11.03.2019 - 16:26 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
22
der Erfolg des Michael Cromer
Mitte der achtziger Jahre expoldierte der Parfummarkt: es war sagenhaft, was auf einmal in die Parfumerien kam. Vielfältige Flacons und Düfte; plötzlich wäre es möglich gewesen, jeden Tag einen anderen bezaubernden Duft zu tragen.
Es war auch die Zeit, in der auf einmal deutsche Mode wieder international von sich reden machte.
Waren es lange Jahre lang nur Heinz Oestergaard und Uli Richter, deren Modelle vorgeführt und und auf den Roten Teppichen, z.B. vor dem "Zoo-Palast" anlässlich der Berlinale fotografiert wurden; so eroberten Jil Sander, Reimer Clausen und Jürgen Michaelsen (damals als Designer für das Versandhaus Neckermann, heute als "Yorn" in Paris tätig) und andere die Modebühne.
Bei jeder Gelegenheit, bei der auch die Fotografen dabei waren, wurden nun die Modelle dieser deutschen Modeschöpfer getragen: "Man traf sich" und trug ganz selbstverständlich deutsche Mode.
München war als Treffpunkt der Reichen und Schönen und der, die gern dazugehört hätten, plötzlich "In"!
Die "bunten Blätter" waren auf einmal voll von der heimischen High Society.
Und die tollsten Lederwaren kamen damals von MCM - Modern Creation Munich; dem Label von Michael Cromer.
Seine Erfolge sind, ebenso wie seine Misserfolge immer noch im Internet zu finden.
Eines der "MCM"-Lederwarengeschäfte befand sich damals im Berliner Europa Center; dort, wo die Fußgängerbrücke über die Tauentzienstraße führte. Gleich nebenan war Douglas.
So drückte ich mir fast die Nase an den Schaufensterscheiben platt, obwohl der Stil dieser Taschen so gar nicht zu mir passte.
Und natürlich musste ich auch ins Geschäft gehen und mir eine Auswahl zeigen lassen; der Duft dort war so einzigartig und aufregend exquisit wie diese Taschen.
Die noch neuen "langen Donnerstage" verführten dazu. Plötzlich war einmal in der Woche Zeit zum Stöbern, ohne dass jemand auf die Uhr schaute, weil das Geschäft geschlossen wurde. Welch eine wunderbare Wandlung!
Als Folge dieses "Besuchs" musste ich natürlich einen der Düfte besitzen. Es wurde "Success"; "Obelisk" war mir damals noch gefühlt eine Nummer zu gewaltig, zu fremd!
Wer hätte gedacht, dass sich das einmal ändert?
Dieser "Erfolg" war es wirklich wert, zelebriert zu werden.
Allein schon die Ankündigung von Honig, Tabak und Leder versprach "den Duft der großen weiten Welt"!
Nun waren damals meine langen Haare noch in einem wunderschönen Rotton gefärbt und so passte diese goldbraune Flüssigkeit in dem sechseckigen Flacon auch mehr zu meinem damaligen Äußeren, als später zu dem hellen Blond!
Honig mit Orange und Zitrone bilden zusammen mit dem zurückhaltenden Bergamotte-Aroma einen damals überraschenden, einen seltenen Auftakt.
Reicher Tabak und noble Rosedüfte fügen als harmonisches Paar eine volle blumige Würze bei.
Schon jetzt ist dieses Duftbild rund, würzig und honigfarben mit hellen Lichtpunkten.
Die Gartennelke eröffnet den Blütenreigen; selbst Jasmin und die stolze Iris beugen sich ihr hier.
(Bei mir dominiert an dieser Stelle der nur noch wenigen Restduft-Tropfen ein ganzer Nelkenstrauß.)
Die anderen beiden duftigen Damen bilden eher einen dichtgewebten Hintergrund für diese, so häufig und zu Unrecht vergessene Blume und das fruchtig-würzige Honiggemisch.
Vetivers erdig-tiefdunkles Grün tändelt mit großen weichen Moospolstern; beide verbinden den bisherigen Duftverlauf gekonnt mit der sämigen goldbraunen Schönheit von Patchouli.
Dieses bildet eine elegant geschwungene Brücke als Übergang zu einem großen beeindruckenden Duftfinale.
Bereits jetzt erinnert "Success" an den verführerischen Eigengeruch von edlen, feinen Ledertaschen und -gürteln.
Diese Impression machen sich Leder und Honig zunutze: sie strahlen jetzt kräftig!
Wunderbare Würze edler Harze entwickelt sich verlockend; durch nicht zu kleine Moschus- und Vanillegaben wird diese Melange warm und gefühlt sämiger.
So, als tropfte goldbrauner, stark und herrlich aromatisierter Honig von einem Löffel!
"Success" wird anschmiegsam, wie ein weicher Lederhandschuh und weckt genau dieses Wohlbehagen!
Diese tiefe harzige Würze sorgt für eine ausgezeichnete Haltbarkeit; dadurch werden all die kleinen und größeren Duftfacetten erst richtig gewürdigt.
Je länger "Success" auf meiner Haut verweilt, desto reicher und goldener wird dieses Duftwesen.
Ich muss gestehen, ich hüte die wenigen Tropfen in meinem Miniaturflacon, auf den ich fast vergessen habe, wie einen wertvollen Schatz.
Wenn auch dieser "Erfolg" nicht mehr so schmückt und zu mir passt wie früher, so ist es doch die Einzigartigkeit dieser vergangenen Epoche, die sich auf der Haut entwickelt.
Ab und zu werde ich nun doch mit "Success" eine Reise in meine eigene Vergangenheit unternehmen: ich habe damit einen faszinierenden Reisebegleiter gefunden. Diese Gelegenheiten gilt es zu nutzen.
Es war auch die Zeit, in der auf einmal deutsche Mode wieder international von sich reden machte.
Waren es lange Jahre lang nur Heinz Oestergaard und Uli Richter, deren Modelle vorgeführt und und auf den Roten Teppichen, z.B. vor dem "Zoo-Palast" anlässlich der Berlinale fotografiert wurden; so eroberten Jil Sander, Reimer Clausen und Jürgen Michaelsen (damals als Designer für das Versandhaus Neckermann, heute als "Yorn" in Paris tätig) und andere die Modebühne.
Bei jeder Gelegenheit, bei der auch die Fotografen dabei waren, wurden nun die Modelle dieser deutschen Modeschöpfer getragen: "Man traf sich" und trug ganz selbstverständlich deutsche Mode.
München war als Treffpunkt der Reichen und Schönen und der, die gern dazugehört hätten, plötzlich "In"!
Die "bunten Blätter" waren auf einmal voll von der heimischen High Society.
Und die tollsten Lederwaren kamen damals von MCM - Modern Creation Munich; dem Label von Michael Cromer.
Seine Erfolge sind, ebenso wie seine Misserfolge immer noch im Internet zu finden.
Eines der "MCM"-Lederwarengeschäfte befand sich damals im Berliner Europa Center; dort, wo die Fußgängerbrücke über die Tauentzienstraße führte. Gleich nebenan war Douglas.
So drückte ich mir fast die Nase an den Schaufensterscheiben platt, obwohl der Stil dieser Taschen so gar nicht zu mir passte.
Und natürlich musste ich auch ins Geschäft gehen und mir eine Auswahl zeigen lassen; der Duft dort war so einzigartig und aufregend exquisit wie diese Taschen.
Die noch neuen "langen Donnerstage" verführten dazu. Plötzlich war einmal in der Woche Zeit zum Stöbern, ohne dass jemand auf die Uhr schaute, weil das Geschäft geschlossen wurde. Welch eine wunderbare Wandlung!
Als Folge dieses "Besuchs" musste ich natürlich einen der Düfte besitzen. Es wurde "Success"; "Obelisk" war mir damals noch gefühlt eine Nummer zu gewaltig, zu fremd!
Wer hätte gedacht, dass sich das einmal ändert?
Dieser "Erfolg" war es wirklich wert, zelebriert zu werden.
Allein schon die Ankündigung von Honig, Tabak und Leder versprach "den Duft der großen weiten Welt"!
Nun waren damals meine langen Haare noch in einem wunderschönen Rotton gefärbt und so passte diese goldbraune Flüssigkeit in dem sechseckigen Flacon auch mehr zu meinem damaligen Äußeren, als später zu dem hellen Blond!
Honig mit Orange und Zitrone bilden zusammen mit dem zurückhaltenden Bergamotte-Aroma einen damals überraschenden, einen seltenen Auftakt.
Reicher Tabak und noble Rosedüfte fügen als harmonisches Paar eine volle blumige Würze bei.
Schon jetzt ist dieses Duftbild rund, würzig und honigfarben mit hellen Lichtpunkten.
Die Gartennelke eröffnet den Blütenreigen; selbst Jasmin und die stolze Iris beugen sich ihr hier.
(Bei mir dominiert an dieser Stelle der nur noch wenigen Restduft-Tropfen ein ganzer Nelkenstrauß.)
Die anderen beiden duftigen Damen bilden eher einen dichtgewebten Hintergrund für diese, so häufig und zu Unrecht vergessene Blume und das fruchtig-würzige Honiggemisch.
Vetivers erdig-tiefdunkles Grün tändelt mit großen weichen Moospolstern; beide verbinden den bisherigen Duftverlauf gekonnt mit der sämigen goldbraunen Schönheit von Patchouli.
Dieses bildet eine elegant geschwungene Brücke als Übergang zu einem großen beeindruckenden Duftfinale.
Bereits jetzt erinnert "Success" an den verführerischen Eigengeruch von edlen, feinen Ledertaschen und -gürteln.
Diese Impression machen sich Leder und Honig zunutze: sie strahlen jetzt kräftig!
Wunderbare Würze edler Harze entwickelt sich verlockend; durch nicht zu kleine Moschus- und Vanillegaben wird diese Melange warm und gefühlt sämiger.
So, als tropfte goldbrauner, stark und herrlich aromatisierter Honig von einem Löffel!
"Success" wird anschmiegsam, wie ein weicher Lederhandschuh und weckt genau dieses Wohlbehagen!
Diese tiefe harzige Würze sorgt für eine ausgezeichnete Haltbarkeit; dadurch werden all die kleinen und größeren Duftfacetten erst richtig gewürdigt.
Je länger "Success" auf meiner Haut verweilt, desto reicher und goldener wird dieses Duftwesen.
Ich muss gestehen, ich hüte die wenigen Tropfen in meinem Miniaturflacon, auf den ich fast vergessen habe, wie einen wertvollen Schatz.
Wenn auch dieser "Erfolg" nicht mehr so schmückt und zu mir passt wie früher, so ist es doch die Einzigartigkeit dieser vergangenen Epoche, die sich auf der Haut entwickelt.
Ab und zu werde ich nun doch mit "Success" eine Reise in meine eigene Vergangenheit unternehmen: ich habe damit einen faszinierenden Reisebegleiter gefunden. Diese Gelegenheiten gilt es zu nutzen.
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