17.07.2017 - 09:16 Uhr
Profumo
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Profumo
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26
Zum Glück gibt's ihn noch, zumindest so ähnlich!
Acht Jahre nach Einführung von ‚Rive Gauche pour Homme’ war es auch schon vorbei mit einem der gelungensten aromatischen Fougères, einem allzu späten Nachfolger des legendären ‚Azzaro pour Homme’.
Vielleicht hätte man einfach noch ein paar Jahren warten sollen, denn heute scheinen aromatische Fougères wieder ein wenig in Mode zu kommen. Damals aber, zu Beginn des neuen Jahrtausends, war mit einem neuen Vertreter dieses angestaubten Genres kein Blumentopf zu gewinnen. Sicher, ‚Azzaro p.H.’ gab es noch immer. Sein Erfolg war seinerzeit so immens, dass offenbar immer noch genug Träger zu seinem Bestand beitrugen. Aber die Neubewertung dieses Duftes als einem der wichtigsten und prägendsten Schöpfungen, einem der besten Herrendüfte überhaupt, stand damals noch aus, erfolgte allerdings wenige Jahre später.
RGpH stand also ziemlich allein auf weiter Flur und war mit der Rolle des Zugpferdes für eine Wiederbelebung der in die Jahre gekommenen Gattung aromatischer Fougères auf ganzer Linie überfordert.
Zu allem Überfluss zielte die IFRA auch noch auf einen integralen Bestandteil fast jeden Fougères (und erst recht jeden Chypres), dem Eichenmoos. RGpH war voll davon, zwar nicht so sehr wie der Duft von Azzaro - die Verwendung von Eichenmoos war damals schon limitiert – aber der grün-bittere Ton bestimmte neben dem Lavendel-Coumarin-Akkord, sowie den aromatischen Nuancen, den Charakter des Duftes.
Zum Glück haben die Verantwortlichen von YSL aber nicht kampflos aufgegeben und dem Duft eine zweite Chance ermöglicht. Ziemlich überarbeitet wurde er Teil der Hèritage-Collection neben anderen Slow-Sellern wie ‚M7’, ‚Jazz’, und dem Klassiker ‚Pour Homme’. Dass man RGpH nicht hopplahopp reformulierte, dass man sich bemühte einen zwar veränderten aber möglichst ebenso guten Duft hinzubekommen – das ehrt YSL.
Und der Neue ist auch wirklich gut: holzig, cremig, mit den für aromatische Fougères so typischen seifigen Anklängen, mit viel zivilisiertem Patchouli und gut abgewogenen aromatischen Beilagen, allen voran Sternanis und Rosmarin – alles von einer Spur frisch-blumigen Geraniums durchweht. Sehr schön, sehr fein austariert und verblendet.
Verglichen mit seinem Vorgänger wirkt das gesamte Duftgeschehen viel zivilisierter, gebändigter. Nicht, dass das Original chaotisch gewesen wäre, nein, aber es war kontrastreicher und daher spannender. Ähnlich wie das erste ‚Bel Ami’ dissonanter und daher aufregender war als alle seine späteren, geglätteten Nachfolger.
Aber sei´s drum. Das neue RGpH ist in erster Linie holziger als sein Vorgänger – das Guajakholz steht heute erkennbar deutlicher im Zentrum.
Langlebig ist der Duft noch immer und eine gewisse Präsenz hat er auch. Befürchtungen, wonach der neue Eigner L’Oréal weniger pfleglich mit dem Erbe von YSL umgehen könnte, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet, zumindest die Hèritage-Collection betreffend.
Aber irgendwie ist es doch schade, dass ein so schöner und charaktervoller Duft kein eigenständiges Auftreten mehr haben darf und sich den Flakon mit drei weiteren teilen muss - der alte, zylindrische Metallflakon war einfach großartig!
Trotzdem: immer noch ein wunderbarer Fougère-Duft!
Vielleicht hätte man einfach noch ein paar Jahren warten sollen, denn heute scheinen aromatische Fougères wieder ein wenig in Mode zu kommen. Damals aber, zu Beginn des neuen Jahrtausends, war mit einem neuen Vertreter dieses angestaubten Genres kein Blumentopf zu gewinnen. Sicher, ‚Azzaro p.H.’ gab es noch immer. Sein Erfolg war seinerzeit so immens, dass offenbar immer noch genug Träger zu seinem Bestand beitrugen. Aber die Neubewertung dieses Duftes als einem der wichtigsten und prägendsten Schöpfungen, einem der besten Herrendüfte überhaupt, stand damals noch aus, erfolgte allerdings wenige Jahre später.
RGpH stand also ziemlich allein auf weiter Flur und war mit der Rolle des Zugpferdes für eine Wiederbelebung der in die Jahre gekommenen Gattung aromatischer Fougères auf ganzer Linie überfordert.
Zu allem Überfluss zielte die IFRA auch noch auf einen integralen Bestandteil fast jeden Fougères (und erst recht jeden Chypres), dem Eichenmoos. RGpH war voll davon, zwar nicht so sehr wie der Duft von Azzaro - die Verwendung von Eichenmoos war damals schon limitiert – aber der grün-bittere Ton bestimmte neben dem Lavendel-Coumarin-Akkord, sowie den aromatischen Nuancen, den Charakter des Duftes.
Zum Glück haben die Verantwortlichen von YSL aber nicht kampflos aufgegeben und dem Duft eine zweite Chance ermöglicht. Ziemlich überarbeitet wurde er Teil der Hèritage-Collection neben anderen Slow-Sellern wie ‚M7’, ‚Jazz’, und dem Klassiker ‚Pour Homme’. Dass man RGpH nicht hopplahopp reformulierte, dass man sich bemühte einen zwar veränderten aber möglichst ebenso guten Duft hinzubekommen – das ehrt YSL.
Und der Neue ist auch wirklich gut: holzig, cremig, mit den für aromatische Fougères so typischen seifigen Anklängen, mit viel zivilisiertem Patchouli und gut abgewogenen aromatischen Beilagen, allen voran Sternanis und Rosmarin – alles von einer Spur frisch-blumigen Geraniums durchweht. Sehr schön, sehr fein austariert und verblendet.
Verglichen mit seinem Vorgänger wirkt das gesamte Duftgeschehen viel zivilisierter, gebändigter. Nicht, dass das Original chaotisch gewesen wäre, nein, aber es war kontrastreicher und daher spannender. Ähnlich wie das erste ‚Bel Ami’ dissonanter und daher aufregender war als alle seine späteren, geglätteten Nachfolger.
Aber sei´s drum. Das neue RGpH ist in erster Linie holziger als sein Vorgänger – das Guajakholz steht heute erkennbar deutlicher im Zentrum.
Langlebig ist der Duft noch immer und eine gewisse Präsenz hat er auch. Befürchtungen, wonach der neue Eigner L’Oréal weniger pfleglich mit dem Erbe von YSL umgehen könnte, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet, zumindest die Hèritage-Collection betreffend.
Aber irgendwie ist es doch schade, dass ein so schöner und charaktervoller Duft kein eigenständiges Auftreten mehr haben darf und sich den Flakon mit drei weiteren teilen muss - der alte, zylindrische Metallflakon war einfach großartig!
Trotzdem: immer noch ein wunderbarer Fougère-Duft!
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