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Top Rezension
Herbstreife
Disclaimer: Ich bin ein älterer Herr im fortgeschrittenen Rentenalter, welcher Düfte Zeit seines Lebens zur persönlichen Freude aufgetragen hat. Ich besitze weder eine analytische Nase und professionelles Hintergrundwissen, noch den Drang bei Bewertungen möglichst objektiv zu bleiben, soweit dieses bei Düften überhaupt möglich erscheint.
Wenn die ersten Tage im August vergangen sind, dann sitzt man mitunter am abendlichen Gartentisch, genießt ein Glas portugiesischen Rotwein, und man erinnert sich.
Läßt den Sommer Revue passieren, zieht Bilanz darüber, ob man seine kurze Erdenzeit in den zurückliegenden Wochen wohl auch brav und sinnvoll genutzt hätte, und merkt gar nicht wie der Blick ganz sanft in eine dunkle Ecke des Gartens gezogen wird, welche aber überhaupt nicht düster, sondern eher glückverheißend wirkt.
Dort ganz am Ende, noch hinter den Gemüsebeeten und Kräutern wachsen an einem alten Zaune - vermutlich schon seit über hundert Jahren - die schmackhaftesten Brombeeren dieser Erde.
Und dann steht man auf, geht bedächtig dorthin, riecht daran, und freut sich auf die geringe Ernte der nun kommenden Wochen.
In meinen Augen fängt kaum ein Duft das Gartenthema so wundervoll ein wie Versaces The Dreamer.
Seine fruchtige Süße ist von solch einem zarten Liebreiz, dass sie sich nahezu schöpferisch wildwachsend mit den kräutrigen Aromen verbindet. Ich möchte bei diesem Eau de toilette bewusst keine einzelnen Duftnoten aufspüren, sondern den ganzen Garten auf mich wirken lassen.
Keinen von diesen grässlichen Betongärten mit Baumarktkübelpflanzen in Antikdesigntöpfen, und auch keinen durchdesignten Protzgarten mit Koikarpfenteich und Holzbrücke - nein, ich spreche von einem richtigen Garten wie man ihn bei Großeltern findet, wo hunderte Farben und Gerüche auf einen kleinen Menschen niederprasseln, mit Kirsch- und Apfelbäumen, wo Gurken wachsen, das braungelbe Laub der Bäume den Rasen bedeckt, und alte Holzlatten an der Böschung eines kleinen Dorfbaches vermodern.
Möglicherweise ist dieses Bild so kitschig wie die Synthetik dieses Duftes, möglicherweise weil die Gegenwart zu hektisch geraten ist, um solche Gärten mit all ihrer rückenschweren Arbeit überhaupt noch überleben zu lassen, möglicherweise reagieren wir deshalb zuweilen zynisch auf diese Form der Nettigkeit, und möglicherweise liebe ich Versaces The Dreamer genau aus diesem Grunde umso mehr.
Dass dieser Duft nebenbei mit einen der geschmackvollsten Flakons am Markt und einem sehr attraktiven Preis verführt, dies sei erwähnt, ohne die Schönheit des eigentlichen Duftes aber auch nur im Geringsten relativieren zu wollen.
Wenn die ersten Tage im August vergangen sind, dann sitzt man mitunter am abendlichen Gartentisch, genießt ein Glas portugiesischen Rotwein, und man erinnert sich.
Läßt den Sommer Revue passieren, zieht Bilanz darüber, ob man seine kurze Erdenzeit in den zurückliegenden Wochen wohl auch brav und sinnvoll genutzt hätte, und merkt gar nicht wie der Blick ganz sanft in eine dunkle Ecke des Gartens gezogen wird, welche aber überhaupt nicht düster, sondern eher glückverheißend wirkt.
Dort ganz am Ende, noch hinter den Gemüsebeeten und Kräutern wachsen an einem alten Zaune - vermutlich schon seit über hundert Jahren - die schmackhaftesten Brombeeren dieser Erde.
Und dann steht man auf, geht bedächtig dorthin, riecht daran, und freut sich auf die geringe Ernte der nun kommenden Wochen.
In meinen Augen fängt kaum ein Duft das Gartenthema so wundervoll ein wie Versaces The Dreamer.
Seine fruchtige Süße ist von solch einem zarten Liebreiz, dass sie sich nahezu schöpferisch wildwachsend mit den kräutrigen Aromen verbindet. Ich möchte bei diesem Eau de toilette bewusst keine einzelnen Duftnoten aufspüren, sondern den ganzen Garten auf mich wirken lassen.
Keinen von diesen grässlichen Betongärten mit Baumarktkübelpflanzen in Antikdesigntöpfen, und auch keinen durchdesignten Protzgarten mit Koikarpfenteich und Holzbrücke - nein, ich spreche von einem richtigen Garten wie man ihn bei Großeltern findet, wo hunderte Farben und Gerüche auf einen kleinen Menschen niederprasseln, mit Kirsch- und Apfelbäumen, wo Gurken wachsen, das braungelbe Laub der Bäume den Rasen bedeckt, und alte Holzlatten an der Böschung eines kleinen Dorfbaches vermodern.
Möglicherweise ist dieses Bild so kitschig wie die Synthetik dieses Duftes, möglicherweise weil die Gegenwart zu hektisch geraten ist, um solche Gärten mit all ihrer rückenschweren Arbeit überhaupt noch überleben zu lassen, möglicherweise reagieren wir deshalb zuweilen zynisch auf diese Form der Nettigkeit, und möglicherweise liebe ich Versaces The Dreamer genau aus diesem Grunde umso mehr.
Dass dieser Duft nebenbei mit einen der geschmackvollsten Flakons am Markt und einem sehr attraktiven Preis verführt, dies sei erwähnt, ohne die Schönheit des eigentlichen Duftes aber auch nur im Geringsten relativieren zu wollen.
20 Antworten


Sehr schöner Kommentar :)
möglicherweise habe ich hier selten einen so schönen Text eines Beinahe-Novizen gelesen.
Gewiss aber freue ich mich auf weiter Texte aus Deinem ! :)
P.S. Den Disclaimer hast du gar nicht nötig.
Deine Beschreibung muss nicht relativiert werden ;-)
Ich hab den Duft auch, aber habe ihn bisher nicht bewusst getragen um ihn länger auszuprobieren, aber er ist definitiv angenehm und auf seine Art bezaubernd.
Sollte ihn mal auftragen nach deinem Text