08.10.2011 - 12:17 Uhr
Asphaltblume
88 Rezensionen
Asphaltblume
Sehr hilfreiche Rezension
13
Cleanes Sommergewitter im tropischen Garten
Deseo fängt sehr zitrisch an und wird dann schnell weicher und süßblumiger. Ich meine, Kokos zu riechen, da ist eine Ahnung von Sonnenmilch drin. Und eine leichte aquatische Frische, die sich aber nicht aufdrängt. Ich rieche auch Früchte, süße Orangen vielleicht, auch Ananas und ein bisschen was Saftigsüßrundes, Aprikosen? Mango?, die sich ganz wunderbar mit exotisch wirkenden Blumen vermischen. Freesie, Jasmin, Orangenblüte - passt. Bisschen Rose könnte auch noch drin sein, aber Geranie merke ich nicht, und das ist gut so. Und da soll wirklich keine Kokosnuss drin sein? Ich rieche auch die üppige Blumigkeit von Gardenien. Auch nicht drin?
Wie Bambusblatt riecht, weiß ich nicht. Das heißt, eigentlich schon, aber die Bambusblätter, die ich so kenne, riechen nur ganz allgemein pflanzlich-grasig. Das kommt hier aber auch nicht raus. Die Basis hält sich zunächst sehr im Hintergrund, nur eine ganz leise Ahnung von Erdigkeit und Holzigkeit. Die könnten ruhig ein bisschen deutlicher sein.
Der Duft ist frisch durch die aquatische Note, die Zitrusfrüchte und die Ananas, und trotzdem warm durch die weiche, holzige und cremige Basis. Ich rieche nämlich immer noch sonnenmilchige Kokosnuss. Kokosnuss mit süßen Orangenblüten, Freesien und Gardenien, ich finde das eine wunderschöne Kombination. Deseo ist ziemlich süß, aber nicht klebrig. Ganz bestimmt auch kein Obstsalat. Amber und Moschus rieche ich nicht heraus, aber die tragen sicher mit zur cremigen Wärme im Hintergrund bei.
Die Story hinter dem Duft: Danach wurde er inspiriert durch die Düfte in JLos Garten um Mitternacht kurz vor einem Gewitter. Der Garten ist eindeutig tropisch-üppig und kann nicht weit vom Wasser entfernt sein (Los Angeles? glaub ich nicht!). Eine schwache feuchte Moosigkeit sorgt für Erdung, tritt aber nicht wirklich eigenständig in Erscheinung.
Nach einiger Zeit meldet sich die Aquatik wieder zu Wort, das Gewitter rückt näher oder der Wind kommt vom Wasser und frischt auf. Fruchtig finde ich den Duft immer noch. Es ist aber keine klebrige überreife Fruchtigkeit, sondern leicht, zitrisch, süß, pflückreif, frisch. Später wird ein Hauch von Ananas deutlicher, noch später eine zedrige trockene Holzigkeit.
Die zedrige Holzigkeit wird im Laufe der Zeit stärker und bändigt die Blüten und die Früchte etwas, dabei verbindet sie sich sehr schön mit den warmweichen, cremigen Noten und mit dem Wassergeruch. Auf die verheißene feuchte Erde warte ich bislang leider vergebens. Aber es wird frischer und kühler, und das passt zwar zum Programm, ist für ein Parfüm aber ungewöhnlich. Wie kann das bei diesen Basisnoten kühler statt wärmer werden? Leider ist es keine erdig-feuchte, sondern eine fast klinisch reine, durchsichtige Kühle. Daran ändert auch das Sandelholz nicht wirklich was, das sich nach ein paar Stunden endlich blicken lässt. Irgendwie dreht das Zeug ein "Infiniment" bei mir, das ist die gleiche kalte Note, wenn auch weniger heftig. Aber Deseo ist wohl eher ein Duft für sommerlich heißes Wetter, und JLo-Düfte sind sowieso eigentlich immer clean.
Stimmt nicht: Das Sandelholz hat doch was dran geändert, es dauert nur noch mal einige Minuten, dann hat es die klinische Kühle verscheucht und verbreitet eine würzigweiche Wärme. Da traut sich dann auch der Amber aus der Deckung, gefolgt von Moschus. Und da ist auch die Kokosnuss wieder, zart im Hintergrund. So gefällt mir das wieder!
Die Haltbarkeit dieser Basis ist auch gut, das hält wirklich den ganzen Tag durch. Das temperamentvolle Gartengewitter verzieht sich allerdings nach drei, vier Stunden schon wieder. In den Haaren hält es sich deutlich länger.
Deseo ist ein wirklich hübscher sommerlicher Duft und besonders für einen Promiduft eindeutig überdurchschnittlich. Vielleicht spielt dabei Jennifer Lopez' früherer Nebenjob in einer Parfümerie eine Rolle. Deseo ist überraschend komplex und durchläuft mehrere Stadien. Den Vergleich mit anderen Düfte dieser Preisklasse, Escada zum Beispiel, muss er nicht scheuen, aber mit richtig edlen Düften kann Deseo dann doch nicht mithalten. Mir fehlt ein bisschen Herbheit, ein paar erdige und holzige Noten weiter vorn im Duftverlauf. So ist Deseo einfach ein bisschen zu harmlos.
Deseo yo un poco màs de olor de tierra húmeda y màs de olor de madera en esta fragancia.
Der Flakon liegt gut in der Hand und lässt sich auch gut bedienen - wenn man mit dem Daumen sprüht. Die Farben sind bei mir allerdings weitaus blasser als auf dem Foto. Halt, stimmt nicht ganz: Von der Schmalseite aus betrachtet und besser beleuchtet kommen die Farben besser raus; da wirkt der Deckel sogar viel bernsteinfarbener als auf dem Foto oben. Die Facetten sorgen für ein hübsches Spiel von Reflexen und unterschiedlichen Farbtiefen. An einen Garten erinnert die Farbgebung allerdings nicht so sehr wie an Strand und Meer. Zum Drydown des Duftes passt das aber prima.
Wie Bambusblatt riecht, weiß ich nicht. Das heißt, eigentlich schon, aber die Bambusblätter, die ich so kenne, riechen nur ganz allgemein pflanzlich-grasig. Das kommt hier aber auch nicht raus. Die Basis hält sich zunächst sehr im Hintergrund, nur eine ganz leise Ahnung von Erdigkeit und Holzigkeit. Die könnten ruhig ein bisschen deutlicher sein.
Der Duft ist frisch durch die aquatische Note, die Zitrusfrüchte und die Ananas, und trotzdem warm durch die weiche, holzige und cremige Basis. Ich rieche nämlich immer noch sonnenmilchige Kokosnuss. Kokosnuss mit süßen Orangenblüten, Freesien und Gardenien, ich finde das eine wunderschöne Kombination. Deseo ist ziemlich süß, aber nicht klebrig. Ganz bestimmt auch kein Obstsalat. Amber und Moschus rieche ich nicht heraus, aber die tragen sicher mit zur cremigen Wärme im Hintergrund bei.
Die Story hinter dem Duft: Danach wurde er inspiriert durch die Düfte in JLos Garten um Mitternacht kurz vor einem Gewitter. Der Garten ist eindeutig tropisch-üppig und kann nicht weit vom Wasser entfernt sein (Los Angeles? glaub ich nicht!). Eine schwache feuchte Moosigkeit sorgt für Erdung, tritt aber nicht wirklich eigenständig in Erscheinung.
Nach einiger Zeit meldet sich die Aquatik wieder zu Wort, das Gewitter rückt näher oder der Wind kommt vom Wasser und frischt auf. Fruchtig finde ich den Duft immer noch. Es ist aber keine klebrige überreife Fruchtigkeit, sondern leicht, zitrisch, süß, pflückreif, frisch. Später wird ein Hauch von Ananas deutlicher, noch später eine zedrige trockene Holzigkeit.
Die zedrige Holzigkeit wird im Laufe der Zeit stärker und bändigt die Blüten und die Früchte etwas, dabei verbindet sie sich sehr schön mit den warmweichen, cremigen Noten und mit dem Wassergeruch. Auf die verheißene feuchte Erde warte ich bislang leider vergebens. Aber es wird frischer und kühler, und das passt zwar zum Programm, ist für ein Parfüm aber ungewöhnlich. Wie kann das bei diesen Basisnoten kühler statt wärmer werden? Leider ist es keine erdig-feuchte, sondern eine fast klinisch reine, durchsichtige Kühle. Daran ändert auch das Sandelholz nicht wirklich was, das sich nach ein paar Stunden endlich blicken lässt. Irgendwie dreht das Zeug ein "Infiniment" bei mir, das ist die gleiche kalte Note, wenn auch weniger heftig. Aber Deseo ist wohl eher ein Duft für sommerlich heißes Wetter, und JLo-Düfte sind sowieso eigentlich immer clean.
Stimmt nicht: Das Sandelholz hat doch was dran geändert, es dauert nur noch mal einige Minuten, dann hat es die klinische Kühle verscheucht und verbreitet eine würzigweiche Wärme. Da traut sich dann auch der Amber aus der Deckung, gefolgt von Moschus. Und da ist auch die Kokosnuss wieder, zart im Hintergrund. So gefällt mir das wieder!
Die Haltbarkeit dieser Basis ist auch gut, das hält wirklich den ganzen Tag durch. Das temperamentvolle Gartengewitter verzieht sich allerdings nach drei, vier Stunden schon wieder. In den Haaren hält es sich deutlich länger.
Deseo ist ein wirklich hübscher sommerlicher Duft und besonders für einen Promiduft eindeutig überdurchschnittlich. Vielleicht spielt dabei Jennifer Lopez' früherer Nebenjob in einer Parfümerie eine Rolle. Deseo ist überraschend komplex und durchläuft mehrere Stadien. Den Vergleich mit anderen Düfte dieser Preisklasse, Escada zum Beispiel, muss er nicht scheuen, aber mit richtig edlen Düften kann Deseo dann doch nicht mithalten. Mir fehlt ein bisschen Herbheit, ein paar erdige und holzige Noten weiter vorn im Duftverlauf. So ist Deseo einfach ein bisschen zu harmlos.
Deseo yo un poco màs de olor de tierra húmeda y màs de olor de madera en esta fragancia.
Der Flakon liegt gut in der Hand und lässt sich auch gut bedienen - wenn man mit dem Daumen sprüht. Die Farben sind bei mir allerdings weitaus blasser als auf dem Foto. Halt, stimmt nicht ganz: Von der Schmalseite aus betrachtet und besser beleuchtet kommen die Farben besser raus; da wirkt der Deckel sogar viel bernsteinfarbener als auf dem Foto oben. Die Facetten sorgen für ein hübsches Spiel von Reflexen und unterschiedlichen Farbtiefen. An einen Garten erinnert die Farbgebung allerdings nicht so sehr wie an Strand und Meer. Zum Drydown des Duftes passt das aber prima.
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