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Top Rezension
Der Göttlichen Komödie erster Teil: Die Hölle
Ein Amphitheater in Italien. Es kann losgehen. Dante zündet die Nebelmaschinen. Bald sieht man Acherons Schwaden wehen, rötlich schimmernd von Kirsch-Liquiden, waberndem Dunst aus flüssigem Bernstein, worin irrende Seelen auf Charons Kahn durch das Tor zur Unterwelt reisen. Das Bild rauscht ein bisschen von Interferenzen. Man kann die Hölle nur undeutlich sehn. Wo verlorene Wesen sich in Baldrian winden, mit ledrigen Fingern und Knochen aus Rinden, die vom Dichter zu würzigem Staub zertreten und zu Mehltau-Erde aus welken Blüten. Es schneit fermentierte Vanilleflocken auf ein zottiges Fell aus Pheromon. Vergil schaltet darin das Schwarzlicht an, und Unten ist Oben, ein Schleier aus Siam.
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Mit "Inferno" widmet sich Tada Archawong aus Bangkok in Thailand dem ersten Teil aus Dante Alighieris Göttlicher Komödie, in welcher der Dichter buchstäblich durch die Hölle geht. Die olfaktorische Adaption des Stoffes ist dann aber weitaus weniger düster und grausam als Dantes Vorlage.
Da ist erstmal eine seltsam medizinisch wirkende Mischung aus herb-holzigem Amber und etwas synthetisch wirkender Kirsche, fast wie ein Kinder-Halsbonbon, womit man eine Trockeneis-Nebelmaschine aromatisiert hat. In den im Herzen gelisteten Gewürzen vermute ich Sternanis, der mit baldrianartig-ledrigem Bibergeil und dezent animalisch-welkem Jasmin allmählich die Kirscharomen ablöst. Dann wirft das vermutlich synthetische Oud aus der Basis seine Schatten ins Herz des Duftes voraus, wirkt wie eine hell-violette Hintergrundstrahlung, in welcher mal das Thai-Oud, das mulchig-erdig und ebenfalls leicht animalisch daherkommt, zu Tage tritt, mal der warm-fellartige Moschus oder die leicht likörartige Vanille. All das bleibt jedoch unter den vanilleartig-medizinischen Benzoeharzen aus der Basis im wahrsten Sinne zurückhaltend schleierhaft und dadurch auch gut tragbar.
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Mit "Inferno" widmet sich Tada Archawong aus Bangkok in Thailand dem ersten Teil aus Dante Alighieris Göttlicher Komödie, in welcher der Dichter buchstäblich durch die Hölle geht. Die olfaktorische Adaption des Stoffes ist dann aber weitaus weniger düster und grausam als Dantes Vorlage.
Da ist erstmal eine seltsam medizinisch wirkende Mischung aus herb-holzigem Amber und etwas synthetisch wirkender Kirsche, fast wie ein Kinder-Halsbonbon, womit man eine Trockeneis-Nebelmaschine aromatisiert hat. In den im Herzen gelisteten Gewürzen vermute ich Sternanis, der mit baldrianartig-ledrigem Bibergeil und dezent animalisch-welkem Jasmin allmählich die Kirscharomen ablöst. Dann wirft das vermutlich synthetische Oud aus der Basis seine Schatten ins Herz des Duftes voraus, wirkt wie eine hell-violette Hintergrundstrahlung, in welcher mal das Thai-Oud, das mulchig-erdig und ebenfalls leicht animalisch daherkommt, zu Tage tritt, mal der warm-fellartige Moschus oder die leicht likörartige Vanille. All das bleibt jedoch unter den vanilleartig-medizinischen Benzoeharzen aus der Basis im wahrsten Sinne zurückhaltend schleierhaft und dadurch auch gut tragbar.
40 Antworten
Meine ist likörartige Vanille am Hals und lästiger Mehltau an meinen Pflanzen. 😁
Ich frage mich, ob es dort echt eine Nebelmaschine gibt 😂😂
Und vermutlich gibt es in der Hölle wirklich Kinder-Em-Eukal-Nebelmaschinen ...
Standing ovation!
Von mir gibt es Applaus!
🏆
Auf der anderen Seite der Himmel
Tolles Bild!