19.08.2015 - 05:12 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
23
Zeitreise in ein vergangenes Parfumuniversum
Vorab möchte ich bezweifeln, dass Voulez-Vous jemals in dem oben abgebildeten Flakon vertrieben wurde. Ich kenne d`Orsay-Parfums seit den 60er Jahren und sie hatten immer streng geometrische Flakons wie sie auch die beiden Bildchen oben zeigen. Da der Duft heute kaum mehr zu finden ist, spielt das aber keine große Rolle mehr.
Das Erscheinungsjahr wird mit 1965 angegeben und das könnte für das PdT durchaus sein. Die Aufmachung, die Tweed unten in den Parfumbildern zeigt, kenne ich aus dieser Zeit. Ich fand aber durch einen Zufall ein Extrait, dessen Erscheinungsbild mich vermuten lässt, dass es noch bedeutend älter ist. Ich gehe soweit, sowohl Flakon, als auch Kartonage in die Vorkriegszeit zu datieren, habe dafür aber keinerlei Belege. So, wie die Packung aussieht, könnte sie Geschichten erzählen, die wir kaum erahnen können. Gebrauchsspuren hört sich dazu viel zu banal an. Dabei wurde das Fläschchen in Größe eines Minis offensichtlich kaum gebraucht, sondern als Besitz so geschätzt, dass es von Generation zu Generation weiter vererbt worden ist.
Voulez-Vous ist in dieser Version ein Paradebeispiel für Qualität, Raffinesse und Eleganz alter, wunderbarer Düfte, die eine ungekünstelte Noblesse, einen Hauch Melancholie und eine unvergleichliche Aura ausstrahlen.
Da uns natürlich keinerlei Pyramide erhalten ist, kann ich meine Eindrücke nur bruchstückhaft wiedergeben:
Stellt Euch die Aura von Magie Noir, Cabochard, Parure, Diorling und/oder Paloma Picasso als Extrait in sehr konzentrierter Form vor, untermalt mit einer dunklen animalischen Note, sehr herb, aber unendlich weich und doch etwas verrucht. Die Sillage ist eher zurückhalten, aber Voulez-Vous haftet über viele Stunde in einer Intensität, als würde es eine Allianz mit meiner Haut eingehen. Das Parfum vermittelt kein "Hoppla-jetzt-komm-ich"-Gefühl, sondern eher "Ich-stehe-über-den-Dingen", vereint mit "Alles-ist-möglich". Unnötig zu erwähnen, dass es solche Parfums heute nicht mehr gibt, zumal sie wahrscheinlich gar keine Chance hätten, zwischen all den modernen Düften zu bestehen, mögen die noch so nischig, oud-lastig oder avantgardistisch sein oder krampfhaft versuchen, moderne Parfumkunst mit Tradition zu vereinen.
Ich war natürlich versucht, die Rarität für weitere zig Jahre für die Nachwelt aufzubewahren, habe mich aber inzwischen anders entschieden, und werde Tropfen für Tropfen mit Andacht genießen.
Das Erscheinungsjahr wird mit 1965 angegeben und das könnte für das PdT durchaus sein. Die Aufmachung, die Tweed unten in den Parfumbildern zeigt, kenne ich aus dieser Zeit. Ich fand aber durch einen Zufall ein Extrait, dessen Erscheinungsbild mich vermuten lässt, dass es noch bedeutend älter ist. Ich gehe soweit, sowohl Flakon, als auch Kartonage in die Vorkriegszeit zu datieren, habe dafür aber keinerlei Belege. So, wie die Packung aussieht, könnte sie Geschichten erzählen, die wir kaum erahnen können. Gebrauchsspuren hört sich dazu viel zu banal an. Dabei wurde das Fläschchen in Größe eines Minis offensichtlich kaum gebraucht, sondern als Besitz so geschätzt, dass es von Generation zu Generation weiter vererbt worden ist.
Voulez-Vous ist in dieser Version ein Paradebeispiel für Qualität, Raffinesse und Eleganz alter, wunderbarer Düfte, die eine ungekünstelte Noblesse, einen Hauch Melancholie und eine unvergleichliche Aura ausstrahlen.
Da uns natürlich keinerlei Pyramide erhalten ist, kann ich meine Eindrücke nur bruchstückhaft wiedergeben:
Stellt Euch die Aura von Magie Noir, Cabochard, Parure, Diorling und/oder Paloma Picasso als Extrait in sehr konzentrierter Form vor, untermalt mit einer dunklen animalischen Note, sehr herb, aber unendlich weich und doch etwas verrucht. Die Sillage ist eher zurückhalten, aber Voulez-Vous haftet über viele Stunde in einer Intensität, als würde es eine Allianz mit meiner Haut eingehen. Das Parfum vermittelt kein "Hoppla-jetzt-komm-ich"-Gefühl, sondern eher "Ich-stehe-über-den-Dingen", vereint mit "Alles-ist-möglich". Unnötig zu erwähnen, dass es solche Parfums heute nicht mehr gibt, zumal sie wahrscheinlich gar keine Chance hätten, zwischen all den modernen Düften zu bestehen, mögen die noch so nischig, oud-lastig oder avantgardistisch sein oder krampfhaft versuchen, moderne Parfumkunst mit Tradition zu vereinen.
Ich war natürlich versucht, die Rarität für weitere zig Jahre für die Nachwelt aufzubewahren, habe mich aber inzwischen anders entschieden, und werde Tropfen für Tropfen mit Andacht genießen.
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