Hallo liebe Schüffelnasen,
der Wanderbrief wird morgen in der Frühe aufbrechen zu Leonie1711, danach kehrt er dann bei BaSinga ein.
Wie üblich folgt mein Resümee 🙂
Black Tie kenne ich schon länger und habe im Winter eine große Abfüllung aus einem Sharing davon gehabt und ihn ordentlich weggesüchtelt. Den liebe ich einfach, toller Duft. Allerdings war es irgendwann dann doch ein bisschen viel. Nichtsdestotrotz: ich freue mich auf den nächsten Herbst / Winter, spätestens da darf er wieder raus.
003 Yuzu Feuilles de Violette Vétiver kannte ich auch schon vorher - mit Yuzu tue ich mich schwer. Der hier erinnert mich im Auftakt an eine noch frischere Version von "Hermessence Vétiver Tonka | Hermès" , obwohl der ja für einen Vetiverduft ja auch schon sehr leicht und frisch anmutet. Im Abgang kommt eine stechend-bittere Note hinzu, als wäre bei den Veilchenblättern etwas schiefgelaufen.
Den 004 Gin Mandarine Musc kannte ich auch schon. Der riecht für mich im Auftakt frisch und würzig, entwickelt dann aber einen synthetischen Sauber-Klostein-Vibe. Ingwer riecht hier eher künstlich.
Besonders gut gefielen mir
Athenean - ein hübscher Feigenduft, Galbanum hier dezent im Hintergrund. Grün ist er, aber nicht bittergrün, erinnert mich eher an frisches Heu. Mutet an wie ein fruchtiger Mal-Aimé . Sandelholz hier dezent und warm, Moschus ebenfalls cremig im Hintergrund. Ist sehr leicht, frisch, gleichzeitig hat er Tiefe. Spannender Duft.
Bleecker Street - schöner Freshie, fruchtig und natürlich. Würde ich gerne an einem Mann riechen.
L'Humaniste ist frisch, zitrisch, krautig, würzig. Hübscher Sommerduft, allerdings eher für Herren.
Ganz okay fand ich
Ganja - im Auftakt rieche ich auch Salbeibonbons, danach wird es grün-harzig-würzig. Mastix, Guajak (hier nur hintergründig und ganz zart angeräuchert), Weihrauch, Patchouli - alles Duftnoten, die ich mag. Ist okay, aber nicht wirklich besonders (gut).
Muschio Bianco Eau de Cologne ist pudrig und dezent mit frischen Auftakt. Leider so dezent, dass ich ihn schon kurz nach dem Auftragen kaum noch wahrnehme, er ist nach 15 Minuten hautnah. Schade, wenn ich die Nase an den Arm PRESSE finde ich das, was ich erschnuppere, nicht schlecht.
Mittelmäßig fand ich
"Blu Mediterraneo - Arancia di Capri | Acqua di Parma" - ein frischer Duft, sehr zitruslastig. Zwischendrin denke ich immer wieder an Putzmittel. Karamell, Moschus, Petitgrain oder Kardamom nehme ich nicht wahr. Nicht so meins.
Odisiaque n° 6 riecht für mich nach LUX-Seife. Ich bin nicht so der Seifenduft-Fan.
Grand Musk ist Moschus in Hochform, sehr seifig. Umwoben von Blumennoten und diversen Gewürzen. Irgendwie zu viel von allem. Gsd ist er nicht übertrieben laut. Irgendwie spannend, da die Wohlstandsdekadenz der 80er und 90er-Jahre auf schwedischen Minimalismus trifft (Düfte, die eine ähnliche Pyramide hatten sind normalerweise laut, dicht und raumgreifend, dieser hier ist dann doch eher zurückhaltend). Trotzdem: nicht meins.
Enttäuscht war ich von Bergamask - synthetischer Auftakt, angedeutete Frische von Bergamotte, aber alles sehr gekünstelt. Wandelt sich dann etwas und wird weicher, cremiger Moschus kommt durch. Trotzdem zieht sich das unnatürliche durch, zwischendurch denke ich immer wieder an den Geruch von einem neuen, günstigen Kleinwagen, aus dessen Plastikcockpit Weichmacher ausdünsten. Wollte ich irgendwann abwaschen und trotz dreimal Arm abseifen und mit Handdesinfektion abreiben war der noch wahrnehmbar. Immerhin ist die Haltbarkeit also enorm.
@Bobby: ich danke dir ganz herzlich, dass ich auch hier an deinem Wanderbrief teilnehmen durfte! 🙏 Wie beim Etro-Wanderbrief bin ich hier wieder überrascht: der Bergamask, von dem ich dachte, er würde mir gefallen, gefiel mir nicht. Der Athenean, den ich anhand der Duftpyramide (Galbanum und ich sind keine Buddies) definitiv nicht als Favoriten eingestuft hätte, gefällt mir sehr gut.
Ich wünsche euch allen eine friedliche Nacht! Liebe Grüße ☮️🌸