Unheimlich 2017

Unheimlich von WienerBlut
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7.5 / 10 57 Bewertungen
Ein beliebtes limitiertes Parfum von WienerBlut für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2017. Der Duft ist harzig-ledrig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache Limitierte Edition
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Duftrichtung

Harzig
Ledrig
Animalisch
Holzig
Würzig

Duftnoten

CostusCostus LavendelLavendel ZistroseZistrose BibergeilBibergeil AmbraAmbra BirkenteerBirkenteer IrisIris Jasmin-SambacJasmin-Sambac KakaoKakao KardamomKardamom KreuzkümmelKreuzkümmel OpoponaxOpoponax WildlederWildleder ZibetZibet roter Pfefferroter Pfeffer VetiverVetiver

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.557 Bewertungen
Haltbarkeit
8.048 Bewertungen
Sillage
7.251 Bewertungen
Flakon
8.052 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.017 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 13.04.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Preis
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
NuiWhakakore

96 Rezensionen
NuiWhakakore
NuiWhakakore
Top Rezension 48  
Heite grob ma Tote aus
Heute feiern wir wieder. Fasching auf dem Friedhof. Grufti-Disko in der Gruft. Wie die Tiere drängen wir uns in den Schatten. Warm, aber sanft. Brutal ist die Welt draußen, hier ist dafür kein Platz. Die Bewohner schätzen die Ruhe sehr. Wir reiben unsere ledernen Körper an kalten Marmor. Die harzigen Fackeln sprühen Lavendelfunken. Scharf der Geruch der Nacht. Süße Blumen sprießen durch würzigen Teer. Die Party ist dann doch schnell zu Ende. Fröhlich sein hat jetzt keinen Raum. Zuhause früh ins Bett. Alkohol ist keine Lösung, aber er hilft. Lichter aus über Europe Central.

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Ich mag Wiener Blut sehr gerne, so wie auch Wien, den Schmäh, das leicht morbide, den schwarzen Humor, das Böse mit einem lächeln serviert. Also hat es auch Unheimlich bei mir schon mal unheimlich leicht. Er passt für mich auch sehr gut nach Wien. Wien im Winter, wenn der Wind eisig durch die Gassen pfeift und es draußen so gar nicht gemütlich ist und man sich lieber ganz schnell ins nächste Café verdrückt.
Er startet bei mir mit so ziemlich allem was so drin ist gleichzeitig. Eine schöne Wildledernote, Gewürze, die aber nicht einzeln erkennbar sind, süßliche Harze und eine gehörige Portion Animalik (Zibet, Bibergeil, Kreuzkümmel). Das ganze ist durchaus dunkel gehalten, dabei aber sehr sanft und warm, eher kuschelig. Blümchen sind erkennbar, spielen aber keine große Rolle. Eine ganz leichte Frische schwingt auch mit. Ich würde das auf den Lavendel und vielleicht auch den Vetiver schieben, aber auch das ist untergeordnet. Eine scharfe Note mache ich noch aus, die ich dem Costus zuschreiben würde. Was ich so gar nicht wahrnehme ist Kakao, worüber ich aber auch nicht traurig bin. Positiv erwähnen möchte ich noch den Birkenteer, der mich normalerweise sehr schnell in die Flucht schlägt, hier aber so dezent ist, daß er mich nicht stört. Große Entwicklung hat der Duft nicht (genau genommen eigentlich keine), aber das stört mich nicht weiter. Er ist über 8 Stunden ein sanfter Begleiter. Ein schöner Duft, durchaus mit einem dunklen, aber nicht unheimlichen Wesen.

Mit Dank an Delighful!

Der Sound zum Duft kommt von Voodoo Jürgens:
https://www.youtube.com/watch?v=PvJ9L9gmJSs

Das Buch zur Lage:
William T. Vollmann – Europe Central
40 Antworten
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
FioreMarina

29 Rezensionen
FioreMarina
FioreMarina
Top Rezension 29  
Unheimlich! Oder: Die Kunst, ein Mann zu sein
Er konnte die Männer nicht sehen, aber er konnte sie spüren. Ihre Präsenz füllte den Raum mit dem Knistern der Erwartung. Der Krieger hielt die Augen geschlossen. Ohnehin hätten sie ihm nichts genutzt hinter der Binde, die keinen Lichtstrahl hindurch ließ. Der Meister verstand eben sein Handwerk.
Aber er wäre nicht sein ganzes Leben lang Krieger gewesen ohne dass seine Sinne sich geschärft hätten. Auch ohne seine Augen zu benutzen wusste er, dass er sich unter der Erde befand. Er hatte die Geräusche der Nacht hinter sich gelassen, das Schreien des Käuzchens, den Wind, leicht wie kühle Finger, die an seinen Wangen strichen; die Gerüche des Feldes lagen noch in seiner Nase; Geisterblumen, längst vergangen, Erinnerungen aus einer Welt, in der es jetzt Frühling war, und doch wehte ein Schatten ihrer Süße hier an diesen Ort.
Er spürte Stein unter seinen Füßen; das Echo seiner Schritte war eng gewesen von dem Augenblick an, in dem sie das Feld verlassen hatten, es musste ein Gang gewesen sein, die Kühle der Wände von beiden Seiten spürbar auf dem Marsch in den Schoß der Erde. Dann hatte sich das Echo geweitet und schließlich waren sie stehen geblieben.
Es war nicht länger kühl. Die Wärme von Feuer und lebenden Körpern erfüllte den Raum; es roch nach dem harzigen Teer der Fackeln und dem Rauch, den sie verbreiteten; jemand hatte Kräuter verbrannt; ihr feines Aroma mischte sich in die Luft. Auch nach Leder roch es; nach den Lederwämsern der unsichtbaren Männer, die, in unzähligen Schlachten getragen, sich längst mit dem Körperduft ihrer Träger verbunden hatten. Der Krieger konnte die Präsenz ihrer Körper spüren ohne sie zu sehen, und darüber hinaus noch eine weitere, deutlich stärkere, kraftvoll pulsierende, den tröstlichen Duft nach Stallwärme und Tier verströmend. Er hörte das Klirren einer Kette, an der jemand zerrt. Noch ein Geruch war in der Luft und ließ den Krieger sich mit jeder Sehne anspannen, denn er war unverkennbar und unvergesslich: der Geruch nach auf Süßgras getrocknetem Blut.
„Hier ist einer, der Aufnahme begehrt“, sagte hinter ihm die Stimme des Meisters. Ein Zug an seinem Hinterkopf; fast beiläufig fiel die Binde. Blinzelnd schaute der Krieger in den Höhlenraum, vom Licht der Fackeln tanzend erhellt, golden, orange und schwarz. Auf den steinernen Bänken ruhten die Männer rechts und links vor dem Opferstock. Sie hatten ihre Augen auf ihn gerichtet, alt wie das Leben und dunkel vor Geheimnis. Er erkannte im flackernden Licht die Gestalt Julius Caesars, dreiundzwanzig Schnitte, sauber rot umrandet, zierten das ansonsten blütenweiße Senatorengewandt. Neben ihm Brutus, dem er nichts nachzutragen schien, weil sie ja beide das Spiel kannten, das sie spielten, und den Einsatz auch. Auf der anderen Seite des Raums, den beiden gegenüber, König Arthus, das Schwert Excalibur lag quer vor ihm und das Licht tanzte über seine Klinge. Er hatte Lancelot an der Seite, dem eine dunkle Locke in das ebenmäßige Gesicht fiel. Die Beiden wirkten müde von der ewigen Suche nach dem Gral und auch erleichtert, an einem Ort zu sein, an dem es einmal nicht, nicht einmal hintergründig um Guinevere gehen würde.
Und weiter im Hintergrund, war das Mozart? Der Krieger war sich nicht ganz sicher, denn der Mann trug seine Perücke nicht und den Puder hatte er beiseitegelassen. Ein feinsinniges Lächeln spielte um seine Lippen, als wolle er sagen: Von wegen Freimaurer – die wissen gar nichts!
Ganz sicher dagegen war sich der Krieger bei dem Mann, der ihm zunächst lagerte: Che hatte seinen Patronengürtel abgenommen und ließ ihn durch die Hände gleiten wie eine Gebetskette. Er betrachtete den Krieger mit gerunzelter Stirn als würde er sich fortwährend darüber ärgern, dass sein schönes Gesicht ihn vom Partisanen zum Teenie-Idol hatte werden lassen.
In der Mitte zwischen den Steinbänken stand der Opferstock; eine massive Eisenkette war daran befestigt und hielt einen mächtigen Stier, der schnaubend und stampfend sein Schicksal erwartete.
„Dann muss er die Prüfung bestehen“, sagte König Arthus, der Ranghöchste im Raum, auch wenn das Caesar ärgerte und Che das anders sah.
Brutus erhob sich und nahm, das nickende Einverständnis von Arthus vorausgeschickt, Excalibur auf.
Irgendwie überrascht es mich nicht, dass der das mit dem Schlachtermesser übernimmt, dachte der Krieger, als Brutus ihm das Schwert entgegenhielt.
Er nahm es, wog es in der Hand, dann folgte er dem Meister an der Rinne mit getrocknetem Opferblut entlang vor zu dem Stier.
„Bestehe die Prüfung!“ rief der Meister und das Echo seiner Stimme geisterte über die Höhlenwände. „Ein Krieger bist du. Nun werde zum Mann!“
Der Krieger trat an den Stier heran. In der Rechten das Schwert, strich er mit der Linken über den mächtigen Hals, das glatte Fell, und spürte das Pulsieren der Schlagader unter seiner Hand. Es war ein schneller Tod, das wusste er. Ein gnädiger Tod. Was immer das heißen mag. Er schloss die Augen, atmete den Duft des Tieres ein, so tröstlich, so stark.
Dann blickte er dem Stier in die Augen, dunkel und sanft. Etwas an diesem Blick kam ihm bekannt vor, aber er erinnerte sich nicht gleich, bis es ihm doch einfiel. Das war sein Blick. Es waren seine Augen, die ihm entgegensahen.
Der Krieger holte aus. Dann stieß er das Schwert vor dem Stier in den Stein.
„Ich bin ein Mann“, sagte er. Dann drehte er sich um und ging, ohne einen Blick zurück, aus der Höhle, aus dem Duft nach Rauch, Leder, Gewürz und Tier, der Nacht entgegen, die heller wurde und nach Kakao zu duften begann, und während er ging, verstand er, dass er die Prüfung bestanden hatte, und sie sagte:
„Guten Morgen!“
Als er die Augen aufschlug, saß sie an der Bettkante, eine Tasse dampfende heiße Schokolade zwischen den Händen und lächelte auf ihn herunter.
„Oh Gott!“ murmelte er, die Stimme noch belegt vom Schlaf, „Ich hab‘ vielleicht wild geträumt… Mithraskult, Tieropfer, Che Guevara…“
„Das kommt von dem Zeugs, dass du dir gestern Abend draufgesprüht hast“, meinte sie. Ich hab‘ das auch die ganze Nacht über gerochen.“
Er führte das Handgelenk an die Nase und schnupperte. „Man riecht es immer noch“, stellte er fest. „Heftig.“ Und männlich. Und sehr archaisch.
Er lächelte, während er sich in die Kissen zurücksinken ließ. Er würde sich wohl einen Flakon davon besorgen, wenn er noch einen ergattern konnte. Ein bisschen archaische Männlichkeit darf schließlich sein, zumindest am Handgelenk. Man muss es ja nicht damit übertreiben.
20 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Gschpusi

294 Rezensionen
Gschpusi
Gschpusi
Top Rezension 2  
Mondnacht
Es war als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nur träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es raunten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
(Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff)
.
Unheimlich schön und beruhigend wie dieses tief ins Herz gehende Gedicht von Eichendorff. Ein Traum, eine freie Seele, ein Loslassen. Verführerisch mit einer guten Portion Sinnlichkeit. Es ist "Unheimlich", wie dieser Duft einen berührt. Opoponax, welches süß und harzig verführerisch um Deine Nase schleicht. Ein Myrrhe-Duft, der trotz seiner Süße noch etwas erdiges und knarziges an sich hat. Balsamisch und heilend schon fast.
Trockener Kakao, fast schon staubtrocken und herb wie eine 90% Bitterschokolade. Ein wenig süß-schokoladig, aber gerade nur so viel, dass man nicht an Kalorien denkt, die sich gleich an der Hüfte festkrallen.
Costus ist sicherlich für die lange Haltbarkeit verantwortlich. Duftet wie Veilchen und Iris , wird cremig und etwas holzig. Wie ein Ölfilm hält es alle Duftnoten zusammen. Keine kann entweichen oder dominieren. Metallische Noten empfinde ich nicht und es würde für meine Nase auch nicht wirklich in diese Duft-Zusammensetzung passen. Bernsteinfarbenes Ambra, warm und animalisch, eingepackt in einen neuen, leicht aufgerauhten Ledermantel geben "Unheimlich" viel Selbstbewusstsein. Es ist ein "Unheimlich" schöner, orientalischer Duft. Sehr präsent, nie aufdringlich und ein Komplimente Catcher.
12 Antworten

Statements

36 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Kardamom leuchtet mir Jasminlampe die Gruft aus, erdiger Kakao wirbelt unter seinen Füßen auf. Dunkle Tiere im Schatten. Süßlicher Tod.
53 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 3 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Harmlose Tierchen im Lavendel
hinterlassen eine würzige Harzspur
und verschwinden auf dem Weg zum Jasmin.
Wie unheimlich.
43 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Unheimliches Gebräu
allerlei Getier in den Schatten
würzige Funken aus Harzlaternen
Blumen auf wildem Leder
es lebe der Zentralfriedhof
26 Antworten
Danny264Danny264 vor 1 Jahr
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Harleys knattern
Haare flattern
Lederkutten singen im Wind
ein Lied von
Costus und Zibet
gestülpt in
Teer
austariert mit
Harz und Blümchen
29 Antworten
FloydFloyd vor 3 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Im heimlichen Schatten
Würziger Sträucher
Harzlaternen
Cistus und Amber
Blüten locken leuchtenden Teer
Wie weiße Weben zwischen die Gräser
21 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

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Torten Radar

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