Lost in Time Clandestine Laboratories 2023
40
Top Rezension
A Kentucky Tobacco Farm Memory
Viele Sommer brannten sich sepiafarben in die Lichtbilder Deiner Erinnerungen. Die Sonne versengte rotbraune Böden, fern flirrte Dunst über Rinderweiden und morsche Hölzer vermoderten mit dem Torf vor den Tabakscheunen. In Gedanken trittst Du noch einmal ein. Schon bald würde man den Burley ernten, seine riesigen Blätter von den Decken hängen, die von Erde tropfend bald mulchiger würden, schwarzen Nusslikör noch durch die Adern pulsierten, bis sie rissig, brüchig und knochentrocken ihre dunkle Würze verströmten auf das Fotopapier Deiner Erinnerungen aus Leder und Rinden uralter Zedern.
***
Mark Sage von Clandestine Laboratories geht gerne olfaktorisch eigene Wege und so führte ihn einer davon in die Tabakscheunen der kubanischen Vinales-Täler, um dort den Duft von trocknendem dunklem Tabak in seinen verschiedenen Stadien zu studieren, bevor er dann zu Hause den Geruch mit seinen erdig-grün-würzigen Facetten mit unter anderem verschiedenen Tabak-Absolues nachzubauen begann, "a realistic, not gourmand, tobacco and cedar fragrance without the typical vanilla, tonka or fruity notes. The smell of a tobacco farm in Kentucky, done realistically." schreibt er auf seiner Homepage. Und das ist ihm herausragend gelungen.
Dieses kompromisslose Bild eröffnet mit leichten Barnyard-Vibes, feuchter rotbrauner Erde, einer fernen Kuhweide und morsch-modrigen Holznoten, welche von einem Assam Oud-Öl stammen, das die Aromen des würzigen Tabaks unterstreicht. Da sind zunächst nussig-likörartige Noten, die aus der feuchten Farmerde und den Hölzern evaporieren, bevor die Ernte allmählich würziger, mulchiger und schließlich trockener wird. Die Zeder wirkt dunkel, leicht kampfergrün zu Beginn, bevor auch sie sich in Form der klassischen Zigarrenkiste allmählich an den rauen Tabak anpasst. Im Drydown machen sich zudem noch leicht ledrige Facetten des Oud-Öls bemerkbar. Die Erinnerung an die Farm in Kentucky ist moderat und abendfüllend.
(Mit Dank an Bloodxclat)
***
Mark Sage von Clandestine Laboratories geht gerne olfaktorisch eigene Wege und so führte ihn einer davon in die Tabakscheunen der kubanischen Vinales-Täler, um dort den Duft von trocknendem dunklem Tabak in seinen verschiedenen Stadien zu studieren, bevor er dann zu Hause den Geruch mit seinen erdig-grün-würzigen Facetten mit unter anderem verschiedenen Tabak-Absolues nachzubauen begann, "a realistic, not gourmand, tobacco and cedar fragrance without the typical vanilla, tonka or fruity notes. The smell of a tobacco farm in Kentucky, done realistically." schreibt er auf seiner Homepage. Und das ist ihm herausragend gelungen.
Dieses kompromisslose Bild eröffnet mit leichten Barnyard-Vibes, feuchter rotbrauner Erde, einer fernen Kuhweide und morsch-modrigen Holznoten, welche von einem Assam Oud-Öl stammen, das die Aromen des würzigen Tabaks unterstreicht. Da sind zunächst nussig-likörartige Noten, die aus der feuchten Farmerde und den Hölzern evaporieren, bevor die Ernte allmählich würziger, mulchiger und schließlich trockener wird. Die Zeder wirkt dunkel, leicht kampfergrün zu Beginn, bevor auch sie sich in Form der klassischen Zigarrenkiste allmählich an den rauen Tabak anpasst. Im Drydown machen sich zudem noch leicht ledrige Facetten des Oud-Öls bemerkbar. Die Erinnerung an die Farm in Kentucky ist moderat und abendfüllend.
(Mit Dank an Bloodxclat)
39 Antworten
wie immer toll be-/ geschrieben!
Allerdings läßt mich das Assam-Oud schon wieder zweifeln.
Sepiafarbene Fotos von einst haben wiederum ihren ganz eigenen Reiz.
Tabak ernten ☺️
🏆
Aber dieser Duft könnte durchaus ein Kandidat sein, den ich mag.