17.01.2023 - 06:28 Uhr

Serenissima
1158 Rezensionen

Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
15
Roja Dove: Der Leopard wechselt seine Flecken nicht
Stöbern auf Märkten, gleich welcher Art, ist immer wieder interessant; Stunden kann man dort zubringen und findet Unerwartetes.
Wer aber, außer Roja Dove, findet auf so einem Markt ein kleines Büchlein mit Parfumrezepturen?
Würden wir diese überhaupt erkennen?
Die Inschrift lautet Pierre de Velay: Ein Name nur, mehr nicht.
Alles zu diesem Namen ist und bleibt ein Mysterium.
Als alles Suchen nichts ergibt, beschließt er, diese Aufzeichnungen in seinen Laboren zum Leben zu erwecken.
Sie sind zu schade, um nicht mit den Parfumliebhabern der Welt geteilt zu werden.
So werden sie zur Inspiration für seine Kollektion „Pierre de Velay by Roja Dove“.
Diese Kollektion ist bescheidener im Auftreten als seine bekannten Düfte; die Flacons weniger pompös, eher von einer zeitlosen Klassik, die anspricht und neugierig macht.
So ist „Amour“ genau das, was der Name verrät: Eine Verlockung im Duft, die uns eine intensive Liebesgeschichte erzählt.
Nur verrät er uns nicht, wer hier wen liebt: Er lässt Raum für Phantasie, Staunen und zeigt uns unendliche Zärtlichkeit.
Statt mit den gewohnten schwungvollen und großzügigen Pinselstrichen ein pompöses Duftbild zu skizzieren, benutzte Roja Dove für „Amour“ feinere Pinsel, schuf sanftere Konturen, blieb aber bei seinen uns so wohlbekannten Duftnoten und herauskommt – natürlich ein Chypreduft à la Roja!
Wie kann es anders sein!
Bergamotte und Limette eröffnen einen frischen, sommerlich flirrenden Flirt: Zu diesem Zeitpunkt der Duftentwicklung ist noch alles offen und doch prickelt es schon!
Aber bereits der nächste Schritt lässt uns keine Wahl mehr:
Es ist unmöglich, sich nicht in dieses Arrangement aus duftiger Verführung zu verlieben, das uns als großes Blumenbouquet galant zu Füßen gelegt wird.
Hier sind sie versammelt, in ihrer vollen Schönheit, die unsere Sinne immer wieder berührt:
Duftintensive Veilchen in ihren dunkelvioletten Samtgewändern und fast unschuldig-zarte Orangenblüten laden zum romantischen Träumen ein, bevor sich der großköpfige Jasmin mit goldenen, von weißen Blütenblättern umrahmten Gesichtern, raffiniert von morgendlicher, sauberer Frische bis hin zur nächtlichen schweren Sinnlichkeit entwickelt.
Dies ist der verführerische Moment, ehe sich deren schwere Aromen mit dem der klassischen Duftrosen vermählen. Diese nun erwachte Erotik wird von Heliotrop in warme Vanille-ähnliche Duftschleier gehüllt: Venus und mit ihr die Liebe erwachen!
Ja, sie erwacht und wird durch die geschickt angeordneten Bausteine der Basisnoten zu einer Leidenschaft, der Ingwer und Safran sofort Würze verleihen.
In deren Armen gleiten wir in die ursprüngliche und erdige Kraft von Patchouli und Moos, die ein weiches, bereits leise vibrierendes Polster schaffen.
Die weibliche Weichheit der Blumengöttin wird nun überlagert und gleichzeitig unterstrichen (wie raffiniert!) von maskulinen Hölzern: hier Sandel- und das immer etwas weichere Zedernholzaroma.
Aber pst: Labdanum, Benzoe und herrlicher Weihrauch überziehen diese intime Szene mit ihren würzigen Rauchschleiern und eine weiche Decke aus Tolubalsam, Vanille und Moschus deckt sie schließlich zu.
Was sich anschließend entwickelt, bleibt der Phantasie eines jeden überlassen.
Sillage und Haltbarkeit sind die der Roja-Düfte, die wir gewöhnt sind.
Wenn auch im Ganzen etwas leichter, transparenter, bleibt doch die Reichhaltigkeit der auch hier elegant miteinander verbundenen Duftnoten.
Mich erstaunt und fasziniert ohnehin immer wieder, welche Duftvielfalt aus dem uns so Wohlbekannten entstehen kann, wenn man es gekonnt, mit Raffinesse und Liebe zusammenstellt.
Auch wenn wir Blumen pflücken und zu einem Strauß zusammenstellen, wird der heutige dem von gestern nicht ähneln, haben wir auch Blüten der gleichen Pflanze genommen.
„Amour von Pierre de Velay" ist eine eigene Marke, bleibt aber eben ein Kind Roja Doves.
Auch hier kann der Leopard seine Flecken nicht wechseln.
Das macht gar nichts: „Amour“ ist eine charmante Liebesgeschichte in Duft, von einem Connaisseur erzählt und mit bereiten Sinnen empfangen.
Ich bin gespannt, ob ich noch andere Kompositionen dieser Marke treffen werde.
Natürlich ist meine Neugier geweckt.
Auch ich kann meine Flecken nicht wechseln ...
Wer aber, außer Roja Dove, findet auf so einem Markt ein kleines Büchlein mit Parfumrezepturen?
Würden wir diese überhaupt erkennen?
Die Inschrift lautet Pierre de Velay: Ein Name nur, mehr nicht.
Alles zu diesem Namen ist und bleibt ein Mysterium.
Als alles Suchen nichts ergibt, beschließt er, diese Aufzeichnungen in seinen Laboren zum Leben zu erwecken.
Sie sind zu schade, um nicht mit den Parfumliebhabern der Welt geteilt zu werden.
So werden sie zur Inspiration für seine Kollektion „Pierre de Velay by Roja Dove“.
Diese Kollektion ist bescheidener im Auftreten als seine bekannten Düfte; die Flacons weniger pompös, eher von einer zeitlosen Klassik, die anspricht und neugierig macht.
So ist „Amour“ genau das, was der Name verrät: Eine Verlockung im Duft, die uns eine intensive Liebesgeschichte erzählt.
Nur verrät er uns nicht, wer hier wen liebt: Er lässt Raum für Phantasie, Staunen und zeigt uns unendliche Zärtlichkeit.
Statt mit den gewohnten schwungvollen und großzügigen Pinselstrichen ein pompöses Duftbild zu skizzieren, benutzte Roja Dove für „Amour“ feinere Pinsel, schuf sanftere Konturen, blieb aber bei seinen uns so wohlbekannten Duftnoten und herauskommt – natürlich ein Chypreduft à la Roja!
Wie kann es anders sein!
Bergamotte und Limette eröffnen einen frischen, sommerlich flirrenden Flirt: Zu diesem Zeitpunkt der Duftentwicklung ist noch alles offen und doch prickelt es schon!
Aber bereits der nächste Schritt lässt uns keine Wahl mehr:
Es ist unmöglich, sich nicht in dieses Arrangement aus duftiger Verführung zu verlieben, das uns als großes Blumenbouquet galant zu Füßen gelegt wird.
Hier sind sie versammelt, in ihrer vollen Schönheit, die unsere Sinne immer wieder berührt:
Duftintensive Veilchen in ihren dunkelvioletten Samtgewändern und fast unschuldig-zarte Orangenblüten laden zum romantischen Träumen ein, bevor sich der großköpfige Jasmin mit goldenen, von weißen Blütenblättern umrahmten Gesichtern, raffiniert von morgendlicher, sauberer Frische bis hin zur nächtlichen schweren Sinnlichkeit entwickelt.
Dies ist der verführerische Moment, ehe sich deren schwere Aromen mit dem der klassischen Duftrosen vermählen. Diese nun erwachte Erotik wird von Heliotrop in warme Vanille-ähnliche Duftschleier gehüllt: Venus und mit ihr die Liebe erwachen!
Ja, sie erwacht und wird durch die geschickt angeordneten Bausteine der Basisnoten zu einer Leidenschaft, der Ingwer und Safran sofort Würze verleihen.
In deren Armen gleiten wir in die ursprüngliche und erdige Kraft von Patchouli und Moos, die ein weiches, bereits leise vibrierendes Polster schaffen.
Die weibliche Weichheit der Blumengöttin wird nun überlagert und gleichzeitig unterstrichen (wie raffiniert!) von maskulinen Hölzern: hier Sandel- und das immer etwas weichere Zedernholzaroma.
Aber pst: Labdanum, Benzoe und herrlicher Weihrauch überziehen diese intime Szene mit ihren würzigen Rauchschleiern und eine weiche Decke aus Tolubalsam, Vanille und Moschus deckt sie schließlich zu.
Was sich anschließend entwickelt, bleibt der Phantasie eines jeden überlassen.
Sillage und Haltbarkeit sind die der Roja-Düfte, die wir gewöhnt sind.
Wenn auch im Ganzen etwas leichter, transparenter, bleibt doch die Reichhaltigkeit der auch hier elegant miteinander verbundenen Duftnoten.
Mich erstaunt und fasziniert ohnehin immer wieder, welche Duftvielfalt aus dem uns so Wohlbekannten entstehen kann, wenn man es gekonnt, mit Raffinesse und Liebe zusammenstellt.
Auch wenn wir Blumen pflücken und zu einem Strauß zusammenstellen, wird der heutige dem von gestern nicht ähneln, haben wir auch Blüten der gleichen Pflanze genommen.
„Amour von Pierre de Velay" ist eine eigene Marke, bleibt aber eben ein Kind Roja Doves.
Auch hier kann der Leopard seine Flecken nicht wechseln.
Das macht gar nichts: „Amour“ ist eine charmante Liebesgeschichte in Duft, von einem Connaisseur erzählt und mit bereiten Sinnen empfangen.
Ich bin gespannt, ob ich noch andere Kompositionen dieser Marke treffen werde.
Natürlich ist meine Neugier geweckt.
Auch ich kann meine Flecken nicht wechseln ...
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