08.06.2022 - 15:31 Uhr
MsMontale
8 Rezensionen
MsMontale
Top Rezension
29
Vanitas. Oder: Was von der Disse übrig blieb
Wir schreiben das Jahr 2000. Ich bin „süße“ 17/18. Ich selbst sah mich nie als süß; das Umfeld wohl schon.
Ich war noch nie ein expliziter Discogänger, war es mir in entsprechenden Etablissements doch deutlich zu laut, die Typen zu nervig und ich schnell gelangweilt.
Was mich jedoch magisch angezogen hat, war die dunkle Stimmung in Clubs.
Dazu gehörte:
natürlich sehr spärliches Licht. Nebelmaschinen.
Der Duft von Menschen.
Wummernde Bässe.
Wummernder Herzschlag.
Wummernder Bauch.
Abtauchen.
Teil einer anonymen und doch ausdrucksstarken Masse werden.
Eine nicht enden wollende Nacht.
Ein Gefühl ewiger Jugend: was kostet die Zukunft?!
Und selbstverständlich: die verheißungsvollen Zigarettenqualmschwaden.
Verheißungsvoll deshalb, weil sie für mich sinnbildlich für diese seltsame und doch schöne Zeit in meinem Leben stehen. Ich bin heute glücklich darüber, nicht mehr in diesem verwirrenden Alter von 18 zu sein. Ich bin froh, heute da zu stehen, wo ich bin. Und doch denke ich mit vielen Gefühlen an diese Zeit zurück.
So kam mir nun vor kurzem mittels Sharing Nightclubbing unter die Nase. Beim ersten Aufsprühen sind es die verheißungsvollen Zigarettenschwaden (Galbanum vermutlich), die mich sofort in ihren Bann ziehen.
Ich sehe mich inmitten des pulsierenden Nachtlebens. Ringsherum vermischen sich die Düfte und Gerüche der Menschen. Teils riecht man leicht süßlich-skinniges Parfum heraus (Irisbutter, Vanille).
Dann folgt sogleich eine erdig-aschige Sequenz, die einen an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Aber: im Positiven.
Die einen zurück katapultiert in die Vergangenheit und einen doch sehr präsent im hier und jetzt empfängt und einem klarmacht: hey, du bist erwachsen! Willkommen in der Version deines authentischsten Selbsts aller Zeiten!
Nightclubbing ist für mich ein moderner Klassiker; zumindest hat er gute Chancen, es zu werden. Warum? Weil er meine Generation in der Erinnerung an „früher“ eint und dabei dennoch sehr reif und erwachsen rüberkommt.
Ich sehe diesen Duft sowohl an Damen als auch an Herren (=auf der Skala für mich exakt in der Mitte).
Vermutlich kommt er in den Abendstunden besser zur Geltung als in der Mittagssonne im Juli - dennoch kann ich ihn mir ganzjährig vorstellen.
Die Haltbarkeit und Sillage ist typisch für Celine: Understatement - gerade so viel Duft, dass es als solcher wahrgenommen wird. Wäre er lauter und potenter, würde dies in diesem Fall vermutlich nerven.
Alles in allem ein sehr gelungener Celine-Duft, mein Dritter mittlerweile.
Nightclubbing hat mich so geflasht, dass ich ihm a) eine Rezension widmen und er b) sofort nach dem ausgiebigen Test einziehen musste. Sowas kommt dann doch eher selten vor. ;)
PS:
Für alle, die Zigaretten-„Duft“ nicht mögen: das ist vielleicht eher nicht eure Baustelle - dennoch lege ich euch einen Test ans Herz. Ein wirklich außergewöhnlicher und authentischer Duft. Ich kenne nichts, was riecht wie er. Außer „früher“ eben. ;)
Ich war noch nie ein expliziter Discogänger, war es mir in entsprechenden Etablissements doch deutlich zu laut, die Typen zu nervig und ich schnell gelangweilt.
Was mich jedoch magisch angezogen hat, war die dunkle Stimmung in Clubs.
Dazu gehörte:
natürlich sehr spärliches Licht. Nebelmaschinen.
Der Duft von Menschen.
Wummernde Bässe.
Wummernder Herzschlag.
Wummernder Bauch.
Abtauchen.
Teil einer anonymen und doch ausdrucksstarken Masse werden.
Eine nicht enden wollende Nacht.
Ein Gefühl ewiger Jugend: was kostet die Zukunft?!
Und selbstverständlich: die verheißungsvollen Zigarettenqualmschwaden.
Verheißungsvoll deshalb, weil sie für mich sinnbildlich für diese seltsame und doch schöne Zeit in meinem Leben stehen. Ich bin heute glücklich darüber, nicht mehr in diesem verwirrenden Alter von 18 zu sein. Ich bin froh, heute da zu stehen, wo ich bin. Und doch denke ich mit vielen Gefühlen an diese Zeit zurück.
So kam mir nun vor kurzem mittels Sharing Nightclubbing unter die Nase. Beim ersten Aufsprühen sind es die verheißungsvollen Zigarettenschwaden (Galbanum vermutlich), die mich sofort in ihren Bann ziehen.
Ich sehe mich inmitten des pulsierenden Nachtlebens. Ringsherum vermischen sich die Düfte und Gerüche der Menschen. Teils riecht man leicht süßlich-skinniges Parfum heraus (Irisbutter, Vanille).
Dann folgt sogleich eine erdig-aschige Sequenz, die einen an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Aber: im Positiven.
Die einen zurück katapultiert in die Vergangenheit und einen doch sehr präsent im hier und jetzt empfängt und einem klarmacht: hey, du bist erwachsen! Willkommen in der Version deines authentischsten Selbsts aller Zeiten!
Nightclubbing ist für mich ein moderner Klassiker; zumindest hat er gute Chancen, es zu werden. Warum? Weil er meine Generation in der Erinnerung an „früher“ eint und dabei dennoch sehr reif und erwachsen rüberkommt.
Ich sehe diesen Duft sowohl an Damen als auch an Herren (=auf der Skala für mich exakt in der Mitte).
Vermutlich kommt er in den Abendstunden besser zur Geltung als in der Mittagssonne im Juli - dennoch kann ich ihn mir ganzjährig vorstellen.
Die Haltbarkeit und Sillage ist typisch für Celine: Understatement - gerade so viel Duft, dass es als solcher wahrgenommen wird. Wäre er lauter und potenter, würde dies in diesem Fall vermutlich nerven.
Alles in allem ein sehr gelungener Celine-Duft, mein Dritter mittlerweile.
Nightclubbing hat mich so geflasht, dass ich ihm a) eine Rezension widmen und er b) sofort nach dem ausgiebigen Test einziehen musste. Sowas kommt dann doch eher selten vor. ;)
PS:
Für alle, die Zigaretten-„Duft“ nicht mögen: das ist vielleicht eher nicht eure Baustelle - dennoch lege ich euch einen Test ans Herz. Ein wirklich außergewöhnlicher und authentischer Duft. Ich kenne nichts, was riecht wie er. Außer „früher“ eben. ;)
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