Alle Eindrücke zusammen lassen mich an einen guten Bekannten erinnern: Ted Lapidus pour Homme, der hier bereits als Duftzwilling erwähnt ist, und was ich definitiv bestätigen kann. Der Grat zu Balenciaga pour Homme ist dann auch recht schmal. Und im späten Drydown lässt sogar Kouros ein wenig grüßen – allerdings in seiner entschärftesten und geschmeidigsten Form.
Nein – billig schnuppert Lord keineswegs und wäre bei diesem würdevollen Namen recht unpassend.
Dennoch ist das 50 ml Eau de Parfum mit fast zehn Stunden Haltbarkeit und genügend Projektion für wirklich sehr sehr kleines Geld zu erwerben. Dafür muss man dann nicht wirklich drauf warten, dass es Lord vom Himmel regnet, auch wenn mir diese Illusion absolut gefällt!
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