07.10.2018 - 09:26 Uhr
Nofretete
42 Rezensionen
Nofretete
Top Rezension
10
Von wegen nackt: eine Bergamotten-Camouflage-Klamotte
ist das, die aus einer koketten Gardenie eine artige Robinie macht. Zu meiner Erleichterung, denn Weißblüher mag ich selten, schon gar nicht die exotischen - aus dem Flakon, wohlgemerkt, in der Natur schon. Dabei war ich so neugierig, wie ein Herrenparfum mit Gardenie, dieser Diva, riecht. Und nun ist da gar keine Gardenie.
Die Blüte von Nude verströmt ein Aroma wie es diesen Sommer über der Berliner Akazienstraße mit ihren voll erblühten Bäumen hing. Der freundliche Stadtgärtner schenkte mir ein paar Zweige, deren Duft dann meine Wohnung erfüllte. „Unter den Linden“ hat wirklich Linden, die Akazienstraße hat nur Scheinakazien, also Robinien. Und Nude hat eine Scheinrobinie, hat aber trotzdem mehr Sein als Schein. Das ist doch schön und viel mehr als schöner Schein.
Gleich zu Beginn straft Nude seinen Namen Lügen: kräftige ölige Zitrusnoten, am ehesten Bergamotte und Zitronatzitrone, verbinden sich mit der floralen Note und erzeugen den Eindruck von Robinie, fast geht es in Richtung Lavendel ohne seine krautigen Anteile. Ein wirklich gelungener Auftakt, nicht der übliche Agrumenfrische-Paukenschlag - hallo und tschüss! Das Zitrische legt sich dicht um die Blüten, verschmilzt mit ihnen, es ist der perfekt sitzende Blumen-Tarnanzug.
Mit der Zeit wandelt das Hesperidische sich in hellen Moschus, der ebenfalls bestens zum floralen Anteil paßt. Heiter und angenehm wirkt das, zwei bis drei Stunden wirklich sehr angenehm. Das war’s dann leider schon fast. Die Basis ist zwar eine schlüssige Fortsetzung des Bisherigen, aber viel zu schwach: allenfalls eine Ahnung von hellem Amber und Sandelholz, leicht pudrig und nicht seifig, vielleicht noch ein bißchen Zeder.
Die erste Hälfte des Parfums verdient mindestens eine 8.0, die zweite höchstens eine 5.0, und das macht dann 6,5. Wie jammerschade.
Nur für Herren? Keinesfalls. Unisex, wenn nicht sogar eher für Damen. Oder liegt es wieder an mir? Den würde ich gerne an einem Mann riechen. Dafür muß er auch nicht ganz nude sein.
Die Blüte von Nude verströmt ein Aroma wie es diesen Sommer über der Berliner Akazienstraße mit ihren voll erblühten Bäumen hing. Der freundliche Stadtgärtner schenkte mir ein paar Zweige, deren Duft dann meine Wohnung erfüllte. „Unter den Linden“ hat wirklich Linden, die Akazienstraße hat nur Scheinakazien, also Robinien. Und Nude hat eine Scheinrobinie, hat aber trotzdem mehr Sein als Schein. Das ist doch schön und viel mehr als schöner Schein.
Gleich zu Beginn straft Nude seinen Namen Lügen: kräftige ölige Zitrusnoten, am ehesten Bergamotte und Zitronatzitrone, verbinden sich mit der floralen Note und erzeugen den Eindruck von Robinie, fast geht es in Richtung Lavendel ohne seine krautigen Anteile. Ein wirklich gelungener Auftakt, nicht der übliche Agrumenfrische-Paukenschlag - hallo und tschüss! Das Zitrische legt sich dicht um die Blüten, verschmilzt mit ihnen, es ist der perfekt sitzende Blumen-Tarnanzug.
Mit der Zeit wandelt das Hesperidische sich in hellen Moschus, der ebenfalls bestens zum floralen Anteil paßt. Heiter und angenehm wirkt das, zwei bis drei Stunden wirklich sehr angenehm. Das war’s dann leider schon fast. Die Basis ist zwar eine schlüssige Fortsetzung des Bisherigen, aber viel zu schwach: allenfalls eine Ahnung von hellem Amber und Sandelholz, leicht pudrig und nicht seifig, vielleicht noch ein bißchen Zeder.
Die erste Hälfte des Parfums verdient mindestens eine 8.0, die zweite höchstens eine 5.0, und das macht dann 6,5. Wie jammerschade.
Nur für Herren? Keinesfalls. Unisex, wenn nicht sogar eher für Damen. Oder liegt es wieder an mir? Den würde ich gerne an einem Mann riechen. Dafür muß er auch nicht ganz nude sein.
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