
Floyd
555 Rezensionen

Floyd
Sehr hilfreiche Rezension
14
Pssst...! Brauchsch Du Stoff? Warm und weich?
Verstohlen, als würde er das erste Mal in seinem Leben eine Pornovideothek betreten, huscht er durch die mit gold eingefasste Türe der Schlossparfümerie. Seine Blicke wandern fast schuldbewusst über die vielen kleinen Fläschchen und Kartonagen in den Regalen des kleinen Etablissements, als eine ganz in Nachtfarben gekleidete Dame sich aus einem Gespräch mit Kunden gehobenen Alters löst um ihn anzusprechen. "Wie kann ich ihnen behilflich sein?" fragt sie, jedoch ohne diesen fast vorwurfsvollen Unterton, den man als Mann mittleren Alters, dessen Kleidung eher gepflegtes Vintage-Understatement vermittelt, oft in nobleren Boutiquen entgegengebracht bekommt. "Haben Sie Black Hashish oder Black Afgano?" fragt er in gedämpfter Lautstärke und spürt die Blicke der älteren Kunden in seinem Rücken. "Wir haben Black Afgano." sagt sie und hat schon das kleine Fläschchen vor ihm auf den Tresen gestellt. Sie lässt ihn am Verschluss riechen, jedoch nicht versteckt, wie es die Dealer im Schlossgarten getan hätten, nein, ganz offen. "Das ist ein sehr intensiver Duft," sagt sie und windet sich noch einen Moment lang, das C-Wort in den Mund zu nehmen, "Cannabis ist da sehr dominant." überwindet sie sich dann doch schließlich. Genau, was ich gesucht habe, denkt er sich und sprüht die schwarze Substanz, die ihn sehr an das von früher her vertraute Öl erinnert, auf das rechte Handgelenk.
Während er versucht, die gewaltige Eröffnung des BA zu entziffern, stellt die Dame diskret ein weiteres, bedeutend größeres Fläschchen auf den Tisch. "Das ist P 100 - Jubilée, unsere Eigenkreation, das könnte Ihnen auch gefallen." sagt sie und reicht ihm die Verschlusskappe. "Dieser ist ähnlich, nicht ganz so stark und er setzt seinen Fokus mehr auf Patchouli." fährt sie fort. Lange taucht er seine Nase in die kleine goldene Kappe, ehe er mit den Worten "Das gefällt mir auch sehr, ich liebe Patchouli." sein linkes Handgelenk damit besprüht.
Tatsächlich ähneln sich die beiden sehr, denkt er sich, doch während sich auf seinem rechten Handgelenk dunkelharzige, kantige und exaltierte Duftexplosionen abspielen, bleibt das Schauspiel auf seinem linken Handgelenk eher zahm.
Wohl komponiert, warm, stimmig und ruhig ergänzen sich hier die holzig-erdige Patchouli- und Zeder-Symbiose mit dem Oud, machen es weicher und gefällig, das Ambra im Hintergrund ist ein weiterer Weichzeichner. Weihrauch, Gewürze und Sandelholz sind hier die zahmen, rauchig-harzig und holzig-würzigen Gegenspieler, zu Beginn noch sehr gut wahrnehmbar treten sie über die vielen kommenden Stunden jedoch mehr und mehr in den Hintergrund, bevor sie wiederum deutlich später von den eigentlichen Hauptakteuren im Fade-out überholt werden, was die für ihn einzig wahrnehmbare Entwicklung dieses Duftes darstellt, dessen Haltbarkeit definitiv überdurchschnittlich ist. Die Sillage ist in den ersten 2 Stunden ordentlich, jedoch nicht überbordend, anschließend verweilt sie auf einer halben Armlänge, bis sie sich nach weiteren Stunden enger anlegt.
Während er sich entschlossen für den schwarzen Afghanen entscheidet, füllt ihm die Dame das P 100 ab. Diese Abfüllung wird ihm in den kommenden Wochen verdeutlichen, dass es sicherlich nicht immer die Dröhnung eines BA sein kann, dass auch P 100 seine Liebhaber haben wird, er selbst sich aber für einen unähnlicheren Leise(r)treter entscheiden wird.
Während er versucht, die gewaltige Eröffnung des BA zu entziffern, stellt die Dame diskret ein weiteres, bedeutend größeres Fläschchen auf den Tisch. "Das ist P 100 - Jubilée, unsere Eigenkreation, das könnte Ihnen auch gefallen." sagt sie und reicht ihm die Verschlusskappe. "Dieser ist ähnlich, nicht ganz so stark und er setzt seinen Fokus mehr auf Patchouli." fährt sie fort. Lange taucht er seine Nase in die kleine goldene Kappe, ehe er mit den Worten "Das gefällt mir auch sehr, ich liebe Patchouli." sein linkes Handgelenk damit besprüht.
Tatsächlich ähneln sich die beiden sehr, denkt er sich, doch während sich auf seinem rechten Handgelenk dunkelharzige, kantige und exaltierte Duftexplosionen abspielen, bleibt das Schauspiel auf seinem linken Handgelenk eher zahm.
Wohl komponiert, warm, stimmig und ruhig ergänzen sich hier die holzig-erdige Patchouli- und Zeder-Symbiose mit dem Oud, machen es weicher und gefällig, das Ambra im Hintergrund ist ein weiterer Weichzeichner. Weihrauch, Gewürze und Sandelholz sind hier die zahmen, rauchig-harzig und holzig-würzigen Gegenspieler, zu Beginn noch sehr gut wahrnehmbar treten sie über die vielen kommenden Stunden jedoch mehr und mehr in den Hintergrund, bevor sie wiederum deutlich später von den eigentlichen Hauptakteuren im Fade-out überholt werden, was die für ihn einzig wahrnehmbare Entwicklung dieses Duftes darstellt, dessen Haltbarkeit definitiv überdurchschnittlich ist. Die Sillage ist in den ersten 2 Stunden ordentlich, jedoch nicht überbordend, anschließend verweilt sie auf einer halben Armlänge, bis sie sich nach weiteren Stunden enger anlegt.
Während er sich entschlossen für den schwarzen Afghanen entscheidet, füllt ihm die Dame das P 100 ab. Diese Abfüllung wird ihm in den kommenden Wochen verdeutlichen, dass es sicherlich nicht immer die Dröhnung eines BA sein kann, dass auch P 100 seine Liebhaber haben wird, er selbst sich aber für einen unähnlicheren Leise(r)treter entscheiden wird.
7 Antworten



Kopfnote
Gewürze
Weihrauch
Herznote
Oud
Ambra
Basisnote
Zedernholz
Patchouli
Sandelholz








Weine12
Taurus
Kajsa5
Hildchen63
MichH






























