14.10.2012 - 08:09 Uhr
Apicius
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Apicius
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13
Adidas Adventure - ein Nachfolger aus Arabien?
Dass die arabischen Marken auch jenseits des traditionellen Themas Oud noch Alternativen anzubieten haben, wird uns selten bewusst. Tatsächlich produzieren sie eine riesige Auswahl sogenannter westlicher Parfums, die oft ein wenig preiswerter sind als vergleichbare Düfte der bekannten westlichen Marken.
Shadow ist attraktiv, genau so etwas würde ich mir mal wieder unter den vielen Neuveröffentlichungen bei uns wünschen. Es ist im weitesten Sinne ein Fougère, mit grün-krautigen Noten von Muskatellersalbei, der recht erkennbar ist. Es gibt etwas helle Würze, die der Sache einen schönen schlanken und pikanten Auftritt verleiht. Patchouli – falls vorhanden - spendet allenfalls Volumen, fällt aber nicht als solches auf. Eine nur ganz leichte Süße macht sich im Drydown bemerkbar. Der Grundcharakter dieses Dufts wird wesentlich von einem tollen, animalischen Moschus mit moosigem Einschlag geprägt, unterstützt durch holzige Noten. Ein wenig Eichenmoos fände ich hier schlüssig. Der erwähnte Weihrauch ist in Spuren zu erahnen und unterstützt die schlanke, knackige Art von Shadow. Zur Basis hin werden die Moschusnoten immer deutlicher, und die grünen Noten treten zurück.
Zu den Angaben der Duftnoten ist festzuhalten, dass die sich an verschiedenen Stellen im Netz voneinander etwas unterscheiden. Ajmal selber erwähnt zur Zeit noch Orangenblüte, während ASF Dubaishop eine Note „pimento leaf“ sowie Kardamom auflistet.
Mittlerweile muss man schon sein Gedächtnis anstrengen, um Vergleichbares nennen zu können: dieser wunderbar aromatische Moschus- und Mooscharakter erinnert mich an so schöne Veröffentlichungen der jüngeren Vergangenheit wie Adventure von Adidas oder auch Rodier pour Homme. Unter den aktuell erhältlichen Düften kenne ich nichts ähnliches im globalen Markt. New York for Gentlemen von Brooks Brothers wäre aufgrund seiner Basisnote noch zu nennen, doch bezeichnenderweise bekommt man das nicht in Europa.
So vermittelt Shadow vermutlich auch einen Eindruck davon, was Parfümeure leisten können, wenn sie sich nicht an die IFRA-Regeln halten müssen. Denn deren Beachtung darf man bei den arabischen Parfums kaum erwarten. Hier gilt die Devise: no risk, no fun!
Shadow ist ein Allrounder: er ist frisch und grün genug für Freizeitaktivitäten, doch sein krautiger, fougèreartiger Charakter verleihen dem Träger eine gewisse Aura der Reife und Respektabilität. Shadow wäre eine gute Ergänzung zum Sakko, aber nicht zum formellen dunklen Anzug. Als Büroduft ist Shadow bedingt einsetzbar; man sollte sich darüber im klaren sein, dass Krautiges gepaart mit Moschusnoten, die deutlich auf der animalischen Seite liegen, mittlerweile wohl nicht mehr zu den alltäglichen Dufterfahrungen gehören. Mehr als bei anderen Parfums wäre auf sparsame Dosierung zu achten. Shadow's Fougère- und Moschuscharakter lassen diesen Duft für mich betont männlich erscheinen; er gehört zu den Parfums, die Frauen vielleicht nicht tragen sollten.
Shadow wirft vielleicht keinen Schatten, aber eine Wolke! Der Duft setzt sich erst in etwas Entfernung zur angesprühten Stelle gut zusammen, direkt auf der Haut wirkt er etwas kratzig und scharf.
Ich glaube, die Marke Ajmal sollten wir uns mal besonders merken. Sie haben zwei preislich überaus attraktive Dehnal Ouds zum Sprühen am Markt, die ohne Oud-Ersatzstoffe auszukommen scheinen, und mit dem „westlichen“ Shadow for Men zeigen sie ausgesprochenes Können und Geschmack. Shadow for Men werde ich wohl bei meiner nächsten Bestellung berücksichtigen. Shadow ließe sich nur im Groben als Adidas-Adventure-Nachfolger einstufen, denn aufgrund seines stärkeren Fougère-Einschlags wirkt er deutlich erwachsener. Einen herzlichen Dank an LosPepes, der mir diesen Test ermöglichte!
Shadow ist attraktiv, genau so etwas würde ich mir mal wieder unter den vielen Neuveröffentlichungen bei uns wünschen. Es ist im weitesten Sinne ein Fougère, mit grün-krautigen Noten von Muskatellersalbei, der recht erkennbar ist. Es gibt etwas helle Würze, die der Sache einen schönen schlanken und pikanten Auftritt verleiht. Patchouli – falls vorhanden - spendet allenfalls Volumen, fällt aber nicht als solches auf. Eine nur ganz leichte Süße macht sich im Drydown bemerkbar. Der Grundcharakter dieses Dufts wird wesentlich von einem tollen, animalischen Moschus mit moosigem Einschlag geprägt, unterstützt durch holzige Noten. Ein wenig Eichenmoos fände ich hier schlüssig. Der erwähnte Weihrauch ist in Spuren zu erahnen und unterstützt die schlanke, knackige Art von Shadow. Zur Basis hin werden die Moschusnoten immer deutlicher, und die grünen Noten treten zurück.
Zu den Angaben der Duftnoten ist festzuhalten, dass die sich an verschiedenen Stellen im Netz voneinander etwas unterscheiden. Ajmal selber erwähnt zur Zeit noch Orangenblüte, während ASF Dubaishop eine Note „pimento leaf“ sowie Kardamom auflistet.
Mittlerweile muss man schon sein Gedächtnis anstrengen, um Vergleichbares nennen zu können: dieser wunderbar aromatische Moschus- und Mooscharakter erinnert mich an so schöne Veröffentlichungen der jüngeren Vergangenheit wie Adventure von Adidas oder auch Rodier pour Homme. Unter den aktuell erhältlichen Düften kenne ich nichts ähnliches im globalen Markt. New York for Gentlemen von Brooks Brothers wäre aufgrund seiner Basisnote noch zu nennen, doch bezeichnenderweise bekommt man das nicht in Europa.
So vermittelt Shadow vermutlich auch einen Eindruck davon, was Parfümeure leisten können, wenn sie sich nicht an die IFRA-Regeln halten müssen. Denn deren Beachtung darf man bei den arabischen Parfums kaum erwarten. Hier gilt die Devise: no risk, no fun!
Shadow ist ein Allrounder: er ist frisch und grün genug für Freizeitaktivitäten, doch sein krautiger, fougèreartiger Charakter verleihen dem Träger eine gewisse Aura der Reife und Respektabilität. Shadow wäre eine gute Ergänzung zum Sakko, aber nicht zum formellen dunklen Anzug. Als Büroduft ist Shadow bedingt einsetzbar; man sollte sich darüber im klaren sein, dass Krautiges gepaart mit Moschusnoten, die deutlich auf der animalischen Seite liegen, mittlerweile wohl nicht mehr zu den alltäglichen Dufterfahrungen gehören. Mehr als bei anderen Parfums wäre auf sparsame Dosierung zu achten. Shadow's Fougère- und Moschuscharakter lassen diesen Duft für mich betont männlich erscheinen; er gehört zu den Parfums, die Frauen vielleicht nicht tragen sollten.
Shadow wirft vielleicht keinen Schatten, aber eine Wolke! Der Duft setzt sich erst in etwas Entfernung zur angesprühten Stelle gut zusammen, direkt auf der Haut wirkt er etwas kratzig und scharf.
Ich glaube, die Marke Ajmal sollten wir uns mal besonders merken. Sie haben zwei preislich überaus attraktive Dehnal Ouds zum Sprühen am Markt, die ohne Oud-Ersatzstoffe auszukommen scheinen, und mit dem „westlichen“ Shadow for Men zeigen sie ausgesprochenes Können und Geschmack. Shadow for Men werde ich wohl bei meiner nächsten Bestellung berücksichtigen. Shadow ließe sich nur im Groben als Adidas-Adventure-Nachfolger einstufen, denn aufgrund seines stärkeren Fougère-Einschlags wirkt er deutlich erwachsener. Einen herzlichen Dank an LosPepes, der mir diesen Test ermöglichte!
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