07.07.2017 - 08:29 Uhr
Kellner
30 Rezensionen
Kellner
Top Rezension
9
Der Bodenständige
Der erste Eindruck: Zitronenöl. Wie z. B. Zitronenöl in Halsbonbons oder für die Nase. Nicht frisch, nicht süß. Es ist sicher Bergamotte dabei, aber eher von untergeordneter Bedeutung. Nach wenigen Minuten nehme ich auch einen kleinen Nebenschauplatz wahr. Für eine Weile denke ich ganz merkwürdigerweise an Zibet. Kann das sein? Ich weiß, steht nicht in der Pyramide. Vielleicht denke ich nur an Zibet, weil ich den Nebenschauplatz leicht unangenehm empfinde. Kann das Galbanum sein? Ich weiß nicht, wie Galbanum riecht. Ich habe mich etwas schlau gemacht und kann mir vorstellen, dass es diese harzige Komponente ist, die sich so dunkel zu Wort meldet.
Daraus entwickelt sich aber relativ schnell, innerhalb der nächsten etwa zehn Minuten Lavendel. Weder die Zitrone noch der Lavendel sind hell oder frisch. Beide verduften aber auch nicht so schnell. Sie sind in Öl eingelegt für lange Wirkung. Es ist nicht der klare Sommertag, der gerade vor der Tür steht. Es ist die Erinnerung an letzten Sommer, eingekocht, ein bisschen konzentriert, schön für dunkle Tage, aber deshalb einfach nicht frisch. Mittlerweile weiß ich, dass Galbanum in der Parfumindustrie oft zum Fixieren von Düften genutzt wird; die Düfte haften besser durch Galbanum. Wie das funktioniert, kapiere ich natürlich nicht. Das werde ich in der Zukunft heraus bekommen. Jetzt aber kann ich riechen: Lavendel kommt zunehmend mehr heraus.
Die Sillage ist schön in den ersten Stunden; auch wenn das Parfum nur sehr vorsichtig aufgetragen wurde. Haltbarkeit würde ich mir mehr wünschen, aber das tue ich immer. Während ich darauf warte, dass die Zeit verrinnt, damit ich noch etwas zu einer veränderten Basisnote sagen kann, betrachte ich den Flakon. Der ist einfach gehalten: quadratischer, dicker Glasboden, alles gerade und eckig. Gefällt mir sehr gut. Der Deckel ist aus Acryl und hat in der Mitte ein Loch mit dem der Deckel über denSprühkopf gestülpt wird. Passt und sieht gut aus. Sieht genau aus, wie auf dem Parfum-Foto, das gilt auch für die Farbe des Parfums. Macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Ich habe den Duft übrigens direkt bei Galimard über deren Internetseite bestellt. Dort kann man feststellen, dass die meisten der angebotenen Düfte in unterschiedlichen Konzentrationen, als Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette verfügbar sind. Gibt es jemanden, der von seinem Lieblingsduft nicht genug bekommen kann: für diesen Fall wird Eau de Toilette in Liter-Abfüllungen angeboten.
So, jetzt ist genug Zeit vergangen. Lavendel weht noch immer um mich herum. Ist das jetzt die Basisnote? Mittlerweile hat der Duft eine etwas seifige Qualität angenommen. Aber zunehmend verholzt der Lavendel. Tja, Lavendelseife...finde ich persönlich etwas altbacken. Ich sehe mir die Duftpyramide an, die Bewertungen, die Einordnung. Mir fehlt das Grüne, die Lebendigkeit, die Vielschichtigkeit. Heute ist ein heißer Sommertag. Darin liegt möglicherweise der Grund für´s Schwächeln.
Trotzdem: Aigues Vives ist schön, gediegen, hochwertig, gefällig, die richtige Parfumwahl für den Besuch eines klassischen Konzerts, sparsam aufgetragen. Vermutlich ein älterer, aber zeitloser Duft mit schöner Haltbarkeit und schöner Sillage. Für ein modernes Parfum fehlt der Bruch, die Überraschung. Deshalb wird der Duft eher in älterem Publikum (also eher auf meiner Seite der 30) Freunde finden. Ganz eindeutig: der Duft ist mindestens unisex. Das richtige für Freunde von gediegener Zitrone.
Je mehr ich mich mit dem Duft beschäftige, desto mehr gewinnt der Duft an Wert. Er ist dicht und warm. Sicher liegt keine hohe Komplexität aus vielen unterschiedlichen Duftnoten vor. Aber Aigues Vives ist auch kein flatterhafter Kandidat, der es vielen recht machen möchte und sich deshalb an vielen Töpfen bedient hat.
Mein Fazit: zunehmend schön!
Daraus entwickelt sich aber relativ schnell, innerhalb der nächsten etwa zehn Minuten Lavendel. Weder die Zitrone noch der Lavendel sind hell oder frisch. Beide verduften aber auch nicht so schnell. Sie sind in Öl eingelegt für lange Wirkung. Es ist nicht der klare Sommertag, der gerade vor der Tür steht. Es ist die Erinnerung an letzten Sommer, eingekocht, ein bisschen konzentriert, schön für dunkle Tage, aber deshalb einfach nicht frisch. Mittlerweile weiß ich, dass Galbanum in der Parfumindustrie oft zum Fixieren von Düften genutzt wird; die Düfte haften besser durch Galbanum. Wie das funktioniert, kapiere ich natürlich nicht. Das werde ich in der Zukunft heraus bekommen. Jetzt aber kann ich riechen: Lavendel kommt zunehmend mehr heraus.
Die Sillage ist schön in den ersten Stunden; auch wenn das Parfum nur sehr vorsichtig aufgetragen wurde. Haltbarkeit würde ich mir mehr wünschen, aber das tue ich immer. Während ich darauf warte, dass die Zeit verrinnt, damit ich noch etwas zu einer veränderten Basisnote sagen kann, betrachte ich den Flakon. Der ist einfach gehalten: quadratischer, dicker Glasboden, alles gerade und eckig. Gefällt mir sehr gut. Der Deckel ist aus Acryl und hat in der Mitte ein Loch mit dem der Deckel über denSprühkopf gestülpt wird. Passt und sieht gut aus. Sieht genau aus, wie auf dem Parfum-Foto, das gilt auch für die Farbe des Parfums. Macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Ich habe den Duft übrigens direkt bei Galimard über deren Internetseite bestellt. Dort kann man feststellen, dass die meisten der angebotenen Düfte in unterschiedlichen Konzentrationen, als Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette verfügbar sind. Gibt es jemanden, der von seinem Lieblingsduft nicht genug bekommen kann: für diesen Fall wird Eau de Toilette in Liter-Abfüllungen angeboten.
So, jetzt ist genug Zeit vergangen. Lavendel weht noch immer um mich herum. Ist das jetzt die Basisnote? Mittlerweile hat der Duft eine etwas seifige Qualität angenommen. Aber zunehmend verholzt der Lavendel. Tja, Lavendelseife...finde ich persönlich etwas altbacken. Ich sehe mir die Duftpyramide an, die Bewertungen, die Einordnung. Mir fehlt das Grüne, die Lebendigkeit, die Vielschichtigkeit. Heute ist ein heißer Sommertag. Darin liegt möglicherweise der Grund für´s Schwächeln.
Trotzdem: Aigues Vives ist schön, gediegen, hochwertig, gefällig, die richtige Parfumwahl für den Besuch eines klassischen Konzerts, sparsam aufgetragen. Vermutlich ein älterer, aber zeitloser Duft mit schöner Haltbarkeit und schöner Sillage. Für ein modernes Parfum fehlt der Bruch, die Überraschung. Deshalb wird der Duft eher in älterem Publikum (also eher auf meiner Seite der 30) Freunde finden. Ganz eindeutig: der Duft ist mindestens unisex. Das richtige für Freunde von gediegener Zitrone.
Je mehr ich mich mit dem Duft beschäftige, desto mehr gewinnt der Duft an Wert. Er ist dicht und warm. Sicher liegt keine hohe Komplexität aus vielen unterschiedlichen Duftnoten vor. Aber Aigues Vives ist auch kein flatterhafter Kandidat, der es vielen recht machen möchte und sich deshalb an vielen Töpfen bedient hat.
Mein Fazit: zunehmend schön!
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