12.08.2019 - 12:44 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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6
Majestät kann auch weiblich
"Le Roi Empereur" aus der Collection Impériale des Traditionshauses Rancé ist nicht ganz zu Unrecht als purer Herrenduft klassifiziert.
Das darf er auch gerne bleiben; aber ich machte die Erfahrung, dass dieser königliche Kaiser gern auch Grenzen überschreitet: weibliche Haut scheint ihm sehr sympathisch zu sein.
Napoleon war bei der Gebietseroberung maßlos und liess sich nicht nur zum Kaiser der Franzosen, sondern auch noch zum König von Italien krönen: ob er bei der Krönung in Mailand auch "selbst Hand anlegte", ist mir nicht bekannt.
Aber auch Frauen gegenüber war er nicht nur charmant; bekanntlich nahm er sich auch auf diesem Gebiet, was ihn gerade lockte: er wollte eben in jeder Beziehung ein ganz Großer sein!
Rancé hat in seiner Collection Impériale viele Hoheiten in Duftform gekleidet. Und so kommt man dort auch nicht um diese schillernde Gestalt der Weltgeschichte herum.
"Le Roi Empereur" ist eine sehr edle Kombination, die sehr kleidsam ist und bei mir keine Duft-Langeweile aufkommen lässt.
Mit Anis fremdele ich bekanntlich immer etwas. Aber hier, Hand in Hand mit Lavendel (sehr schön krautig-würzig!) und der liebenswerten Orangenblüte, bleibt dessen Aroma ein wenig hinter der mir immer leicht lästigfallenden Intensität zurück: es entsteht ein angenehm gewürzter Auftakt, der die Vorfreude auf weitere Duft-Entwicklungen weckt.
Kardamom und Iris - erfreulich wenig pudrig, diese Dame! (nun Perücken wurden ja auch vor diesem Kaisertum abgeschafft) - bleiben auf der Gewürzseite, wogegen die reife, dunkle Duftrose und das nicht minder aromareiche Veilchen den erst zarten Akkord der Orangenblüten unterstreichen und dann auch deutlich verstärken; später auch leider etwas in den Hintergrund drängen.
Jeweils eine gute Spur von Zimt und Moschus wird über das Ganze gestreut, bevor Leder und Zeder der bisher leicht blumigen Würze einen maskulinen Touch verpassen.
Das erklärt auch die deutliche Einstufung als Herrenduft.
Wahrscheinlich mussten in der Entstehungszeit dieser Kreation Weibchen noch zart und fein, eventuell sinnlich-verlockend duften; aber "richtige Kerle" kamen eben in Leder und Zeder daher, wenn sie schon nicht mit dem Säbel rasselten und nach Pferdestall rochen.
Allerdings krönt Amber schließlich den Duftverlauf: seine Majestät liebten glitzerndes Gold und Geschmeide.
Ich weiß gar nicht mehr, wem ich diese Duftprobe zu verdanken habe, aber ich fühlte mich mit seiner K. und K-Hoheit sehr wohl.
Leider ist das Zerstäuberchen jetzt leer; es darf zwischen den Handtaschen seinen letzten Charme "versprühen" (eher verdunsten). Dort ist es in guter Gesellschaft.
Die Haltbarkeit ist bei dieser geschickten Dosierung aller Duftnoten nicht so gewaltig; aber auf der Leder-/Zederbasis bleibt auch dieser blumig-würzige Hauch recht lange auf meiner Haut erhalten.
Fünf bis sechs Stunden kamen immer zusammen - vielleicht lieben Seine Majestät "Fischblütige"!
Die Verabschiedung dieses Duft-Kunstwerkes war immer sehr höflich: ein leises Sich-Zurückziehen und doch eine feine Erinnerung an das Gewesene hinterlassend.
Wie schon bei den beiden anderen Düften dieses Unternehmens, die ich bisher kennenlernen durfte, hat mich auch "Le Roi Empereur" angenehm und sehr elegant begleitet.
Ein wahrer "Duft-Gentleman" begegnete mir, dessen unaufdringliche Noblesse sicher nicht Jedermanns/-fraus Sache sein wird.
Dieser Herrscher kommt vielleicht ein wenig altmodisch daher; aber auf eine sehr liebenswerten Art und Weise!
Das darf er auch gerne bleiben; aber ich machte die Erfahrung, dass dieser königliche Kaiser gern auch Grenzen überschreitet: weibliche Haut scheint ihm sehr sympathisch zu sein.
Napoleon war bei der Gebietseroberung maßlos und liess sich nicht nur zum Kaiser der Franzosen, sondern auch noch zum König von Italien krönen: ob er bei der Krönung in Mailand auch "selbst Hand anlegte", ist mir nicht bekannt.
Aber auch Frauen gegenüber war er nicht nur charmant; bekanntlich nahm er sich auch auf diesem Gebiet, was ihn gerade lockte: er wollte eben in jeder Beziehung ein ganz Großer sein!
Rancé hat in seiner Collection Impériale viele Hoheiten in Duftform gekleidet. Und so kommt man dort auch nicht um diese schillernde Gestalt der Weltgeschichte herum.
"Le Roi Empereur" ist eine sehr edle Kombination, die sehr kleidsam ist und bei mir keine Duft-Langeweile aufkommen lässt.
Mit Anis fremdele ich bekanntlich immer etwas. Aber hier, Hand in Hand mit Lavendel (sehr schön krautig-würzig!) und der liebenswerten Orangenblüte, bleibt dessen Aroma ein wenig hinter der mir immer leicht lästigfallenden Intensität zurück: es entsteht ein angenehm gewürzter Auftakt, der die Vorfreude auf weitere Duft-Entwicklungen weckt.
Kardamom und Iris - erfreulich wenig pudrig, diese Dame! (nun Perücken wurden ja auch vor diesem Kaisertum abgeschafft) - bleiben auf der Gewürzseite, wogegen die reife, dunkle Duftrose und das nicht minder aromareiche Veilchen den erst zarten Akkord der Orangenblüten unterstreichen und dann auch deutlich verstärken; später auch leider etwas in den Hintergrund drängen.
Jeweils eine gute Spur von Zimt und Moschus wird über das Ganze gestreut, bevor Leder und Zeder der bisher leicht blumigen Würze einen maskulinen Touch verpassen.
Das erklärt auch die deutliche Einstufung als Herrenduft.
Wahrscheinlich mussten in der Entstehungszeit dieser Kreation Weibchen noch zart und fein, eventuell sinnlich-verlockend duften; aber "richtige Kerle" kamen eben in Leder und Zeder daher, wenn sie schon nicht mit dem Säbel rasselten und nach Pferdestall rochen.
Allerdings krönt Amber schließlich den Duftverlauf: seine Majestät liebten glitzerndes Gold und Geschmeide.
Ich weiß gar nicht mehr, wem ich diese Duftprobe zu verdanken habe, aber ich fühlte mich mit seiner K. und K-Hoheit sehr wohl.
Leider ist das Zerstäuberchen jetzt leer; es darf zwischen den Handtaschen seinen letzten Charme "versprühen" (eher verdunsten). Dort ist es in guter Gesellschaft.
Die Haltbarkeit ist bei dieser geschickten Dosierung aller Duftnoten nicht so gewaltig; aber auf der Leder-/Zederbasis bleibt auch dieser blumig-würzige Hauch recht lange auf meiner Haut erhalten.
Fünf bis sechs Stunden kamen immer zusammen - vielleicht lieben Seine Majestät "Fischblütige"!
Die Verabschiedung dieses Duft-Kunstwerkes war immer sehr höflich: ein leises Sich-Zurückziehen und doch eine feine Erinnerung an das Gewesene hinterlassend.
Wie schon bei den beiden anderen Düften dieses Unternehmens, die ich bisher kennenlernen durfte, hat mich auch "Le Roi Empereur" angenehm und sehr elegant begleitet.
Ein wahrer "Duft-Gentleman" begegnete mir, dessen unaufdringliche Noblesse sicher nicht Jedermanns/-fraus Sache sein wird.
Dieser Herrscher kommt vielleicht ein wenig altmodisch daher; aber auf eine sehr liebenswerten Art und Weise!
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