24.03.2018 - 18:07 Uhr
Caligari
75 Rezensionen
Caligari
Top Rezension
16
Verkohlte Rostbratwurst mit viel zu viel Senf
Einen Kommentar schreibe ich eigentlich nur, wenn mich ein Duft sehr positiv überrascht hat. Da kommt in mir so eine Art Mitteilungsbedürfnis auf. Nach dem Motto: "Schaut mal her, was ich Interessantes aus dem Ozean der Düfte gefischt habe!" Als Tipp bzw. Hinweis, sozusagen. Theoretisch müsste das auch bei umgekehrtem Vorzeichen gelten. Jedoch habe ich bisher noch keine negativen Kommentar hinterlassen. Dies liegt nicht nur daran, dass ich nicht noch mehr Zeit in etwas investieren möchte, dessen Konsum ich eh nicht weiter verfolge. Nein, ich bin mir auch bei vielen Düften nicht sicher, ob ich ihn überhaupt verstanden habe bzw. verstehen kann. Wenn der Duft bei mir also nicht funktioniert hat und/oder nicht zu meinen "Fachgebieten" zählt, dann möchte ich mir nicht anmaßen das noch zu beschreiben. Vor allem wenn es dazu schon mutmaßlich kompetentere und gefestigtere Meinungen gibt. Dieses Verhalten ist sicherlich nicht ganz richtig, wenn es um eine repräsentative Bewertung, bezogen auf alle Parfumo-Mitglieder oder noch größeren Gruppen ginge. Das oben erklärte und von mir selbst praktizierte (mea culpa) Phänomen führt in meinen Augen zu tendenziell zu hohen Benotungen der Düfte.
In Fall der Kommentare (und Bewertungen) von "Fumoir" sehe ich das oben erklärte Phänomen genau ins Gegenteil verkehrt. Fumoir = Rauchsalon mit Pfeffer, Birke Tabak, russisches Leder, Zigarre, Rose, Amber. Das Einzige was man ihm also zugutehalten könnte wäre die Rose, die aber eher eine sehr, sehr untergeordnete Rolle spielt. Was da also auf einen zukommt, ist klar und unmissverständlich. Und "Fumoir" macht tatsächlich keine Gefangenen. Wieso besorg ich mir ausgerechnet so einen Duft, wenn er bezüglich seiner Duftnoten überhaupt nicht in mein Beuteschema passt? Und warum sollte ich ihn bewerten, wenn er mich nur zufällig als Beipackprobe erreicht hat, er mir aber überhaupt nicht entspricht? Und bei "Fumoir" haben sich, so mein Empfinden, einige dieser "Mismatches" ergeben. Da passt weder der Schlüssel ins Schloss noch der Deckel auf den Topf. Gesucht und nicht gefunden. Und dennoch muss das Missverständnis verbalisiert und der Delinquent deklassiert werden.
Bitte versteht mich nicht falsch. Es kann, darf und soll weder Zensur noch Schiebung geben. Und natürlich gibt es auch keine Voraussetzungen oder gar Qualifikationen sich zu einem Duft zu äußern. Doch würde ich nun umgekehrt zu den ganzen süßen, blumigen, sehr femininen Düften greifen, so entstünden dort auch nur vernichtende Kritiken, mit der undifferenzierten Feststellung: "Dieses pappsüße Blumengedöns riecht wie der Wunderbaum im Kadett von meinem Onkel". Wie gehaltvoll! Welch Entscheidungshilfe für die potentiell Interessierten! Meine Bewertungen nehmen daher immer die Gruppe, zu der der Duft zählt als Maßstab und Bezugsgrößen. Sollen sich andere für diese Gruppe der Düfte interessieren, so haben sie einen Anhaltspunkt ob der Duft innerhalb seiner Gruppe unter- oder überdurchschnittlich "performt" und was er mit den anderen gemeinsam hat bzw. was ihn von denen unterscheidet.
Die drei vorangegangenen Absätzte beziehen sich auf meine subjektive Beobachtung bezüglich der Bewertung eines einzelnen Duftes. Ich möchte das nicht als pauschale Kritik am Bewertugnssystem oder gar den Bewertern/Kommentatoren verstanden wissen. Es ist wohl eher Zufall und eine Ausnahme, dass der gegenständliche Duft, obwohl er seinen dirketen Konkturenten in nichts nachstehen (eher ist das Gegenteil der Fall), (bisher?) so schlecht abgeschnitten hat.
"Fumoir" ist genau meins. Wer wissen will was "meins" ist, der kann meine diesbezügliche Disposition in meinem Kommentar zu "A City on Fire" nachlesen (https://www.parfumo.de/Parfums/Imaginary_Authors/A_City_On_Fire). Nun ist Imaginary Authors ja weithin bekannt und hier auch gut verbreitet. Aber auf einen Duft von Arte Profumi wird man zufällig kaum stoßen. Das liegt sicherlich auch an der unglückseligen Kombination aus relativ hohem ml-Preis verbunden damit, dass es davon nur 100 ml Flakons gibt. Grad bei "Fumoir" ist das angesichts seiner Haltbarkeit reichlich unverständlich. Um also 250 Euro für 100 ml auszugeben, muss man schon sehr überzeugt sein, denn das finanzielle Risiko bei einem Wiederverkauf ist nicht sehr niedrig.
"Fumoir" ist, und da haben alle Kommentatoren, unabhängig von ihrer Bewertung recht, ein unwahrscheinlich starker Raucher. Da darf man sich keiner Illusion hingeben und das kann man auch kaum anders beschreiben. Aber Rauch ist nicht gleich Rauch, was ich ebenfalls in meinem Kommentar zu "A City on Fire" erklärt habe. Von den Rauch-Nicht-Liebhabern werden, wie bereits an einigen anderen Stellen, die diskreditierenden Begriffe "Schinken", "Aschenbecher" und "Zigarettenqualm" gestreut. So auch bei "Fumoir". Was dem Duft aber gar nicht gerecht wird, da "Fumoir" ein Holzrauch-Duft mit Anleihen von Rauchversottung (Kohle/Holz) ist. Was ihn allerdings wirklich interessant innerhalb seiner Spezies macht, ist der offenbar durch Birke und Rose generierte herb-frische Abgang, der im Laufe der Zeit immer mehr zur Geltung kommt und den Duft sehr erwachsen und edel wirken lässt. Das Zerren diese beiden Kräfte um die Vorherrschaft ist es, warum "Fumoir" der Konkurrenz das Nachsehen gibt. Es sind nur Bruchteile, aber immerhin.
Vielen Dank an Aquamonza für (mal wieder) eine Bullseye Beipackprobe. Denn alleine aufgrund der hier hinterlassenen Bewertungen wäre ich nie auf ihn zugegangen.
PS: Der Senf aus der Überschrif, einige werden es hoffentlich bemerkt haben, bezieht sich nicht auf den Duft. ;-)
In Fall der Kommentare (und Bewertungen) von "Fumoir" sehe ich das oben erklärte Phänomen genau ins Gegenteil verkehrt. Fumoir = Rauchsalon mit Pfeffer, Birke Tabak, russisches Leder, Zigarre, Rose, Amber. Das Einzige was man ihm also zugutehalten könnte wäre die Rose, die aber eher eine sehr, sehr untergeordnete Rolle spielt. Was da also auf einen zukommt, ist klar und unmissverständlich. Und "Fumoir" macht tatsächlich keine Gefangenen. Wieso besorg ich mir ausgerechnet so einen Duft, wenn er bezüglich seiner Duftnoten überhaupt nicht in mein Beuteschema passt? Und warum sollte ich ihn bewerten, wenn er mich nur zufällig als Beipackprobe erreicht hat, er mir aber überhaupt nicht entspricht? Und bei "Fumoir" haben sich, so mein Empfinden, einige dieser "Mismatches" ergeben. Da passt weder der Schlüssel ins Schloss noch der Deckel auf den Topf. Gesucht und nicht gefunden. Und dennoch muss das Missverständnis verbalisiert und der Delinquent deklassiert werden.
Bitte versteht mich nicht falsch. Es kann, darf und soll weder Zensur noch Schiebung geben. Und natürlich gibt es auch keine Voraussetzungen oder gar Qualifikationen sich zu einem Duft zu äußern. Doch würde ich nun umgekehrt zu den ganzen süßen, blumigen, sehr femininen Düften greifen, so entstünden dort auch nur vernichtende Kritiken, mit der undifferenzierten Feststellung: "Dieses pappsüße Blumengedöns riecht wie der Wunderbaum im Kadett von meinem Onkel". Wie gehaltvoll! Welch Entscheidungshilfe für die potentiell Interessierten! Meine Bewertungen nehmen daher immer die Gruppe, zu der der Duft zählt als Maßstab und Bezugsgrößen. Sollen sich andere für diese Gruppe der Düfte interessieren, so haben sie einen Anhaltspunkt ob der Duft innerhalb seiner Gruppe unter- oder überdurchschnittlich "performt" und was er mit den anderen gemeinsam hat bzw. was ihn von denen unterscheidet.
Die drei vorangegangenen Absätzte beziehen sich auf meine subjektive Beobachtung bezüglich der Bewertung eines einzelnen Duftes. Ich möchte das nicht als pauschale Kritik am Bewertugnssystem oder gar den Bewertern/Kommentatoren verstanden wissen. Es ist wohl eher Zufall und eine Ausnahme, dass der gegenständliche Duft, obwohl er seinen dirketen Konkturenten in nichts nachstehen (eher ist das Gegenteil der Fall), (bisher?) so schlecht abgeschnitten hat.
"Fumoir" ist genau meins. Wer wissen will was "meins" ist, der kann meine diesbezügliche Disposition in meinem Kommentar zu "A City on Fire" nachlesen (https://www.parfumo.de/Parfums/Imaginary_Authors/A_City_On_Fire). Nun ist Imaginary Authors ja weithin bekannt und hier auch gut verbreitet. Aber auf einen Duft von Arte Profumi wird man zufällig kaum stoßen. Das liegt sicherlich auch an der unglückseligen Kombination aus relativ hohem ml-Preis verbunden damit, dass es davon nur 100 ml Flakons gibt. Grad bei "Fumoir" ist das angesichts seiner Haltbarkeit reichlich unverständlich. Um also 250 Euro für 100 ml auszugeben, muss man schon sehr überzeugt sein, denn das finanzielle Risiko bei einem Wiederverkauf ist nicht sehr niedrig.
"Fumoir" ist, und da haben alle Kommentatoren, unabhängig von ihrer Bewertung recht, ein unwahrscheinlich starker Raucher. Da darf man sich keiner Illusion hingeben und das kann man auch kaum anders beschreiben. Aber Rauch ist nicht gleich Rauch, was ich ebenfalls in meinem Kommentar zu "A City on Fire" erklärt habe. Von den Rauch-Nicht-Liebhabern werden, wie bereits an einigen anderen Stellen, die diskreditierenden Begriffe "Schinken", "Aschenbecher" und "Zigarettenqualm" gestreut. So auch bei "Fumoir". Was dem Duft aber gar nicht gerecht wird, da "Fumoir" ein Holzrauch-Duft mit Anleihen von Rauchversottung (Kohle/Holz) ist. Was ihn allerdings wirklich interessant innerhalb seiner Spezies macht, ist der offenbar durch Birke und Rose generierte herb-frische Abgang, der im Laufe der Zeit immer mehr zur Geltung kommt und den Duft sehr erwachsen und edel wirken lässt. Das Zerren diese beiden Kräfte um die Vorherrschaft ist es, warum "Fumoir" der Konkurrenz das Nachsehen gibt. Es sind nur Bruchteile, aber immerhin.
Vielen Dank an Aquamonza für (mal wieder) eine Bullseye Beipackprobe. Denn alleine aufgrund der hier hinterlassenen Bewertungen wäre ich nie auf ihn zugegangen.
PS: Der Senf aus der Überschrif, einige werden es hoffentlich bemerkt haben, bezieht sich nicht auf den Duft. ;-)
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