12.03.2014 - 17:39 Uhr
Fittleworth
89 Rezensionen
Fittleworth
Top Rezension
18
Westcombe on Sea, Sommer 1931 … (Teil 3)
“Aaaahhhh … das ist ein Leben, was, Jeeves?”
Genüßlich atmete Bertie durch. Ein sonniger, nicht allzu warmer Tag auf der Rennbahn in Barnsey Park …
“In der Tat, Sir” stimmte Jeeves gemessen zu.
Bertie streckte sich genüßlich auf dem ledernen Klappsessel, den sein aufmerksamer Butler direkt neben dem Automobil aufgebaut hatte. Von hier aus hatte man einen exzellenten Blick auf das Geschehen.
Ein Picknick-Korb, verlockend geöffnet, zierte den kleinen, aufklappbaren Tisch.
Sandwiches, Käse, Trauben, ein silberner Kühler, der eine Flasche Champagner barg ...
Dem Anlaß angemessen war Bertie in einen hellbraunen, sehr leichten Kammgarn-Anzug gekleidet und trug, wie es sich für einen Gentleman gehörte, der den Pferderennen beiwohnte, einen dunkelbraunen Trilbyhut.
Vor allem aber trug er heute, sehr zum Kummer seines Butlers, einen ganz neuen, unerhört modernen französischen Duft.
Empfohlen worden war ihm dieser von Andrew "Yats" Fitz-Guntington, und Bertie hatte daraufhin sofort ein Kabel mit einer Order an die Firma Galimard in Grasse gesandt. Auf Andrews Empfehlungen war stets Verlaß, denn mit Düften kannte er sich aus wie kein zweiter ...!
Vor ein paar Tagen nun war dann das langersehnte Päckchen aus Frankreich eingetroffen.
Welch interessaner Duft! Ganz anders als erwartet ...
Er begann mit einer leichten, sehr dezenten und dennoch prägnanten zitrischen Note, in der Bertie etwas Bergamotte wahrzunehmen glaubte, geschickt verwoben mit einem überaus kühlen, vornehm wirkenden Lavendel.
Doch da stahl sich eine weitere, frische Note hinein, die ein wenig krautig, aber angenehm grün, beinahe schon leuchtend daherkam. Sehr ungewöhnlich. Was das wohl sein mochte …?
Versonnen führte Bertie das Handgelenk an die Nase.
Wieder einmal …
Herb, frisch, ein wenig kühl und sanft würzig.
Dieser Duft ließ ihn nicht los.
So zurückhaltend und fein er auch wirkte, war er dennoch bei jeder Bewegung präsent.
Krautig, dachte Bertie, es duftet eindeutig krautig. Grün, wunderbar trocken, sehr frisch, und doch ist diese stille, zitrische Eröffnung noch immer wahrnehmbar …
Kühl und doch nicht kühl, wunderte sich Bertie.
War das etwa Zimt …?
Dieser leichte Hauch, der eine unerwartete, äußerst angenehme und sanfte Wärme in den grüne Frische wob, ohne sich in den Vordergrund zu drängen …
Zimt!
In der Tat!
Und diese helle, dezente Anmutung von sonnenbeschienenem Holz … das mußte Sandelholz sein.
Bertie war sich sicher. Sandelholz erkannte er auf jeden Fall wieder.
Und noch immer war der Duft unterlegt von jener angenehmen, noblen Zitrusnote ...
Was für ein raffinierter, ja geradezu gewagter und doch vornehmer Duft!
Im Drones Club würden sie große Augen machen, wenn er damit dort auftrat …
Nun ja, dieser bisher so erfreulich verlaufende Tag ließe sich gewiß dadurch krönen, daß er nun ein paar Pfund auf eines der vielversprechenden Pferde setze, die Jeeves mit Kennerblick gemustert und ihm dann empfohlen hatte …
Genüßlich atmete Bertie durch. Ein sonniger, nicht allzu warmer Tag auf der Rennbahn in Barnsey Park …
“In der Tat, Sir” stimmte Jeeves gemessen zu.
Bertie streckte sich genüßlich auf dem ledernen Klappsessel, den sein aufmerksamer Butler direkt neben dem Automobil aufgebaut hatte. Von hier aus hatte man einen exzellenten Blick auf das Geschehen.
Ein Picknick-Korb, verlockend geöffnet, zierte den kleinen, aufklappbaren Tisch.
Sandwiches, Käse, Trauben, ein silberner Kühler, der eine Flasche Champagner barg ...
Dem Anlaß angemessen war Bertie in einen hellbraunen, sehr leichten Kammgarn-Anzug gekleidet und trug, wie es sich für einen Gentleman gehörte, der den Pferderennen beiwohnte, einen dunkelbraunen Trilbyhut.
Vor allem aber trug er heute, sehr zum Kummer seines Butlers, einen ganz neuen, unerhört modernen französischen Duft.
Empfohlen worden war ihm dieser von Andrew "Yats" Fitz-Guntington, und Bertie hatte daraufhin sofort ein Kabel mit einer Order an die Firma Galimard in Grasse gesandt. Auf Andrews Empfehlungen war stets Verlaß, denn mit Düften kannte er sich aus wie kein zweiter ...!
Vor ein paar Tagen nun war dann das langersehnte Päckchen aus Frankreich eingetroffen.
Welch interessaner Duft! Ganz anders als erwartet ...
Er begann mit einer leichten, sehr dezenten und dennoch prägnanten zitrischen Note, in der Bertie etwas Bergamotte wahrzunehmen glaubte, geschickt verwoben mit einem überaus kühlen, vornehm wirkenden Lavendel.
Doch da stahl sich eine weitere, frische Note hinein, die ein wenig krautig, aber angenehm grün, beinahe schon leuchtend daherkam. Sehr ungewöhnlich. Was das wohl sein mochte …?
Versonnen führte Bertie das Handgelenk an die Nase.
Wieder einmal …
Herb, frisch, ein wenig kühl und sanft würzig.
Dieser Duft ließ ihn nicht los.
So zurückhaltend und fein er auch wirkte, war er dennoch bei jeder Bewegung präsent.
Krautig, dachte Bertie, es duftet eindeutig krautig. Grün, wunderbar trocken, sehr frisch, und doch ist diese stille, zitrische Eröffnung noch immer wahrnehmbar …
Kühl und doch nicht kühl, wunderte sich Bertie.
War das etwa Zimt …?
Dieser leichte Hauch, der eine unerwartete, äußerst angenehme und sanfte Wärme in den grüne Frische wob, ohne sich in den Vordergrund zu drängen …
Zimt!
In der Tat!
Und diese helle, dezente Anmutung von sonnenbeschienenem Holz … das mußte Sandelholz sein.
Bertie war sich sicher. Sandelholz erkannte er auf jeden Fall wieder.
Und noch immer war der Duft unterlegt von jener angenehmen, noblen Zitrusnote ...
Was für ein raffinierter, ja geradezu gewagter und doch vornehmer Duft!
Im Drones Club würden sie große Augen machen, wenn er damit dort auftrat …
Nun ja, dieser bisher so erfreulich verlaufende Tag ließe sich gewiß dadurch krönen, daß er nun ein paar Pfund auf eines der vielversprechenden Pferde setze, die Jeeves mit Kennerblick gemustert und ihm dann empfohlen hatte …
10 Antworten