Denis0109

Denis0109

Rezensionen
1 - 5 von 17
Denis0109 vor 5 Tagen 2 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Rosendüfte und die zweite Chance
Kennt ihr das?

Ein Duft wird einmalig ausgiebig getestet und der Funken springt nicht über. Eigentlich kein Problem, nur war es beim mir erneut der Übeltäter Rose. So dachte ich zumindest.

Mein ursprüngliches Statement fiel mit 6/10 eher bescheiden aus. Zu sehr hat mich der schwere, muffige, leicht animalische Auftakt gestört, mit der Rose als Hauptprotagonist. Die Abfüllung wurde beiseitegelegt und der Duft vorläufig abgehakt. 11 Monate ist das nun her.

Über Umwege wurde ich auf Noir Anthracite aufmerksam, der eine komplett andere Richtung einschlägt wie das Original, für mich sehr nischig und unique riecht und ziemlich schnell als Flakon einzog.

Seit knapp zwei Wochen ist Herbstzeit also hatte ich meine Abfüllungen durchforstet und der Noir Eau de Parfum fiel mir ins Auge. Ich dachte mir nicht dabei uns sprühte ihn auf. Zweimal diese Woche inklusive heute am Handrücken. Und ich muss gestehen, dass er mir gefällt.

Je länger auf der Haut, desto mehr entfaltet sich ein seifig-rosiger Duft mit sehr schönem Oldschool-Charakter. Spontan fällt mir Jacomo de Jacomo (1980) Eau de Toilette aus den 80ern ein, auch mit dieser schwitzigen, muffigen Rosennote. Der Noir Eau de Parfum wird im Verlauf weicher im Gegensatz zum Jacomo de Jacomo (1980) Eau de Toilette , der derb bleibt.

Mein Interesse an maskulinen Rosendüften wurde jedenfalls wieder geweckt, daher würde ich noch gerne den ein oder anderen Konsorten testen, bevor ich mir über einen Einzug vom Noir Eau de Parfum Gedanken mache. Nichtsdestotrotz zeigt mir dieses Beispiel wie dynamisch die Duftleidenschaft ist und bleibt. Erst ist ein Duft nahezu untragbar und ein Jahr später ist es ein potenzieller Sammlungskandidat.
1 Antwort
Denis0109 vor 11 Monaten 10 5
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Mein großer Bruder und Ich
Mein großer Bruder hat riesigen Anteil an meiner Parfum-Leidenschaft. Ca. 2 Jahre und 2 Monate Altersunterschied sind gerade im Jugendlichen-Alter Welten. Daher hatten bereits in jungen Jahren, schöne Düfte den Badezimmer-Schrank geschmückt.

Damals teilten wir uns im Elternhaus, als die Welt noch in Ordnung war, das oberste Stockwerk. Natürlich habe ich mich des Öfteren auch an seinen Düfte bedient. Das konnte gut ausgehen und er hatte nichts gemerkt oder auch schlecht ausgehen und war für mich mich mit Schmerzen verbunden (Brüder eben ;)

Anfang der 20er kann man schon sagen, dass Prada ein sehr starkes Parfum-Haus war. Gerade die Luna-Rossa Reihe hat uns sehr gefallen. Luna Rossa Extreme war der Liebling meines Bruders und auch mir hat er sehr gefallen.

Zum Duft:

Heute wieder das erste Mal, nach einer gefühlten Ewigkeit, aufgesprüht und sofort nostalgisch geworden.

In der Kopfnote ein Auftakt aus Pfeffrigkeit und Zimtsüße (wenn auch nicht gelistet). Hier passt Extreme ganz gut, da man die ersten Minuten "überstehen" muss. Anschließend sticht der Lavendel hervor, die Pfeffrigkeit legt sich und die bekannte Prada-Pudrigkeit kommt langsam zum Vorschein.
Luna Rossa Extreme schafft eine schwer zu beschreibende Balance zwischen "Barbershop-Vibes" also frisch, gepflegt (auch wenn er kein "Barbershop-Duft" ist) und einer maskulinen Pudrigkeit. Deswegen ist dieser Flanker der mit Abstand beste für mich. Er ist nicht zu weich, wird aber auch nicht zu hart, absolut rund und nahezu perfekt. Ein Luna Rossa Black ist auch schön, wird mir im Verlauf aber zu weich, der Luna Rossa Extreme bleibt kernig, wenn auch umgehen von einer zarten Seite. Man muss schon, wie ich, Lavendel sehr mögen, da dieser omnipräsent bleibt. Wenn das der Fall ist, dann ist es für mich fast eine 10/10.

Wenn es um den besten Gentleman-Duft in Sachen Pudrigkeit geht, wäre auch hier Luna Rossa Extreme meine erste Wahl, trotz der bekannten Konkurrenz aus dem Hause Dior.

Mein großer Bruder hatte neulich erwähnt, wie gerne er den Luna Rossa Extreme wieder in der Sammlung hätte. Als guter kleiner Bruder habe ich mich auf die Laue gelegt und konnte einen Flakon ergattern. Den bekommt er als Vorweihnachtsgeschenk am Donnerstag überreicht. Freue mich schon auf seine Reaktion.
5 Antworten
Denis0109 vor 1 Jahr 8 4
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Suche nach einem neuen Boozy-Duft...
... hat mich zum The Dandy geführt.

Vorab, mir gefällt Penhaligon's als Haus sehr. Einige Düfte sind bereits in der Sammlung und andere haben das Potenzial dazu. Wie wäre mit dem The Dandy ?!

Der Auftakt, puh... The Dandy startet sehr erdig, staubig, fast schon muffig. Ich nehme nur einen Schuss Whiskey im Zusammenspiel mit Holz wahr. The Dandy ähnelt dem Geruch einer Bühne (schwäbisch für Dachboden ;)) aus meinem Elternhaus.

Also kurz gesagt, ein sehr strenger, reifer und unmoderner Start. Die Boozy-Note omnipräsent, aber eher hintergründig.

Im Verlauf dringt eine leichte/dezente Süße der Himbeere durch, die den Gesamteindruck deutlich angenehmer und runder macht. Von den synthetischen Noten nehme ich nicht all zu viel wahr, sie stören mich aber auch generell nicht bei anderen Düften.

Zusammenfassend kann man sagen, dass The Dandy ein gutes Release zum Thema Boozy-Düfte ist. Gerade ich persönlich tue mich extrem schwer mit den übersüßen, zum Teil extrem gehypten Boozy-Düften der Neuzeit. Das ist The Dandy nicht, mir fehlt aber auch das gewisse Etwas, weswegen es kein Sammlungskandidat wird.

Die Suche nach DEM neuen Boozy-Duft geht weiter.
4 Antworten
Denis0109 vor 1 Jahr 15 2
10
Duft
Lieber Creed Aventus,
Diese Rezension widme ich einem Duft, den ich noch nie besessen hab.

Warum? Hier ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit.

Mein Parfumleidenschaft bzw. das Interesse fing schon relativ früh an (im Alter von 12/13) getriggert durch meinen 2 Jahre älteren Bruder. Bei den Designern hatte ich mich schon in diversen Drogerien gut durchriechen können. Nischendüfte und das Wort Nische an sich, war mir nicht geläufig. Als ich meine Ausbildung begonnen hatte, hatte ich Allure Homme Sport Eau Extrême als Signatur getragen und es waren auch die Anfänge von L'Homme , klasse Düfte aber nicht das Thema der Rezension. Es war ein kleineres, mittelständiges Unternehmen mit einem sehr extrovertierten Chef. Mit einer Leidenschaft zu luxuriösen Autos, immer die feinsten Anzüge und einen bombastischen Duft. Es war im Jahr 2014, ich wollte kurz ums Eck, auf dem Weg dorthin roch der ganze Flur unbeschreiblich gut. Was ist das und wer trägt dieses Parfum war mein erster Gedankengang?? Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass es der CEO war. Mir fehlte im ersten Lehrjahr aber tatsächlich der Mumm ihn nach seinem Parfum zu fragen. Tatsächlich sollte 1-1,5 Jahre später erfahren, dass es sich um Aventus handelte. Das lag daran, dass 3-4 Mitarbeiter wohl auch sehr angetan vom Duft waren und sich diesen auch zulegten. Also schon ein kleiner Hype zur damaligen Zeit im kleinen Unternehmen.

Zum Duft: Wurde schon zig Male beschrieben. Für mich ein sehr maskuliner, perfekter Mix aus Würze/Frische umhüllt mit leichter Fruchtig- Rauchigkeit. Ein richtiger Gentleman-Duft eben. Damals auch raumfüllend und absolut extrovertiert. Der Aventus hat sich von jeglichen Designern, die ich bisher kannte, absolut abgesetzt. Und ich kannte einige sehr gute würzige/frische Designer, da diese Duftrichtung mir schon immer gefiel. Man roch förmlich "teuer".

Der Preis war für mich utopisch und über die Jahre hatte ich den Flakon immer mal wieder in der Hand und stand kurz vor einem Kauf. Und ja, leider merkte ich, dass es nicht mehr der Duft von 2014 war, der mich absolut geflasht hatte. Ich hatte den Aventus natürlich schon einige Male auf der Haut und fand ihn super, aber dieses 2014 Geruchserlebnis hatte ich nie wieder.

Klar hatte der Aventus seinen Hype und war überall präsent. Schlimm? Auf keinen Fall, weil es für mich ein überragender Duft ist und einfach gut riecht. Im Vergleich zu den aktuellen Hype-Düfte rollen sich da bei mir die Zehnägel hoch, aber auch ein anderes Thema.

Deshalb denke ich nostalgisch an die alte Zeit zurück. Noch nie hat mich ein Duft dermaßen beeindruckt/geprägt wie der Aventus für mich eine absolute Meister-DNA im Nischenbereich.

2 Antworten
Denis0109 vor 1 Jahr 10 3
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Das erste Mal Nische
Brutus war nicht nur mein erster Nischenduft der Sammlung, sondern wurde auch in der, leider mittlerweile geschlossenen, ganz tollen Schlossparfümerie gekauft.
Mein Bruder hat sich am gleichen Tag den Stercus geholt, der auch sehr empfehlenswert mMn ist.

Vor 8 Jahren war die Schlossparfümerie wie eine Art heiliger Gral für mich. Oft nur an den Schaufenster gestanden und wunderschöne Roja-Flakons angeschaut, die ich erst sehr viele Jahre später, nicht mehr in der Schlossparfümerie, testete. Das ist aber eine andere Geschichte.

Nun zum Duft. Für mich und meinem Umfeld ist der Brutus definitiv besonders. Nische sollte herausstechen, unique sein und das ist der Brutus definitiv.
Patschuli sollte man mögen, da diese Duftnote omnipräsent ist. Einmal aufgesprüht gibt es eine Explosion aus eben diesem Patschuli mit rauchigen und holzigen Noten. Man hat auch eine moosige/erdige Komponenten, die den Duft sehr reif erscheinen lässt. Im Verlauf bleibt er warm würzig und wird etwas sanfter, weniger harzig.

Getragen werden kann er sowohl zu besonderen Anlässen, als auch fein dosiert im Büro. Für mich persönlich eher etwas für die kälteren Jahreszeiten, perfekt allerdings zum Frühling.

Da er für mich einen besonderen Stellenwert hat ist er gerade mal zu einem Viertel verbraucht und ich hoffe, dass ich noch viele Jahre Freude damit haben werde. Auch blicke ich etwas traurig zurück, zu der damaligen Zeit, als Parfum noch allgemein sehr nischig war und sowas wie eine Schlossparfümerie heutzutage wahrscheinlich einen Riesenhype generieren würde. Früher betrat ich mit großen Augen den Laden und verließ in mit verzauberter Nase.
3 Antworten
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