18.10.2016 - 01:03 Uhr
Taurus
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Taurus
Top Rezension
9
Zwischen Verreisen und Verreissen
Wie wir wissen, gibt es Parfum-Marken, die olfaktorisch keine ernstzunehmende Rolle (mehr) spielen aber dennoch den ein oder anderen herausragenden Duft raus brachten – und es gibt Marken die beinahe Kultcharakter haben und trotzdem einen Flop veröffentlichten, der irgendwie gar nicht zum Portfolio passt.
Gleiches gilt wohl ebenfalls in den Bereichen Automobil, Kunst, Musik, Film, Technik usw.
In parfümtechnischen Fall betrifft es Jean Patou, dessen kreative Nase Jean Kerléo schon Top-Klassiker wie 1000 für Damen und Patou pour Homme zu verantworten hatte.
Doch fällt Voyageur wirklich so aus der Reihe wie es hier den Anschein hat?
Ich kann mir vorstellen, dass es für einen Parfumeur bestimmt nicht das leichteste ist, wenn sein Croissantgeber von ihm verlangt einen neuen, frischen, aquatischen Duft zu kreieren. Gehen wir mal davon aus, dass wir es wohl hier mit einer Auftragsarbeit zu tun haben, die eventuell dem damaligen Marktgeschehen geschuldet war. Vielleicht war nicht nur die Duftrichtung vorgegeben, sondern auch der Name und somit das Thema. Die Idee mit dem Cocktailshaker finde ich gar nicht mal so verkehrt. Passt jedenfalls ganz gut zu einem Eau de Toilette, welches Lust auf gediegenes entschleunigtes Verreisen mit einem Kreuzfahrtschiff (siehe dazu unten die Fotos mit den Miniaturen innerhalb der Ozeanriesen aus Metall) in exotische Gefilden macht. Schließlich ist unser Voyageur nicht einfach nur ein schnöder Aqua-Duft, sondern brilliert mit leicht fruchtigen Noten, dabei muss es sich nicht unbedingt nur um Grapefruit und Orange handeln. Wahrscheinlich war da noch was anderes im Spiel.
Nach hinten wird er sogar dank der Sandelholznote ein Tick raffinierter und richtig angenehm. Zum Teil schlengelt er sich haarscharf an synthetische Gewässer vorbei, aber das ist alles noch im hinnehmbaren Maße.
Ich weiß nicht, wie viele Aqua-Düfte ich im Laufe meines Daseins bereits erschnuppern durfte bzw. musste, jedoch waren darunter weitaus unspannendere und unspektakulärere Kreationen.
Nein, ich will Voyageur keineswegs hoch loben oder schön reden. Aus einem Esel kann man nun mal kein Reitpferd machen und aus einem Schlauchboot ebenfalls keine Luxusyacht. Allerdings finde ich schon, dass er von der Bewertung her schlechter weg kommt, als er eigentlich ist. Selbstverständlich kann er mit den anderen Jean Patou Parfüms nicht mithalten, jedoch denke ich, dass er zumindest mit solider Frische und zum Teil im Drydown mit eleganter Wärme und dem leicht fruchtigen Ansatz ein wenig punkten kann.
Gleiches gilt wohl ebenfalls in den Bereichen Automobil, Kunst, Musik, Film, Technik usw.
In parfümtechnischen Fall betrifft es Jean Patou, dessen kreative Nase Jean Kerléo schon Top-Klassiker wie 1000 für Damen und Patou pour Homme zu verantworten hatte.
Doch fällt Voyageur wirklich so aus der Reihe wie es hier den Anschein hat?
Ich kann mir vorstellen, dass es für einen Parfumeur bestimmt nicht das leichteste ist, wenn sein Croissantgeber von ihm verlangt einen neuen, frischen, aquatischen Duft zu kreieren. Gehen wir mal davon aus, dass wir es wohl hier mit einer Auftragsarbeit zu tun haben, die eventuell dem damaligen Marktgeschehen geschuldet war. Vielleicht war nicht nur die Duftrichtung vorgegeben, sondern auch der Name und somit das Thema. Die Idee mit dem Cocktailshaker finde ich gar nicht mal so verkehrt. Passt jedenfalls ganz gut zu einem Eau de Toilette, welches Lust auf gediegenes entschleunigtes Verreisen mit einem Kreuzfahrtschiff (siehe dazu unten die Fotos mit den Miniaturen innerhalb der Ozeanriesen aus Metall) in exotische Gefilden macht. Schließlich ist unser Voyageur nicht einfach nur ein schnöder Aqua-Duft, sondern brilliert mit leicht fruchtigen Noten, dabei muss es sich nicht unbedingt nur um Grapefruit und Orange handeln. Wahrscheinlich war da noch was anderes im Spiel.
Nach hinten wird er sogar dank der Sandelholznote ein Tick raffinierter und richtig angenehm. Zum Teil schlengelt er sich haarscharf an synthetische Gewässer vorbei, aber das ist alles noch im hinnehmbaren Maße.
Ich weiß nicht, wie viele Aqua-Düfte ich im Laufe meines Daseins bereits erschnuppern durfte bzw. musste, jedoch waren darunter weitaus unspannendere und unspektakulärere Kreationen.
Nein, ich will Voyageur keineswegs hoch loben oder schön reden. Aus einem Esel kann man nun mal kein Reitpferd machen und aus einem Schlauchboot ebenfalls keine Luxusyacht. Allerdings finde ich schon, dass er von der Bewertung her schlechter weg kommt, als er eigentlich ist. Selbstverständlich kann er mit den anderen Jean Patou Parfüms nicht mithalten, jedoch denke ich, dass er zumindest mit solider Frische und zum Teil im Drydown mit eleganter Wärme und dem leicht fruchtigen Ansatz ein wenig punkten kann.
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