08.02.2023 - 04:11 Uhr

Pollita
376 Rezensionen

Pollita
Top Rezension
40
Kann man machen
Für gewöhnlich finde ich die Düfte von Ella K sehr schön. Baiser de Florence war Liebe auf den ersten Schnupperer und auch das an Kurkdjians JHAG-Rosen erinnernde Memoire de Daisen-In, das ebenfalls Anklänge an den wunderbaren Stella von Stella McCartney hat, ist ein sehr feiner Duft. Müsste ich einen Rosenduft haben, so wäre dieser ein potenzieller Kandidat. Ich könnte noch einige weitere aufzählen. Fast jeder der Düfte bekam von mir eine durchweg positive Bewertung. Natürlich wollte ich auch den neuen Camélia K testen. Die Duftpyramide lockte mich. Orangenblüte und Jasmin sind für mich schließlich immer Trigger. Und die fruchtige Kopfnote sowie die klassisch anmutende Basisnote erweckten bei mir den Eindruck, das könnte ein Duft mit einem Touch der Neunziger Jahre sein. Vielleicht ein bisschen Alchimie? Ein bisschen Ghost Deep Night? Ein bisschen Ultraviolet? Weit gefehlt muss ich nach dem ersten Test, nach dem ich es auch gut sein lasse, leider sagen.
Ja, der Duft hat definitiv Anklänge an Baccarat Rouge. Wieder einmal schien ein Werk Kurkdjians Inspiration für Parfumeurin Sonia Constant gewesen zu sein. Das Extrait von Baccarat Rouge gefällt mir, auch wenn ich mit solchen modernen Synthie-Wummsern in der Regel nicht so arg viel anfangen kann. Das EdP empfand ich als sehr medizinisch und kann den vielen Parfumas und Parfumos, die den Duft eher in der Zahnarztpraxis als in der Parfümerie verorten, durchaus folgen. Doch Baccarat Rouge hat etwas, was Camélia K nicht hat. Und zwar Safran. Ja, ich weiß, Safran findet sich bei mir unter den schwierigen Duftnoten, die nicht immer funktionieren. Bei Baccarat Rouge allerdings, da hat Safran seine Berechtigung. Macht den Duft, der sehr süße, fruchtige Noten mit ein wenig maskulin angehauchter, an klassisches Rasierwasser und ein bisschen auch an Aventus angelehnter Kawumm-Synthetik vereint, für mich absolut interessant.
Bei Camelia K passiert prinzipiell das gleiche, aber eben ohne diese interessante Safran-Kante. Der Duft startet sehr süß. Der Tester wähnt sich unmittelbar im Gummibärenland, in dem zuvor ein Goldbärbaum gepflanzt wurde, nur mit Roten. Wer kennt diese Werbung nicht? Genau so würde er bei mir riechen, dieser Baum. Dann schleicht sich nach und nach diese von Baccarat Rouge bekannte, etwas stechende aber gerade noch erträgliche, maskulin anmutende Synthetik rein. Und das wars eigentlich schon. Für mich nichtssagend und langweilig. Ja, da hätte ein bisschen Safran tatsächlich nicht geschadet.
Hätte ich nicht etwas völlig anderes erwartet, wäre ich von Camélia K auch nicht so enttäuscht. Es ist bekannt, dass Sonia Constant sich gerne an anderen Düften orientiert. Und sie macht das auch richtig gut! Mein Baiser de Florence ist gewiss angelehnt an Diors Bois d’Argent, doch während der Dior für mich nur nett ist, ist der Kuss aus Florenz ein kleiner Traum mit seinem hellen weißen Weihrauch zum Auftakt und etwas mehr Süße im Fond. Auch dass sie auf das Leder verzichtet hat, gefällt mir. Sie ist Zweifels ohne eine Könnerin.
Ich bin überzeugt, auch Camélia K wird seine Fans finden. Die mächtige Sillage wird ganz bestimmt ihren Beitrag dazu leisten. Ich habe ihn sicherheitshalber bei geöffnetem Badfenster gesprüht, weil ich so etwas schon erwartet hatte. Trotzdem duftete in kürzester Zeit die ganze Wohnung. Und das, obwohl ich bei -4,5°C weiter lüftete. Was die Haltbarkeit angeht, kann Camélia K allerdings mit Kurkdjians Meisterwerk nicht ganz mithalten. Denn nach meinem Morgenlauf hatte sich der Duft auf meiner Hand bereits wieder verflüchtigt.
Mein Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht. Lieben Dank an BuffyNicole für das Sharing und die Möglichkeit, den neuen Ella-K-Duft zu testen.
Ja, der Duft hat definitiv Anklänge an Baccarat Rouge. Wieder einmal schien ein Werk Kurkdjians Inspiration für Parfumeurin Sonia Constant gewesen zu sein. Das Extrait von Baccarat Rouge gefällt mir, auch wenn ich mit solchen modernen Synthie-Wummsern in der Regel nicht so arg viel anfangen kann. Das EdP empfand ich als sehr medizinisch und kann den vielen Parfumas und Parfumos, die den Duft eher in der Zahnarztpraxis als in der Parfümerie verorten, durchaus folgen. Doch Baccarat Rouge hat etwas, was Camélia K nicht hat. Und zwar Safran. Ja, ich weiß, Safran findet sich bei mir unter den schwierigen Duftnoten, die nicht immer funktionieren. Bei Baccarat Rouge allerdings, da hat Safran seine Berechtigung. Macht den Duft, der sehr süße, fruchtige Noten mit ein wenig maskulin angehauchter, an klassisches Rasierwasser und ein bisschen auch an Aventus angelehnter Kawumm-Synthetik vereint, für mich absolut interessant.
Bei Camelia K passiert prinzipiell das gleiche, aber eben ohne diese interessante Safran-Kante. Der Duft startet sehr süß. Der Tester wähnt sich unmittelbar im Gummibärenland, in dem zuvor ein Goldbärbaum gepflanzt wurde, nur mit Roten. Wer kennt diese Werbung nicht? Genau so würde er bei mir riechen, dieser Baum. Dann schleicht sich nach und nach diese von Baccarat Rouge bekannte, etwas stechende aber gerade noch erträgliche, maskulin anmutende Synthetik rein. Und das wars eigentlich schon. Für mich nichtssagend und langweilig. Ja, da hätte ein bisschen Safran tatsächlich nicht geschadet.
Hätte ich nicht etwas völlig anderes erwartet, wäre ich von Camélia K auch nicht so enttäuscht. Es ist bekannt, dass Sonia Constant sich gerne an anderen Düften orientiert. Und sie macht das auch richtig gut! Mein Baiser de Florence ist gewiss angelehnt an Diors Bois d’Argent, doch während der Dior für mich nur nett ist, ist der Kuss aus Florenz ein kleiner Traum mit seinem hellen weißen Weihrauch zum Auftakt und etwas mehr Süße im Fond. Auch dass sie auf das Leder verzichtet hat, gefällt mir. Sie ist Zweifels ohne eine Könnerin.
Ich bin überzeugt, auch Camélia K wird seine Fans finden. Die mächtige Sillage wird ganz bestimmt ihren Beitrag dazu leisten. Ich habe ihn sicherheitshalber bei geöffnetem Badfenster gesprüht, weil ich so etwas schon erwartet hatte. Trotzdem duftete in kürzester Zeit die ganze Wohnung. Und das, obwohl ich bei -4,5°C weiter lüftete. Was die Haltbarkeit angeht, kann Camélia K allerdings mit Kurkdjians Meisterwerk nicht ganz mithalten. Denn nach meinem Morgenlauf hatte sich der Duft auf meiner Hand bereits wieder verflüchtigt.
Mein Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht. Lieben Dank an BuffyNicole für das Sharing und die Möglichkeit, den neuen Ella-K-Duft zu testen.
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