23.09.2024 - 09:46 Uhr

NeonNoir
7 Rezensionen

NeonNoir
Hilfreiche Rezension
6
Smells like a paradox.
Ein energetisierend zitrischer Duft, welcher gleichzeitig schwitzig-animalische Züge aufweist?
Schon ein wenig paradox das Ganze, oder etwa nicht?
Eine kurze Analyse bringt etwas Licht ins Dunkel, was der Duft nun ist und was eben nicht.
Zudem möchte ich hiermit auch eine Lanze für derartige Werke brechen, welche manchmal voreilig (auch oftmals zu Unrecht) abgestraft werden.
Aber alles der Reihe nach:
Es erwartet uns ein schön zitrisch-saurer Auftakt bitter-fruchtiger Yuzus. So als würde man nach dem Schälen an den Fingern riechen. Ergänzend schleicht sich eine säuerliche Zibetnote bei, welche direkt für etwas wärmende Würze sorgt, einen leicht animalischen Flair verstreut und sich toll mit den bitterherben Noten der Zitrik verbindet. Eine gewisse Schärfe beißt ab und an etwas heraus. Dies dürfte nicht nur den Zibets, sondern auch den Nelken zu verdanken sein. Im wärmenden Beisein von Cumin schwitzen die kleinen Kätzchen dezent unter ihrem Fell. Nach kurzer Zeit verfällt der Duft in weichere Noten, da die Zitrik Platz schafft. Rose ist eher hintergründig floral wahrzunehmen und wirkt hier überhaupt nicht saftig oder gar fruchtig.
Zudem kommen leicht ölig-florale und grünliche Noten zum Vorschein, welche wahrscheinlich dem synthetischen Hilfsstoff Hedione zuzuschreiben sind. Hedione oder auch Methyl Dihydro Jasmonat genannt versprüht wie es der Name bereits vermuten lässt, gewisse Anklänge von Jasmin. Diese wirkt hier aber nicht indolisch. Zudem hat Hedione die Funktion und Eigenschaft andere Noten in deren Präsenz zu intensivieren.
Apropos intensivieren.
Einher schwingt eine gewisse synergetisch wirkende Ambermax-Note mit, welche aber nicht so synthetisch fies durchknallt, wie bei der Verwendung, allem voran im Designer-Segment, meist eben der Fall. Ambermax hat darüber hinaus nämlich einen weitaus höheren Impact als vergleichsweise ein Ambroxan.
MGO ist hier eine wirklich angenehm-„smoothe“ Dosierung gelungen. Nicht zuletzt wahrscheinlich durch die Kombination mit echtem Ambra.
Für manche mag dies sicherlich einem Sakrileg gleichen, ich weiß.
Persönlich finde ich dies, insofern sinnvoll eingesetzt und durchdacht, jedoch durchaus spannend und erfährt von mir nicht vorurteilshaft direkt Ablehnung. Zweifelsohne geht bei der Verwendung derartiger synthetischer Hilfsstoffe oftmals eine Streckung natürlicher Ingredienzien, oder auch schlichtweg eine Verkaufspreisoptimierung einher. Aber immer öfter sieht man mittlerweile auch Artisanwerke, welche auf derartige Unterstützung zurückgreifen, bei denen natürliche Inhaltsstoffe mit einen gewissen Push "geboostert" werden und im Idealfall gerade dann in dieser Symbiose erst ihre wunderbaren Aromen vollends entfalten oder zumindest länger und manchmal auch über hautnah hinaus, abstrahlen können.
Bis in den DD hinein behält der Duft ein säuerlich/(zitrisches) Grundgerüst mit leicht würzig-herben-wärmenden Noten. Wenn hier überhaupt von Süße gesprochen werden kann, so kann man eine minimal süßlich-harzige Labdanumspur erahnen, welche den Rosenblättern entlang rinnt.
Insgesamt ist dieser Duft wahrlich nicht für das breite Publikum ausgelegt. Viel zu speziell und eigenwillig kommt er daher. Von Projektion/Sillage her würde ich den Duft trotz Einsatz von Synthetik als eher zart bezeichnen. Dies zeigt ebenfalls, wie sparsam und behutsam hier mit den genannten Stoffen gearbeitet wurde. Die Haltbarkeit ist jedoch auf der Haut überraschend ausdauernd. Für Animalik- und Zitrikfreunde welche mit synthetischen Begleitstoffen im dezenten Maße umgehen können also definitiv ein Versuch wert.
Schon ein wenig paradox das Ganze, oder etwa nicht?
Eine kurze Analyse bringt etwas Licht ins Dunkel, was der Duft nun ist und was eben nicht.
Zudem möchte ich hiermit auch eine Lanze für derartige Werke brechen, welche manchmal voreilig (auch oftmals zu Unrecht) abgestraft werden.
Aber alles der Reihe nach:
Es erwartet uns ein schön zitrisch-saurer Auftakt bitter-fruchtiger Yuzus. So als würde man nach dem Schälen an den Fingern riechen. Ergänzend schleicht sich eine säuerliche Zibetnote bei, welche direkt für etwas wärmende Würze sorgt, einen leicht animalischen Flair verstreut und sich toll mit den bitterherben Noten der Zitrik verbindet. Eine gewisse Schärfe beißt ab und an etwas heraus. Dies dürfte nicht nur den Zibets, sondern auch den Nelken zu verdanken sein. Im wärmenden Beisein von Cumin schwitzen die kleinen Kätzchen dezent unter ihrem Fell. Nach kurzer Zeit verfällt der Duft in weichere Noten, da die Zitrik Platz schafft. Rose ist eher hintergründig floral wahrzunehmen und wirkt hier überhaupt nicht saftig oder gar fruchtig.
Zudem kommen leicht ölig-florale und grünliche Noten zum Vorschein, welche wahrscheinlich dem synthetischen Hilfsstoff Hedione zuzuschreiben sind. Hedione oder auch Methyl Dihydro Jasmonat genannt versprüht wie es der Name bereits vermuten lässt, gewisse Anklänge von Jasmin. Diese wirkt hier aber nicht indolisch. Zudem hat Hedione die Funktion und Eigenschaft andere Noten in deren Präsenz zu intensivieren.
Apropos intensivieren.
Einher schwingt eine gewisse synergetisch wirkende Ambermax-Note mit, welche aber nicht so synthetisch fies durchknallt, wie bei der Verwendung, allem voran im Designer-Segment, meist eben der Fall. Ambermax hat darüber hinaus nämlich einen weitaus höheren Impact als vergleichsweise ein Ambroxan.
MGO ist hier eine wirklich angenehm-„smoothe“ Dosierung gelungen. Nicht zuletzt wahrscheinlich durch die Kombination mit echtem Ambra.
Für manche mag dies sicherlich einem Sakrileg gleichen, ich weiß.
Persönlich finde ich dies, insofern sinnvoll eingesetzt und durchdacht, jedoch durchaus spannend und erfährt von mir nicht vorurteilshaft direkt Ablehnung. Zweifelsohne geht bei der Verwendung derartiger synthetischer Hilfsstoffe oftmals eine Streckung natürlicher Ingredienzien, oder auch schlichtweg eine Verkaufspreisoptimierung einher. Aber immer öfter sieht man mittlerweile auch Artisanwerke, welche auf derartige Unterstützung zurückgreifen, bei denen natürliche Inhaltsstoffe mit einen gewissen Push "geboostert" werden und im Idealfall gerade dann in dieser Symbiose erst ihre wunderbaren Aromen vollends entfalten oder zumindest länger und manchmal auch über hautnah hinaus, abstrahlen können.
Bis in den DD hinein behält der Duft ein säuerlich/(zitrisches) Grundgerüst mit leicht würzig-herben-wärmenden Noten. Wenn hier überhaupt von Süße gesprochen werden kann, so kann man eine minimal süßlich-harzige Labdanumspur erahnen, welche den Rosenblättern entlang rinnt.
Insgesamt ist dieser Duft wahrlich nicht für das breite Publikum ausgelegt. Viel zu speziell und eigenwillig kommt er daher. Von Projektion/Sillage her würde ich den Duft trotz Einsatz von Synthetik als eher zart bezeichnen. Dies zeigt ebenfalls, wie sparsam und behutsam hier mit den genannten Stoffen gearbeitet wurde. Die Haltbarkeit ist jedoch auf der Haut überraschend ausdauernd. Für Animalik- und Zitrikfreunde welche mit synthetischen Begleitstoffen im dezenten Maße umgehen können also definitiv ein Versuch wert.
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