Quattroventi - Maestrale 2008

Quattroventi - Maestrale von Paolo Gigli
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7.3 / 10 16 Bewertungen
Ein Parfum von Paolo Gigli für Damen, erschienen im Jahr 2008. Der Duft ist holzig-würzig. Es wird von Nello Gigli & Figlio vermarktet.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Süß
Frisch
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
MandarineMandarine BergamotteBergamotte JasminJasmin weiße Blütenweiße Blüten ZitroneZitrone
Herznote Herznote
BasilikumBasilikum LavendelLavendel SalbeiSalbei ZistroseZistrose
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra SandelholzSandelholz VetiverVetiver ZedernholzZedernholz
Bewertungen
Duft
7.316 Bewertungen
Haltbarkeit
7.616 Bewertungen
Sillage
6.114 Bewertungen
Flakon
8.017 Bewertungen
Eingetragen von Tivellon, letzte Aktualisierung am 04.06.2017.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 23  
Zweieinhalb Bonbon-Versuche
Die Eröffnung von Maestrale hat was Toffee-mäßiges, fast Liköriges. Es dauert ein wenig, ehe sich weitere Zutaten hervortrauen. Mandarine geht in Ordnung, ihre saftige Fruchtsüße irritiert im Kontext zunächst. Dann wittere ich eine Weißblüher-Anmutung und schließlich bildet sich im Untergrund ein seifig-schaumiger Dreh. Das wirkt gemeinsam ganz außerordentlich seltsam. Keinesfalls schlecht, nach ein paar Minuten ist das vielmehr angenehm. Aber eben seltsam.

Derlei Einzelheiten herauszuriechen, bereitet freilich gewisse Mühe, denn alles scheint dicht beieinander. Ich sollte es besser grob belassen bei „mild-florale Frucht, dezent-würzig-sauber unterlegt“. Kurioserweise wird die Mischung im Laufe des Vormittags zunehmend bonbonhaft.

Also – eineinhalbter Versuch (das Toffee von oben zählt nur halb):
„Gooooons exklüsiwe – ünsere orischinall Kräuterbonbons de Grasse. Avec ordentlisch Lavendel. Und eine Winzischkeit weiße Blüten. Ein Tröpfschen Frukht darf nischt fehlähn.“
„Wäär chat’s erfunden?“ schallt es da zurück. Es riecht nämlich, bösartig zugespitzt, wie Ricola mit Sauber-Lavendel. Gleichwohl ist das Spannungsfeld zwischen bonbonhaft-floral und schaumig-sauber recht apart.

Zum Mittag hin wandelt sich die Mixtur grundlegend, wird geradlinig-süßer, als schlichen sich – zweiter Bonbon-Versuch – mehr und mehr Sahne-Muh-Muhs hinein. Zum Glück nicht pur, nein, es eilt Hilfe herbei: Die Zistrose sorgt für einen rettenden Schlenker ins Orientalische. Erneut darf das als zumindest ansatzweise originell bezeichnet werden.

Nach sechs, sieben Stunden entwickelt sich eine Gemengelage aus vanilliger Meinetwegen-Ambra, jedenfalls direkt auf der Haut, sowie ansonsten eher labdanum-amberigen Aromen. Insgesamt entsteht eine einigermaßen gängige süßlich-cremige Mischung, der allerdings zugute zu halten ist, dass sie a) nicht nach gesüßter H-Sahne riecht und b) keine stumpfsinnige Tröten-Pamps-Synthetik entfaltet. Tatsächlich bleibt die Sache sogar halbwegs abwechslungsreich: Gelegentlich blitzen kleine Reste floraler bzw. weißblüheriger Natur auf, in Hautnähe beinahe markant, an der Grenze zum Stinkigen. Dann wiederum wehen Reminiszenzen würziger Art vorbei oder lassen sich charaktervolle harzartige Sprengsel erahnen. Ganz am Ende, abends, dominiert vanillige Nennen-wir-es-Ambra.

Freundinnen und Freunde solcher weich-balsamischer Düfte mit kleiner Kante könnten das vorliegende Gigli-Elaborat mögen. Mich persönlich reißt Maestrale indes nicht vom Sitz, mir ist schlichtweg nicht klar, was er eigentlich genau will. Und was das alles mit dem angabegemäß kühlen Wind gleichen Namens zu tun haben soll, verstehe ich – nebenbei bemerkt - schon mal gar nicht. Ich finde überhaupt nichts kühl, im Gegenteil. [Mittlerweile habe ich mich von Yalla, der Spenderin des Pröbchens (vielen Dank!) übrigens belehren lassen, dass besagter Wind durchaus süße Wärme liefern kann. Aha!]

Hinsichtlich der Irritation, welche die Relation von Kaufpreis zu Gebotenem bei meinen beiden Vor-Kommentatorinnen ausgelöst hat, darf ich berichten, dass der virtuelle Laden, dessen „i“ unlängst von vorne in die Mitte gerutscht ist, den Duft bereits für unter hundert Euronen anbot. Das mag jetzt besser passen – die genannten rund 200 waren wohl wirklich ein bisschen ambitioniert.
14 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Dobbs

100 Rezensionen
Dobbs
Dobbs
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Große Erwartungen
... habe ich mit diesem Duft verbunden, hatte mich doch das kürzlich getestete „Alhambra“ aus demselben Hause so verzaubert und begeistert und damit die Messlatte ziemlich hoch gelegt. Nun ist es mit großen Erwartungen im Parfumbereich leider meist so, dass sie bei einem schon großartigen Referenzduft nur schwerlich erfüllt werden können und dass die Enttäuschung umso schwerer wiegt, je weniger der neue Duft den Erwartungen gerecht wird.

Maestrale konnte demnach kein leichtes Spiel bei mir haben, also habe ich ihm alle Chancen eingeräumt, mich ihm mehrfach abends uneingeschränkt gewidmet und ihn heute ganztägig einem Praxistest unterzogen.

Der erste Eindruck direkt nach dem Aufsprühen ist der eines typischen, würzig-frischen Herrenduftes. Zitrische Frische durch Bergamotte und Zitrone, dazu die grüne Würze verschiedener, für meine Nase nicht einzeln identfizierbarer Kräuter. Gar nicht mal schlecht, aber Maestrale ist doch eigentlich als Damenduft klassifiziert, oder? Grundsätzlich sind mir die Gendereinteilungen völlig egal, jede und jeder soll tragen, was gefällt und passt, aber wenn eine Zuordnung denn sein soll, würde ich hier eindeutig „Herrenduft“ wählen.

Leicht irritiert und nur mäßig angetan warte ich die weitere Duftentwicklung ab. Recht schnell kommen die Hölzer der Basis deutlich erkennbar ins Spiel, die dem Duft ein wenig Wärme verleihen. Zunächst dominiert Sandelholz, dann eher die Zeder und im Hintergrund tummeln sich immer noch die grünen Kräuter. Irgendwann kommt auch noch unterschwellig eine leicht seifige Note dazu, die ich dem Vetiver zuschreibe. Ambra zeigt sich leider erst ganz am Ende, das schon nach gerade mal sieben Stunden eingeläutet wird.

Tja, was soll ich nun davon halten? Knapp bestanden lautet mein Fazit. Maestrale riecht im Großen und Ganzen recht angenehm und fein abgestimmt, zu keinem Zeitpunkt lässt er mich angewidert die Nase rümpfen. Allerdings werde ich über den gesamten Verlauf auch den Eindruck des typischen Herrenduftes nicht los – nicht gerade einer von der ganz billigen Sorte, aber eben auch überhaupt nichts Besonderes, Überraschendes. Darüber hinaus wirkt Maestrale auf mich eher altbacken, kraftlos und ohne Tiefe, er erzeugt bei mir keine Bilder, die man gemeinhin mit dem Begriff Mistral verbinden könnte. Bei einem Duft um 50 € herum wäre das vielleicht zu verzeihen, aber für einen Duft, für den 200 € auf den Tisch des Hauses zu legen sind, ist das einfach zu wenig.
7 Antworten
5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
MissPiggy

57 Rezensionen
MissPiggy
MissPiggy
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Mistral-Wind, du Wolken-Jäger, Trübsal-Mörder, Himmels-Feger, Brausender, wie lieb' ich dich! (Nietzsche)
Ein warmer, staubtrockener Wind, der durch die Landschaft weht – und Düfte mitnimmt und –bringt.Der Mistral ist DER typische Wind, der mediterranen Landschaften durchweht, mit Stärke und Kraft. Der Wind der Provence, mit ihren Lavendel- und Blütenfeldern...
Und genau das vermittelt dieser Duft – im Auftakt fächelnd, ein Hauch von Lavendel, eine Frische, eine Kühle. Milde Süße von Sommerblüten, sonnenwarme Hölzer uralter, krummer Bäume. Flirrender Staub in der Ferne, der die Sonne filtert. Lavendel , Kräuter,Blüten, die in der Mittagswärme ihre Öle freigebig um sich herum verteilen – deren Duft auch bei sinkender Sonne noch in der Landschaft hängt und diese für immer durchdringt.
Unaufdringlich entfaltet sich die Duftkomposition von „Maestrale“ von einer erfrischenden Brise zu einem kontinuierlich warm wehenden Aromastrom, eine Note von Karamell mischt sich mit den harzigen Komponenten und warmen Blumendüften zu einer würzig-weich-warmen, überaus angenehmen Mischung.
Im Hintergrund nehme ich einen Touch von Weihrauch wahr – aber nur so eben – nicht wirklich störend (weil: mich stört Weihrauch in höheren Dosen – wenn ich das riechen wollte, würde ich immer noch in die Sonntagsmessen gehen…Deformation religieuse durch beinhart kath. Erziehung)

Immer weicher, wärmer und umhüllender wird dieser Duftwind, er legt sich über die Haut wie ein Schleier aus Aromen. Dabei wird er nicht pudrig, oder gourmand – noch ist er deutlich herb – aber er ist m.E. eindeutig den eher „männlichen“ Düften zuzuordnen.
Eine gute Haltbarkeit macht Freude, und das was bleibt, ist eine Anmutung von kostbaren Holzkisten, wie für edle Tabake…. Seifen und Schmuck.
Ein angenehmer Duft, der sich nicht vordrängt. Der aber leider auch nicht den hohen Preis rechtfertigt. Da erwarte ich denn doch etwas weniger Unauffälliges.
3 Antworten

Statements

1 kurze Meinung zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Manchmal braucht es ja "einfach schöne" Düfte, die dennoch ein paar Ecken und Kanten haben: Immergeher. Der hier ist einer: floral-würzig.
1 Antwort

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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