02.02.2022 - 12:18 Uhr
Yharnam79
79 Rezensionen
Yharnam79
Sehr hilfreiche Rezension
12
Verharzter ambrierter Waldmeister
In meiner Kindheit in den 80ern, auch noch später in meiner Jugend in den 90ern kamen immer wieder Produkttrends in die Lebensmittelregale, die sich in der Intensität nicht gehalten haben oder sogar ganz verschwunden sind (kennt noch jemand Oranginensoße???).
Ich kann mich noch erinnern, dass plötzich in jedem Supermarkt giftgrüne, manchmal ins türkis gehende Waldmeisterprodukte Einzug gehalten haben.
Es gab Waldmeisterlimo, Waldmeisterpudding und Wackelpudding, Waldmeistereis und Waldmeisterwassereis, Waldmeisterbonbons und auf diversen Dorf.- Zelt.- und Schützenfesten auch Waldmeistersaft und Waldmeisterzuckerwatte. Dort gab es auch so komische, ganz glibberige und klebrige, einzeln verpackte Waldmeister-Gummibärchen in groß und in Form von Schlümpfen. Die haben allerdings so übersüßt geschmeckt, dass man gar nicht erkennen konnte, ob es nun Waldmeistergeschmack oder irgenwas anderes war.
Bei meiner Omi (R.i.P.) gab es auf jeden Fall ab dem Zeitpunkt über Monate hinweg die Waldmeisterlimo. Ich mochte die gar nicht mal so gerne aber es war eine gute Abwechslung zu Mineralwasser; und hey, Süßgetränke in fast jeder Form gingen als Kind mehr als klar.
Labdanum eröffnet harzig, krautig, fast medizinisch und herb. Der direkte Auftakt ist schon recht fordernd und nicht wirklich greifbar und schräg. Irgendwie aber auch toll!
Auch was mineralisches hat er.
Im Verlauf gesellt sich deutlich wahrnembar Amber hinzu, was das "giftig wirkende" Duftbild erheblich auflockert und harmonisiert.
An sich würde ich Labdanum nicht unbedint als Crowdpleaser sehen, das der Auftakt hierzu zu eigen ist. Im Verlauf erscheint ein immer noch eigener, etwas medizinischer und harziger Amberduft mit Alleinstellungscharacter.
Süß wird Labdanum auf meiner Haut zu keiner Zeit.
Dafür durchlebt der Duft bei mir eine Metamorphose, die im Drydown das Katapult in meine Kindheit und Jugend anwirft. Ich habe eine Weile gebraucht, um einzuordnen, an was mich der Geruch erinnert und eines Abends hatte ich es plötzlich. Waldmeister!
Stark entzuckert, wenn ich mich an den Geschmack erinnere, aber trotzdem kommt dieses Bild jedesmal, wenn ich den Duft trage wieder. Ob das an meiner Haut liegt, an meinem körpereigenen Geruch oder an der Zusammensetzung und dem Zusammenspiel der Ingredenzien, keine Ahnung. Ist eigentlich auch gar nicht so wichtig, denn es riecht toll!
Und es gibt weitaus schlimmeres als von einem Duft in eine unbeschwertere Zeit zurückversetzt zu werden.
Ein bisschen wie Waldmeisterlimo trinken bei Omi...
Ich kann mich noch erinnern, dass plötzich in jedem Supermarkt giftgrüne, manchmal ins türkis gehende Waldmeisterprodukte Einzug gehalten haben.
Es gab Waldmeisterlimo, Waldmeisterpudding und Wackelpudding, Waldmeistereis und Waldmeisterwassereis, Waldmeisterbonbons und auf diversen Dorf.- Zelt.- und Schützenfesten auch Waldmeistersaft und Waldmeisterzuckerwatte. Dort gab es auch so komische, ganz glibberige und klebrige, einzeln verpackte Waldmeister-Gummibärchen in groß und in Form von Schlümpfen. Die haben allerdings so übersüßt geschmeckt, dass man gar nicht erkennen konnte, ob es nun Waldmeistergeschmack oder irgenwas anderes war.
Bei meiner Omi (R.i.P.) gab es auf jeden Fall ab dem Zeitpunkt über Monate hinweg die Waldmeisterlimo. Ich mochte die gar nicht mal so gerne aber es war eine gute Abwechslung zu Mineralwasser; und hey, Süßgetränke in fast jeder Form gingen als Kind mehr als klar.
Labdanum eröffnet harzig, krautig, fast medizinisch und herb. Der direkte Auftakt ist schon recht fordernd und nicht wirklich greifbar und schräg. Irgendwie aber auch toll!
Auch was mineralisches hat er.
Im Verlauf gesellt sich deutlich wahrnembar Amber hinzu, was das "giftig wirkende" Duftbild erheblich auflockert und harmonisiert.
An sich würde ich Labdanum nicht unbedint als Crowdpleaser sehen, das der Auftakt hierzu zu eigen ist. Im Verlauf erscheint ein immer noch eigener, etwas medizinischer und harziger Amberduft mit Alleinstellungscharacter.
Süß wird Labdanum auf meiner Haut zu keiner Zeit.
Dafür durchlebt der Duft bei mir eine Metamorphose, die im Drydown das Katapult in meine Kindheit und Jugend anwirft. Ich habe eine Weile gebraucht, um einzuordnen, an was mich der Geruch erinnert und eines Abends hatte ich es plötzlich. Waldmeister!
Stark entzuckert, wenn ich mich an den Geschmack erinnere, aber trotzdem kommt dieses Bild jedesmal, wenn ich den Duft trage wieder. Ob das an meiner Haut liegt, an meinem körpereigenen Geruch oder an der Zusammensetzung und dem Zusammenspiel der Ingredenzien, keine Ahnung. Ist eigentlich auch gar nicht so wichtig, denn es riecht toll!
Und es gibt weitaus schlimmeres als von einem Duft in eine unbeschwertere Zeit zurückversetzt zu werden.
Ein bisschen wie Waldmeisterlimo trinken bei Omi...
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