04.12.2022 - 09:16 Uhr
Matthiolo
4 Rezensionen
Matthiolo
4
Synthetik für den Nerd in mir
orb_ital war einer der ersten Düfte der Marke nomenclature, hier dreht sich alles um Orbiton besser bekannt als Iso E Super. Viele von euch kennen vermutlich diesen Duftstoff bereits von molecule 01, dem Geniestreich von Geza Schön. Und viele von euch haben vermutlich auch die Erfahrung gemacht, dass reines Iso E Super schwer fassbar ist und man es ziemlich schnell ausblendet.
Mit orb_ital will die Parfümeurin Patricia Choux die verschiedenen Facetten von Orbitone betonen und ausweiten. Bei mir hat dies den interessanten Effekt, dass ich das Zentrum des Duftes – Iso E Super – nicht immer gut wahrnehme, dafür aber die umgebenden Düfte, die diese „Leere“ umkreisen. Der Name orb_ital könnte wohl auch darauf anspielen.
Der Duft startet frisch holzig und geht dann zügig zum Hauptthema über, wo er mehrere Stunden verbleibt. Ich rieche vor allem ein Trio aus Sandelholz, Veilchen und Pfeffer, zusammengehalten vom holzig-synthetischem Iso E Super mit einem leicht rauchig/ledrigem Unterton. Der Duft bleibt über Stunden sehr gradlinig, wird aber mit der Zeit etwas weicher, wenn die Pfeffer-Komponente als erstes verschwindet. Der Gesamteindruck pendelt beim mir zwischen kühl/modern und pudrig/altbacken, je nach Stimmung und Tageszeit. Der Pfeffer bringt etwas Pepp in die cremige Sandelholz-Basis, der Duft wirkt auf mich deshalb etwas rauh und gegen den Strich gebürstet.
Sillage und Projektion sind vorhanden, aber nicht aufdringlich, der Duft bleibt transparent und „wohlerzogen“.
Die Haltbarkeit ist trügerisch, auf der Haut ist der Duft nach einem Arbeitstag definitiv verschwunden, auf der Kleidung bleibt er aber noch tagelang haften.
Ich finde orb_ital sehr passend für die Arbeit und für formelle Anlässe. Der Duft ist etwas kühl, distanziert und unsexy und trotzdem gefällig. Es ist kein Duft, bei dem mit das Herz aufgeht. Trotzdem trage ich ihn gerne und oft, da er mir im Alltag eine angenehme Aura gibt und eine gewisse Distanz und Strenge vermittelt. Nach meinem Masstab ist orb_ital klar unisex.
Der Flakon ist einem Erlenmeyer aus dem Chemielabor nachempfunden und lässt mein Apothekerherz höher schlagen. Der Sprühkopf ist toll anzusehen aber nicht so toll zu bedienen. Die Verpackung ist ein Origami-Kunstwerk, aber beim Logo mit dem sogenannten „impossible molecule“ stehen mir die Haare zu Berge (gebt dem Designer einen Grundkurs „organischer Chemie“ ) Der Preis ist meiner Meinung nach angemessen für eine kleine Firma mit originellem Konzept und professionellem Auftritt.
Die Marke nomenclature hat es mir angetan, weil die Gründer synthetische Duftstoffe in den Mittelpunkt ihrer Parfums stellen und dafür angesehene Parfumeure gewinnen konnten. Der Nerd in mir sucht genau das!
Leider scheint das Konzept nicht aufzugehen - evtl. geben Nerds nicht soviel Geld für Nischendüfte aus - und die neu veröffentlichten Düfte gehen weg vom klaren Auftritt, den die Linie für mich so attraktiv macht.
Leider wird orb_ital somit wohl bald im Orbit verschwinden...
Mit orb_ital will die Parfümeurin Patricia Choux die verschiedenen Facetten von Orbitone betonen und ausweiten. Bei mir hat dies den interessanten Effekt, dass ich das Zentrum des Duftes – Iso E Super – nicht immer gut wahrnehme, dafür aber die umgebenden Düfte, die diese „Leere“ umkreisen. Der Name orb_ital könnte wohl auch darauf anspielen.
Der Duft startet frisch holzig und geht dann zügig zum Hauptthema über, wo er mehrere Stunden verbleibt. Ich rieche vor allem ein Trio aus Sandelholz, Veilchen und Pfeffer, zusammengehalten vom holzig-synthetischem Iso E Super mit einem leicht rauchig/ledrigem Unterton. Der Duft bleibt über Stunden sehr gradlinig, wird aber mit der Zeit etwas weicher, wenn die Pfeffer-Komponente als erstes verschwindet. Der Gesamteindruck pendelt beim mir zwischen kühl/modern und pudrig/altbacken, je nach Stimmung und Tageszeit. Der Pfeffer bringt etwas Pepp in die cremige Sandelholz-Basis, der Duft wirkt auf mich deshalb etwas rauh und gegen den Strich gebürstet.
Sillage und Projektion sind vorhanden, aber nicht aufdringlich, der Duft bleibt transparent und „wohlerzogen“.
Die Haltbarkeit ist trügerisch, auf der Haut ist der Duft nach einem Arbeitstag definitiv verschwunden, auf der Kleidung bleibt er aber noch tagelang haften.
Ich finde orb_ital sehr passend für die Arbeit und für formelle Anlässe. Der Duft ist etwas kühl, distanziert und unsexy und trotzdem gefällig. Es ist kein Duft, bei dem mit das Herz aufgeht. Trotzdem trage ich ihn gerne und oft, da er mir im Alltag eine angenehme Aura gibt und eine gewisse Distanz und Strenge vermittelt. Nach meinem Masstab ist orb_ital klar unisex.
Der Flakon ist einem Erlenmeyer aus dem Chemielabor nachempfunden und lässt mein Apothekerherz höher schlagen. Der Sprühkopf ist toll anzusehen aber nicht so toll zu bedienen. Die Verpackung ist ein Origami-Kunstwerk, aber beim Logo mit dem sogenannten „impossible molecule“ stehen mir die Haare zu Berge (gebt dem Designer einen Grundkurs „organischer Chemie“ ) Der Preis ist meiner Meinung nach angemessen für eine kleine Firma mit originellem Konzept und professionellem Auftritt.
Die Marke nomenclature hat es mir angetan, weil die Gründer synthetische Duftstoffe in den Mittelpunkt ihrer Parfums stellen und dafür angesehene Parfumeure gewinnen konnten. Der Nerd in mir sucht genau das!
Leider scheint das Konzept nicht aufzugehen - evtl. geben Nerds nicht soviel Geld für Nischendüfte aus - und die neu veröffentlichten Düfte gehen weg vom klaren Auftritt, den die Linie für mich so attraktiv macht.
Leider wird orb_ital somit wohl bald im Orbit verschwinden...
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