44
Top Rezension
Die Spur der sprechenden Böden
Wandernde Traumblase. Mäandernde Farbe. Landschaft fließt Leise. In Zeitlupe. Winde die Schleiche über Weben von Seife. Vollgesogene Moose. Salzgeränderte Pfade. Tabakblättrige Abendblume. Weihrauch streut Lichtreste dämmernder Sonne. Letzte Spuren von Laub. Auskühlende Erde. Pfefferstaub. Anisschwarze Rinde. Bedeckt von fenchelgrüner Flechte. Der bittere Stachel der Thymianpflanze. Schneekristalle schimmernde Minze. Auf den glasigen Wurzeln, die zu hölzerner Wolle, Rauchgarne in den Nebel wehn. Dort wo die Böden leise reden.
***
Alejandro Acostas multimediales Schaffenswerk umfasst viele Bereiche. Vor allem die Malerei hat ihn weltweit bekannt gemacht. Er lebt und arbeitet in Barcelona, wo er auch olfaktorische Skulpturen, wie er es nennt, kreiert. Düfte als künstlerische Kreationen öffneten Wege in die Vergangenheit und erschufen Türen, von der aus die Person, die den Duft in ihr Leben mitnehme, neue Erinnerungen und Erfahrungen erzeugen könne, die dem Künstler entgingen, so schreibt er auf seiner Homepage.
"El Indiano" schleicht dabei zunächst auf hellen, leicht seifig erscheinenden Moschus-Blüten-Fährten, da ist feuchtes Moos (Patchouly), weihrauchartiges Sandarak-Harz mit ganz dezent fruchtigen Noten, ein dezenter Hauch salzige Ambra, vor allem schillern da aber hellgrüne Tropfen von milder Minze und herbem Fenchel. Thymian setzt herbe-nadelige Pinpoints über einer feuchten Tabaknote, irgendwo zwischen Blüte und hellem Blatt. Allmählich wird die Schärfe der Kräuter und Gewürze (Pfeffer, Kardamom) wahrnehmbarer auf einem eher holzig-erdigen, kaum rauchigen Java-Vetiver. Das alles wirkt recht dezent und sehr harmonisch, entwickelt sich von einem eher feucht-flüssigen zu einem kühl-nebligen Zustand, in dessen Verlauf die einzelnen Noten mal mehr, mal weniger deutlich zu Tage treten.
(Mit Dank an Chizza)
***
Alejandro Acostas multimediales Schaffenswerk umfasst viele Bereiche. Vor allem die Malerei hat ihn weltweit bekannt gemacht. Er lebt und arbeitet in Barcelona, wo er auch olfaktorische Skulpturen, wie er es nennt, kreiert. Düfte als künstlerische Kreationen öffneten Wege in die Vergangenheit und erschufen Türen, von der aus die Person, die den Duft in ihr Leben mitnehme, neue Erinnerungen und Erfahrungen erzeugen könne, die dem Künstler entgingen, so schreibt er auf seiner Homepage.
"El Indiano" schleicht dabei zunächst auf hellen, leicht seifig erscheinenden Moschus-Blüten-Fährten, da ist feuchtes Moos (Patchouly), weihrauchartiges Sandarak-Harz mit ganz dezent fruchtigen Noten, ein dezenter Hauch salzige Ambra, vor allem schillern da aber hellgrüne Tropfen von milder Minze und herbem Fenchel. Thymian setzt herbe-nadelige Pinpoints über einer feuchten Tabaknote, irgendwo zwischen Blüte und hellem Blatt. Allmählich wird die Schärfe der Kräuter und Gewürze (Pfeffer, Kardamom) wahrnehmbarer auf einem eher holzig-erdigen, kaum rauchigen Java-Vetiver. Das alles wirkt recht dezent und sehr harmonisch, entwickelt sich von einem eher feucht-flüssigen zu einem kühl-nebligen Zustand, in dessen Verlauf die einzelnen Noten mal mehr, mal weniger deutlich zu Tage treten.
(Mit Dank an Chizza)
42 Antworten
Terrifier .... 🤦♂️😄
(Müsste der Duft nicht politisch korrekt El Americano Nativo heißen?😉)
Versteh ich nicht 😂🤣✌️
Ich schließe mich da der guten @Seejungfrau an und würde auch schlichte Gestaltung vorziehen.
Der Duft scheint aber wieder äußerst spannend zu sein, wenngleich für mich wohl eher schwierig.
Java Vetiver hat was.
Zur Kunst : vor Jahren hätten mich diese Flaschen samt Gipsköpfen beeindruckt.
Mittlerweilen bevorzuge ich schlichtes Design.
Da ist wieder alles toll. Worte, Noten, Flakon
Bin ganz fasziniert von diesem Werwolf-Flakon. Der ist mir ein bisschen unheimlich.
🏆
Berührend und Geist öffnend, deine wunderschönen Bilder!
...sehr spannend...