02.06.2020 - 16:26 Uhr
Chizza
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Chizza
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22
Der türkische Wochenmarkt
Corona war mittlerweile vergessen und die Deutschen packte wieder die Reiselust. So ging es auch Jochen und Marlies welche da in die Türkei, etwas genauer nach Anatolien reisten. Hier lagen sie, die Urlaubsziele der 5-Sterne-All-Inclusive-Freunde.
Heute stand eine Busreise in die nächstgelegene Stadt an und wie sich herausstellte, war heute Wochenmarkt.
So ergab es sich, dass beide trotz zahlreicher Türkeiurlaube das erste Mal über einen Markt flanierten und die Eindrücke, auch olfaktorischer Art, wahrnahmen. Den ersten Schwerpunkt setzte ein Obsthändler, welcher Berge von Äpfeln aufgetürmt hatte. Einige waren zu Boden gefallen und gaben ihre trockene Süße nun frei, Jochen musste an Dörrobst denken.
Als beide so weitergingen und der Apfel zwar noch in der Luft schwebte aber nun ein wenig zurücktrat, kamen sie an einem Stand vorbei wo es rauchig und leicht ölig-harzig duftete. Man erkundigte sich auf Englisch, was denn hier feilgeboten wurde. Weihrauch sagte der Mann, der laut eigener Auskunft während der Urlaubszeit in der Türkei unterwegs ist, sonst in Bochum lebt und man zu Deutsch überging.
„Ich wusste gar nicht, dass Weihrauch so süßlich duften kann“, sagte Jochen. „Diese Note kommt noch von dem ausgelaufenen Apfelsaft und ich denke, dass da auch der Kollege vom Dattelstand seine Finger im Spiel hat.“ Jochen blickte kurz verwundert auf und man ging weiter in Richtung dieses Dattelstandes.
Als Einkäufer im deutschen Supermarkt wunderte man sich ob der Dattelvielfalt. „Das sind ja gar nicht die tunesischen, leicht trockenen Datteln!“
Der Verkäufer reagierte routiniert auf Marlies‘ Ausruf. „Nein, wir verkaufen hier saftigere und vollmundigere Datteln und zwar die großen, dunklen und kräftigen Medjool-Datteln und die cremig-karamelligen Datteln aus Saudi-Arabien. „Ah, deswegen duftet es so fein nach süßlichen Datteln“, merkte Jochen beiläufig an.
Nachdem man sich auch hier eingedeckt hatte, wurde eine Pause eingelegt. Die beiden Urlauber zollten den klimatischen Bedingungen Tribut, welche sich zweifelsohne auch auf die Lebensmittel auswirkten. Alles wirkte so warm und drückte sich im Duft deshalb intensiver und stechender aus als in den heimischen Gefilden. Wobei stechend nicht negativ gemeint ist. So saß man da bis ein Mann mit Esel und Kamel vor ihnen hielt. Offensichtlich war er auf die Touristen aus, sein Esel trug einen Sombrero, sein Kamel klassisch orientalisch behangen mit Fes auf dem Kopf. Die vor Hitze aufgeladenen und recht abgenutzten Ledersattel dampften in dem warmen Klima und so umwaberte Marlies und Helmut diese olfaktorische Note, welche sich in die Gerüche einreihte und besonders mit dem Weihrauch eine intensive Verbindung einging.
Zuletzt ging man zu den „süßen“ Ständen, welche Marlies bereits eingangs erblickte, deren Düfte jedoch nicht so recht verfingen. Einzig der Honig lugte konstant immer mal wieder hervor wie jemand, der an der Tür vorbeischaut und nicht entdeckt werden möchte. Als würde er die anderen Düfte dirigieren. Es wurden flüssige Honige verkauft respektive ganze Waben, keine cremigen Honige. Neben dem Honighändler gab es noch den mit den traditionellen orientalischen Süßspeisen, dem Lokum. Jetzt wo sie es sahen, kannten die beiden Touristen natürlich diese Süßigkeit doch duftete sie im Vergleich zu all den anderen Eindrücken nicht.
Plötzlich krachte es neben Ihnen. Einem anderen Händler unterlief ein Malheur; er stolperte beladen mit einem Sack Kakaopulver und landete in einer Vielzahl von Honigwaben, welche sogleich den Kakao aufsaugten. Dies führte zu einem weiteren Dufterlebnis durch welche sich eine Art flüssig-herbe Süße in der Luft staute.
Mit diesem letzten Eindruck gingen die beiden Touristen wieder zu ihrer Reisegruppe, welche bereits am Bus wartete. Der Weihrauch und manche Gewürze hatten sich in ihrer Kleidung vergangen so dass diese Erinnerung noch ein wenig haften blieb.
Heute stand eine Busreise in die nächstgelegene Stadt an und wie sich herausstellte, war heute Wochenmarkt.
So ergab es sich, dass beide trotz zahlreicher Türkeiurlaube das erste Mal über einen Markt flanierten und die Eindrücke, auch olfaktorischer Art, wahrnahmen. Den ersten Schwerpunkt setzte ein Obsthändler, welcher Berge von Äpfeln aufgetürmt hatte. Einige waren zu Boden gefallen und gaben ihre trockene Süße nun frei, Jochen musste an Dörrobst denken.
Als beide so weitergingen und der Apfel zwar noch in der Luft schwebte aber nun ein wenig zurücktrat, kamen sie an einem Stand vorbei wo es rauchig und leicht ölig-harzig duftete. Man erkundigte sich auf Englisch, was denn hier feilgeboten wurde. Weihrauch sagte der Mann, der laut eigener Auskunft während der Urlaubszeit in der Türkei unterwegs ist, sonst in Bochum lebt und man zu Deutsch überging.
„Ich wusste gar nicht, dass Weihrauch so süßlich duften kann“, sagte Jochen. „Diese Note kommt noch von dem ausgelaufenen Apfelsaft und ich denke, dass da auch der Kollege vom Dattelstand seine Finger im Spiel hat.“ Jochen blickte kurz verwundert auf und man ging weiter in Richtung dieses Dattelstandes.
Als Einkäufer im deutschen Supermarkt wunderte man sich ob der Dattelvielfalt. „Das sind ja gar nicht die tunesischen, leicht trockenen Datteln!“
Der Verkäufer reagierte routiniert auf Marlies‘ Ausruf. „Nein, wir verkaufen hier saftigere und vollmundigere Datteln und zwar die großen, dunklen und kräftigen Medjool-Datteln und die cremig-karamelligen Datteln aus Saudi-Arabien. „Ah, deswegen duftet es so fein nach süßlichen Datteln“, merkte Jochen beiläufig an.
Nachdem man sich auch hier eingedeckt hatte, wurde eine Pause eingelegt. Die beiden Urlauber zollten den klimatischen Bedingungen Tribut, welche sich zweifelsohne auch auf die Lebensmittel auswirkten. Alles wirkte so warm und drückte sich im Duft deshalb intensiver und stechender aus als in den heimischen Gefilden. Wobei stechend nicht negativ gemeint ist. So saß man da bis ein Mann mit Esel und Kamel vor ihnen hielt. Offensichtlich war er auf die Touristen aus, sein Esel trug einen Sombrero, sein Kamel klassisch orientalisch behangen mit Fes auf dem Kopf. Die vor Hitze aufgeladenen und recht abgenutzten Ledersattel dampften in dem warmen Klima und so umwaberte Marlies und Helmut diese olfaktorische Note, welche sich in die Gerüche einreihte und besonders mit dem Weihrauch eine intensive Verbindung einging.
Zuletzt ging man zu den „süßen“ Ständen, welche Marlies bereits eingangs erblickte, deren Düfte jedoch nicht so recht verfingen. Einzig der Honig lugte konstant immer mal wieder hervor wie jemand, der an der Tür vorbeischaut und nicht entdeckt werden möchte. Als würde er die anderen Düfte dirigieren. Es wurden flüssige Honige verkauft respektive ganze Waben, keine cremigen Honige. Neben dem Honighändler gab es noch den mit den traditionellen orientalischen Süßspeisen, dem Lokum. Jetzt wo sie es sahen, kannten die beiden Touristen natürlich diese Süßigkeit doch duftete sie im Vergleich zu all den anderen Eindrücken nicht.
Plötzlich krachte es neben Ihnen. Einem anderen Händler unterlief ein Malheur; er stolperte beladen mit einem Sack Kakaopulver und landete in einer Vielzahl von Honigwaben, welche sogleich den Kakao aufsaugten. Dies führte zu einem weiteren Dufterlebnis durch welche sich eine Art flüssig-herbe Süße in der Luft staute.
Mit diesem letzten Eindruck gingen die beiden Touristen wieder zu ihrer Reisegruppe, welche bereits am Bus wartete. Der Weihrauch und manche Gewürze hatten sich in ihrer Kleidung vergangen so dass diese Erinnerung noch ein wenig haften blieb.
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