05.10.2010 - 00:28 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Hilfreiche Rezension
2
Fougère-Variante
Die Anglia Perfumery hat sich ganz dem traditionellen englischen Barber Shop Stil verschrieben. Dabei sind die Düfte mit zur Zeit 35 € / 50 ml erfreulich preiswert. In Deutschland findet man diese Marke bei The English Scent in Berlin.
Duncan ist ein Fougère-Duft, und es wird damit geworben, dass dieser Duft auf eine Rezeptur aus 1880 zurückgeht - die Marke Anglia Perfumery freilich hat erst in diesem Jahrtausend das Licht der Welt erblickt. Unter Fougère scheint man zweierlei verstehen zu können: erstens einen spezifischen, sehr scharfen und „farnigen“ Akkord aus dem 19.Jahrhundert, bestehend aus Lavendel, Coumarin und Eichenmoos; zweitens in allgemeinerer Bedeutung irgendwie alles, was nur entfernt grün-krautige Anklänge hat und nicht orientalisch ist.
Duncan liegt irgendwo dazwischen. Der uralte Fougère-Akkord ist es nicht, aber immerhin irgendwas ähnliches. Es riecht grün-krautig und gleichzeitig seifig; die Assoziation an Farne ist gegeben. Gestützt wird der Duft durch jede Menge Moschus, der die ganze Sache ziemlich breit und cremig beginnen lässt. Man muss etwas Geduld haben, dann verblasst die Schärfe etwas, der Moschus tritt ein wenig zur Seite und Noten von Patchouli und Moos werden stärker spürbar. Das ist der Moment, in dem der Duft schön wird.
Duncan ist nicht ganz so knarzig wie die original Fougères. Anders als diese kommt mir Duncan irgendwie bekannt vor. Dieser Akkord hat seit 1880 Eingang gefunden in populäre Duftwelten, ist in abgewandelter und degenerierter Form durch etliche Duschgels, Schaumbäder und Deos gezogen worden. Auf ganz Ungewohntes stößt man hier sicher nicht.
Ich finde Duncan brauchbar. Für 35 € wird niemand ein Wunder an Raffinesse und Komplexität erwarten. Für kleines Geld bekommt der anglophile Kunde ein etwas abgewandeltes, heruntergedimmtes Fougère, das watteweich in reichlich Moschus verpackt ist.
Das alte Fougère ist eine interessante Sache. Ich besitze bereits das urtümliche, sehr preiswerte Fougère von Harry Lehmann. Da ich aber verwöhnt bin, kann man mich für Duncan nicht gewinnen. Ich habe nämlich mittlerweile das sehr lavendelbetonte Fougère „Miles per Hour“ von Washington Tremlett und den behutsam modernisierten und exzellenten Fougère-Duft von Jacques Zolty kennenlernen können; zwei hochpreisige Parfums, die ich an dieser Stelle stattdessen empfehlen möchte.
Duncan ist ein Fougère-Duft, und es wird damit geworben, dass dieser Duft auf eine Rezeptur aus 1880 zurückgeht - die Marke Anglia Perfumery freilich hat erst in diesem Jahrtausend das Licht der Welt erblickt. Unter Fougère scheint man zweierlei verstehen zu können: erstens einen spezifischen, sehr scharfen und „farnigen“ Akkord aus dem 19.Jahrhundert, bestehend aus Lavendel, Coumarin und Eichenmoos; zweitens in allgemeinerer Bedeutung irgendwie alles, was nur entfernt grün-krautige Anklänge hat und nicht orientalisch ist.
Duncan liegt irgendwo dazwischen. Der uralte Fougère-Akkord ist es nicht, aber immerhin irgendwas ähnliches. Es riecht grün-krautig und gleichzeitig seifig; die Assoziation an Farne ist gegeben. Gestützt wird der Duft durch jede Menge Moschus, der die ganze Sache ziemlich breit und cremig beginnen lässt. Man muss etwas Geduld haben, dann verblasst die Schärfe etwas, der Moschus tritt ein wenig zur Seite und Noten von Patchouli und Moos werden stärker spürbar. Das ist der Moment, in dem der Duft schön wird.
Duncan ist nicht ganz so knarzig wie die original Fougères. Anders als diese kommt mir Duncan irgendwie bekannt vor. Dieser Akkord hat seit 1880 Eingang gefunden in populäre Duftwelten, ist in abgewandelter und degenerierter Form durch etliche Duschgels, Schaumbäder und Deos gezogen worden. Auf ganz Ungewohntes stößt man hier sicher nicht.
Ich finde Duncan brauchbar. Für 35 € wird niemand ein Wunder an Raffinesse und Komplexität erwarten. Für kleines Geld bekommt der anglophile Kunde ein etwas abgewandeltes, heruntergedimmtes Fougère, das watteweich in reichlich Moschus verpackt ist.
Das alte Fougère ist eine interessante Sache. Ich besitze bereits das urtümliche, sehr preiswerte Fougère von Harry Lehmann. Da ich aber verwöhnt bin, kann man mich für Duncan nicht gewinnen. Ich habe nämlich mittlerweile das sehr lavendelbetonte Fougère „Miles per Hour“ von Washington Tremlett und den behutsam modernisierten und exzellenten Fougère-Duft von Jacques Zolty kennenlernen können; zwei hochpreisige Parfums, die ich an dieser Stelle stattdessen empfehlen möchte.
1 Antwort