Coal von Andrea Maack
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7.4 / 10 49 Bewertungen
Ein Parfum von Andrea Maack für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist holzig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Kohle”.
Aussprache
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Rauchig
Ledrig
Erdig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
rosa Pfefferrosa Pfeffer SzechuanpfefferSzechuanpfeffer WacholderbeereWacholderbeere
Herznote Herznote
KohleKohle PapyrusPapyrus ZedernholzZedernholz
Basisnote Basisnote
PatchouliPatchouli LederLeder SandelholzSandelholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.449 Bewertungen
Haltbarkeit
6.840 Bewertungen
Sillage
5.642 Bewertungen
Flakon
6.541 Bewertungen
Eingetragen von Aava, letzte Aktualisierung am 02.07.2021.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Duft
Terra

646 Rezensionen
Terra
Terra
Sehr hilfreiche Rezension 0  
Escentric Coal
was ist das nur? Das geht mir heute schon den ganzen Tag durch den Kopf. Coal ist ein schöner und unanstrengender Duft, der aber nicht langweilig wird. Im Auftakt rieche ich viel Zedernholz, Wachholder und etwas, dass mich an Sandelholz erinnert; was in Kombination bei genauem hinriechen sogar etwas nervig erscheint. Im weiteren Verlauf bekommt Coal eine deutliche Note, die mir sehr bekannt vorkommt. Weich, warm, hell, weiß.... das ist sicher irgend ein synthetischer Moschus. Vielleicht Cashmeran? Es fällt mir einfach nicht ein. Diese Note wirkt für mich geradezu den Duft bestimmend, scheint ihm den Grundcharakter zu geben. Wenn ich die Maack-Düfte aber aus dieser Sichtweise betrachte, sind sie äußerst gelungen. Craft habe ich noch als viel Iso mit Weihrauch empfunden, irgendwie nicht so spannend. Wage ich aber den mutigen Vergleich mit den Escentrics von Geza Schön, so habe ich hier auch den Eindruck von bestimmten Chemicals als Hauptthema; empfinde diese dann aber vergleichsweise spannender in Szene gesetzt.

Gerade in der ersten Zeit, nachdem sich Zeder und Wachholder etwas gelegt haben und die Kopfnoten langsam zur Basis übergleiten, kann ich Assoziationen zu Kohle nachvollziehen. Stumpf, trocken, hell und doch dunkel... stellenweise eher unharmonisch, etwas ruppig und in der Sillage noch ganz angenehm, direkt auf der Haut für mich aber eher unschön.

Das legt sich aber und Coal wird dann zu einem richtigen Schmeichler. Ein sehr androgyner und zarter Duft, mit dem ich mich heute wohlgefühlt habe.

Cochones... diese fehlen mir noch ein wenig in den Maack-Düften. Ich will nix sperrigeres, komplizierteres. Der Duft hat Ecken und Kanten, ist aber noch gut tragbar. Ich empfinde ihn aber wie schon Craft als so furchtbar "lieb" im Grundcharakter. Er hinterlässt einfach eine so furchtbar unschuldig-zarte, weiche und androgyne Sillage. Absolut geschlechtslos, absolut elfenhaft und schön, aber beinahe furchtbar lieb.

Ich denke, mit uns wird das nüscht...
2 Antworten
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 16  
nicht nur für Kumpel
Als ich ein Kind war, damals in den Siebzigern, lebten meine Eltern, meine jüngere Schwester und ich in einer Wohnung, die noch nicht über die heute übliche Zentralheizung verfügte.
Es war ein altes Haus mit dicken Wänden, knarrenden Treppenstufen und einem Kachelofen in der Stube, den wir im Winter mit Holzspänen, Briketts und Eierkohlen fütterten, die wir vom ortsansässigen Kohlenhändler bezogen und im Keller lagerten.
Ich liebte den strengen, trockenen, metallisch-kühlen und ein wenig muffigen Geruch der Kohlen und die intensive, anhaltende Wärme, die sie verbreiteten, ihr dunkles Glühen und das leise Knacken und Knistern, mit dem das Feuer seine Geschichten erzählte.

Heute lebe ich in einer alten Zechensiedlung.
Die Häuser haben moderne Heizungen, ihre Bewohner sind in allen möglichen Berufszweigen tätig.
Ein paar Kumpel leben auch noch hier im Negerdorf, das so heißt, weil die Bergleute früher mit geschwärzten Gesichtern aus der Zeche kamen, in der es keine Kaue gab.
Mein Nachbar, der heute die weltbesten Forellen fängt und selbst räuchert, erzählt oft Geschichten aus der Zeit, als er noch unter Tage gearbeitet hat.
Als ich ihm meine Absicht ankündigte, ein Parfum zu testen, das nach Kohle duften sollte, zeigte er mir einen Vogel: "Ich weiß ja, daß die Welt verrückt geworden ist, aber so verrückt nun auch wieder nicht!"
Wenn er wüßte...

Ich habe darauf verzichtet, Dieter mein besprühtes Handgelenk unter die Nase zu halten.
Auf die Suche nach der Kohle habe ich mich ganz allein begeben, ohne fachkundige Hilfe.
Und ich habe eine Menge Entdeckungen gemacht in "Coal", auf- und anregende, vertraute und neue, doch Kohle habe ich nicht gefunden.
Weder Stein- noch Braun- noch Zeichenkohle, an der ich vor ein paar Tagen noch geschnuppert habe, sicherheitshalber, um mir ihren Geruch einzuprägen.
Ich werde begrüßt von fruchtig-pfeffrigen Noten, gekleidet in ein ätherisch-weihrauchiges Gewand, bestickt mit warmwürzigen Girlanden.
Ein Mann, ganz ohne Zweifel – ein sehr attraktiver und sinnlicher Mann mit markanten Zügen, die von sehr früh präsentem Holz unterstrichen werden.
Die verhalten süße Frucht macht bald dem nicht gelisteten, für meine Nase aber deutlich wahrnehmbaren Weihrauch Platz, der hier weder kalt noch streng wirkt - Holz und Gewürze werden durch den Rauch klarer konturiert und zugleich gelichtet.
Vielleicht ist es das Leder, das den für mich ambroxanisch wirkenden, überaus anziehenden Unterton beisteuert, der in Sentifiques "Testostérone" hochpotenziert zum Ausdruck kommt und hier sehr viel subtiler, diskreter und damit alltagstauglicher eingearbeitet ist.
"Coal" wird weder laut noch heftig, seine Tiefe ist verhalten und seine Erotik gebändigt.
Und eben deshalb sehr, sehr reizvoll...
9 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Aava

50 Rezensionen
Aava
Aava
Sehr hilfreiche Rezension 15  
Die DNA von Zeichenkohle
Andrea Maacks Zeichnungen gleichen Skulpturen. DNA-Strängen, die sich als seltsam verwobene Muster über Papier und Wände dahin schlängen und wundersam lebendig wirken. Mal formen sie sich zu wabenartigen Strukturnetzen, mal zu hartkantigen Bollwerken aus Strichen, Linien und Kurven. In klaren Formen dominieren klare Farben: Weiß und Schwarz und Magenta. Ein bißchen Grün und Blau und Gelb. Ihre Kunst ist eigen und kantig. Und doch wirkt jedes ihrer Kunstwerke auch eigenartig fragil. Mit ruhiger Hand und Geduld gefertigt, strahlen ihre Werke in aller scharfkantigen Eckigkeit auch Ruhe, Kraft und eine selbstbewusste Gelassenheit aus.

Kennt man Andrea Maacks Kunst und ihre Parfums, geht man also mit einer gewissen Erwartungshaltung an einen neuen Duft ihrer Linie heran. Man erwartet Avantgarde, Ausdruck, gleichmütig und kraftvoll Charakterstarkes – ein typisches Andrea Maack Statement. Man erwartet Coal, die DNA von Zeichenkohle, aufgeschlüsselt in einem Parfum. Ein Duft, der sowohl Andrea Maacks Kunst als auch haptisches Erleben in olfaktorischen Ausdruck übersetzen soll: Die spröde Staubigkeit und Bröseligkeit von Zeichenkohle, wenn sie auf Papier trifft, feiner Kohlestaub in die Luft aromatisiert, schmierige Fingerkuppen und scharfkantige, gebrochene Linien auf Papier. Mit Spannung habe ich also ungeduldig auf Coal und darauf gewartet, wie all das wohl in ein Parfum übersetzt wurde. Umso enttäuschter war ich, als ich Coal dann endlich testen konnte.

Seltsam flach und ausdruckslos präsentiert sich Coal im tatsächlichen Dufterlebnis, sowohl auf dem Teststreifen als auch auf der Haut. Ein Duft, der entfernt in der Tat an ein so trocken-poröses Material wie Kohle erinnert, aber dem es von Beginn an und über die gesamte Dauer seines Verlaufes an Tiefe fehlt. Der Auftakt ist deutlich würzig und ein wenig ätherisch. Pfeffrige Noten sowie vor allem der Wachholder sind tonangebend. Schön finde ich den Gegensatz, der sich nach den ersten Minuten einstellt: Die trocken-bröseliger Haptik der Zeichenkohle einerseits und die für die Arbeit mit Zeichenkohle so typischen schwarzen, leicht schmierigen Fingerkuppen andererseits. Diesen Ausdruck hätte ich mir so scharfkantig wie den eckigen Zeichenstrich der Kohle gewünscht und finde ihn in Coal aber nur in Anklängen wieder. Angekratzt aber nicht zu Ende gedacht wirkt das.

Letztlich erdet sich Coal dann ein wenig mit Einsetzen der Herznote und dunkelt etwas nach. Er wird runder, noch etwas trockener aber auch etwas wärmer. Der Papyrus und die holzigen Aspekte geben Struktur, das Patchouli und das Leder ein wenig Wärme. Alles verpackt in einen leicht herben Unterton, der immer noch dem Wachholder oder auch dem angeblich enthaltenen Shiso geschuldet sein kann.

In diesem Gegensatz zwischen dunkel-warmen und frisch-lebendigen Duftnoten wollte Richard Ibanez laut Pressetext zu Coal, den warm/kalten Kontrast einfangen, den Kohle haben kann und Andrea Maack hat ihm dabei freie Hand gelassen. Der Entwicklungsprozess eines neuen Duftes soll nach ihrem Ansatz genauso frei und ungezwungen verlaufen, wie die Schaffung eines ihrer Kunstwerke. Während ihre Kunst dabei aber in der Entstehung immer mehr an Kontur gewinnt, ebnet sich Coal dagegen für meine Nase in einer zwar schönen aber doch eher kantenfreien Belanglosigkeit ein und vergeht in einem trocken-herben und eher zurückhaltenden Lederakkord. In der gesamten Komposition fehlt mir so das Konturierte oder doch zumindest das Charakterstarke. So zurückhaltend ist Coal, dass man schon ordentlich sprühen muss, um dem Ganzen ein wenig Tiefe zu verleihen. Es muss nicht immer die raumgreifende Sillage oder tagefüllende Haltbarkeit sein, auch Zurückhaltendes kann Charakter haben, wie z.B. Smart, einer ihrer ersten Düfte, beweist. Smart ist ebenso keine olfaktorische Nasenkeule aber doch insgesamt so ausdrucksstark, dass er mit einer gewissen selbstbewussten Eleganz durch den Tag zu begleiten vermag. Das fehlt Coal.

Coal tippt nur an, deutet und weist auf etwas hin aber steht nicht für sich selbst. Coal verweist auf Andrea Maacks Kunst mehr als auf sich selbst und funktioniert für mich deshalb auch eher als Kunstduft, als Konzeptduft und nicht als Parfum im herkömmlichen Sinne. Andrea Maacks Kunst eignet sich dafür ganz hervorragend, da sie Duft und Kunst zu vereinen versucht und den Betrachter dazu einlädt, Teil des Kunstwerkes zu werden: Beduftete und von Hand bemalte Zelte gehören genauso zu ihren Kunst-Duft-Installationen wie wandfüllende Strukturzeichnungen aus einzelnen Papierstreifen, die mit Parfum besprüht und vom Besucher mitgenommen werden können. In diesem Rahmen stelle ich mir Coal vor und in diesen Rahmen gehört Coal für mich. Und wenn man Coal unter diesem Aspekt sieht, dann kann man sogar sagen: Mission accomplished. Ja, das ist ein Duft zur Kunst. Ein Duft, der Kunst trägt und unterstreicht.

Coal ist für mich also vor allem Mittel künstlerischen Ausdrucks und weniger ein Parfum, das mich durch den Tag zu begleiten vermag. Und auch wenn unsere DNA so nicht kompatibel erscheint, freue ich mich dennoch darauf, Coal hoffentlich irgendwann einmal in einer von Andrea Maacks Installationen erleben zu können.
9 Antworten

Statements

5 kurze Meinungen zum Parfum
VerbenaVerbena vor 3 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Lederhaut über torfwarmem Grund, zählebig, dicht und ölverraucht. Fossile Flöze, einst waldgrünes Reich. Urzeitwellen erstarrt im Anthrazit.
15 Antworten
TorfdoenTorfdoen vor 5 Jahren
9
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Schokomousse mit frischen Pfefferbeeren, Gummi, bitzelndem Zitronenhauch und einem kleinen Stück Mineralöl dazwischen. Dark but shiny.
5 Antworten
MefunxMefunx vor 4 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Bleistift & Papier, holzig, irisartig, rauchumweht, auf hellem, aufgeräumtem Schoko-Patch. Kohle? Vielmehr sauberes, süßliches Weiß. Fein!
3 Antworten
CaligariCaligari vor 3 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Dunkelgrün mit steiniger Erde. Fängt an wie "The Green Carnation" und endet bei einem weichen "Coven@Andrea Maack", von denen beide den ...
2 Antworten
Yuki68Yuki68 vor 9 Jahren
Das Kohle-Thema ist perfekt getroffen, mir aber definitiv zu viel. Coal erstickt mich leider.
0 Antworten

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