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26.03.2020 - 17:09 Uhr
Floyd
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Floyd
Poesie Top Rezension
22
Tentakel aus Tabak und den Tiefen der Kindheit
Colorrado: Planlos purzeln bunte Blumen, fallen Früchte aus der Flasche, tanzen kurze kleine Wellen in die braun zimtene Dusche, die aus warm würzigen Wolken fallend Schaumzucker erzeugt, sich als weiche Zimtmelasse auf Lakritzvierecke legt. Kräftig feiert das Konfekt. Keine Stunde.
Ernas Etui: Oma Erna war Nachtwache und Näherin im Schloss eines Schaumburger Fürsten, sie rauchte Reval in Hälften geteilt auf sandfarbenen Spitzen und hatte ein silberfarb'nes Etui mit schwarzen Lederbesätzen. Schon spült das braune Konfekt mit Lakritz als Melasse in Ernas Etui und mischt sich mit würzigem Tabak, kaum Leder, dafür umso mehr Benzoe. Die Erinnerung erblasst, streut schnell nur noch schwach Virginia und Burley im dunkeln und bittersüßen Gedächtnis der Kindheit für zwei bis drei würzige Stunden.
Das Honigauge im Griesbrei: In Gedanken zurück in verschwommene Zeit, in unscharfe Bilder vom Kind, da gab es die Vorfreude auf den höchsten Genuss, einen idealisierten Moment. Das war das Honigauge im Gries im noch ungerührt herbsüßen Duft, das dunkel in den Tiefen des beigefarb'nen Breis versank wie in Wunschbrunnenkluft. Hier schwimmt nun ein Auge aus Tabak- und Bernsteinmelasse an mir vorbei, streckt dunkle Tentakel in weißgold'ne Tiefe des Vanille-Benzoe-Brei. Es schläft auf der Haut für ein bis zwei Stunden leise, dann ist es vorbei.
(Mit Dank an Gschpusi)
Ernas Etui: Oma Erna war Nachtwache und Näherin im Schloss eines Schaumburger Fürsten, sie rauchte Reval in Hälften geteilt auf sandfarbenen Spitzen und hatte ein silberfarb'nes Etui mit schwarzen Lederbesätzen. Schon spült das braune Konfekt mit Lakritz als Melasse in Ernas Etui und mischt sich mit würzigem Tabak, kaum Leder, dafür umso mehr Benzoe. Die Erinnerung erblasst, streut schnell nur noch schwach Virginia und Burley im dunkeln und bittersüßen Gedächtnis der Kindheit für zwei bis drei würzige Stunden.
Das Honigauge im Griesbrei: In Gedanken zurück in verschwommene Zeit, in unscharfe Bilder vom Kind, da gab es die Vorfreude auf den höchsten Genuss, einen idealisierten Moment. Das war das Honigauge im Gries im noch ungerührt herbsüßen Duft, das dunkel in den Tiefen des beigefarb'nen Breis versank wie in Wunschbrunnenkluft. Hier schwimmt nun ein Auge aus Tabak- und Bernsteinmelasse an mir vorbei, streckt dunkle Tentakel in weißgold'ne Tiefe des Vanille-Benzoe-Brei. Es schläft auf der Haut für ein bis zwei Stunden leise, dann ist es vorbei.
(Mit Dank an Gschpusi)
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