né il giorno né l'ora 2023

né il giorno né l'ora von Filippo Sorcinelli
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7.0 / 10 65 Bewertungen
Ein Parfum von Filippo Sorcinelli für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2023. Der Duft ist aquatisch-zitrisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Aquatisch
Zitrus
Holzig
Würzig
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
MoschusMoschus SandelholzSandelholz TonkabohneTonkabohne AmberAmber
Herznote Herznote
maritime Notenmaritime Noten IrisIris JasminJasmin RoseRose
Basisnote Basisnote
MaiglöckchenMaiglöckchen ZitroneZitrone BergamotteBergamotte GalbanumGalbanum ZitronatzitroneZitronatzitrone KardamomKardamom
Bewertungen
Duft
7.065 Bewertungen
Haltbarkeit
8.157 Bewertungen
Sillage
7.556 Bewertungen
Flakon
8.254 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.831 Bewertungen
Eingetragen von Splitter, letzte Aktualisierung am 05.08.2025.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion Unum.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Rogaux

35 Rezensionen
Rogaux
Rogaux
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Aquatische Apokalypse oder: Vamos a la playa
Shunryu Suzuki schreibt in dem wunderbaren Buch „Zen-Geist, Anfänger-Geist“ einen Satz, um den es im Endeffekt auch bei né il giorno né l'ora geht:

„Bald werden wir sterben.“

Dem Zen-Mönch geht dieser Satz ganz gelassen und als grundsätzliche Feststellung über die Lippen bzw aus der Feder,
dem katholischen Christen - und ich vermute mal Filippo Sorcinelli ist als Italiener grundsätzlich RÖMISCH-katholisch sozialisiert - geht es da tendenziell eher anders:

Da ist zum einen eine archaische (Heiden-) Angst vor den Tod.
Die Urangst, die Vernichtungsangst, die Angst des selbstreferenziellen, autopoietschen Systems vor dem Unvorstellbaren:
die eigene Nicht-Existenz.

Im Kern apokalyptische Religionsgemeinschaften haben hier meist ein Narrativ erdacht, das Hoffnung machen soll:
„Wenn Du stirbst, ist es nicht vorbei.
Wenn alles hopps geht, sind wir auf der sicheren Seite, weil wir uns an die RICHTIGEN Regeln gehalten haben, und dann wird‘s erst richtig geil!“

Aber es gibt auch eine katholische Angst:
Die Angst, dass nicht mehr genug Zeit zum Beichten ist.
Denn, wann es soweit ist, mit der Apokalypse, weiß man leider nicht.
Und das steht sogar so in der Bibel:
Matthäusevangelium 24

„36. Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.
37. Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschen-sohnes.
38. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging,
39. und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte - so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein.“

Nicht den Tag und nicht die Stunde
né il giorno né l'ora

Das was mir hier also eigentlich als recht angenehm zitrischer Sommerfreshie unter die Nase weht, ist in Wirklichkeit die Welle der neuen Sintflut.

Ein Aquat zum Judgement Day, haha, wie wunderbar.

Und dennoch breche ich nicht recht in Angstschweiß aus,
denn alle Blüten, Zitrusfrüchte und Hölzer sind schon auf dem Weg zum Strand, zur Party, zu essen, zu trinken, zu heiraten und heiraten zu lassen,
und ich höre sie singen
„vamos a la plaja, o‘ o‘o o‘oh!“,
und keiner hat den Text von Righeira jemals gelesen oder übersetzt,
geschweige denn auf dem Schirm, dass das auch Italiener sind.
Und in einem Pulk schöner, junger Menschen werde ich gezogen, mit zum Strand, zur Party, wo die Fackeln lodern und der Mond sich in der Gischt des dunklen Meeres spiegelt.
Und ich taumle gerne mit,
YOLO!
und Maynard James Keenan ist dabei und wir reden über L.A. in den 90ern und den Text von Ænema,
WOOP WOOP!
und da vorne ist ja auch Filippo, Ehrensache, und ich frag ihn noch, wie das gemeint ist, mit der Angst,
und er bleibt kurz stehen, lächelt gelassen und sagt, mehr leise als laut:

„Bald werden wir sterben.“
7 Antworten
Biagio08

3 Rezensionen
Biagio08
Biagio08
3  
Angst Schweiß
Prinzipiell Mag ich Filippo Sorcinelli Kreationen ,
auch wenn nur zum schnuppern ( hab sehr viele Abfüllungen )
da ich die meiste Düfte als gesamt Kunst betrachte und versuche
die Interpretation zu verstehen was der Herr Sorcinelli uns zu sagen hat
trau ich mir hin und wieder mal seine neue Releases zu probieren , ich finde
persönlich wenige dufte von ihn Tragbar , z.b. Unum Lavs , sonst sehe ich wie beschrieben
die Düfte mehr als Kunst.
Aber Unum né il giorno né l'ora hat mich echt negativ umgehauen ,
ich rieche ständig diese Schweiß Note was der eine oder andere bestimmt schön findet
da eventuell animalisch wirken kann , aber für mich ist eine der schlimmerer Noten
die ich bei Düfte gerochen habe . wir werden keine freunde

0 Antworten
10
Preis
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Dan93

52 Rezensionen
Dan93
Dan93
Sehr hilfreiche Rezension 18  
Die toxische Transformation nach Freud
Freud unterteilte die Angst in drei Kategorien.

Aus seinem Persönlichkeitsmodell vom Es, Ich und Über-Ich gehen folgende Theorie über die Angst des Menschens hervor.

Die realistische Angst vor dem zu fliehen, was schädlich ist, vor dem, was auf unsere Integrität, auf unser Überleben einen negativen Einfluss haben könnte. Sei es Naturgewalten oder ganz banal der Geruch von Feuer in unserem Haus.

Die neurotische Angst beschreibt, wie wir auf Fakten, Gedanken und Ideen reagieren , die nur in unserem Kopf, aber nicht außerhalb, nicht in unserer Umwelt bestehen und die damit nicht real sind. Der uns allen bekannte Kontrollverlust oder die Nervosität vor unbekannten Ereignissen.

Die moralische Angst schließt hier den Kreis. Sie wird weitesgehend vom Über-Ich bestimmt. Es ist diese innere soziale Welt, die wir alle dort haben, wo unser “Soll”, unsere “unbewussten Mandate” und diese Angst oder Scham vor Versagen in allen ihren Formen, sei es Verruf, Einsamkeit oder die Entlassung, inszeniert werden.

Das Thema Angst und der Umgang mit ebendieser ist umfangreich und tiefgründig, genau wie unser aller Ängste selbst.

Filippo Sorcinelli hat diesen Duft der Angst gewidmet. Stellt man den künstlerischen Aspekt und Prozess mit der beigelegten Schere und der damit verbundenen Aufforderung zur Interaktion mit dem Flakon erst einmal beiseite, so fokussiert man sich nur auf den Duft.

Rein olfaktorisch ist er reichlich zitrisch durch die herbe Zitronatzitrone, grün durch seine floralen Elemente und dann doch sehr monoton warm-holzig mit dezentem aquatischem Schein.

Das klingt jetzt alles erstmal sehr wild und beinah nach einem schönen Sommerduft. Weit gefehlt!

Sorcinelli hat in diesem düsteren in Leder eingebundenen Flakon etwas viel dunkleres und mythischeres abgefüllt. Der Duft fesselt seinen Träger. Fast als müsste man sich mit der Schere selbst befreien!

Der Duft erinnert mich beinah etwas an Angstschweiß, also einen Geruch den wir alle kennen.

Sorcinelli hat es wieder einmal geschafft einen Duft zu kreieren, der Emotionen, Gedanken und in diesem Fall die Angst perfekt thematisiert und verkörpert.

Den Bogen zum wunderschönen Flakon mache ich, ganz untypisch über den Preis. 220€ für 100ml Extrait halte ich für gerechtfertigt. Der Duft bildet eine sehr humane und dezente Silage und bleibt gerne länger als 8h auf der Haut.

Der Flakon kommt mit einer Schere, die den Zwecke hat, dass man den Flakon damit aus seinem Einband "befreit". Das ist nicht nur eine spaßige Aktion, sondern für mich eben auch sinnbildlich...

kleiner disclaimer: Die Definition von Freuds Theorien zur Angst sind nicht wortgleich mit seinen Schriften und sollten hier nur als Rahmen für die Rezension stehen.
7 Antworten
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Splitter

123 Rezensionen
Splitter
Splitter
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Silberschein am Nachthimmel

Sorcinelli bringt einen neuen Duft und der Teaser dazu schreit schon wieder vor Aufmerksamkeit. Ich bin auf dem Hypetrain und warte auf weitere Infos, Noten, Veröffentlichung. Dann kommt wie versprochen zwei Wochen nach Ankündigung alles Wissenswerte geballt. Und der Flakon sieht wieder gigantisch aus. Nur die Noten machen mich (Weih-)Rauchliebhaber, der bei den letzten Düften schon etwas stutzig bis verwirrt war, etwas zermürbt. Erst mal testen, dann den Flakonkauf abwägen. Zumindest für die nächsten zwei Stunden, dann ging meine Bestellung raus und der Flakon sich einige Tage später auf den Weg von Rom nach Westhessen.

Mit Vorfreude packte ich den Karton auf, schaute mir den Karton ganz intensiv von allen Seiten an, zerpflückte in vorsichtig und nahm das Skalpell zur hand, um das Etikett/Siegel aufzuschneiden. Zum Vorschein kommt ein Bild, das bereits aus den Teasern bekannt ist und dahinter liegt die ominöse Schere mit einem kleinen Anhänger mit Aufdruck Sorcinellis Unterschrift und dem Namen des Duftes gebettet auf dem Samtsäckchen des Flakons. Dieser wiederum ist zwar silber lackiert aber quasi versiegelt von einem breiten Streifen Gummi, den es eben zuerst mit der Schere zu öffnen bedarf. Möglicherweise kann man auch andere Methoden wählen aber die Schere ist ja schon zum Greifen nahe.

Deckel ab und rauf damit!
Spannung baut sich auf. Und ganz kurz zusammengefasst kann ich spoilern: kommt gut, gefällt mir!

Aber langsam:

Der Start ist zitrisch. Aber nicht freundlich, hell und quietschend, sondern knarzend und schreiend. Fast wie ein nicht mit Kolophonium benetzter Bogen auf den Saiten eines Cello. Tief, ernst, sogar minimal seifig. Und ich hatte Angst vor Zitronen und Maiglöckchen.

Dann wird es harzig, holzig, silbrig glänzend. Die Iris dunkelt pudrig ab, die Rose macht metallisch, alles ist von adstringierendem Gewürz umgeben. Zwar nicht stark oder erschlagend aber durchaus merklich und faszinierend.

Langsam aber sicher schwächt das alles ab und es bleibt ein klassisches, warmes Gemisch aus Sandel und Amber. Immerzu mit klarer und harziger Kante. Schneidend und dennoch nicht schmerzhaft. Bitter und dennoch nicht zu eintönig und abstoßend. Neu und dennoch bekannt.

Alles in allem ein Gesamterlebnis, das sich lohnt. Die Schere liegt nun beim aufgeschnittenen Flakon im Regal und wird begutachtet. Zumindest wenn jemand da und es somit hell ist. Sonst stehen meine Regale dunkel und munkeln.

Wer mal einen ganz besonderen Flakon haben möchte und dazu eine wilde Komposition, hier bitte.

Einzig bei der Projektion fehlt mir bei Sorcinellis Werken teils die Kraft. Hier auch. Aber das ist der einzige Kritikpunkt an diesem Kunstwerk.
6 Antworten

Statements

21 kurze Meinungen zum Parfum
TherisTheris vor 10 Monaten
8
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
Ambroxriss am Sandelheck
Alle Mann vom Zitronendeck!
Ab ins Maritime
Bei eurem Schweißanblick
Kichern die Delfine
34 Antworten
JeobJeob vor 2 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft
'Amor fati'
sprach die Düsternis bedeutungsschwanger,
bevor sie heftig schwitzend
auf Zitronensäften
Richtung Duschgel glitt.
49 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
3
Duft
Jessas, der ist mir fies! Aquatikschwitz mit blumigem Rest und etwas Harz. Ich habe das Gefühl als hätte ich ewig nicht mehr geduscht.
56 Antworten
FloydFloyd vor 1 Jahr
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Der Weg so weit
Das Meer blieb ein Trugbild
Im Schweiß Deiner Haut
Zitrushaine und Blüten
Blieben ferner Staub
Nicht zur Stunde
Nicht heut
27 Antworten
MidnightsMidnights vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Verloren im Moschusnebel
Auf hoher See
Riefen die Matrosen im Chor:
„Think outside the (am)B(r)OX!“
Ergebnis?
Nur heisse Luft. *
53 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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