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Top Rezension
In der Weihnachtsbäckerei
Angel’s Share? Keine fünf Minuten nach Auftragen dieses Duftwässerchens hatte ich ein Bild vor Augen- keine Engel, wie mir der Name suggerieren möchte – sondern Elfen in der Weihnachtsbäckerei…
Bitterkalt ist es am Nordpol. Durch dichte Schneewehen kämpfend erreiche ich nach langem Waten im tiefen Schnee endlich mein Ziel. Ein hell erleuchtetes Blockhaus inmitten einer arktischen Tundra. Ich klopfe an der massiv wirkenden Holztür. Blitzschnell öffnet mir ein märchenhaftes Geschöpf die Tür. Stechend blondes Haar, spitze Ohren und ein kindliches Gesicht.
„Bin ich hier richtig bei der Weihnachtsbäckerei?“ – „Wo sonst gibt es Elfen wie mich?“ antwortet der Elf schnippisch. „Nun komm schon rein ins Warme, du frierst dir sonst die Füße kalt! Fuchs ist der Name, richtig?“. Zustimmend nicke ich mit dem Kopf und betrete das Haus. Beim Eintreten offenbart sich ein riesiges Anwesen. Ein massiver Bau exklusiv aus Holz. An den Wänden hängt weihnachtliche Dekoration, unzählig wärmende Lichter überall verteilt und vereinzelt stehen auch Tannenbäume, die bis unter die hohe Decke ragen, im Haus. Direkt im Eingangsbereich befindet sich eine große gläserne Theke mit den angebotenen Waren. Allerlei Gebäck, so massenhaft, dass man es nicht zählen kann.
Im Hintergrund sehe ich auf einer weiträumigen Fläche viele Öfen, Tische und Brotwagen. Zahlreiche Elfen huschen eilig von einem Ziel zum nächsten. Die eleganten Bewegungen muten beinahe einstudiert an. In diesem wahnwitzigen Getümmel schaffen die Elfen es, sich nicht in die Quere zu kommen. Während ich mir wie hypnotisiert das Zimmer ansehe und die Bewegungen der Elfen verfolge, fragt mich der Elf vom Einlass „Was darf’s denn sein, Fuchs?“. Verdutzt schaue ich ihn an und beginne zu stammeln: „Äh, also... Äh- nun... Eine Sekunde noch!“ – „Darf ich vielleicht ein Cognac zum Aufwärmen bringen? Dir muss doch sicherlich kalt sein!“ – „Ist das nicht unüblich für eine Bäckerei?“, frage ich. „Bei uns gehört es zur Gastfreundschaft dazu, so wie bei Parfumo Extraproben im Souk!“ Sogleich leuchtet mir ein, was der Elf meint. „Dann gerne.“ – sage ich.
Keine zwei Sekunden später steht der Elf mit einem Cognacglas vor mir, als hätte er sich weg- und zurück gezaubert. „Bitte sehr!“, sagt er und hält mir freudestrahlend das Glas zu meinen Händen. „Danke, überaus freundlich! Wie ist denn dein Name?“. „Ich bin Kilian! Übrigens- wir haben auch noch leckere Zimtstangen, möchtest du eine?“. Achselzuckend stimme ich zu, wieso nicht? Puff! Innerhalb kürzester Zeit steht Kilian wieder vor mir. In seinen Händen rund 20 Zimtstangen. „Bitte- so viele du willst!“. Dankend nehme ich mir eine Handvoll und stopfe sie mir in den Mund.
„D..h.. k..nn.. P..f..o?“ stammele ich, während ich die Zimtstangen kaue. „Gefräßiger Fuchs! Ich verstehe kein Wort!“. Erneut versuche ich mein Glück: „Du, sag Mal, woher kennst du Parfumo?“ – „Oh! Parfumo! Wir Elfen sind alle parfümbegeistert und haben uns mit unterschiedlichen Pseudonymen bei Parfumo angemeldet, so ist das!“. Auf meine Frage, wie er auf Parfumo heißt, gibt er mir keine Antwort (schade). Sobald ich die Zimtstangen verdrückt habe, fragt er mich: „Und nun, Fuchs? Wir haben weltexklusive Zimtschnecken- die gibt es nirgendwo sonst! Die Geheimzutat ist magischer Zucker. Oh weh! Das war eigentlich geheim. Egal, behalt es für dich! Na, wie wär’s?“ – „Klar!“ erwidere ich. Plopp! Wieder scheint Kilian einen Zeitsprung gemacht zu haben und steht mit einem Tablett Zimtschnecken vor mir. „Hier bitte!“ – „Vielen lieben Dank!“ – „Nimm doch Platz, dort auf der Holzbank. Du stehst hier so verloren rum, setz dich schon, husch!“. Ich komme seinem Geheiß nach und setze mich. Anschließend nehme ich mir eine Zimtschnecke von seinem Tablett und beiße rein. Woosh! Zuckersüß, cremig- Spitzenklasse! „Die sind super lecker!“ – „Jawohl, das Rezept war meine Idee, so ist es! Hergestellt mit viel Leidenschaft und eine Menge vom magischen Zucker- sei jedoch unbesorgt, lieber Fuchs, unser magischer Zucker enthält 0 Kalorien! Ist das nicht toll!? Deswegen sind wir alle so hauchzart, jap!“.
Nachdem ich zwei weitere Zimtschnecken verspeist habe, erhebe ich mich von der Holzbank und deute an, dass ich diesen zauberhaften Ort verlassen möchte. Sichtlich betrübt sagt Kilian „Wie schade! Dabei hast du doch noch gar nicht all unsere Spezialitäten gekostet. Aber zum Abschied habe ich noch eine Überraschung für dich, lieber Fuchs. Einen Augenblick!“. So war es- einen Augenblick später stand er mit einem Zerstäuber vor mir. „Hier, bitte! Wir Elfen tragen nicht nur gerne Parfüm und tauschen uns darüber im Internet aus, einige von uns stellen auch selbst welches her. Das hier ist von mir- ich habe den Geruch unserer Bäckerei darin eingefangen, jawohl! Mir ist aber bei dieser Probe ein Schluck Cognac reingefallen. Aber trotzdem duftet er toll! Na los, nimm schon. Der wird dir gefallen!“. Dankend nehme ich den Elfenanteil an mich und verlasse die Weihnachtsbäckerei.
Duftbeschreibung
Der Flakon ist augenscheinlich einem Rum-/Whiskyglas nachempfunden. Der Name des Duftes verspricht einen „Teil der Engel“. Wie eingangs erwähnt, lässt mich das Marketing kalt. Hier teilen nur freudige Elfen mit mir und zwar wenig Alkohol, dafür umso mehr holzige Süße.
Die Kopfnote offenbart spontan eine alkoholische Note und viel Zimt. Da ich von Kindesbein an keinerlei Alkohol trinke, kann ich tatsächlich nicht sagen, ob es Cognac ist. Es riecht eben alkoholisch, aber auf eine feine und elegante Art. Nicht Reeperbahn sonntagsmorgens vorm Penny („Die Jungs von der Straße, die sind mir heilig.“ – Harald Krull).
Im weiteren Verlauf gibt die Süße den Ton an. Zwar schwingt die alkoholische Note im gesamten Duftverlauf mit, wird hinten raus jedoch stets sanfter. Vanille und Tonka gesellen sich im Verlauf auch zur Party. Besonders hervorstechen tut aber keine von allen süßen Duftnoten, vielmehr vollenden sie einen guten Balanceakt, dessen Ergebnis eine gelungene Komposition darstellt.
Einigen mag das zu süß klingen- das ist es für mich aber keinesfalls. Die Süße wird nämlich von kräftigen Hölzern auf ein angenehmes Level gedämpft. Dadurch wird der Elfenanteil auch für Männer tragbar- sehr sogar! Tendenziell sehe ich ihn hauptsächlich an Männlein, da dieser vermutlich für manch ein Weiblein hinten raus ein Maß zu holzig/ würzig wird. Testen lohnt sich allemal!
Wie für süße Düfte üblich, ist dieser hier auch in seiner Strahlkraft und Langlebigkeit sehr potent. Zu tragen an kalten Tagen, wir sind schließlich in einer Weihnachtsbäckerei und nicht auf La Palma.
Passende Musik: B. B. King - Back Door Santa
Vielen Dank fürs Lesen und weiterhin viel Spaß beim Entdecken neuer Düfte!
Bitterkalt ist es am Nordpol. Durch dichte Schneewehen kämpfend erreiche ich nach langem Waten im tiefen Schnee endlich mein Ziel. Ein hell erleuchtetes Blockhaus inmitten einer arktischen Tundra. Ich klopfe an der massiv wirkenden Holztür. Blitzschnell öffnet mir ein märchenhaftes Geschöpf die Tür. Stechend blondes Haar, spitze Ohren und ein kindliches Gesicht.
„Bin ich hier richtig bei der Weihnachtsbäckerei?“ – „Wo sonst gibt es Elfen wie mich?“ antwortet der Elf schnippisch. „Nun komm schon rein ins Warme, du frierst dir sonst die Füße kalt! Fuchs ist der Name, richtig?“. Zustimmend nicke ich mit dem Kopf und betrete das Haus. Beim Eintreten offenbart sich ein riesiges Anwesen. Ein massiver Bau exklusiv aus Holz. An den Wänden hängt weihnachtliche Dekoration, unzählig wärmende Lichter überall verteilt und vereinzelt stehen auch Tannenbäume, die bis unter die hohe Decke ragen, im Haus. Direkt im Eingangsbereich befindet sich eine große gläserne Theke mit den angebotenen Waren. Allerlei Gebäck, so massenhaft, dass man es nicht zählen kann.
Im Hintergrund sehe ich auf einer weiträumigen Fläche viele Öfen, Tische und Brotwagen. Zahlreiche Elfen huschen eilig von einem Ziel zum nächsten. Die eleganten Bewegungen muten beinahe einstudiert an. In diesem wahnwitzigen Getümmel schaffen die Elfen es, sich nicht in die Quere zu kommen. Während ich mir wie hypnotisiert das Zimmer ansehe und die Bewegungen der Elfen verfolge, fragt mich der Elf vom Einlass „Was darf’s denn sein, Fuchs?“. Verdutzt schaue ich ihn an und beginne zu stammeln: „Äh, also... Äh- nun... Eine Sekunde noch!“ – „Darf ich vielleicht ein Cognac zum Aufwärmen bringen? Dir muss doch sicherlich kalt sein!“ – „Ist das nicht unüblich für eine Bäckerei?“, frage ich. „Bei uns gehört es zur Gastfreundschaft dazu, so wie bei Parfumo Extraproben im Souk!“ Sogleich leuchtet mir ein, was der Elf meint. „Dann gerne.“ – sage ich.
Keine zwei Sekunden später steht der Elf mit einem Cognacglas vor mir, als hätte er sich weg- und zurück gezaubert. „Bitte sehr!“, sagt er und hält mir freudestrahlend das Glas zu meinen Händen. „Danke, überaus freundlich! Wie ist denn dein Name?“. „Ich bin Kilian! Übrigens- wir haben auch noch leckere Zimtstangen, möchtest du eine?“. Achselzuckend stimme ich zu, wieso nicht? Puff! Innerhalb kürzester Zeit steht Kilian wieder vor mir. In seinen Händen rund 20 Zimtstangen. „Bitte- so viele du willst!“. Dankend nehme ich mir eine Handvoll und stopfe sie mir in den Mund.
„D..h.. k..nn.. P..f..o?“ stammele ich, während ich die Zimtstangen kaue. „Gefräßiger Fuchs! Ich verstehe kein Wort!“. Erneut versuche ich mein Glück: „Du, sag Mal, woher kennst du Parfumo?“ – „Oh! Parfumo! Wir Elfen sind alle parfümbegeistert und haben uns mit unterschiedlichen Pseudonymen bei Parfumo angemeldet, so ist das!“. Auf meine Frage, wie er auf Parfumo heißt, gibt er mir keine Antwort (schade). Sobald ich die Zimtstangen verdrückt habe, fragt er mich: „Und nun, Fuchs? Wir haben weltexklusive Zimtschnecken- die gibt es nirgendwo sonst! Die Geheimzutat ist magischer Zucker. Oh weh! Das war eigentlich geheim. Egal, behalt es für dich! Na, wie wär’s?“ – „Klar!“ erwidere ich. Plopp! Wieder scheint Kilian einen Zeitsprung gemacht zu haben und steht mit einem Tablett Zimtschnecken vor mir. „Hier bitte!“ – „Vielen lieben Dank!“ – „Nimm doch Platz, dort auf der Holzbank. Du stehst hier so verloren rum, setz dich schon, husch!“. Ich komme seinem Geheiß nach und setze mich. Anschließend nehme ich mir eine Zimtschnecke von seinem Tablett und beiße rein. Woosh! Zuckersüß, cremig- Spitzenklasse! „Die sind super lecker!“ – „Jawohl, das Rezept war meine Idee, so ist es! Hergestellt mit viel Leidenschaft und eine Menge vom magischen Zucker- sei jedoch unbesorgt, lieber Fuchs, unser magischer Zucker enthält 0 Kalorien! Ist das nicht toll!? Deswegen sind wir alle so hauchzart, jap!“.
Nachdem ich zwei weitere Zimtschnecken verspeist habe, erhebe ich mich von der Holzbank und deute an, dass ich diesen zauberhaften Ort verlassen möchte. Sichtlich betrübt sagt Kilian „Wie schade! Dabei hast du doch noch gar nicht all unsere Spezialitäten gekostet. Aber zum Abschied habe ich noch eine Überraschung für dich, lieber Fuchs. Einen Augenblick!“. So war es- einen Augenblick später stand er mit einem Zerstäuber vor mir. „Hier, bitte! Wir Elfen tragen nicht nur gerne Parfüm und tauschen uns darüber im Internet aus, einige von uns stellen auch selbst welches her. Das hier ist von mir- ich habe den Geruch unserer Bäckerei darin eingefangen, jawohl! Mir ist aber bei dieser Probe ein Schluck Cognac reingefallen. Aber trotzdem duftet er toll! Na los, nimm schon. Der wird dir gefallen!“. Dankend nehme ich den Elfenanteil an mich und verlasse die Weihnachtsbäckerei.
Duftbeschreibung
Der Flakon ist augenscheinlich einem Rum-/Whiskyglas nachempfunden. Der Name des Duftes verspricht einen „Teil der Engel“. Wie eingangs erwähnt, lässt mich das Marketing kalt. Hier teilen nur freudige Elfen mit mir und zwar wenig Alkohol, dafür umso mehr holzige Süße.
Die Kopfnote offenbart spontan eine alkoholische Note und viel Zimt. Da ich von Kindesbein an keinerlei Alkohol trinke, kann ich tatsächlich nicht sagen, ob es Cognac ist. Es riecht eben alkoholisch, aber auf eine feine und elegante Art. Nicht Reeperbahn sonntagsmorgens vorm Penny („Die Jungs von der Straße, die sind mir heilig.“ – Harald Krull).
Im weiteren Verlauf gibt die Süße den Ton an. Zwar schwingt die alkoholische Note im gesamten Duftverlauf mit, wird hinten raus jedoch stets sanfter. Vanille und Tonka gesellen sich im Verlauf auch zur Party. Besonders hervorstechen tut aber keine von allen süßen Duftnoten, vielmehr vollenden sie einen guten Balanceakt, dessen Ergebnis eine gelungene Komposition darstellt.
Einigen mag das zu süß klingen- das ist es für mich aber keinesfalls. Die Süße wird nämlich von kräftigen Hölzern auf ein angenehmes Level gedämpft. Dadurch wird der Elfenanteil auch für Männer tragbar- sehr sogar! Tendenziell sehe ich ihn hauptsächlich an Männlein, da dieser vermutlich für manch ein Weiblein hinten raus ein Maß zu holzig/ würzig wird. Testen lohnt sich allemal!
Wie für süße Düfte üblich, ist dieser hier auch in seiner Strahlkraft und Langlebigkeit sehr potent. Zu tragen an kalten Tagen, wir sind schließlich in einer Weihnachtsbäckerei und nicht auf La Palma.
Passende Musik: B. B. King - Back Door Santa
Vielen Dank fürs Lesen und weiterhin viel Spaß beim Entdecken neuer Düfte!
21 Antworten
Den Pokal und ein Glas angels share....ähm....Cognac hast Du Dir redlich verdient
Vielen Dank auch! :-D
Übrigens sind bei Parfumo nicht nur Elfchen, sondern auch Zehnchen, Fünfchen und Sexchen usw. unterwegs.
(Ich verrate nicht, zu welcher Minorität ich hier zähle... :))
Bei mir kommt er ein Stück weicher raus als bei meinem Mann, da kommt auch das Holz mehr durch. Mir gefallen beide Varianten. Super immer, Deine Musikempfehlung zu Deinen Kommentaren. Am Anfang hatte ich auch eine richtige tiefe Erzählerstimme dazu im Kopf.
Hab schon fast Angst den zu testen da ihn schon so viele andere auch lieben
Riechen mag ich so aber leider nicht...
Tolle Beschreibung! Von gourmandigen Düften entferne ich mich immer mehr, aber dieser klingt wirklich sehr schön. Und jetzt hab ich Appetit auf Süßes mit Würze ;-)