17.11.2016 - 13:15 Uhr
DasguteLeben
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Terre d'Hermès Interferenzduft
Vor mir liegen zwei Duftstreifen benetzt mit Terre d'Hermès und diesem Billigprodukt der Marke Pascal Morabito, bekannt für das fulminante Or Black (Fougère als black hole). Und ich frage mich gerade ob Duft Welle oder Partikel ist, denn ich beobachte hier ein interessantes Interferenzphänomen. Rieche ich längere Zeit am Terre d'Hermès Streifen, ist in der Folge Bois & Vetiver nicht mehr wahrnehmbar. Umgekehrt genauso. Der Geruchseindruck des einen löscht den anderen schlicht aus, bis die Nase durch eine Pause rekalibiriert ist.
Das hängt sicherlich damit zusammen, dass der Morabito Duft ganz eindeutig ein Klon des Erfolgsparfüms von Hermès ist, wenn auch ein von einem geringeren Parfümeur als Jean Claude Ellena mit geringeren Ressourcen gestalteter. Alles ist da: die orangige Grapefuit-Note, die schieferig-feuersteinige Mineralität, Vetiver, ein Hauch Rosengeranie und Pfeffer, alles mit reichlich Iso-E-Super geschmirgelt, nur viel dünner als im Original und ohne die funkelnden Details, die Dichte und die kompositorische Stringenz - ein Rembrandt aus der Fußgängerzone eben. Auch den kann man sich ins Wohnzimmer hängen, aber da das Original kein Vermögen kostet, hieße das bei der Entscheidung Terre vs. Bois an der falschen Stelle zu sparen. In jedem Fall hat Serge Majoullier hier ex negativo sehr eindrücklich gezeigt, warum Jean Claude Ellena als einer der großen maître parfumeurs unserer Zeit betrachet wird.
Das hängt sicherlich damit zusammen, dass der Morabito Duft ganz eindeutig ein Klon des Erfolgsparfüms von Hermès ist, wenn auch ein von einem geringeren Parfümeur als Jean Claude Ellena mit geringeren Ressourcen gestalteter. Alles ist da: die orangige Grapefuit-Note, die schieferig-feuersteinige Mineralität, Vetiver, ein Hauch Rosengeranie und Pfeffer, alles mit reichlich Iso-E-Super geschmirgelt, nur viel dünner als im Original und ohne die funkelnden Details, die Dichte und die kompositorische Stringenz - ein Rembrandt aus der Fußgängerzone eben. Auch den kann man sich ins Wohnzimmer hängen, aber da das Original kein Vermögen kostet, hieße das bei der Entscheidung Terre vs. Bois an der falschen Stelle zu sparen. In jedem Fall hat Serge Majoullier hier ex negativo sehr eindrücklich gezeigt, warum Jean Claude Ellena als einer der großen maître parfumeurs unserer Zeit betrachet wird.