31.08.2020 - 12:24 Uhr

Parfümlein
123 Rezensionen

Parfümlein
Top Rezension
21
Der Glanz von Mandeln
... so soll es vermutlich heißen? Das Leuchten von Mandeln? Oder eher Mandelsplitter? Ich bin beileibe keine Französisch-Expertin - immerhin ist das Italienische Grundlage meines Brot- und Parfumerwerbs, und ist es nicht so, dass die Leute ENTWEDER Französisch ODER Italienisch lieben? Nun - eines bin ich in jedem Fall: eine große Mandelliebhaberin und ein bisschen auch Kennerin von Mandelparfums. Nun gilt es, dieses Mandelparfum zu beurteilen.
Im Grunde darf man CSP ja nicht böse sein: Sie können nicht anders. Haben sie je einen Duft herausgebracht, der anders als ein éclat d'obus, ein Granatsplitter, auf die Geruchsnerven gewirkt hätte?
Ich liebe Kokos über alles. Aber kann ich Coco Extrême wirklich gut leiden? Diese Bombe von Süße ist ja kein wirkliches Kokosparfum. Es ist das Wecken einer Kokos-Assoziation, durch den Namen, den karibisch anmutenden Flakon, den Wunsch nach Kokos. Geht es irgendjemandem anders mit Vanille Abricot? Vanille Pineapple? Vanille Pitahaya? Dem verhassten Matin Câlin? Dem erschütternden Aloe Tiaré? Alles bei CSP ist immer extrem, nicht nur die Extrêmes. Ich persönlich mag Vanille extrême ehrlich gern, das ist jedoch der einzige Duft von CSP, den ich an bitterkalten Wintertagen ertragen kann.
Éclat d'Amandes, deutlich teurer als seine extremen Verwandten, wollte ich nun doch gern kennenlernen. Denn Mandelparfums sind, wie gesagt, ein kleines Steckenpferd von mir, und eine authentische Marzipannote kann ich stundenlang inhalieren, besonders dann, wenn ich gerade wieder Diät mache.
Was sich jedoch entfaltet, wenn ich den qualitativ wirklich hochwertigen Sprühkopf tätige, lässt mich erschrocken zurückweichen: Dies ist Zimt. Dies sind Mandeln. Dies ist Tonkabohne. Und hier ist noch mehr Tonkabohne. Das Ganze ist unglaublich, unfassbar süß, es ist bittermandelig, doch ohne jegliche Tiefe, es bleibt an der Oberfläche, ein brutales Zuckergebräu, das sich mit nichts in der Küche, mit keinen Backzutaten und mit keinem Gourmandgenuss vergleichen ließe: Es ist pure Künstlichkeit. So, wie der Fruchtjoghurt an der immer gleich schmeckenden Kunsterdbeere identifizierbar bleibt, obwohl er nichts mit Erdbeere zu tun hat, so ist dieser süße, erschlagende Duft marzipanmandelig, ohne im Geringsten etwas mit echtem, von Mandelmasse dominiertem Marzipan zu tun zu haben, und zimtig, eher zimtzickig, da nichts, rein gar nichts, an die ohnehin künstlich aufgepumpten gebrannten Mandeln erinnert.
Éclat d'Amandes ist insofern ein starkes, unübersehbares Leuchten von Mandelkünstlichkeit, ein warnendes, neonblaues Schild mit dem Signal: "Ich bin erfunden! Mich gibt es nicht! Wenn Du viel Fast Food und künstliches Zeugs in Dich reinstopfst, erinnere ich Dich vielleicht an etwas! Vorsicht nur, wenn Du noch selber backst oder schon mal an echten Mandeln gerochen hast: Dann laufe, so schnell Du kannst! Sonst erschlage ich Dich mit einem éclat de bombe d'amandes, einem echten Mandel-Bombensplitter! Tu Dir das nicht an, wenn Du nicht unbedingt musst! Denn... ich halte lange! Und ich habe eine echte éclat-de-bombe-Sillage!"
Dem ist, fürchte ich, wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Im Grunde darf man CSP ja nicht böse sein: Sie können nicht anders. Haben sie je einen Duft herausgebracht, der anders als ein éclat d'obus, ein Granatsplitter, auf die Geruchsnerven gewirkt hätte?
Ich liebe Kokos über alles. Aber kann ich Coco Extrême wirklich gut leiden? Diese Bombe von Süße ist ja kein wirkliches Kokosparfum. Es ist das Wecken einer Kokos-Assoziation, durch den Namen, den karibisch anmutenden Flakon, den Wunsch nach Kokos. Geht es irgendjemandem anders mit Vanille Abricot? Vanille Pineapple? Vanille Pitahaya? Dem verhassten Matin Câlin? Dem erschütternden Aloe Tiaré? Alles bei CSP ist immer extrem, nicht nur die Extrêmes. Ich persönlich mag Vanille extrême ehrlich gern, das ist jedoch der einzige Duft von CSP, den ich an bitterkalten Wintertagen ertragen kann.
Éclat d'Amandes, deutlich teurer als seine extremen Verwandten, wollte ich nun doch gern kennenlernen. Denn Mandelparfums sind, wie gesagt, ein kleines Steckenpferd von mir, und eine authentische Marzipannote kann ich stundenlang inhalieren, besonders dann, wenn ich gerade wieder Diät mache.
Was sich jedoch entfaltet, wenn ich den qualitativ wirklich hochwertigen Sprühkopf tätige, lässt mich erschrocken zurückweichen: Dies ist Zimt. Dies sind Mandeln. Dies ist Tonkabohne. Und hier ist noch mehr Tonkabohne. Das Ganze ist unglaublich, unfassbar süß, es ist bittermandelig, doch ohne jegliche Tiefe, es bleibt an der Oberfläche, ein brutales Zuckergebräu, das sich mit nichts in der Küche, mit keinen Backzutaten und mit keinem Gourmandgenuss vergleichen ließe: Es ist pure Künstlichkeit. So, wie der Fruchtjoghurt an der immer gleich schmeckenden Kunsterdbeere identifizierbar bleibt, obwohl er nichts mit Erdbeere zu tun hat, so ist dieser süße, erschlagende Duft marzipanmandelig, ohne im Geringsten etwas mit echtem, von Mandelmasse dominiertem Marzipan zu tun zu haben, und zimtig, eher zimtzickig, da nichts, rein gar nichts, an die ohnehin künstlich aufgepumpten gebrannten Mandeln erinnert.
Éclat d'Amandes ist insofern ein starkes, unübersehbares Leuchten von Mandelkünstlichkeit, ein warnendes, neonblaues Schild mit dem Signal: "Ich bin erfunden! Mich gibt es nicht! Wenn Du viel Fast Food und künstliches Zeugs in Dich reinstopfst, erinnere ich Dich vielleicht an etwas! Vorsicht nur, wenn Du noch selber backst oder schon mal an echten Mandeln gerochen hast: Dann laufe, so schnell Du kannst! Sonst erschlage ich Dich mit einem éclat de bombe d'amandes, einem echten Mandel-Bombensplitter! Tu Dir das nicht an, wenn Du nicht unbedingt musst! Denn... ich halte lange! Und ich habe eine echte éclat-de-bombe-Sillage!"
Dem ist, fürchte ich, wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
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